Hallo zusammen, hier mal meine Erfahrungswerte zu folgender Wathosen - Watschuh Kombi (der Grund, wie sollte es anders sein, die Wathose hat ihr wichtigste Eigenschaft verloren - es dringt Wasser ein): Patagonia Rio Azul Waders (ML, US 12-13) und dazu Hodgman Watschuhe (weiß jemand, warum diese Firma aus den Onlineshops mehr oder weniger verschwunden ist?). Gekauft habe ich beides im relativ bekannten adh Fliegenfischer Onlineshop 2019. Die Beratung - nur am Rande - war damals sehr gut. Augenmerk lag bei mir auf meiner Körpergröße von ca. 190cm und Schuhgröße 47. Offensichtlich scheitert(e) es schon bei dieser Schuhgröße bei den allermeisten Wathosenherstellern - man riet mir ausschließlich zu Patagonia. Allerdings hatte ich auch zur Anprobe damals eine Wathose von Hodgman hier - die Neoprensocken waren m.E. noch ein klein weniger bequemer wie die bei Patagonia - allerdings war diese Wathose in ihrer Gesamtheit zu weit/groß für mich. Es wurde also die Rio Azul.
Warum zum Spinnangeln ne Wathose? In unseren heimatlichen Gewässern (in Sachsen) gibt es nicht viele Möglichkeiten zum Angeln vom Boot aus. Die Elbe, angrenzende Nebenflüsse und diverse Talsperren oder Kiesgruben bzw. Tagebauseen lassen sich zwar vom Ufer aus gut befischen, aber die permanente Hängergefahr und der Verlust der Köder nervten mich auf Dauer. Mit einer Wathose schien mir das Risiko etwas geringer zu sein, da man damit die ersten Meter am Ufer (sofern flach oder hängerreich) gut überbrücken kann und im Hängerfall die Entfernungen zum Köder verkürzen kann. Auch Schilfgürtel, an denen man sonst vom Ufer aus nicht vorbeikommt, ließen sich damit durchschreiten.
Die ersten Versuche machte ich völlig unbedarft an der Elbe. Die Wathose machte alles mit, hielt dicht. Das tat sie dann auch die nächsten 2 Jahre, wobei ich sie höchstens 2-3 mal im Jahr benutzte. Wer natürlich so oder so ähnlich am Ufer entlangwandert, geht auch durch Brennnesseln, hohe Gras, Gestrüpp. Irgendwann hing ich bestimmt auch mal an einem Brombeerstrauch, konnte aber keine Risse oder Schäden an der Wathose entdecken. Im 3. Jahr bemerkte ich dann eine erste kleine feuchte Stelle (münzgroß) auf Kniehöhe der darunter getragenen Hose. Ich vermutete zunächst, diese könnte durchs Schwitzen entstanden sein. Nun, jetzt, ein weiteres Jahr später, holte ich letzte Woche meine Wathose wieder aus dem Keller und musste nach einer 2-stündigen Spinnangel-Session feststellen, dass beide Kniestellen komplett nass waren. Aber nicht nur das, auch meine beiden Socken, die in den Neoprenfüsslingen steckten, waren nun fast komplett durchnässt.
Fazit - alles in allem doch etwas enttäuschend. Die Patagonia-Wathose Rio Azul kam damals ca. 350€. Getragen habe ich sie in den 4 Jahren höchstens 10-12mal. Wie hier schon erwähnt wurde, sind für diese Wathosen kniehohes Gras und Gestrüpp quasi ein Selbstmord auf Raten, aber eben auch nicht immer vermeidbar als Uferangler. Mir ist keine grobe Beschädigung bewusst und ich habe weitgehend versucht, darauf zu achten. Und doch ist sie nun an beiden Kniestellen undicht.
Da ich trotzdem die Vorzüge einer Wathose beim Spinnangeln nicht missen möchte, wäre jetzt die Frage, ob jemand ein robust(er)es Modell mit Füsslingen empfehlen kann - dazu mit großer Schuhgröße 47. Preislich wie gehabt bis ca. 350€.
Anmerkung: was ich noch erwähnen kann ist, das Patagonia bei der aktuellen Kollektion und bei so ziemlich allen Modellen durchweg die Preise um gut 50€ angehoben hat - irgendwann zum Jahreswechsel 2022/23. Aus teuer ist also noch teurer geworden.