Wie lange kann/darf ein Fisch aus dem Wasser sein?

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

der Kai

Bigfish-Magnet
Registriert
11. März 2021
Beiträge
1.934
Punkte Reaktionen
4.298
Alter
50
Ort
Lauf a.d.Pegnitz
Zu dieser Frage fällt mir nur Eines ein: Die Prüfung bzw. Zulassung fürs Angeln ist schlicht ein Witz!
Die sieht ja auch vor, dass nur untermaßige Fische zurückgesetzt werden.
Nur zum Spaß fangen und drillen ist ja laut Gesetz Tierquälerei. Auch nicht ganz zu unrecht. Weiter will ich es hier jetzt aber auch nicht treiben.

Aber von daher eine völlig berechtigte Frage.
 

Ruti_Island

BA Guru
Registriert
28. Januar 2016
Beiträge
3.166
Punkte Reaktionen
5.686
Alles über einer Minute ist fahrlässig und unnötig.
Abhaken im Kescher halb im Wasser. Fisch im Kescher im Wasser ruhen lassen. Maßband und Kamera rausholen. Fisch messen, schnell zwei, drei Bilder gemacht und zurück.
 

Ax0l0tl

Echo-Orakel
Registriert
5. Mai 2019
Beiträge
105
Punkte Reaktionen
156
Ort
Im Schwarzwald
Die sieht ja auch vor, dass nur untermaßige Fische zurückgesetzt werden.
Nur zum Spaß fangen und drillen ist ja laut Gesetz Tierquälerei. Auch nicht ganz zu unrecht. Weiter will ich es hier jetzt aber auch nicht treiben.

Aber von daher eine völlig berechtigte Frage.
Dass nicht jeder massige in der Pfanne landet, versteht sich von selbst. Wer allerdings 3.5 min in die Runde wirft, hat das mit dem verantwortungsvollen Umgang nicht verstanden, geschweige denn sich mit der Biologie beschäftigt. Das sollte Basiswissen eines jeden Anglers sein, ohne das es nicht ans Gewässer geht
Leider ist Youtube voll von Videos, die durchaus als Tierquälerei bezeichnet werden dürfen...
 
S

Snotling4149

Gast
Themenstarter
Dass nicht jeder massige in der Pfanne landet, versteht sich von selbst. Wer allerdings 3.5 min in die Runde wirft, hat das mit dem verantwortungsvollen Umgang nicht verstanden, geschweige denn sich mit der Biologie beschäftigt. Das sollte Basiswissen eines jeden Anglers sein, ohne das es nicht ans Gewässer geht
Leider ist Youtube voll von Videos, die durchaus als Tierquälerei bezeichnet werden dürfen...
Die 3,5 Minuten habe ich in Youtubevideos bekannter Angler gestoppt. Und das ohne Schnitt.
Niemand hier hat behauptet, dass das ok wäre.
 
S

Snotling4149

Gast
Themenstarter
Hmm, gibt auch genügend Youtuber, die ihre Fische sehr vorbildlich handeln. Und Turniere mit regeln dazu (wie der YPC) helfen auch.

Ich hab auch noch keine gute Lösung gefunden, wie ich z.B. für den Rapfenking einen großen Rapfen auf der Packung schnell präzise messen und fotografieren soll.
 

YaPh

Master-Caster
Registriert
2. Oktober 2020
Beiträge
589
Punkte Reaktionen
1.831
Alter
44
Ort
Landkreis Stade
Hmm, gibt auch genügend Youtuber, die ihre Fische sehr vorbildlich handeln. Und Turniere mit regeln dazu (wie der YPC) helfen auch.

Ich hab auch noch keine gute Lösung gefunden, wie ich z.B. für den Rapfenking einen großen Rapfen auf der Packung schnell präzise messen und fotografieren soll.
Na dann lass es doch einfach bleiben ;)
dann hast du kein Stress weil du dir nen Kopf machen musst es gescheit anzustellen aber viel wichtiger ist du machst dem Fisch nicht unnötigen Stress aussetzen .. Nicht Böse gemeint also nicht falsch verstehen..
 

