Packraft zum Angeln

[mkropfbe]

Hallo Packraft-Fischer!
ich bin auch grad am zuschlagen, und haette da ein Frage:
Wie sehr nutzt ihr den Innenraum des Bootes? reicht ein 255er (wo dann vorne vor den Fuessen bei meinen 175cm nichts mehr frei ist), oder zahlt es sich aus, ein 275cm Boot zu nehmen, wo man dann sagen wir mal 20-30cm fuer eine Tasche oder einen Fischkuebel hat?
die abnehmbaren Spritzdecken sind ja vorne trotzdem mit einem kleinen Bereich fix verklebt... da kann man dann eh nix hohes rein stellen...

oder fischt ihr (wie auf euren Bildern ersichtlich) immer mit geschlossener Spritzdecke und nutzt das ganze wie einen riesigen Tisch?

danke!

Mike

 

[Vermesser]

Ich fahre generell ohne Spritzdecke, ich habe nicht mal eine. Ist für ein Angelboot m.E. auch nicht notwendig.

Ich komme mit einem längeren Boot besser klar. Der vordere Raum wird zwar oft nicht benötigt, aber wenn ich das Boot eben nicht aus dem Kofferraum aufbauen kann, sondern es ein Stück trage, dann kommt der Tragerucksack und die nicht unmittelbar benötigten Dinge nach vorne. Fürs angeln selbst ist es aus meiner Sicht egal. Und auch beim Aufbau unterscheidet sich das nur um wenige Pumpstöße...insofern würde ich mich für das längere entscheiden. Ich habe aus dem Grunde mittlerweile die kurzen auch verkauft. Es nutzt mir nix, wenn ich das Boot zwar ans Wasser getragen kriege, aber dann nicht weiß, wohin mit dem ganzen Kram wie Pumpe, Rucksack oder auch Ersatzklamotten...

Insofern empfehle ich im Zweifel die größere Variante. Außer, du willst es halt wirklich tragen über längere Strecken und willst damit richtig Outdoor machen.

 

[mkropfbe]

Insofern empfehle ich im Zweifel die größere Variante. Außer, du willst es halt wirklich tragen über längere Strecken und willst damit richtig Outdoor machen.

Vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort! Ja, genau so hab ich es eingeschaetzt....
wir reden in meinem Fall von 3000g auf 3300g Bootsgewicht... dann kommt eh immer das gleiche dazu (pumpe,weste,paddel, ...)
leider will ich definitiv quer durch Schweden/Norwegen mit schwerem Gepaeck, dort aber auch fischen... 300g sind 300g... auch bei 20kg Gesamtgewicht...
aber nicht nur das, vielleicht ist das handling beim Tragen oder rausheben wegen den 20cm extra ein bisschen komplizierter.
Trotzdem befuerchte ich, das der "Luxus" des Mehrplatzes das wert ist.... Fischersachen, Bergschuhe, sonstiges Geroedel...


gruss
Mike

 

[Vermesser]

Also wenn du das Boot sowieso für Transportaufgaben nutzen willst, würde ich auf jeden Fall das größere wählen, ganz klar...

Die 20cm machen beim Rausheben usw. keinen Unterschied, allenfalls beim Gewicht.

 

[mkropfbe]

Also wenn du das Boot sowieso für Transportaufgaben nutzen willst, würde ich auf jeden Fall das größere wählen, ganz klar...

neinein, sorry... ich meinte damit, dass ich es passagenweise mittragen muss

 

[Waterfall]

Vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort! Ja, genau so hab ich es eingeschaetzt....
wir reden in meinem Fall von 3000g auf 3300g Bootsgewicht... dann kommt eh immer das gleiche dazu (pumpe,weste,paddel, ...)
leider will ich definitiv quer durch Schweden/Norwegen mit schwerem Gepaeck, dort aber auch fischen... 300g sind 300g... auch bei 20kg Gesamtgewicht...
aber nicht nur das, vielleicht ist das handling beim Tragen oder rausheben wegen den 20cm extra ein bisschen komplizierter.
Trotzdem befuerchte ich, das der "Luxus" des Mehrplatzes das wert ist.... Fischersachen, Bergschuhe, sonstiges Geroedel...


gruss
Mike

Hi Mike,
wie willst du denn durch Schweden reisen? Wird das Boot hauptsächlich im Rucksack beim Wandern transportiert und kommt hier und da gelegentlich beim Angeln zum Einsatz, oder machst du Strecke auf dem Wasser? In dem Fall unterscheiden sich die Anforderungen an das Boot schon etwas. Wie lange willst du (autark?) unterwegs sein? Angeln kann man prinzipiell von jedem Packraft relativ gleich gut, egal ob mit oder ohne Spritzdecke, oder mehr oder weniger Gesamtlänge. Die Charakteristika des Bootes bleibt immer ähnlich.

