Bass in Zukunft "heimisch"?

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Wird der Bass in 20+ Jahren in West-Europa "heimisch" sein?

  • Ja

    Stimmen: 150 60,7%
  • Nein

    Stimmen: 97 39,3%

  • Umfrageteilnehmer
    247

Wolf

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Ist doch genau die Aussage, ohne Aale keine Chance für Grundeln.
Es steht gar nicht in Frage, dass die konkurrieren und in gewissem Maß auch ein Fraßdruck durch den Aal auf die Grundel ausgeübt wird. Aber wie schon geschrieben: auch im Ober- und Mittellauf der Donau waren die Grundeln lange nicht präsent - ganz ohne Aal. Die Ausbreitung dort hat also ganz offensichtlich andere Ursachen, fällt aber mit der weltweiten (z.B. Nordamerika, Ostsee) Ausbreitung zeitlich zusammen.
 

Saturday

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Die Ausbreitung dort hat also ganz offensichtlich andere Ursachen, fällt aber mit der weltweiten (z.B. Nordamerika, Ostsee) Ausbreitung zeitlich zusammen.

Ich habe AssAssasin so verstanden, dass es ihm um die Bedingungen der Möglichkeit einer massenhaften Ausbreitung der Grundeln geht und nicht um die konkreten Ursachen, die letztlich dazu geführt haben.
 

AssAssasin

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Es steht gar nicht in Frage, dass die konkurrieren und in gewissem Maß auch ein Fraßdruck durch den Aal auf die Grundel ausgeübt wird. Aber wie schon geschrieben: auch im Ober- und Mittellauf der Donau waren die Grundeln lange nicht präsent - ganz ohne Aal. Die Ausbreitung dort hat also ganz offensichtlich andere Ursachen, fällt aber mit der weltweiten (z.B. Nordamerika, Ostsee) Ausbreitung zeitlich zusammen.
Ich kenne mich an der Donau überhaupt nicht aus, aber mich würde sehr interessieren warum er dort nicht vorkommt. Im Schwarzen Meer gibt es ihn ja zumindest im Norden der Türkei.
 

Wolf

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Am Ende dünnt sich ja gerade bei der Verbreitungsweise des Aals der Bestand zu seinen Verbreitungsgrenzen hin solange aus, bis er bei Null liegt. Und ganz bestimmt wird es auch dann noch immer Ausreißer aus der Statistik geben, die doch noch mal weiter kommen. Letztlich ist für die Verteilung der Larven vornehmlich der Golfstrom verantwortlich, was den Eintrag ins Mittelmeer ja schon deutlich limitiert. Bedenkt man, dass sich die Aale bis zum Erreichen der Ostsee schon zum Gelbaal entwickelt haben und in diesem Stadium eine deutlich Präferenz zum Süßwasser existiert, liegt auf der Hand, dass im Mittelmeer eine sehr starke Reduktion der durchwandernden Aale auf dem Weg ins Schwarze Meer erfolgt. Will sagen: es werden wohl nicht mehr viele Aale überhaupt bis zur Donaumündung kommen. Beim heutigen Bestand schon gar nicht mehr, aber auch früher nur vergleichsweise wenige.
 

observer

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meckpomm
Am Ende dünnt sich ja gerade bei der Verbreitungsweise des Aals der Bestand zu seinen Verbreitungsgrenzen hin solange aus, bis er bei Null liegt. Und ganz bestimmt wird es auch dann noch immer Ausreißer aus der Statistik geben, die doch noch mal weiter kommen. Letztlich ist für die Verteilung der Larven vornehmlich der Golfstrom verantwortlich, was den Eintrag ins Mittelmeer ja schon deutlich limitiert. Bedenkt man, dass sich die Aale bis zum Erreichen der Ostsee schon zum Gelbaal entwickelt haben und in diesem Stadium eine deutlich Präferenz zum Süßwasser existiert, liegt auf der Hand, dass im Mittelmeer eine sehr starke Reduktion der durchwandernden Aale auf dem Weg ins Schwarze Meer erfolgt. Will sagen: es werden wohl nicht mehr viele Aale überhaupt bis zur Donaumündung kommen. Beim heutigen Bestand schon gar nicht mehr, aber auch früher nur vergleichsweise wenige.
woher hast du denn die info, dass in die ostsee keine glasaale ziehen?
 

Saturday

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Und nein, ich mache kein betreutes Lesen, selber Lesen bildet ;-) Bevor wieder jemand fragt…

Dann argumentiere ich dir gegenüber künftig auch nur noch mit Quellen, statt meine Positionen zu benennen. Selbst ein paar Worte zu schreiben bildet ebenfalls. Einfach nur kluge Texte vorzulegen nicht. Entscheidende Stellen zu zitieren, hat absolut gar nichts mit betreutem Lesen zu tun.
 