HunteShowdown

BA Guru
Registriert
1. März 2020
Beiträge
2.818
Punkte Reaktionen
3.750
Ort
Varel
Die 3,5 Minuten habe ich in Youtubevideos bekannter Angler gestoppt. Und das ohne Schnitt.
Niemand hier hat behauptet, dass das ok wäre.
Aufgrund deines Ersten Posts denke ich, dass ich weiß von welchem Video und Fisch du sprichst. Ich glaube der entsprechende Angler hat sogar damals auf die Kritik reagiert und war etwas erschrocken, wie lang es dann doch war. Man sollte aber auch Mal drüber nachdenken, dass da einem das Adrenalin eventuell über kocht und man so einen Ausnahmefisch dann ungewollt schlechter versorgt als üblich. Denke nicht, dass das die Regel ist.
 
S

Snotling4149

Gast
Themenstarter
Aufgrund deines Ersten Posts denke ich, dass ich weiß von welchem Video und Fisch du sprichst. Ich glaube der entsprechende Angler hat sogar damals auf die Kritik reagiert und war etwas erschrocken, wie lang es dann doch war. Man sollte aber auch Mal drüber nachdenken, dass da einem das Adrenalin eventuell über kocht und man so einen Ausnahmefisch dann ungewollt schlechter versorgt als üblich. Denke nicht, dass das die Regel ist.
Ich habe ja bewusst keine Namen genannt, weil es mir nicht darum geht Leute an den Pranger zu stellen. Ist aber auch kein Einzelfall. (also andere Angler, nicht nur einer)

Na dann lass es doch einfach bleiben ;)
dann hast du kein Stress weil du dir nen Kopf machen musst es gescheit anzustellen aber viel wichtiger ist du machst dem Fisch nicht unnötigen Stress aussetzen .. Nicht Böse gemeint also nicht falsch verstehen..
Das ist ja was ich mache bisher, Kescherfoto, grob anhalten (Maßstab auch die Rute gemalt) und zurück. Aber falls jemand ne Gute Ieee hat das zu verbessern schadet fragen ja nicht. :)
 

Spin+Fly

Bigfish-Magnet
Registriert
27. Juni 2007
Beiträge
1.642
Punkte Reaktionen
2.144
Ort
Spreewald
Also im Sommer wenn die Mortalitätsrate besonders hoch ist, dann spring ich auch gern selbst ins Wasser um den Fisch unter Wasser abzuhaken. Ist hier bei uns eigentlich selbstverständlich. Nen ganz verrückten Carp-Hunter habe ich sogar Ende November noch seine Montage raustauchen gesehen. Sollten sich die Youtuber mal ne Scheibe abschneiden...
.
 
S

Snotling4149

Gast
Themenstarter
Also im Sommer wenn die Mortalitätsrate besonders hoch ist, dann spring ich auch gern selbst mal ins Wasser um den Fisch unter Wasser abhaken zu können. Ist hier bei uns eigentlich selbstverständlich. Nen ganz verrückten Carp-Hunter habe ich Ende November noch seine Montage raustauchen gesehen. Sollten sich die Youtuber mal ne Scheibe abschneiden...
.
Find ich gut, aber am Rhein auf der Packung machste das eher nicht xD
 

blankmaster

BA Guru
Registriert
9. Juli 2007
Beiträge
3.428
Punkte Reaktionen
12.560
Weil es hier um das Thema "Sauerstoff" im weitesten Sinn geht, muss ich auch mal - und übertrage grob vereinfachend und frei von Säugetieren auf Fische...die Prinzipien sind die gleichen :