Solltest du damit hauptsächlich Wandern wollen (Boot im Rucksack) und nur gelegentlich wässern empfehle ich dir ein leichtes Boot ohne Spritzdecke. Da führt eigentlich kein Weg an den Anfibio-Booten vorbei. Du hast da bei gleichen Abmessungen zwischen Anfibio und MRS teilweise 500-800g Gewichtsunterschied, was auf längeren Trails eine Menge ist.

Willst du hauptsächlich paddeln würde ich den Fokus klar auf Platzangebot und (flexible) Spritzdecke legen. In Schweden und Norwegen kann das Wetter sehr unbeständig sein, so dass du im Regen wirklich froh über eine Spritzdecke sein wirst. Die ist generell bei kaltem Wetter sehr praktisch und du kannst das Ding beim Angeln als Abhakmatte nutzen. Finde ich viel angenehmer als das Handling von Fischen direkt im Boot. Gepäck kannst du an jedem Packraft clever platzsparend am Bug oder Heck befestigen, so dass dein gesamter Innenraum frei bleibt. Dafür gibt es praktische Systeme. Ich war in Schweden mit meinem Microraft + 30kg Gepäck knapp zwei Wochen unterwegs und habe täglich davon geangelt. Für mich war das Modell hierbei absolut perfekt. Kauf dir ggf. eine Schwimmweste mit etwas Stauraum, dann musst du außer einem Kescher gar nichts im Boot liegen haben.

Also meine Empfehlung:

Wandern > Paddeln: Anfibio Delta MX

Wandern = Paddeln: Anfibio Sigma TX (die goldene Mitte)

Wandern < Paddeln: MRS Microraft L/XL

Eine Spritzdecke ließe sich auch mit guter Kleidung kompensieren, bei kalten Temperaturen, Wind und Nässe ist das trotzdem auch unangenehm. Zusätzlich nicht so wildwassertauglich, falls das für dich relevant wäre. Umtragen ist mit einem Packraft an sich gar kein Problem, egal welches Modell.

Ich würde zum Beispiel aucgh auf die Handpumpe verzichten, und den Rest mit dem Mund aufblasen wenn ich auf längerer Tour wäre.

 

[Vermesser]

Waterfalls Einwände und Erfahrungen würde ich auf jeden Fall beachten. Mein Fokus liegt zu 90 Prozent auf angeln. Und zu 10 Prozent auf Outdoor oder Wasserwandern. Gemacht haben wir das schon, aber eher zu Testzwecken im Sommer um eine eigene Badestelle zu haben oder einfach die Gegend zu Wasser zu erkunden. Aber nie als richtige Outdoortour.

Ich nutze die Boote eigentlich nicht bestimmungsgemäß...

 

[mkropfbe]

Hallo Waterfall und Vermesser,
danke, ja, solche Szenarien hab ich auch schon ausgearbeitet... Es ist halt schwierig, weil ich will eigentlich mehrere Szenarien erfuellen, idealerweise halt nur mit EINEM Boot
Ich hatte bereits die Moeglichkeit ein current-raft Roll (sehr aehnlich dem MRS Microraft) fuer ein Wochenende zu testen, und ich werde wohl dieses Roll bestellen. Mit 265 Laenge, 840D/210D, abnehmbarer Zahmwasser-Spritzdecke und TiZip/ISS (also Reissverschluss fuer Campingsachen innen in den Schlaeuchen). Gewicht hier fix fertig wirds so 3200g haben.
Dazu vorne noch ein Deckpack mit 40l fuer alles Moegliche im Schnellzugriff. Auch werde ich mir vorne auf Kniehoehe weitere D-Ringe montieren, um da ein Brettchen fuer Angelrutenhalterungen abzuspannen. Dann kann man auch schleppen, wobei ich mir im Moment eher nur EINE Angel vorstellen kann, weil mit zwei beim Biss eines ordentlichen Hechtes wirds dann spannend, wenn der Wind dich in die andere Schnur weht und kein Motor da ist....
Auch traeume ich bei einer reinen Anglerei, auf dieses Brettchen ein Echolot mit Geber zu montieren... muss alles noch getestet werden
Ich will also die eierlegende Wollmilchsau, die es nicht gibt... Super Angelboot und trotzdem tragbar, je nach Szenario.... optimal wird's wohl fuer nix

