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Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Petri Dank. Ja das ist wirklich recht bequem und entspannt. Ich mag mein Rafti immer mehr. Häufig eine schöne Lösung für ne schnelle Tour...
 

alexxx

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Hi Vermesser,
aus welchen Stoff sind die Luftkammern eigentlich gemacht? Bei dem geringerem Gewicht denke ich mir immer, dass das Böttchen den ersten Ast nicht überleben wird. Kannst Du bitte was dazu sagen.
 

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Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hi Vermesser,
aus welchen Stoff sind die Luftkammern eigentlich gemacht? Bei dem geringerem Gewicht denke ich mir immer, dass das Böttchen den ersten Ast nicht überleben wird. Kannst Du bitte was dazu sagen.


"Das Anfibio Alpha XC wird aus Spezialgewebe (210/420den Urethan-Nylon) gefertigt, welches trotz des geringen Gewichts über eine hohe Reiß- und Abriebfestigkeit verfügt. Insbesondere die glatte, glänzende Oberfläche der Beschichtung ist sehr kratzbeständig.

Sämtliche Nähte am Boot sind geschweißt, die Schlauchnähte sind zusätzlich vernäht. Auf Klebeverbindungen wird komplett verzichtet."

Äste und kleine Steine sind kein Problem. Das ist richtig zähe. Blöd finde ich nur, dass die Dinger anscheinend generell nur eine Kammer haben.
 

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Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Gern. Es gibt für kleine Löcher unterwegs auch sog. Live Patches, die sogar nass kleben. Hab immer einen davon in der Weste. Sicher ist sicher...

 

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sieht auch aus wie eine gute alternative zum belly. wäre mal interessant ne rückmeldung von jemand der beides kennt/gemacht hat

Ich hatte auch schon ein Belly bzw. es liegt hier noch zum Verkauf rum. Daher kann ich auch einen Vergleich ziehen. Hier mal aus meiner Sicht und hoffentlich halbwegs systematisch.

Belly:
+ kippstabiler
+ etwas mehr Platz, insbesondere auch für Zubehör
+ kein gesondertes Paddel notwendig, angeln und fahren möglich

- man braucht immer eine Wathose, je nach Witterung gern zu warm oder zu kalt
- man ist langsamer und muss rückwärts fahren
- es hat ein größeres Packmaß, insbesondere zusammen mit der Hose, den Flossen usw.

+/- Sitzposition ist Ansichtssache

Packraft:
+ schnell, wendig
+ sehr leicht
+ extrem geringes Packmaß
+ sehr schnell und ggf. sogar ohne Pumpe aufgebaut (Blasesack)
+ man kann sich witterungsabhängiger kleiden, im Sommer halt in Badehose und T-Shirt und im Winter dicker anziehen

- Platzangebot
- fahren und angeln schwierig (wobei ich mich u.U. einfach mit Hilfe des Windes driften lasse

+/- Sitzposition Ansichtssache
 

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Es gibt übrigens auch noch eine Alternative zu einem richtigen (und recht schweren und sperrigen) Schlauchboot und den (extrem leichten, aber halt auch kleinen) Packrafts.

Auslegerboote von den Karpfenanglern. Bei mir trudelte zu Testzwecken grade ein Sportex Carper 175 ein. Das Boot hat ausreichend Platz für den Spinnangler, ein Packmaß (inklusive Pumpe, Rudern, Bank) von 80x40x40, wiegt 13kg...und ist damit auch kleinwagenkofferraumtauglich oder gar im ÖPNV transportabel...ist halt eine große Sporttasche.Ich vermute, dass ähnliche Boote wie das Iboat oder sowas auch so sind.

Vom Prinzip her auch sowas ein "Packraft". Na gut, eher ein Kofferraft ;-) . Vielleicht auch etwas für Leute, die auf der Suche nach einem Boot sind, das sich im Keller einer Wohnung verstauen lässt und auch in Kleinwagen passt oder auf einem Familienausflug mit darf.
 

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Carper 1 neu.jpg Carper 2 neu.jpg Carper 3.jpg

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Ich hatte letztens die Gelegenheit, noch ein anderes Packraft Probe zu fahren. Es handelt sich wohl um was ukrainisches, packraft.me Stearns oder so ähnlich. Das ist innen größer, etwas breiter und etwas schwerer (ca. 4,5kg) , aber immer noch sehr handlich und ein super Angelboot, da sehr kippstabil. Damit ließe sich auch mehr Gepäck und Co. mitnehmen, wobei das nicht mein Ziel ist. Ich fang irgendwie genauso viel, ob mit 10 oder 100 Ködern macht keinen großen Unterschied. Es liegt halt doch meistens nicht am Köder. Insgesamt ein gutes Angelboot, aber dafür ist es schlechter zu paddeln, da länger und schwerer...sicher aber für ein paar hundert Meter kein Problem.
 