Die kontinuierliche Zufuhr von Sauerstoff ist für zahlreiche Lebewesen lebensnotwendig. Bereits eine Sauerstoffmangel über wenige Minuten führt sehr häufig zu nicht reparablen Organschäden, idR betrifft es zunächst das Gehirn.
Bei Tätigkeiten mit hoher körperlicher Leistung - für den Fisch wäre das z.B. der Drill- steigt der Sauerstoffbedarf ganz erheblich an. Der Körper geht eine "Sauerstoffschuld" ein, das kennt jeder, der untrainiert mit einer Waschmaschine unterm Arm zügig 4 Stockwerke hochläuft. Wer überhaupt ohne Pause oben ankommt wird erstmal stehen bleiben und "verschnaufen", was nix anderes heißt, als mehr Sauerstoff aufzunehmen als zu verbrauchen. Jeder weiß, dass dieser Sauerstoffmangelzustand ("aus der Puste sein") auch einige Minuten dauern kann.
Für den Fisch ist das Erreichen des 4. OG mit Waschmaschine unterm Arm der Kescher.
Wenn der Fisch im Kescher gelandet ist, spricht dies für eine körperliche Erschöpfung mit eingeganger Sauerstoffschuld, und er benötigt eine gewisse Zeit, um dies wieder auszugleichen.
Fische verfügen artenbedingt über ganz unterschiedliche Sauerstoffmangeltoleranzen (Beispiele : junge Zander, Graskarpfen : ganz schlecht, Welse, Karausche: geht so), das soll hier nicht Thema sein.

Konsequenzen
1. Das dämlichste, was man machen kann ist (aus Sicht des Sauerstoffhaushaltes) , einen soeben gekescherten Fisch sofort aus dem Wasser zu nehmen.
Der Fisch hätte im Wasser im Kescher liegend die Chance, sein Sauerstoffdefizit abzubauen, und sich wieder zu regenerieren - bevor es ggf. wieder an eine für ihn lebensfeindliche Umgebung (Abhaken, Photo ??) geht. Mit dem sofortigen Rausnehmen des Fisches verhindert man eine unverzügliche (und teils lebensnotwendige) Wiederaufsättigung des Blutes mit Sauerstoff.
2. (Sich hinziehende) Handlandungen verhindern das "Aufsättigen" des Fisches im Kescher nach dem Drill ebenfalls zuverlässig, sind aber wohl zu tolerieren, wenn der Aufenthalt außerhalb des Wassers extrem kurz ist. Allerdings muss der Fisch für eine Handlandung häufig "erschöpfter" (=größere Sauerstoffschuld) sein als bei einem "einsacken" in den Kescher.
3. Jeder kennt die Situation, in der ein Fisch nach dem Zurücksetzen zunächst "orientierungslos" verharrt oder sich zunächst gar auf den Bauch dreht. Dieses Verhalten ist Ausdruck des herrschenden Sauerstoffmangels (Gehirn) im Fisch und nicht erstrebenswert.

Meine persönlichen Konsequenzen :
1. Häufig hake ich Fische im Wasser ab, ohne sie überhaupt dem Wasser zu entnehmen. Hakenlöser muss in der Hosentasche bereit sein. Das geht oft aber nicht immer
2. Fische die gekeschert werden und an Land sollen, verbleiben zunächst im Wasser im Kescher, bis sie die massive Sauerstoffschuld abgebaut haben und aufhören, massiv "zu pumpen". Um bei der Waschmaschine zu bleiben : Wenn ich im 4. Stock ankomme habe ich auf vieles Lust, aber nicht darauf, meinen Kopf sofort eine Minute unter Wasser zu stecken....
Nach der Aufsättigung mit Sauerstoff im Kescher (im Wasser !) sind die Fische natürlich lebhafter (gut so !!) beim Photografieren, was ich besonders bei Hechten hasse - dafür habe ich reichlich Pflaster dabei.
3. Weil mehrfach darüber diskutiert wurde : Wie lange darf der Landaufenthalt dauern ?
Eine Minute ist für mich persönlich gerade noch akzeptabel und die oberste Schmerzgrenze, darüber auf keinen Fall. Aber natürlich NACH dem Aufsättigen im Wasser, nicht sofort und ohne Pause nach dem Drill...
Ich brauche aber länger für das Bild ? Dann lass es !
4. Wenn sich das Hakenlösen außerhalb des Wasser hinzieht wird der Fisch entweder abgeschlagen oder im Kescher wieder ins Wasser gehalten.

