Bass in Zukunft "heimisch"?

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Wird der Bass in 20+ Jahren in West-Europa "heimisch" sein?

  • Ja

    Stimmen: 150 60,7%
  • Nein

    Stimmen: 97 39,3%

  • Umfrageteilnehmer
    247

Drakestar

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Largemouth Bass gibt es auch in Kanada genug, um damit YT Kanäle zu füttern (siehe z.B. LadyBass). Der Vergleich mit Minneapolis hinkt IMO, weil der Mittlere Westen in der US ein anderes Klima hat als die Küsten. Wenn man z.B. das Klima von Vancouver, BC mit Deutschland vergleicht sieht man keine extremeren Sommer (aber kältere Winter).

Ich traue der Argumentation nicht, dass die Bedingungen in Deutschland eine Largemouth Population nicht unterstützen.
 

Bergi

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Zudem die Burschen sicherlich auch anpassungsfähiger sind als man denkt, vorausgesetzt die ersten 2-3 Generationen überstehen die nächsten Winter… die Grundel hat’s ja auch gepackt :p
 

Stoneman

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So, ich habe mir sehr interessiert alles durchgelesen und habe folgende ernste Fragestellungen.
Der Karpfen, Kormoran und Zander sind Ausländer, wobei sich der Zander äußerster Beliebtheit erfreut.
Die Schwarzmeergrundel, auch Ausländer wird als Futterfisch geduldet.
Der gemeine Forellenbarsch hingegen wird mit ausdrücklichem Wunsch herbei gewünscht, auch "Ausländer".
Merkt ihr noch was?
 

katatafisch

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So, ich habe mir sehr interessiert alles durchgelesen und habe folgende ernste Fragestellungen.
Der Karpfen, Kormoran und Zander sind Ausländer, wobei sich der Zander äußerster Beliebtheit erfreut.
Die Schwarzmeergrundel, auch Ausländer wird als Futterfisch geduldet.
Der gemeine Forellenbarsch hingegen wird mit ausdrücklichem Wunsch herbei gewünscht, auch "Ausländer".
Merkt ihr noch was?
Anmerkung: Der Kormoran war ursprünglich hier heimisch, war zwischenzeitlich aber vertrieben worden. Eigentlich gehört der zu unserer Fauna dazu.
 

Stoneman

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Ja, ich weiß. Für den Zander gilt gleiches. Aber da gibt es radikale Meinungsunterschiede... ;)
 

Saturday

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@Stoneman | Grundeln sind ja nunmal da und waren nicht offiziell gewünscht. Geduldet kann man das nicht nennen, sondern es ist schlichtweg keine Möglichkeit bekannt sie wieder loszuwerden. Also musste man mit ihnen leben lernen, kann sich aber wenigstens daran erfreuen, dass sie von Räubern als Futterfisch angenommen werden.

Mit Zander und Karpfen hat man inzwischen genügend Erfahrungen gesammelt, um ganz genau in unseren Habitaten zu sehen, wie sich diese Fischarten auswirken. Bei maßvollem Besatz wäre mir keine Verdrängung anderer heimischer Arten bekannt und die Populationen lassen sich in den meisten Gewässern mutmaßlich ganz gut kontrollieren.

Kormorane bekäme man wohl genau wie Grundeln nicht weg, selbst wenn man wollte und es versuchen dürfte.

Und zum Forellenbarsch gehen die Meinungen stark auseinander, wie du lesen kannst. Man kann nicht verallgemeinern, dass er herbeigewünscht wird.

Merkt ihr noch was?

Dass das ne unhöfliche rethorische Frage ist, oder meinst du sie anders als sie üblicherweise verwendet wird?
 

Stoneman

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ja, unhöflich und rhetorisch.
Wer das Eine will, muss das Andere mögen. Und fehlt das Eine, sind auch die Tage des Anderen gezählt.
 

Saturday

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Wer das Eine will, muss das Andere mögen. Und fehlt das Eine, sind auch die Tage des Anderen gezählt.

Wenn man dichotom zwischen "ausländischen" und "einheimischen" Fischen unterscheidet, stimmt deine Aussage. Wenn man andere Faktoren mitberücksichtigt oder gar zu entscheidenden Determinanten macht, sieht es anders aus.
 

Wolf

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Die Karten mit dem Verbreitungsgebiet sind im Grunde alle sehr ähnlich, daher mal ein Link:


Largemouth gibt es nur im äußersten Süden Kanadas. Und dort auch nicht dominierend, sondern in starker Konkurrenz zum Smallie. Wenn ich mir jetzt aber den nördlichsten nichtkontinentalen Bereich nehme, lande ich etwa in Quebec. Wobei Quebec selbst Largemouth nur im Süden angibt, z.B. Montreal. Da ist es von Mai - September wärmer als in Berlin - und zwar mit einem Unterschied von 3 Grad in der Spitze! In den USA ist etwa auf Höhe Boston Schluss mit Largemouth - da ist es das ganze Jahr wärmer als hier.
 