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Da ich die Saison bisher intensiv genutzt habe, um vom Packraft zu angeln, möchte ich an dieser Stelle mal für alle eventuellen Interessenten ein Fazit ziehen. Dieses fällt fast zu 100% positiv aus. Das Boot kann genau das, wofür es gekauft wurde. Es ermöglicht eine entspannte Angelei vom Boot auch an Gewässern, wo man ein richtiges nicht hin bekäme, die aber auch vom Ufer kaum vernünftig zu beangeln sind. Für weitere Strecken schnalle ich das Boot, das Angelzeug usw. auf eine klappbare Sackkarre und kann so mit einem gemütlichen Spaziergang auch entfernte Wasserlöcher beangeln.

Besonders die Möglichkeit auch bei Badeausflügen mit der Familie eine zwei Stunden dem Trouble zu entfliehen und am schattigen Ufer ein paar Fische zu ärgern, bringt viel Spaß und Abwechslung.

Als sehr effektiv stellte sich das Boot auf kleineren, verwachsenen Flüssen heraus. Man paddelt einfach so weit wie man möchte stromauf und lässt sich (wo erlaubt) mit der Strömung zurück treiben, während man den Fluss vor sich abwirft. Sichtbar heiße Stellen werden verankert intensiver beangelt. Plötzlich bringen Gewässer, die vom Ufer mal ein paar Barsche oder einen kleinen Hecht bringen schier unglaubliche Mengen an Fisch ans Licht, Döbel, Alande, Barsche, Hechte...

Da das Packraft im Prinzip keinerlei Scheuchwirkung über seinen unmittelbaren Schatten hinaus hat, kann man mit leichtem Gerät den Fischen extrem dicht auf die Schuppen rücken und an Stellen angeln, wo man anders nie und nimmer hin käme. Natürlich ginge eventuell auch eine Wathose bei festem Boden, aber die Scheuchwirkung ist sehr viel größer. Und da ein Packraft auch kaum Tiefgang hat, ist es an dieser Stelle einem Bellyboot klar überlegen. Mir reichen auch 10cm Tiefe notfalls in flachen Strecken aus. Der Fluss sollte nur stellenweise breit genug zum Wenden sein ;-) . 2,5m reicht also.

Der einzige gewöhnungsbedürftige Punkt ist in der Leichtigkeit des Bootes begründet. Man muss, speziell bei Hechten, sehr bestimmt drillen. Da selbst kleinere Hechte das Boot drehen, ist der Druck vom Haken schnell mal weg und damit auch der Fisch. Ich habe mittlerweile die Bremse fast komplett zu. Ein Abriss ist auszuschließen, da ein unerwartet großer Fisch im Zweifel einfach das Boot kurz zieht, man hat also Zeit um zu reagieren und ggf. die Bremse etwas zu öffnen.
 
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Ich würde gern aufgrund der fortschreitenden Jahreszeit noch einmal ein paar Punkte ergänzen, um ggf. Interessenten dieser Angelei weitere Infos zu geben.

Die kühle Witterung stellt tatsächlich kein Problem dar. Wenn man sich vernünftig (am Ufer zu warm) kleidet, hält man es auch noch bei 5 Grad oder so gut auf dem Wasser aus. Man bekommt bei ungeeigneten Socken etc. nur fix kalte Füße, der Boden des Boots ist halt kalt und man bewegt die Beine wenig.

Was vom Packraft nicht wirklich funktioniert ist jerken mit größeren Ködern...durch die Leichtigkeit des Bootes dreht oder zieht man das Boot bei jedem Ruck in die entsprechende Richtung, was einer präzisen Köderführung nicht gut tut. Vor Anker gehts besser, aber auch nicht super. Besser gehen größere Köder mit wenig Widerstand...Swimbaits und ähnliches.

Mittlerweile bin ich so begeistert von dieser Angelei, dass ich tatsächlich zwei Rafts habe. Für die schnelle Nummer zwischendurch das Anfibio Alpha XC, das sich konkurrenzlos klein packen und transportieren lässt und damit auch für kurze Ausflüge mit der Familie geeignet ist. Und für längere Touren mit heißem Tee, einer Köderbox mehr und notfalls einer zweiten Rute das packraft.me Stearns. Aber auch die "große Lösung" erlaubt noch den Transport des kompletten Equipments in einer Ikea Tasche und ggf.auf der Sackkarre, es bleibt also uneingeschränkt mobil.