Sorry, ging wirklich nicht kürzer :) .
 
Zuletzt bearbeitet:

YaPh

Master-Caster
Registriert
2. Oktober 2020
Beiträge
589
Punkte Reaktionen
1.831
Alter
44
Ort
Landkreis Stade
Weil es hier um das Thema "Sauerstoff" im weitesten Sinn geht, muss ich auch mal - und übertrage grob vereinfachend und frei vom Säugern auf Fische...die Prinzipien sind die gleichen :

Die kontinuierliche Zufuhr von Sauerstoff ist für zahlreiche Lebewesen lebensnotwendig. Bereits eine Sauerstoffmangel über wenige Minuten führt sehr häufig zu nicht reparablen Organschäden, idR betrifft es zunächst das Gehirn.
Bei Tätigkeiten mit hoher körperlicher Leistung - für den Fisch wäre das z.B. der Drill- steigt der Sauerstoffbedarf ganz erheblich an. Der Körper geht eine "Sauerstoffschuld" ein, das kennt jeder, der untrainiert mit einer Waschmaschine unterm Arm zügig 4 Stockwerke hochläuft. Wer überhaupt ohne Pause oben ankommt wird erstmal stehen bleiben und "verschnaufen", was nix anderes heißt, als mehr Sauerstoff aufzunehmen als zu verbrauchen. Jeder weiß, dass dieser Sauerstoffmangelzustand ("aus der Puste sein") auch einige Minuten dauern kann.
Für den Fisch ist das Erreichen des 4. OG mit Waschmaschine unterm Arm der Kescher.
Wenn der Fisch im Kescher gelandet ist, spricht dies für eine körperliche Erschöpfung mit eingeganger Sauerstoffschuld, und er benötigt eine gewisse Zeit, um dies wieder auszugleichen.
Fische verfügen artenbedingt über ganz unterschiedliche Sauerstoffmangeltoleranzen (Beispiele : junge Zander, Graskarpfen : ganz schlecht, Welse, Karausche: geht so), das soll hier nicht Thema sein.

Konsequenzen
1. Das dämlichste, was man machen kann ist (aus Sicht des Sauerstoffhaushaltes) , einen soeben gekescherten Fisch sofort aus dem Wasser zu nehmen.
Der Fisch hätte im Wasser im Kescher liegend die Chance, sein Sauerstoffdefizit abzubauen, und sich wieder zu regenerieren - bevor es ggf. wieder an eine für ihn lebensfeindliche Umgebung (Abhaken, Photo ??) geht. Mit dem sofortigen Rausnehmen des Fisches verhindert man eine unverzügliche (und teils lebensnotwendige) Wiederaufsättigung des Blutes mit Sauerstoff.
2. (Sich hinziehende) Handlandungen verhindern das "Aufsättigen" des Fisches im Kescher nach dem Drill ebenfalls zuverlässig, sind aber wohl zu tolerieren, wenn der Aufenthalt außerhalb des Wassers extrem kurz ist. Allerdings muss der Fisch für eine Handlandung häufig "erschöpfter" (=größere Sauerstoffschuld) sein als bei einem "einsacken" in den Kescher.
3. Jeder kennt die Situation, in der ein Fisch nach dem Zurücksetzen zunächst "orientierungslos" verharrt oder sich zunächst gar auf den Bauch dreht. Dieses Verhalten ist Ausdruck des herrschenden Sauerstoffmangels (Gehirn) im Fisch und nicht erstrebenswert.