WRum

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Die Meinungen zum Forellenbarsch gehen nur innerhalb der Anglerschaft stark auseinander. Der Forellenbarsch wird von den organisierten Angelverbänden, Naturschutzorganisationen und vom Umweltbundesamt als unerwünscht eingestuft und damit ist die Diskussion über dessen Zukunft und legalen Besatz in offene Gewässer in Deutschland hinfällig. Besatz mit nicht standortgerechten Gewässern ist ohnehin im besten Fall noch toleriert und das liegt unter Anderem daran, dass illegaler und nicht ordentlich durchgeführter Fischbesatz zur Verbreitung von Neozoen beiträgt.
Forellenbarsche sind in Fischzuchten, der Hobbyaquaristik und Gartenteichen nur ein Nischenprodukt, aber es gibt wie jedem bekannt sein wird einen Teil underer Community, der gerne Bass in Deutschland ansiedeln würde. Das ist auch die naheliegenste Erklärung wie die Tiere in die Havel und den Bodensee gelangen.
Von Alleine breiten sich die Tiere quasi gar nicht innerhalb und nie zwischen Gewässersystemen aus. Dazu braucht es den Menschen. Die treibende Kraft hinter illegalem Besatz mit Sportfischen ist nunmal die Sportfischerei und die effktivste Gegenmaßnahme ist es die Sportfischerei zu beschränken. In einer Zukunft mit grüner Regierungsbeteiligung gehe ich jede Wette ein, dass das zukünftige Management dann auch beim Menschen mit strengen Auflagen zum Besatz und Angelverboten und nicht wie bisher beim Fisch mit Entnahme und gezielter Fischerei auf die Tiere ansetzen wird.
 

backlash63

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Die Meinungen zum Forellenbarsch gehen nur innerhalb der Anglerschaft stark auseinander. Der Forellenbarsch wird von den organisierten Angelverbänden, Naturschutzorganisationen und vom Umweltbundesamt als unerwünscht eingestuft und damit ist die Diskussion über dessen Zukunft und legalen Besatz in offene Gewässer in Deutschland hinfällig. Besatz mit nicht standortgerechten Gewässern ist ohnehin im besten Fall noch toleriert und das liegt unter Anderem daran, dass illegaler und nicht ordentlich durchgeführter Fischbesatz zur Verbreitung von Neozoen beiträgt.
Forellenbarsche sind in Fischzuchten, der Hobbyaquaristik und Gartenteichen nur ein Nischenprodukt, aber es gibt wie jedem bekannt sein wird einen Teil underer Community, der gerne Bass in Deutschland ansiedeln würde. Das ist auch die naheliegenste Erklärung wie die Tiere in die Havel und den Bodensee gelangen.
Von Alleine breiten sich die Tiere quasi gar nicht innerhalb und nie zwischen Gewässersystemen aus. Dazu braucht es den Menschen. Die treibende Kraft hinter illegalem Besatz mit Sportfischen ist nunmal die Sportfischerei und die effktivste Gegenmaßnahme ist es die Sportfischerei zu beschränken. In einer Zukunft mit grüner Regierungsbeteiligung gehe ich jede Wette ein, dass das zukünftige Management dann auch beim Menschen mit strengen Auflagen zum Besatz und Angelverboten und nicht wie bisher beim Fisch mit Entnahme und gezielter Fischerei auf die Tiere ansetzen wird.
Stimme mit dir prinzipiell überein.
Nur die letzten Sätze verstehe ich nicht ganz: die strengen Auflagen zum Besatz gibt es ja bereits, sie müssten nur konsequent eingehalten werden (das allgemein bekannte Problem bei allen Gesetzen und Vorschriften...). Und meinst du, dass es Angelverbote geben wird, die mit der Gefahr einer Ausbreitung gebietsfremder Arten begründet werden? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber vielleicht kennt ja jemand sogar ein konkretes Beispiel dafür.
 

Wolf

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Ich glaube eher, dass das auf die bisherigen Erfahrungen mit den Grünen bezogen ist, dass Angelverbote beim Hauptteil diesen Klientels ein Automatismus bei jeglicher Überlegung zum Naturschutz an Gewässern darstellen.