Gruss
Mike

 

[Waterfall]

@mkropfbe die Current Rafts kenne ich nicht persönlich, sind aber sicher sehr ordentliche Boote, gerade für das Geld. Ich würde dir jedoch fast schon vom TZIP abraten, da das System meiner Meinung nach eher Nachteile als Vorteile bringt. Schön ist natürlich dass man beim Paddeln das ganze Gerödel im Boot selbst verstaut, das ist übersichtlicher und fährt sich sicher auch besser. Wenn du jedoch damit rechnen musst dass du das Boot auch mal aus dem Wasser nehmen musst (umtragen, Lager aufbau), würde ich dringend davon abraten. Dann wiegt dein Boot schnell mal 20kg und du bekommst das Ding je nach Uferbeschaffenheit fast nicht aus dem Wasser. Die Trennung von Gepäck und Boot ist da viel einfacher zu handhaben. Einfach Rucksack runter und auf den Rücken, Boot in eine Hand und los gehts. Außerdem musst du für den Zugriff auf das Gepäck JEDES mal das Boot ablassen und wieder aufpumpen, was ich persönlich extrem nervend fände. Denk daran dass du je nach Vorhaben nicht immer mit optimaler Uferbeschaffenheit, Lagerplätzen in Ufernähe und vor Allem gutem beständigen Wetter rechnen kannst. Den Tzip im Regen zu öffnen und das Boot anschließend wieder im Regen aufzubauen stelle ich mir super nervig vor, zumal du ständig Feuchtigkeit ins Bootsinnere bekommst. Auf meinen bisherigen Schwedentouren wäre dieses System für mich tatsächlich einfach nur sehr hinderlich gewesen und hätte mir ganz sicher viel Ärger bereitet. Noch dazu solltest du das Boot stets richtig ordentlich trocknen, damit die Dichtigkeit des Reißverschlusses erhalten bleibt. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen dass es schlicht unmöglich ist das Boot außerhalb der Sommermonate trocken zusammenzupacken und du immer mit etwas Restfeuchte leben musst. Wenn du zuhause natürlich Platz ind er Garage hast um das Boot ordentlich zu trocknen, kann das natürlich egal sein.

Den einzig wirklichen Mehrwert eines TZIP sehe ich z.B. bei Wildwassertouren mit Übernachtungen, bei denen wirklich anspruchsvolles Paddeln im Vordergrund steht. Da macht dieses System zusammen mit dem Deckpack für Kleinigkeiten wirklich Sinn, da du hier von der besseren Wasserlage und Übersicht profitierst. Sonst sehe ich einen üblichen Drybag als die bessere Lösung, auch wenn diese ISS/ TZIP Systeme schon echt cool aussehen.


Achja, ein Deeper ist die optimale Ergänzung als Echolot für ein Packraft. Ich habe den Deeper Chirp und finde das Teil wirklich klasse.

 

[mkropfbe]

ja, ich verstehe seine Argumente gut... es geht wieder um die Abdeckung möglichst vieler Szenarien
In Schweden werde ich wohl wirklich eher den tiZip zu lassen, und einen grossen Rucksack am Bug transportieren.
Bei uns in Kärnten fließen aber so viele schöne Flüsse (220km Drau, Gurk, ...), wo Mehrtagestouren mit WW1 viel öfter vorkommen, als zb die eine Woche Schweden...

echolot hab ich schon zwei Garmin 72, hier verwende ich gern das quickdraw, und ein drittes Echolot wäre schon zu dekadent ach ja, für "nur Tiefe" hab ich ein uraltes leichtes garmin mit Geber aus der Steinzeit... alle drei betrieben mit LiPo akkus aus dem Modellbau

Gruß
Mike

 

[Frank.Wagner]

Hoffe, der Beitrag lebt noch ein wenig
Nutzt Ihr Schwimmkescher beim Angeln mit eurem Schlauchboot ?
Und wie befestigt oder legt ihr eure Rute(n) beim Paddeln ab ?

 

[grinch]

Schwimm- oder einfacher Watkescher ist meiner Meinung nach egal, handlich muss er sein und sich ggf. sichern lassen. Wer mit packraft angelt will ja mit minimalen Gepäck maximal wassergängig sein.

Rutenhalter, alles andere ist Murks und Provisorium. Gerade im packraft, wenn man dort die Angel sicher wegstellen kann erleichtert sich das Angeln ungemein. Das schafft Platz im Boot, macht die Hände frei und erlaubt Konzentration auf anderes.