Meine persönlichen Konsequenzen :
1. Häufig hake ich Fische im Wasser ab, ohne sie überhaupt dem Wasser zu entnehmen. Hakenlöser muss in der Hosentasche bereit sein. Das geht oft aber nicht immer
2. Fische die gekeschert werden und an Land sollen, verbleiben zunächst im Wasser im Kescher, bis sie die massive Sauerstoffschuld abgebaut haben und aufhören, massiv "zu pumpen". Um bei der Waschmaschine zu bleiben : Wenn ich im 4. Stock ankomme habe ich auf vieles Lust, aber nicht darauf, meinen Kopf sofort eine Minute unter Wasser zu stecken....
Nach der Aufsättigung mit Sauerstoff im Kescher (im Wasser !) sind die Fische natürlich lebhafter (gut so !!) beim Photografieren, was ich besonders bei Hechten hasse - dafür habe ich reichlich Pflaster dabei.
3. Weil mehrfach darüber diskutiert wurde : Wie lange darf der Landaufenthalt dauern ?
Eine Minute ist für mich persönlich gerade noch akzeptabel und die oberste Schmerzgrenze, darüber auf keinen Fall. Aber natürlich NACH dem Aufsättigen im Wasser, nicht sofort und ohne Pause nach dem Drill...
Ich brauche aber länger für das Bild ? Dann lass es !
4. Wenn sich das Hakenlösen außerhalb des Wasser hinzieht wird der Fisch entweder abgeschlagen oder im Kescher wieder ins Wasser gehalten.

Sorry, ging wirklich nicht kürzer :) .
Besser erklärt geht es nicht.. Top
 

Wurmbademeister

Finesse-Fux
Registriert
14. August 2016
Beiträge
1.334
Punkte Reaktionen
2.291
Alter
42
Ort
Fränkisches Seenland
Weil es hier um das Thema "Sauerstoff" im weitesten Sinn geht, muss ich auch mal - und übertrage grob vereinfachend und frei von Säugetieren auf Fische...die Prinzipien sind die gleichen :

Die kontinuierliche Zufuhr von Sauerstoff ist für zahlreiche Lebewesen lebensnotwendig. Bereits eine Sauerstoffmangel über wenige Minuten führt sehr häufig zu nicht reparablen Organschäden, idR betrifft es zunächst das Gehirn.
Bei Tätigkeiten mit hoher körperlicher Leistung - für den Fisch wäre das z.B. der Drill- steigt der Sauerstoffbedarf ganz erheblich an. Der Körper geht eine "Sauerstoffschuld" ein, das kennt jeder, der untrainiert mit einer Waschmaschine unterm Arm zügig 4 Stockwerke hochläuft. Wer überhaupt ohne Pause oben ankommt wird erstmal stehen bleiben und "verschnaufen", was nix anderes heißt, als mehr Sauerstoff aufzunehmen als zu verbrauchen. Jeder weiß, dass dieser Sauerstoffmangelzustand ("aus der Puste sein") auch einige Minuten dauern kann.
Für den Fisch ist das Erreichen des 4. OG mit Waschmaschine unterm Arm der Kescher.
Wenn der Fisch im Kescher gelandet ist, spricht dies für eine körperliche Erschöpfung mit eingeganger Sauerstoffschuld, und er benötigt eine gewisse Zeit, um dies wieder auszugleichen.
Fische verfügen artenbedingt über ganz unterschiedliche Sauerstoffmangeltoleranzen (Beispiele : junge Zander, Graskarpfen : ganz schlecht, Welse, Karausche: geht so), das soll hier nicht Thema sein.

Konsequenzen
1. Das dämlichste, was man machen kann ist (aus Sicht des Sauerstoffhaushaltes) , einen soeben gekescherten Fisch sofort aus dem Wasser zu nehmen.
Der Fisch hätte im Wasser im Kescher liegend die Chance, sein Sauerstoffdefizit abzubauen, und sich wieder zu regenerieren - bevor es ggf. wieder an eine für ihn lebensfeindliche Umgebung (Abhaken, Photo ??) geht. Mit dem sofortigen Rausnehmen des Fisches verhindert man eine unverzügliche (und teils lebensnotwendige) Wiederaufsättigung des Blutes mit Sauerstoff.
2. (Sich hinziehende) Handlandungen verhindern das "Aufsättigen" des Fisches im Kescher nach dem Drill ebenfalls zuverlässig, sind aber wohl zu tolerieren, wenn der Aufenthalt außerhalb des Wassers extrem kurz ist. Allerdings muss der Fisch für eine Handlandung häufig "erschöpfter" (=größere Sauerstoffschuld) sein als bei einem "einsacken" in den Kescher.
3. Jeder kennt die Situation, in der ein Fisch nach dem Zurücksetzen zunächst "orientierungslos" verharrt oder sich zunächst gar auf den Bauch dreht. Dieses Verhalten ist Ausdruck des herrschenden Sauerstoffmangels (Gehirn) im Fisch und nicht erstrebenswert.

