Hier die am Griff modifizierte und mit besserem Kork bestückte Expride 1711XH zusammen mit der Calcutta Conquest 201HG- Die etwas dunklere Färbung des Korks kommt dadurch zustande, dass ich ein Freund von "U-40 Kork Seal" bin.
Zur CC-201HG:
Im Vergleich zur CC-201, die hierzulande erhältlich ist, ist für die CC-201HG eine Japan-Bestellung nötig. Mit 78cm hat sie einen wesentlich höheren Schnureinzug bei einer Übersetzung von 6,2:1. Im Gegensatz zum niedrig übersetzten Modell mit 7kg spezifizierter Bremskraft weist die CC-201HG eine spezifizierte Bremskraft von nur 5kg auf. Tatsächlich hat mein Exemplar bei voll zugedrehter Bremse eine etwas höhere Bremskraft von 5,5kg. Das ist zwar nicht gerade rekordverdächig, reicht aber aus für meine Zwecke.
Da diese Combo breitbandig gefischt werden wird und von Frogbaits und Crankbaits (mit nicht allzu großen Tauchschaufeln) über Softbaits bis hin zu im Eiltempo eingeholten Spinnerbaits und Vibrationbaits alles verarzten soll, war bei der Rolle ein Kompromiss fällig.
Letztlich habe ich mich für eine CC-201HG entscheiden, weil ich es gewohnt bin, mit relativ hoher Übersetzung gegen den hohen Druck von großen, sehr schnell eingeholten Musky-Spinnerbaits anzukurbeln, was für mich bequemer und weniger ermüdend ist, als mit niedriger Übersetzung sehr schnell kurbeln zu müssen beim "Burnen" gewisser Baits. (Als ich anfing mit großen Spinnerbaits, verhielt es sich zunächst genau umgekehrt, weil die entsprechende Muskulatur nicht trainiert war.)
Zur Debatte stand auch eine 2018 Ryoga 1520HL mit einem Schnureinzug von 71cm, aber das war mir etwas zu wenig. Der Vorteil der 1520HL wäre allerdings das (wahrscheinlich) vorhandene Backup Pawl gewesen, die CC- 201HG hat leider keines. Aber ihr höherer Schnureinzug (bei relativ geringer Übersetzung) hat am Ende den Ausschlag gegeben.
Außer in der Übersetzung, im Schnureinzug und der Bremskraft unterscheidet sch die CC-201HG von der CC-201 nur in kleinen, unwesentlichen optischen Details (
gefälligere Abdeckung der Kurbelmutter, schwarze Akzente auf den Abdeckkappen der Griffe) Außerdem hat sie einen - nun ja - "very exciting sound" (Originalton Shimano) zu bieten, was nix weiter bedeutet, als dass es schnarrt, wenn ein Fisch im Drill Schnur abzieht. Fein, kann man machen oder auch nicht.
Als Schnur habe ich eine Stroft GTP E mit 15kg Tragkraft gewählt. Außerdem habe ich noch eine Zweitspule gekauft, die für gewisse Extremfälle mit einer abriebfesteren Stroft GTP R mit 14kg Tragkraft bespult ist, denn mit dieser Combo werde ich auch in dichtem Heavy Cover fischen - das Rückgrat der Expride 1711XH reicht dafür aus.
Die für sich allein genommen leicht "puffig" wirkende goldene Beschichtung der Calcutta-Conquest-Serie ist sicher nicht jedermanns Geschmack, und mir persönlich wäre eine dezentere Beschichtung in Silber oder Gunsmoke auch lieber, aber der Goldton sieht in Kombination mit der schlichten Expride gar nicht übel aus, finde ich. Jedenfalls geht er mir nicht auf den Wecker und das genügt mir.
Und last but not least die ungefähre Schnurkapazität mit einer Stoft GTP E, ein bisschen Mono-Backing inklusive:
Stroft GTP E Typ 5 (12kg): ~200m
Stroft GTP E Typ 6 (15kg): ~150m (mit rund 60 Kurbelumdrehungen einer 0,35mm Mono als Backing ist man optimal bedient)
Stroft GTP E Typ 7 (19kg): ~100m.
Dies ist dann sozusagen meine "Fun-Combo" auf Hecht, alle anderen sind erheblich kräftiger. Aber nicht immer hat man Lust, die schweren Brocken zu werfen. Die Expride 1711-XH werde ich zudem nicht mit ihrem spezifizierten Maximal-WG von 3oz belasten, sondern mit maximal 70g im optimalen Bereich bleiben. Die Wurfweiten der Combo sind mit zwei aktivierten Pins der VBS-Bremse übrigens exzellent. Einen Hybrida K3 (
~2oz WG) wirft sie um einige Meterchen weiter als meine alte Combo in dieser Klasse, die aus einer Evergreen TR-FR und einer Ryoga 2020HL bestand.
Ach und: Die beiden werkmäßig bestückten Spulenlager der CC-201HG habe ich gegen zwei halboffene Stahllager der Firma Hedgehog ersetzt (
2 Stück 1030ZR). Nicht, weil die Originallager Mist sind, sondern weil mir die bequemere Wartung halb offener Lager an dieser Stelle besser gefällt.
Von meinem ursprünglichen Gedanken, die CC-201HG eventuell mit dem längeren Handle der CC-301 zu bestücken, habe ich nach einem kleinen Test am Wasser wieder Abstand genommen. Die werkmäßig bestückte Kurbel genügt mir, denn der Druck der für diese Combo vorgesehenen Crankbaits und Spinnerbaits hält sich in tolerablen Grenzen. Das ist gar nichts gegen den Druck, den meine größeren Spinnerbaits machen.