Ich warne davor Wolfram an den Pranger zu stellen wegen des zu teuren/umweltunfreundlichen Herstellungsprozesses, denn wenn wir nach diesem Aspekt gehen hat Blei plötzlich ganz schnell und eindeutig die Nase vorne, das geht nämlich sogar CO2 neutral.
Außerdem gehe ich davon aus, dass wir es bei allen Wolframgewichten ohnehin mit Sinterwerkstoffen zu tun haben, weil eine Verarbeitung zu und von reinem Wolfram mit dem entsprechenden energetischen Aufwand einfach keinen Sinn macht. Und bei der Sintervariante spielen sich sowohl die Gewinnungsprozesse als auch die Verarbeitungsprozesse bei "normalen" Temperaturen ab (je nach Schritt 600 °C - 1400 °C).
Und wenn man dann dafür Wolframcarbid, das sich ebenfalls sintern lässt und auch immer noch höhere Dichte als Blei hat, einsetzt, dann steht man im Wolframgewinnungsprozess plötzlich ziemlich weit vorne in der Kette und die ganze Diskussion wäre ohnehin hinfällig.
Leider müssen die Hersteller keine konkreten Angaben wie in der Lebensmittelindustrie machen wie und was sie verarbeiten, deswegen kann ich hier leider auch nur mutmaßen.
Meiner Meinung nach sollte man sich einfach Gedanken machen wo und wann welches Material für welche Anwendung sinnvoll einzusetzen ist.
5 g Chebus aus Wolfram? Völlig sinnbefreit, in dieser Gewichtsklasse bin ich mit Stahl oder Zamak genauso gut unterwegs. Generell schreien Chebus für mich nach Stahl, Stahlkugeln gibt's en Masse, die Klammern kriegt man auch schon beim Fisherino, muss sich nur mehr irgendwer finden der den doofen Keil in die Kugeln fräsen kann (den gibt's auch sicher, der weiß nur noch nichts von seinem Glück!)
Bullet Weights? Je kleiner und kompakter desto besser, eindeutig ein Fall für Wolfram für mich. Auch ist die Abrissgefahr relativ gering, wenn man es von der persönlichen Kostenseite betrachten will. Generell hat Wolfram überall dort die Nase vorne wo es um Größe UND Gewicht geht, so ab 20 g + spielt es seine Stärke (die hohe Dichte) so richtig aus.
Drop Shot weights? Größe relativ egal, durch die Klemmwirbel "Montagefreundliches" abreißen, spricht in dem Fall eindeutig für Stahl für mich.
Jigheads? Da wird's halt mit den Alternativen etwas fade, insbesondere wenn man in den hohen Gewichtsbereich schaut. Zamak wird "zu klobig", Stahl lässt sich nicht gießen, da sonst der Haken weg ist und für die notwendige manuelle Bearbeitung der Kugeln Bedarf es schon eines gewissen Grades an Idealismus, bzw. wird das kommerziell irgendwann uninteressant. Die Keitech Lösung mit Wolfram in der Plastikmatrix scheint mir hier noch die vernünftigste Alternative.