Kormoran, Wolf und Veränderungen der Naturlandschaft

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Snotling4149

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Renaturierung Mitteleuropas? Bei Überbevölkerung, Zersiedlung und weltweit, zunehmenden Platzmangel und Ressourcenknappheit? Da wiehern ja die Einhörner. :tearsofjoy:

Und natürlich sind alle Jäger Lobbyisten und saufende Proleten, schießwütig und gemeingefährlich. Da kann man dann schön einen Deckel drauf machen und muss sich mit sachlicher Kritik oder Argumenten, nicht weiter auseinandersetzen.
Gehören Angler eigentlich auch in diese Schublade? Frage für einen Freund.
Bevölkerung in Deutschlang pegelt ja gerade aus und wird dann wieder sinken. Weltweit versetzt ja genau so.

Ich hab nix gegen Jäger, und bin auch nicht für unkontrollierte Natur überall.

Aber wenn man den anderen ad hominem schlechte Argumentation vorwirft, sollte man selber vielleicht n bisschen schlüssiger vorlegen.

Mit "da wiehern ja die Einhörner" machst du ja selber genau das, was du den anderen vorwirfst. Erst mal alle Argumente für irrational erklären, dann muss man sich damit nicht weiter auseinander setzen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Machete

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@Snotling4149 Ich rezitiere ja prinzipiell nur. Diskussionen zum Thema sind obsolet, alles weitgehend ideologisch eingefärbt. Die Zeit kann und werde ich mir sicher sparen. Fahre eh gleich angeln. Allen einen schönen Sonntag.
 

Garrincha

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Renaturierung Mitteleuropas? Bei Überbevölkerung, Zersiedlung und weltweit, zunehmenden Platzmangel und Ressourcenknappheit? Da wiehern ja die Einhörner. :tearsofjoy:

Und natürlich sind alle Jäger Lobbyisten und saufende Proleten, schießwütig und gemeingefährlich. Da kann man dann schön einen Deckel drauf machen und muss sich mit sachlicher Kritik oder Argumenten, nicht weiter auseinandersetzen.
Gehören Angler eigentlich auch in diese Schublade? Frage für einen Freund.

Du bist super lustig und wortgewandt, schon mal an Stand-Up gedacht? Wo genau "rezitierst" du denn was und kann man da mal dabei sein?

Zumindest in der ehemaligen SBZ dürfte es auf dem Land ja in den nächsten Jahren zunehmend mehr Platz geben für den Wolf.
 

pechi24

Gummipapst
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Du springst ständig vom Kormoran zum Wolf und vom Jäger zum Schäfer; hilfreicher wäre ein zu Ende gebrachter Gedanke.
Moin,

ich springe nicht ständig umher, sondern versuche am Beispiel des Kormorans zu zeigen, wohin die Reise auch beim Wolf gehen wird.

Es bestehen da diverse Parallelen, insbesondere im politischen Handeln.

Man muss sich vor Augen halten, dass Deutschland da einen Sonderweg geht und offensichtlich nicht von den Erfahrungen der nördlichen Nachbarn lernen will. Das Thema ist ideologisch völlig aufgeladen, was sich allein daran zeigt, dass selbst bei legalen Wolfsabschüssen sofort Morddrohungen im Raum sind. Wenn ein Wolf irgendwo tot aufgefunden wurde, wurde intensiver ermittelt als wenn eine ältere Dame tot in ihrer Wohnung lag. Letztlich sagt einem doch der gesunde Menschenverstand, dass weder die Ausrottung noch die unkontrollierte Vermehrung der richtige Weg in unserer hiesigen Kulturlandschaft sein kann. Letzteres wird aber gerade praktiziert.