Meine persönlichen Konsequenzen :
1. Häufig hake ich Fische im Wasser ab, ohne sie überhaupt dem Wasser zu entnehmen. Hakenlöser muss in der Hosentasche bereit sein. Das geht oft aber nicht immer
2. Fische die gekeschert werden und an Land sollen, verbleiben zunächst im Wasser im Kescher, bis sie die massive Sauerstoffschuld abgebaut haben und aufhören, massiv "zu pumpen". Um bei der Waschmaschine zu bleiben : Wenn ich im 4. Stock ankomme habe ich auf vieles Lust, aber nicht darauf, meinen Kopf sofort eine Minute unter Wasser zu stecken....
Nach der Aufsättigung mit Sauerstoff im Kescher (im Wasser !) sind die Fische natürlich lebhafter (gut so !!) beim Photografieren, was ich besonders bei Hechten hasse - dafür habe ich reichlich Pflaster dabei.
3. Weil mehrfach darüber diskutiert wurde : Wie lange darf der Landaufenthalt dauern ?
Eine Minute ist für mich persönlich gerade noch akzeptabel und die oberste Schmerzgrenze, darüber auf keinen Fall. Aber natürlich NACH dem Aufsättigen im Wasser, nicht sofort und ohne Pause nach dem Drill...
Ich brauche aber länger für das Bild ? Dann lass es !
4. Wenn sich das Hakenlösen außerhalb des Wasser hinzieht wird der Fisch entweder abgeschlagen oder im Kescher wieder ins Wasser gehalten.

Sorry, ging wirklich nicht kürzer :) .
Sehr guter Ansatz. Ich werde es ab sofort auch so handhaben. Den Fisch erstmal im Kescher kurz "verschnaufen" lassen und dann zügig ein Foto machen.

Aus dieser Sicht habe ich es noch nicht betrachtet. Hatte die Barsche eben immer gleich aus dem Wasser gehievt und fotografiert...
 

Schimeck

Twitch-Titan
Registriert
13. August 2019
Beiträge
83
Punkte Reaktionen
111
Weil es hier um das Thema "Sauerstoff" im weitesten Sinn geht, muss ich auch mal - und übertrage grob vereinfachend und frei von Säugetieren auf Fische...die Prinzipien sind die gleichen :

Die kontinuierliche Zufuhr von Sauerstoff ist für zahlreiche Lebewesen lebensnotwendig. Bereits eine Sauerstoffmangel über wenige Minuten führt sehr häufig zu nicht reparablen Organschäden, idR betrifft es zunächst das Gehirn.
Bei Tätigkeiten mit hoher körperlicher Leistung - für den Fisch wäre das z.B. der Drill- steigt der Sauerstoffbedarf ganz erheblich an. Der Körper geht eine "Sauerstoffschuld" ein, das kennt jeder, der untrainiert mit einer Waschmaschine unterm Arm zügig 4 Stockwerke hochläuft. Wer überhaupt ohne Pause oben ankommt wird erstmal stehen bleiben und "verschnaufen", was nix anderes heißt, als mehr Sauerstoff aufzunehmen als zu verbrauchen. Jeder weiß, dass dieser Sauerstoffmangelzustand ("aus der Puste sein") auch einige Minuten dauern kann.
Für den Fisch ist das Erreichen des 4. OG mit Waschmaschine unterm Arm der Kescher.
Wenn der Fisch im Kescher gelandet ist, spricht dies für eine körperliche Erschöpfung mit eingeganger Sauerstoffschuld, und er benötigt eine gewisse Zeit, um dies wieder auszugleichen.
Fische verfügen artenbedingt über ganz unterschiedliche Sauerstoffmangeltoleranzen (Beispiele : junge Zander, Graskarpfen : ganz schlecht, Welse, Karausche: geht so), das soll hier nicht Thema sein.

