So, ich bin wieder daheim. An sich war die 3kg Xzoga zum Testen der Metanium nach unten hin nicht optimal. Aber es ging. Hier nun meine Erlebnisse:
Die Bremseinstellung, die am besten (bei mir) funzte: 2 aktive Pins, Bremsrad auf 3 und die Wurfbremse so eingestellt, dass der Köder "mittelschnell" von selbst Schnur abzieht. Ich hoffe, das ist verständlich. Prinzipiell zieht diese Einstellung bei fast allem! Werden die Köder leichter, sollte man ggf. das Bremsrad auf 3,5 Stellen, dafür kann man die Wurfbremse ein wenig lockern. Letzeres brachte Weite...man muss dann aber wegen der Backlashes aufpassen. Hat man das Bremsrad auf bspw. 2/2,5 gestellt, wurde die Rolle zunehmend zickiger. Je schwerer (oder aerodynamischer) der Köder, desto mehr konnte man die Wurfbremse lockern. Das Bremsrad blieb bei mir dank besserer Erfahrungen fast immer auf 3. Der Wurfbewegungsablauf gleicht mit abnehmendem Ködergewicht immer mehr einem Peitschen (wie gesagt - falsche Rute). Dadurch hatte man bei ganz leichtem Zeug gerne mal Backlashes.
Angefangen habe ich mit der unteren Grenze, die ich an meiner noch zu bauenden Reiserute regelmäßig zu fischen gedenke: 65er Pointer. Das Bremssystem ist mir noch relativ neu, also musste ich ein wenig rumspielen. Leider ist der Pointer auch kein Aerodynamiktorpedo, sondern flattert gerne mal beim Werfen. Aber mit der oben genannten Einstellung waren dann kontollierte Würfe kein Ding! Kein Peitschen! Kein Schleudern! Satt überkopf brachte Weite. Locker rechts seitlich ausm Handgelenk brachte zwar ein kleines bisschen weniger Weite, dafür aber mehr Kontrolle - ist halt mein Wurfstil.
Nachdem ich den Pointer nun entspannt werfen konnte, tastete ich mich weiter runter: Live-X-Smolt. Das Vieh wiegt nur 3,5g. Leider muss ich sagen, dass selbst das noch echt gut machbar ist. Klar ziehen dort BFS-Rollen oder Spinnings besser, aber es ging noch. Meiner Meinung nach zwar nahe an einer Notlösung dran, aber wenn die Rute passender gewesen wäre, würde ich sagen, dass man den Köder noch relativ kontrolliert werfen/schmeißen kann.
Also weiter runter: 50er Tiny Fry. Ok - jetzt wird's haarig. Das Plastikteil wiegt irgendwas um die 2,5g. Inklusive der kurzen Titanspitze, dem FC-Vorfach, dem Snap und den zwei Wassertröpfchen, die sich am vorderen Drilling und der Tauchschaufel verfangen haben, kommen wir auf vielleicht 2,8-schlag-mich-tot-viel-zu-wenig-für-eine-M-Combo-Gramm. Der Rolle ist das scheißegal. Die feuert selbst dieses Spielzeug noch! Eindeutig nicht dafür gemacht - aber es geht OHNE BACKLASH! Und die 25m habe ich trotzdem geschafft! Boom!
Extremtest: 3" Flash-J weightless als Softjerk. Das macht übrigens an meiner Alde BFS Limited oder meiner vollgepimpten Core (poliertes Piniongear, Tuningspule, Hedgehog-Lager) auch keinen Spaß mehr! Man schleudert nur noch - und selbst die BFS Rollen werfen das Ding nicht weiter als die Metanium - nicht weiter, aber entspannter. Also dafür ist die Metanium ja auch nicht gemacht. Aber als unterste Grenze - im Notfall - noch fischbar.
Ok, zurück zum eigentlichen Test. Hardbaits mit Gewichtsverlagerung im Innern. Duo Rozante 63 SP. 5g. Erster Wurf = breites Grinsen! Das ist ein Köder, mit dem es wirklich Spaß macht. Entspannt werfen, ohne sich besonders stakt konzentrieren zu müssen. Ab hier perfromt die Rolle wirklich sehr gut.
Kommen wir zur Kür: Diving Chubby. Knapp unter 5g schwer, dafür kompakt. Schlichtweg geiles Werfen!
Testen wir Jigs: Skirtjigs um die 4-5g funzen bestens. Hier wollte ich dann das Pitchen testen. Aha! Jetzt muss ich zugeben, dass BFS-Rollen im Vorteil sind. Die Spulen laufen eben schneller an. Pitchen geht mit der Metanium zwar - auch recht gut - aber es geht mit den speziell dafür konzipierten Rollen besser.
3,5g Deka-Kopp mit 3" HMKL-Alive-Shad machte sich wieder entspannt. 5g Kopp und Krebsimitat war dann ein Weitenjäger.
Abschließend habe ich noch schwerere Baits getestet...einfach um mal Weiten zu erreichen. Der Vision Oneten wollte gar nicht mehr landen. Hier lädt sich dann die Rute auch richtig auf. 100er Arnaud, Asura, Spinner- und Chatterbait. Alles problemlos.
Auf den Fotos könnt ihr noch mal sehen, was mit der Rolle geht.
Die Baits auf meiner Hand markieren die unterste Grenze. Werfbar, aber nicht optimal. Spinnings im Vorteil.
Die Köder auf der grauen Versus sind die, ab denen es wirklich Spaß macht. Mehr-/Minderweiten im Vergleich zur Spinning oder BFS-BCs marginal. Evtl. sind Spinnings und/oder BFS-Rollen mit 5m im Vorteil.
Die Latschen auf der transparenten Versus sind mit der Rolle echte Weitenjäger, die unter Umständen an der Metanium dann auch Spinnings schlagen.
Resümee: Die Metanium ist eine echte Allrounderin. Wenn man gedenkt, irgendwie mal alles zu fischen, was die Boxen hergeben, dann ist das DIE Rolle. Dank sehr guter Bremsmechanik auch für Anfänger absolut zu empfehlen.
Wer gezielt und häufiger/ausschließlich auf Barsche oder Trutten mit kleinen Ködern fischt, wäre mit einer leichteren BC der bekannten Typen natürlich besser beraten.
Stay hard!