Im Übrigen kommen die Beschwerden über zu hohe Wildbeständen letztlich auch von Lobbyverbänden, nämlich von Waldbesitzern und aus der Landwirtschaft. Ich persönlich finde es ziemlich schräg, dass riesige Maisschläge angebaut werden, um damit Rinder zu mästen oder Biogasanlagen zu betreiben und wenn dann aber das natürliche Wild von diesem Mais frisst, ist es plötzlich eine Katastrophe. Man könnte als Gesellschaft aber auch einfach mit einem gewissen „Wildschaden“ (letztlich ein Unwort, weil es bedeutet, dass heimisches Wild nichts vom Feld fressen darf) leben und Wild als menschliche Nahrungsquelle betrachten (Bio-Wildfleisch).

Dazu kommt dann noch der Winterraps, der auch eine sehr gute Nahrungsgrundlage bildet sowie ein paar gute Mastjahre im Wald und schon klettern temporär die Bestände. Anstatt sich zu freuen, dass es mehr gesundes Wildfleisch gibt, wollen einige das Wild mit aller Macht dezimieren (auch mit Hilfe des Wolfes), damit die Bevölkerung dann lieber das Fleisch im Supermarkt kauft. Letztlich auch etwas, was der Landwirtschaft lieber ist, als gesundes Wildfleisch. Wobei ich mit Landwirtschaft hier die riesigen Betriebe meine, die auch den Großteil der Subventionen abgreifen und die kleineren Betriebe nach und nach verdrängen.

Traditionelle Weidetierhalter sind dabei nur ein Kollateralschaden, wenn die Wölfe es sich lieber leicht machen oder nach einer gewissen Zeit die Wildbestände bereits dezimiert haben und auf andere Beute ausweichen.

Jetzt, wo es auch regelmäßiger Pferde und Rinder erwischt, horcht man jedoch langsam auf.

Aber bevor sich etwas ändert, wird noch jahrelang gesabbelt werden, genau wie beim Kormoran. Auch bei dem erwischt es eher die traditionellen lokalen Fischer und im Ergebnis kaufen die Menschen den Fisch dann aus der kommerziellen Flottenfischerei anstatt lokal beim örtlichen Fischer.

Dabei gibt es doch nichts Besseres als sich sein Fleisch und seinen Fisch vor Ort selbst zu jagen oder zu angeln oder diese zumindest lokal zu erwerben. Dafür muss man weder Wolf noch Kormoran ausrotten, aber die Bestände sollten reguliert werden, zumindest in der breiten Fläche. In irgendwelchen Reservaten kann man ja gern mit dem natürlichen Gleichgewicht experimentieren, da spricht nichts dagegen.

PS: Esel helfen nicht wirklich, auch wenn sie sehr intelligent und sozial sind und einen Beschützerinstinkt haben.
 

katatafisch

Barsch Vader
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Das Hauptproblem ist auch in meinen Augen die von Dir genannte Ideologisierung, und zwar auf allen Seiten. Siehe auch hier: https://www.nordkurier.de/brandenbu...chmiss-fuer-den-schaefer-chef-2241487111.html

Es ist ja nicht so, dass wir in D keine geeigneten Naturräume hätten, was ja aber nicht heißt, dass sich Wölfe überall ansiedeln müssen.
Ich vermisse in der Debatte einfach den rationalen Mittelweg, aber da sind mittlerweile wohl einfach zu viele Interessen am Werk.
 

Machete

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Da in Deutschland aber weitgehend nur noch ideologisierter Aktionismus den Ton angibt, ja fast schon religiös, wird es erst zu Einsichten kommen, wenn das Kind längst in den Brunnen gefallen ist. Hier wird nur zerredet und endlos debattiert. Handeln? Fehlanzeige!
 
S

Snotling4149

Gast
Wie soll man auch handeln, ehe man sich geeinigt hat?
Demokratie wurde schon in Griechenland nicht als beste Regierungsform bezeichnet. Sondern als die am wenigsten schlechte. :p
Und super anstrengend noch dazu.
 

katatafisch

Barsch Vader
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@Snotling4149 Ganz einfach: Über solche grundsätzlichen Dinge, wird per Entscheid bundesweit abgestimmt. Das spiegelt dann den Mehrheitswillen der Bevölkerung wieder. Fertig.
Oha, wenn das schon "grundsätzlich" ist, stellt sich mir die Frage, über wie viele Fragestellungen das Volk pro Tag abstimmen soll. Aber ich denke, das führt zu weit.
 