Konsequenzen
1. Das dämlichste, was man machen kann ist (aus Sicht des Sauerstoffhaushaltes) , einen soeben gekescherten Fisch sofort aus dem Wasser zu nehmen.
Der Fisch hätte im Wasser im Kescher liegend die Chance, sein Sauerstoffdefizit abzubauen, und sich wieder zu regenerieren - bevor es ggf. wieder an eine für ihn lebensfeindliche Umgebung (Abhaken, Photo ??) geht. Mit dem sofortigen Rausnehmen des Fisches verhindert man eine unverzügliche (und teils lebensnotwendige) Wiederaufsättigung des Blutes mit Sauerstoff.
2. (Sich hinziehende) Handlandungen verhindern das "Aufsättigen" des Fisches im Kescher nach dem Drill ebenfalls zuverlässig, sind aber wohl zu tolerieren, wenn der Aufenthalt außerhalb des Wassers extrem kurz ist. Allerdings muss der Fisch für eine Handlandung häufig "erschöpfter" (=größere Sauerstoffschuld) sein als bei einem "einsacken" in den Kescher.
3. Jeder kennt die Situation, in der ein Fisch nach dem Zurücksetzen zunächst "orientierungslos" verharrt oder sich zunächst gar auf den Bauch dreht. Dieses Verhalten ist Ausdruck des herrschenden Sauerstoffmangels (Gehirn) im Fisch und nicht erstrebenswert.

Meine persönlichen Konsequenzen :
1. Häufig hake ich Fische im Wasser ab, ohne sie überhaupt dem Wasser zu entnehmen. Hakenlöser muss in der Hosentasche bereit sein. Das geht oft aber nicht immer
2. Fische die gekeschert werden und an Land sollen, verbleiben zunächst im Wasser im Kescher, bis sie die massive Sauerstoffschuld abgebaut haben und aufhören, massiv "zu pumpen". Um bei der Waschmaschine zu bleiben : Wenn ich im 4. Stock ankomme habe ich auf vieles Lust, aber nicht darauf, meinen Kopf sofort eine Minute unter Wasser zu stecken....
Nach der Aufsättigung mit Sauerstoff im Kescher (im Wasser !) sind die Fische natürlich lebhafter (gut so !!) beim Photografieren, was ich besonders bei Hechten hasse - dafür habe ich reichlich Pflaster dabei.
3. Weil mehrfach darüber diskutiert wurde : Wie lange darf der Landaufenthalt dauern ?
Eine Minute ist für mich persönlich gerade noch akzeptabel und die oberste Schmerzgrenze, darüber auf keinen Fall. Aber natürlich NACH dem Aufsättigen im Wasser, nicht sofort und ohne Pause nach dem Drill...
Ich brauche aber länger für das Bild ? Dann lass es !
4. Wenn sich das Hakenlösen außerhalb des Wasser hinzieht wird der Fisch entweder abgeschlagen oder im Kescher wieder ins Wasser gehalten.

Sorry, ging wirklich nicht kürzer :) .

Sehr gut erkärt, besser geht es nicht!

