Danke für die Storys hier, immer schön diese zu Lesen.
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Am Wochenende hatte ich nicht so viel Zeit, fast keine Bisse aber dafür eine ordentliche Größe.
Und mit einem erneuten 77er Zander eigentlich mehr als zufrieden. Eigentlich.
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Das ich am ganzen Angeltag (der eh nur ein halber war wegen der knappen Zeit) nur 3 Bisse habe, das ist kein Problem. Auch wenn es viele nicht hören mögen... So etwas ist einfach zäh. Aber wenn der erste Fisch gleich so eine Maschine ist, dann ist alles super. Gerne zäh, dafür dann groß. Bin ich voll dabei.
Erst vor zwei Wochen habe ich einen sehr großen Fisch verloren und das ganze im Text "
Der alte Mann und der Graben" verarbeitet. Es musste einfach raus. Fische durch Aussteiger zu verlieren... macht mir nichts aus. Aber dieser Fisch hatte mich echt getroffen. Und jetzt am Samstag.... wir waren schon auf dem Rückweg und wollten die letzten beiden Spots mitnehmen. Ich bin an eine sogenannte Bonus-Hecht Stelle gefahren, wie ich sie gerne nenne. Das sind meist kleine Gräben, oft nicht lang. Und dort ist es sehr leicht einen Fisch an Band zu bekommen. Die Hechte sind in der Regel auch nicht größer als 55-70cm aber auch das ist ein schöner Fisch. Und es hatte auch dieses Mal geklappt, mein Niederländischer Kollege hat einen Hecht von vielleicht 20 - 30 cm gefangen
Mehr geht an so einer Stelle auch nicht, also wollte ich gehen als ich größere Luftblasen hab aufsteigen sehen. Die letzten Beiden Male - als ich das gesehen habe - gab es einen 106cm Hecht und eben den großen Hecht aus "Der alte Mann und der Graben". Die Stelle habe ich überworfen, zwei Mal gekurbel und dann BOOOM ein riesen schwall inklusive Einschlag. Ich konnte den Fisch etwas zu mir her ziehen und bin schnell von der Graben Seite auf eine Stahlbrüstung gestiegen (die über ein Wehr steht) um von dort den Fisch besser dirigieren zu können. Yannick war bereits mit dem Kescher wieder da, also der Fisch erneut eine riesen Flucht genommen hat. So eine Kraft hatte ich vorher noch nicht an der Angeln. Nicht an einem Pissgraben, nicht bei dem anderen großen Hecht und erst recht nicht in so einem Gewässer. Die Flucht - bei der dieser Fisch mittlerweile wieder 20 Meter genommen hat - wurde von 3 noch schnelleren und abrupteren Anzügen der Geschwindigkeit - die sich wie das heftige ziehen an einem Seil anfühlten - begleitet. Beim dritten Ruck knallt mir die Rute entgegen und die Schnur war gerissen.
Ich bin nur noch auf die Knie gefallen, habe mich am Geländer festgehalten und ungläubig auf diesen Graben geschaut.
Das mir ein Hecht mitten im Drill reißt, dass ist mir nur ein einziges Mal im Leben passiert. Und das war bei einer neuen Schnur, die ich danach fein entsorgen durfte, weil die ein Materialfehler hatte. Aber dieses Mal war es kein Materialfehler. Ich habe die Kraft von diesem Fisch vermutlich unterschätzt und hätte die Bremse wohl noch lockerer machen müssen. Auch wenn die Bremse immer perfekt abgepasst ist, hier hat der Fisch mich wohl doch eines besseren belehrt.