S

Snotling4149

Gast
Prinzipell mag ich direkte Demokratie. Dann ist mit Wolf regulieren aber Schicht. Entschieden von Innenstädtern.
 

Paddes94

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Das Problem ist wie bei allen anderen Themen heutzutage verlernt hat:
1. Den gesunden Menschenverstand zu nutzen
2. Kompromisse ein zu gehen, und nur das ein oder andere Extrem möglich ist.
Spiegelt sich auch immer mehr in der (nicht mehr wirklich existenten) Diskussionskultur wieder.
Entweder man ist der selben Meinung, oder man ist Querdenker, Nazi, Antisemit, Tierquäler, Menschenfeind.
 

Spin+Fly

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Prinzipell mag ich direkte Demokratie.
Ich prinzipiell auch. ABER dann müsste auch offen und transparent über alle Seiten eines Themas informiert werden, so wie man es früher mal in der Schule gelernt hat ala "These" und "Gegenthese", "Pro" und "Contra" usw.. Nur so kann sich die Gesamtheit der Bevölkerung ein vernünfiges Bild von der anstehenden Entscheidung machen und somit zumindest halbwegs neutral abwägen (die eigene subjektive Grundeinstellung und Bildung mal außen vor gelassen).
Allerdings findet sowas in der heutigen Berichterstattung doch leider nur noch selten statt. Da geht es doch hauptsächlich um ideologische (im jeweiligen Sinne) und reißerische Berichterstattung. Leider.
 

Wolf

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Die bilden ganz sicher nicht die Mehrheit. Die sind nur sehr laut und werden politisch, protegiert.
Naja, 77 % der Bevölkerung lebt in Städten und immerhin knapp 42 % in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Subsumiert man das Ruhrgebiet als Ballungsraum, sind die 50 % geknackt.

Gleichwohl gebe ich Dir aber Recht, dass eine Mehrheitsentscheidung auch anders ausfallen kann, als das oft zuvor medial suggeriert wird.

Ich glaube zudem, dass man Wolf und Kormoran nicht vergleichen kann. Der Wolf bzw. seine möglichen Auswirkungen (gerissene Haus- und Nutztiere, Begegnungen im Wald) sind viel näher an der Erlebniswelt der Menschen als irgend so ein Vogel, der ein paar Fische frisst, die eh keiner sieht (weder tot noch lebendig). Daher gehe ich davon aus, dass da bald Bewegung in das Thema kommt.
 
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Snotling4149

Gast
Die bilden ganz sicher nicht die Mehrheit. Die sind nur sehr laut und werden politisch, protegiert.
In Umfragen halt momentan schon. Da stimmt jeder gleich laut ab.
Klar kann sich sowas durch Informationskampagnen ändern. Aber das müsste halt auch wieder wer machen.
 

Michael_05er

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Ich finde evidenzbasiertes Handeln ganz interessant und frage mich daher, wie viele Schäfer wegen der Wolfsproblematik in Deutschland bisher aufgegeben haben?
Ich gehe davon aus, dass es in Zukunft deutlich mehr werden wird, da viele noch nicht aufgeben wollen und erst in den nächsten Jahren resignieren werden. Schade ist es in meinen Augen aber nicht nur um die "Schäfer", also diejenigen, die es beruflich machen. Viele alte und selten gewordene Nutztierrassen werden vor dem Aussterben bewahrt, weil einige Hobbyhalter mit viel Liebe und Mühe Herdbuchzucht betreiben und sich dem Erhalt dieser Arten verschrieben haben. Das wird auch zum Erliegen kommen. Und das finde ich schade.
 

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