Wolf

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woher hast du denn die info, dass in die ostsee keine glasaale ziehen?
Das war nicht für Aussage. Die Aussage war, dass bei vielen Aalen beim Erreichen der Ostsee das Wachstum soweit fortgeschritten ist, dass sie zum Gelbaal werden. Oder anders gesagt: die Wanderung des Aals im Meer limitiert über seine Entwicklung.
 

AssAssasin

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Am Ende dünnt sich ja gerade bei der Verbreitungsweise des Aals der Bestand zu seinen Verbreitungsgrenzen hin solange aus, bis er bei Null liegt. Und ganz bestimmt wird es auch dann noch immer Ausreißer aus der Statistik geben, die doch noch mal weiter kommen. Letztlich ist für die Verteilung der Larven vornehmlich der Golfstrom verantwortlich, was den Eintrag ins Mittelmeer ja schon deutlich limitiert. Bedenkt man, dass sich die Aale bis zum Erreichen der Ostsee schon zum Gelbaal entwickelt haben und in diesem Stadium eine deutlich Präferenz zum Süßwasser existiert, liegt auf der Hand, dass im Mittelmeer eine sehr starke Reduktion der durchwandernden Aale auf dem Weg ins Schwarze Meer erfolgt. Will sagen: es werden wohl nicht mehr viele Aale überhaupt bis zur Donaumündung kommen. Beim heutigen Bestand schon gar nicht mehr, aber auch früher nur vergleichsweise wenige.
Wie gesagt, zum Thema Donau kann ich nicht beitragen, aber im Bereich Nordgriechenland, Ägäis,Bosporus und türkische Schwarzmeerküste.
Dort ist der Aal in allen erreichbaren Gewässern weit verbreitet ohne das Besatz stattfindet. In Griechenland z.b. gibt es in jedem noch so kleinen (wenn halbwegs sauberen) Bach Aalbestände die wir hier gerne hätten. Der Fisch interessiert dort nur niemanden.
Auffällig ist aber dass man in in Küstengewässern, im Gegensatz zur Ostsee so gut wie nie fängt.
Mir stellt sich da die Frage wo das Hindernis sein soll um sämtliche Zuflüsse des Schwarzen Meeres zu besiedeln, evtl. Salz- oder Sauerstoffgehalt ?
 

Cybister

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Wie gesagt, zum Thema Donau kann ich nicht beitragen, aber im Bereich Nordgriechenland, Ägäis,Bosporus und türkische Schwarzmeerküste.
Dort ist der Aal in allen erreichbaren Gewässern weit verbreitet ohne das Besatz stattfindet. In Griechenland z.b. gibt es in jedem noch so kleinen (wenn halbwegs sauberen) Bach Aalbestände die wir hier gerne hätten. Der Fisch interessiert dort nur niemanden.
Auffällig ist aber dass man in in Küstengewässern, im Gegensatz zur Ostsee so gut wie nie fängt.
Mir stellt sich da die Frage wo das Hindernis sein soll um sämtliche Zuflüsse des Schwarzen Meeres zu besiedeln, evtl. Salz- oder Sauerstoffgehalt ?
Die grundsätzliche Frage ist ja, wie du schon schreibst, „wo kommen die Aale her“. Das Paper aus AT, dass ich weiter oben eingestellt habe, geht ja davon aus, dass die Aale in der Donau allesamt aus Besatzmassnahmen stammen.
Tw. Findet sich ja immer noch die Schwefelwasserstoffhypothese im Zusammenhang mit dem schwarzen Meer (Aale ziehen und entwickeln sich in Tiefen von >100m, Schwarzes Meer hat in diesen Tiefen eine toxische Schwefelwasserstoffkonzentration), so dass hier eine relativ harte Wanderungsgrenze existieren würde. Gibt es hier neuere Literatur dazu?
 

AssAssasin

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Ok, das wusste ich z.b. nicht. Das würde natürlich eine Barriere darstellen.
 

eggerm

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hoffentlich am Wasser
Ich hab in Griechenland in küstennahen Gewässern mit Griechen Aal schon gefangen und gegessen (von der Mama zubereitet…)
In einem pumpwerkbecken zur drainagierung der landwirtschaftlichen Flächen hatte ich mal Aale gesehen die ca Arm dick waren…
 

Stoneman

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich habe im Schwarzen Meer (Dagomys), meine ersten Grundeln gefangen. Auf blanken, goldenen Haken. Vor 35 Jahren.
War das Schwarze Meer nicht mal ein Süßwassersee? Und was ist mit dem legendären Meerzander?
Sehr interessant hier...
 

SidofGame

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Fande die Folge wieder einmal sehr interessant. Muss nur leider sagen, dass ich die Anglerische Seite alles andere als gut vertreten fande. Argumentativ war das doch schon sehr schwach. Trotz alledem wieder einmal super von Angebissen solche Themen zu diskutieren und einem EInblicke zu gewähren, die man sonst nicht unbedingt hätte.
 

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