Seit ich diese Dinger habe, angel ich im Prinzip nur noch in "Notfällen" vom Ufer. Es gibt halt Gewässer, wo Boote nicht erlaubt sind (Bäche) oder Bedingungen (starker Wind, starke Strömung) wo diese Rafts an ihre Grenzen kommen. Ansonsten ist man mit dem Boot eigentlich immer im Vorteil, allein weil man fast jeden Hänger lösen kann und damit riskanter angeln kann und weil man viel unauffälliger an die Stellen kommt, als man es zu Fuß je könnte. Einzige Voraussetzung am Gewässer ist eine flache Stelle zum Einstieg! Vom Steg in und vor allem aus dem Boot zu kommen gestaltet sich sehr schwierig bis unmöglich (je nach Höhe des Steges).

Ich möchte aber dringend darauf hinweisen, dass diese Boote definitiv nicht auf große Ströme wie Elbe und Oder gehören und man damit auch nicht den Barschberg in der Mitte der Müritz anpaddeln sollte, auch eine Tour zum Trollegrund vor Kühlungsborn ist mit einem Packraft sicherlich nicht empfehlenswert!
 
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Eine kleine Ergänzung noch aus gegebenem Anlass: Für den Packraftfahrer ist Wind schlimmer als Strömung!!! Man kann problemlos gegen relativ flotte Strömung anpaddeln, das Boot hat ja keinen Tiefgang und wird von der Strömung nur wenig beeinflusst. Aber richtig Wind ist Kacke! Das kann dazu führen, dass man vom Wind gegen die Strömung getrieben wird und aufm See nur mühsam wieder zurück kommt, da der Wind tendenziell das Boot immer wieder quer drehen will. Aus Sicherheitsgründen paddle ich daher gegen den Wind raus, so dass ich im Zweifel immer in die Nähe des Startpunktes zurück getrieben werde.

Also wenn dann keine Angst vor Strömung (natürlich weder Bergbach noch Oder oder Elbe), aber Respekt vorm Wind auf großen Gewässern!
 

Köfte

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Danke @Vermesser für diesen coolen, informativen thread. Ich hab den festen Vorsatz, 2021 ein Boot zu kaufen und war eigentlich gedanklich irgendwo zwischen aufblasbarem Kajak oder Kanadier, da wenig Platz zu Hause und öfters ÖPNV zum Wasser.
Packrafts kannte ich nicht.
Jetzt bin ich ziemlich sicher, dass so etwas genau die Lösung ist, die ich suche.
 

Vermesser

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Danke @Vermesser für diesen coolen, informativen thread. Ich hab den festen Vorsatz, 2021 ein Boot zu kaufen und war eigentlich gedanklich irgendwo zwischen aufblasbarem Kajak oder Kanadier, da wenig Platz zu Hause und öfters ÖPNV zum Wasser.
Packrafts kannte ich nicht.
Jetzt bin ich ziemlich sicher, dass so etwas genau die Lösung ist, die ich suche.

Was genau hast du vor? Ggf.kann ich dann spezifischer was sagen? Eventuell auch als PN. Ich habe einige Erfahrung mit allem was aufblasbar ist und schwimmt ;-) .
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ach so und noch eine Ergänzung aus Sicherheitsgründen, die ich in den vorherigen Beiträgen vergessen habe: Eine Paddelsicherung, die das Boot und das Paddel verbindet, halte ich für sehr wichtig. Wenn man das Paddel verliert und wegtreibt oder das Paddel sinkt, ist man manövrierunfähig und treibt dahin, wo Wind und Strömung einen hintreiben.

Paddeln mit den Händen, dem Kescher oder ähnlichem funktioniert spätestens bei Wind nicht!! Ich habe es im Sommer probiert.
 

Köfte

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Ein Biluta aus Russland.
Gibt es bei eBay für ca 450€ je nachdem, wie der Rubel zum Euro steht.

Ich war schon damit unterwegs und bin vom ersten Eindruck her sehr zufrieden, allerdings bisher nur zum Spaß paddeln gewesen, weil die Bootsangelsaison erst noch losgeht
 

TiRa

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Danke euch für eire Erfahrungen und Eindrücke, ich schiele auch schon lange auf sowas. Auf den meisten Seen ist Angeln vom Boot nicht erlaubt, aber ich hab hier einen Fluss, bei dem das sicher super geht. Denke, ich gehe das auch mal an.
 

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