Nachdem die letzten beiden Jahre bei mir auf Hecht fast schon unverschämt gut gelaufen sind bin ich aktuell der Meinung, dass der Köder -passende Größe, Farbe und Führung vorausgesetzt- fast schon eine nachrangige Rolle spielt, vorausgesetzt, er wird in der richtigen Tiefe präsentiert. Wenn die Hechte wollen, ballern sie auf "alles" passende , was im Mittelwasser/an der Oberfläche attraktiv präsentiert wird. Ich muss für mich sagen, dass ich Hechte oft viel zu tief angefischt und über weite Zeiträume "unterfischt" habe.
Meine Favoriten (Hausgewässer : Kiesgrube, klar, bis 13 m tief)
- Oberflächennah geführte (ggf. mit Bleidraht gepimpte) auch wirklich gejerkte (passende Kombo, Rute !) Jerkbaits, Modell fast schon egal, einer meiner Abräumer kommt aus China, sieht scheixxe aus, wirft sich wie ein trockener Scheuerlappen und kostete um die 5.- Euro (Farbe immer wichtig, in der Regel keine Knallerfarben)
- Stumpf und talentlos -gerne im oberen Mittelwasser, sehr selten tiefer- langsam eingeleierte GuFis (z.B. Fox zander pro shad..., Farbe s.o.). Ein Drilling im vorderen Drittel des GuFis reicht.
Top Beitrag, wenn die Köder in Farbe, Größe und Laufverhalten (was ja auch über die eigenen Animation kommt) zur Jahreszeit und den zu erwartenden Fischen passen, ist der Rest zweitrangig. Ich habe dieses Jahr angefangen, mir ein neues Gewässer zu erschließen, >1000ha, nur Uferangeln gestattet. Von daher immer der Kompromiss zwischen dem (aus meiner Sicht) besten Köder und der am jeweiligen Platz erforderlichen Wurfweite.
Ufernahe Bereiche befische ich gern mit Gufis von 20-25 cm im Mittelwasser, bei ganz ufernahen Distanzen auch gern 30 cm. Wenn es auf Weite ankommt, Jerkbait oder Blinker. Pro Tag kamen relativ konstant zwei Fische, völlig egal, welchen Köder ich dran hatte. Aktuell haben Jerkbait und Gufi die Nase vorn, weil schön langsam zu führen und die Standplätze weitestgehend bekannt, im Sommer bei schnellerer Führung und Suchen der Fischer gern Blinker.
Im Sommer/Herbst mehr natürliche Farben, Winter/Frühjar gern Reizfarben, ob auf dem Jerk nun Salmo, Piketime, etc. steht oder der Gufi ein McRubber, irgendwas von Ali oder ein Pigshad ist...ich kann da keine großen Unterschiede erkennen.
Beim Zanderangeln ähnlich, an Tagen wo es läuft wechsle ich nach drei Fischen auf einen anderen Köder, wenn der nicht völlig schlecht ist, läuft es dann im Normalfall weiter. An Tagen, an denen sie nicht wollen bzw. nicht vor Ort sind, hilft auch der Köder nicht.
Platzwahl, Tageszeit, Köderführung schlagen aus meiner Sicht alle anderen Faktoren.
Unabhängig davon, die Ködersammlung wächst auch bei mir entgegen jeglichen Vernunft und gemachter Erfahrungen monatlich in bedenklichem Umfang.
