Es gibt natürlich eine Menge Gewässer, wo fast gar nichts drin ist an halbwegs großformatigen Hechten. Aber an solche Gewässer gehe ich selbstredend gar nicht erst, um da auf Große zu angeln, das wäre vertane Zeit. Da genügt meist schon eine 1oz-"Breitbandcombo", um Spaß zu haben im Rahmen der nun mal vorgegebenen Möglichkeiten.
Wenn ich wirklich gute Karten haben will, fahre ich an den Großen Plöner See. Aber da ich nicht immer die Zeit habe, muss ich mich an den übrigen Tagen mit zwei Gewässern begnügen, die deutlich weniger ergiebig sind, aber immerhin doch einen, sagen wir mal, brauchbaren Bestand an Meterviechern haben. Natürlich braucht es dort deutlich mehr Angelstunden, einen zu erwischen, als in Spitzengewässern wie besagtem Großen Plöner.
Wirklich gute Hechtgewässer sind tief und haben eine Fläche von wenigstens 200ha über den Daumen. Man kann auch in deutlich kleineren Seen glücklich werden, wenn man sich auf den Fang größerer Exemplare beschränken will, aber das eher nur dann, wenn der Befischungsdruck aus irgendwelchen Gründen nicht allzu groß ausfällt. Außerdem können da die Köder etwas kleiner ausfallen; einen Pounder dranzuhängen, kann man sich sparen, ein Magnum Bull Dawg genügt fast immer.
Größer als nötig zu fischen, macht wiederum auch keinen rechten Sinn, wenn man Baits ganz einfach als Werkzeuge sieht und nicht als Selbstzweck.
Zu Deiner Frage noch: Die Uferzone gehört bekanntlich zu jenen Gewässerregionen, wo in der warmen Jahreszeit überdurchschnittlich viele kleine Hechte stehen. Wenn man diese Stellen weitgehend meidet, fängt man schon viele Schniepelchen nicht.
Im Grunde ist das Angeln auf große Exemplare ein Kampf mit der Wahrscheinlichkeit, mit irgendwelchem Geheimwissen hat das nicht allzu viel zu tun, denn die prinzipiellen Vorgehensweisen sind alle bekannt und zig-fach beschrieben worden. Was man allerdings selbst machen muss: Sie auf seine gegebenen Bedingungen anwenden, und das wiederum kostet etwas Anstrengung und Zeit.
Die Chancen, einen Großen zu erwischen, sind natürlich erheblich geringer als ein kleines Exemplar zu fangen, je nach Gewässer sogar recht drastisch reduziert. Da ist es eine gute Politik, alles zu vermeiden, was die Wahrscheinlichkeit noch weiter reduziert. Und wenn ich einen allgemeinen Tipp geben darf: Viele kleine Verbesserungen machen hier in der Summe eine große. Alle Ineffektivitäten zu vermeiden, so gut es geht, ist hier wichtig. (Zum Beispiel kann man sich, wenn man wenig Zeit zur Verfügung hat, überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, bei erfahrungsgemäß schlechten Bedingungen loszuziehen. Und so weiter, der Verbesserungsmöglichkeiten sind viele.)
Aber etwas gibt es, das man haben muss: Zielstrebige Ausdauer und die Fähigkeit, viele Fehlschläge einstecken zu können - und wenn es sich bei den vorhandenen Gewässern nicht um Spitzengewässer handelt, dann um so mehr.