Ich habe mich, nachdem ich gestern diesen Thread gelesen habe, mal selber reflektiert. Meinen letzten Hecht habe ich zusammen mit meinem Sohn gefangen. Der Lütte wollte natürlich gucken usw, immerhin war der Fisch nur 20cm "kleiner" als er selber. Beim Abschätzten der Trocken-Zeit außerhalb des Wassers war ich mir nicht sicher ob ich schnell war oder nicht. Ich habe genau zwei schnelle Fotos gemacht was definitiv unter einer Minute gelaufen ist. Darüber habe ich tatsächlich Abends im Bett gegrübelt. Guckt euch mal eute Fangfotos an, die Zeitangaben wann das Foto aufgenommen wurde hilft ungemein dabei die Zeit abzuschätzen.
Ich bin mittlerweile dazu über gegangen "standart Hechte, Zander oder Barsche" nicht zu fotografieren und wo es möglich ist direkt im Wasser abzuhaken ohne den Fisch aus dem Wasser zu nehmen.
Was sagt mir dieser Thread?
Es ist immer Luft nach oben, wenn man sich aber mit diesem Thema auseinandersetzt und sich Gedanken macht ist ein Grundstein gelegt sein Fischhandling zu verbessern.
 

Frankenkopf

Finesse-Fux
Registriert
12. April 2020
Beiträge
1.181
Punkte Reaktionen
2.853
Ort
Mittelfranken
Wo es geht und wenn es kein Riesenfisch ist mach ich alles im Kescher. Gerade Hechte in der Regel immer im Kescher, da 1. meine Hände zum arbeiten notwendig sind und ich das Talent habe in der Wiese die EINE Glasscherbe zu finden.

2. Ich bei kleineren Fischen den Drill recht einseitig gestalte, d.h. schnell und kompromisslos. Klar geht da mal n Fisch verloren aber das ist egal.

Sollte es doch mal n schöner Fisch sein dann Fotos im Kescher da ich meist alleine unterwegs bin, zu zweit mal n schönes Erinnerungsfoto nur bei Ausnahmefischen.

Die Ausführung von @blankmaster ist saugut und das werd ich mir auch weiterhin zu Herzen nehmen.
 

observer

BA Guru
Registriert
10. August 2015
Beiträge
4.225
Punkte Reaktionen
14.188
Ort
meckpomm
Hmm, gibt auch genügend Youtuber, die ihre Fische sehr vorbildlich handeln. Und Turniere mit regeln dazu (wie der YPC) helfen auch.

Ich hab auch noch keine gute Lösung gefunden, wie ich z.B. für den Rapfenking einen großen Rapfen auf der Packung schnell präzise messen und fotografieren soll.
fängst du fische über 70cm??? :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

aber ehrlich, die teilnahme an sowas wie nem rapfenking darf doch wohl keine maßgabe sein, ob man fisch misst, oder nicht obwohl es eigentlich nicht wirklich möglich ist...
entweder nimmst du dir ein kompaktes messbrett mit, oder lässt die viecher schwimmen...
 

Ax0l0tl

Echo-Orakel
Registriert
5. Mai 2019
Beiträge
105
Punkte Reaktionen
156
Ort
Im Schwarzwald
Ich hab auch noch keine gute Lösung gefunden, wie ich z.B. für den Rapfenking einen großen Rapfen auf der Packung schnell präzise messen und fotografieren soll.
Einfache Lösung. Kein Foto ;-)
Daher halte ich diesen Sch...vergleich für bestenfalls Unsinn. Auch wenn ich mir mit dieser Aussage wenige Freunde mache.
 
S

Snotling4149

Gast
Themenstarter
fängst du fische über 70cm??? :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

aber ehrlich, die teilnahme an sowas wie nem rapfenking darf doch wohl keine maßgabe sein, ob man fisch misst, oder nicht obwohl es eigentlich nicht wirklich möglich ist...
entweder nimmst du dir ein kompaktes messbrett mit, oder lässt die viecher schwimmen...

Ja eben, das so hinzubekommen, dass ich die Fiecher anständig schnell messen kann ist ja das Ziel. Scale habe ich, aber auf unebenem Grund schwierig. N Brett mit über die Packung mitnehmen scheint mir aber auch nicht super einfach. Zumal das dann ja auch stabil liegen muss.
Die Antworten wirken alle so, als hätte ich irgendwo angekündigt die mitm Geodreieck auf den Steinen zu messen nur um da mit zu machen. :tearsofjoy:
 

Oben