Was den Bass angeht, ist das Verbot des Besatzes ohnehin klar und das wird sich auch nicht ändern. Tatsächlich ist es schon etwas lustig, dass die Franzosen unter identischem Europarecht aktiv besetzen. Ich verfolge das in Spanien nicht in Detail, habe aber vernommen, dass sich dort auch langsam die selbe Sicht verbreitet wie bei uns und man eigentlich gehen Wels, Zander, Bass etc. vorgehen möchte. Inwieweit das in den extrem veränderten Gewässern erfolgreich sein kann, ist natürlich eine andere Frage.

Dennoch bin ich überzeugt, dass das in Deutschland eine irrelevante Diskussion ist, weil die Bedingungen eher schlecht sind. Gleichwohl ist es vermutlich unvermeidlich, dass es immer einige gibt, die doch mit Einzelmaßnahmen versuchen, ihre Träume zu verwirklichen. Solange aber die Bedingungen sind, wie sie bei uns sind, erübrigt sich aber eben m.E., sich allzusehr damit zu beschäftigen.
 
S

Snotling4149

Gast
Gibt es eigentlich Beispiele für die Angelverbote durch die Grünen? Ich hör das immer, find aber nix konkretes.
Zu dem was im Wahlprogramm der Parteien steht finde ich das hier: https://www.blinker.de/angelmethode...swahl-2021-was-sagen-die-parteien-zum-angeln/
Laut dem sind die Grünen sogar für eine Kontrolle von Kormoranpopulationen. (alle außer dei SPD eigentlich) :p
Ganz spannend was die Parteien so wollen tbh. Für bag limit und catch and release wär links wählen z.b. richtig gewesen xD
Null Nutzungszonen sind ne spannende Idee mmn, das hat sich ja in Riffgebieten sehr bewährt. (Mehr Fisch für Touristen/Fischer/Taucher) Und dass 1/3 des Baggersees bei meinen Eltern gesperrt ist tut dem Bestand mmn auch gut.
 

WRum

Barsch Simpson
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Stimme mit dir prinzipiell überein.
Nur die letzten Sätze verstehe ich nicht ganz: die strengen Auflagen zum Besatz gibt es ja bereits, sie müssten nur konsequent eingehalten werden (das allgemein bekannte Problem bei allen Gesetzen und Vorschriften...). Und meinst du, dass es Angelverbote geben wird, die mit der Gefahr einer Ausbreitung gebietsfremder Arten begründet werden? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber vielleicht kennt ja jemand sogar ein konkretes Beispiel dafür.
Beim Besatz geht es allgemein um das Bewegen und auch den Handel von potentiell invasiven Tieren und das ist noch verschärfbar. So wurde der Besitz, Handel und Transport von Smallmouth Bass schon EU-weit verboten, dindem die Tierart in die Unionsliste unerwünschter Neozoen aufgenommen wurde.
Konkrete Angelverbote kenne ich wegen invasiven Arten noch keine, aber da sind wir wahrscheinlich näher dran als gedacht. Die Idee, invasive Arten nicht zu verfolgen kommt aus der Jagdforschung in den USA. Dort wurde nachgewisesn, dass die Jagd auf verwilderte Schweine dazu führt, dass Jäger die Tiere vermehrt anfüttern und als neue Jagdbeute in zuvor unbesiedelte Gebiete einführen und damit das Gegenteil des gewünschten Effekts auf die Schweinepopulation erreichen. Die Logik passt 1:1 aufs Angeln. Wo der Bass auftaucht, könnte das Raubfischangeln verboten oder eingeschränkt werden um den Anreiz für weitere Aussetzungen zu ersticken.
 

katatafisch

Barsch Vader
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Beim Besatz geht es allgemein um das Bewegen und auch den Handel von potentiell invasiven Tieren und das ist noch verschärfbar. So wurde der Besitz, Handel und Transport von Smallmouth Bass schon EU-weit verboten, dindem die Tierart in die Unionsliste unerwünschter Neozoen aufgenommen wurde.
Konkrete Angelverbote kenne ich wegen invasiven Arten noch keine, aber da sind wir wahrscheinlich näher dran als gedacht. Die Idee, invasive Arten nicht zu verfolgen kommt aus der Jagdforschung in den USA. Dort wurde nachgewisesn, dass die Jagd auf verwilderte Schweine dazu führt, dass Jäger die Tiere vermehrt anfüttern und als neue Jagdbeute in zuvor unbesiedelte Gebiete einführen und damit das Gegenteil des gewünschten Effekts auf die Schweinepopulation erreichen. Die Logik passt 1:1 aufs Angeln. Wo der Bass auftaucht, könnte das Raubfischangeln verboten oder eingeschränkt werden um den Anreiz für weitere Aussetzungen zu ersticken.
Klingt mir alles sehr vage, ehrlich gesagt.
 

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