Vor allem weil dadurch auch impliziert wird, dass es in Ordnung ist, die Schutzwürdigkeit von Fischen nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu beurteilen und diese nicht als an sich "schutzwürdige Kreaturen" anzusehen wie Vögel (jeglicher Art, unabhängig davon ob z.B. deren Bestände gefährdet sind). Diese Doppelmoral bei Vereinen wie dem NABU erstaunt mich immer wieder.
Sehr guter Kommentar. Und dabei ist es beinahe egal, wie viele von diesen Vögeln rumschwimmen und entsprechend vertilgen UND auch verletzen. Wie viele Fische erliegen ihrem Leiden nach den Attacken?
Bei uns in der Berliner/ Potsdamer Havel und umliegende Gewässer ist es mittlerweile extrem. So viele Vögel bevölkern die Inseln Imchen und Schwanenwerder.
Letztes WE hatte ein Nachbarverein sein traditionelles Hegefischen ausgeübt (das muss man eh nicht mehr machen bei den Beständen ;-). Die Jungs dort fangen sonst echt richtig gut. Nu stellt euch vor, da fing kein einziger eine Plötze (Rotauge). So ein bis zwei mal im Jahr habe ich das auch gemacht und mit der feinen Matchrute eine tolle Palette an Weißfisch gefangen - die Plötze war immer in der Überzahl. Mittlerweile kaum noch zu fangen - zumindest hier.
Was mich wirklich nachdenklich stimmt ist eben auch das Jagdverhalten der Vögel. Kommt ja mal vor, dass die einzeln unterwegs sind.
Aber wenn die im Winter und Frühjahr in Schwärmen von mehreren hundert Vögeln sehr dicht gepackt und absolut konzertiert die sog. Winterlager stürmen, dann frage ich mich, was mit den übrig gebliebenen Beständen passiert? Die rotten sich eigentlich zusammen, um einerseits im Schwarm Schutz zu finden und andererseits sich schon auf die Laichzeit einzustimmen, vorzubereiten um im Frühjahr mit ihren Laichzügen zu beginnen.
Die Fischschwärme werden ständig auseinandergerissen, finden wieder zusammen oder nicht oder bleiben nur in kleinen Schwärmen beisammen.
Bei diesen ständigen Fluchten und dem Stress, so eine These des Fischers hier auf der Havel, verkümmert der Laich (konnte er beim Fang im Frühjahr beobachten) regelrecht und die Fischen zehren so viel ihrer Energie auf, dass sie fast gar nicht mehr oder nur wenige von ihnen zum Laichen kommen.
Selbst wenn es viele Raubfische gäbe, würde sie nie die Weißfischschwärme so extrem beeinflussen wie es der Kormoran mit seinen hunderten Buddies schafft. Toll wahh? Da sind halt leider nicht nur Weißfische von betroffen. Wenn kleinere, vor allem männliche Hechte im Frühjahr ins Flache ziehen, ist er ebenso leichte Beute für den Kormodowaran. Habe ich in den Nuller-Jahren noch viele kleine Hechte (40-60cm) als Beifang beim Barscheln in den Bodden gehabt, so war das in den 10er Jahren immer weniger der Fall. Ab 2014 keinen einzigen mehr unter 70cm...
Kann das jemand bestätigten oder hat ähnliches beobachtet oder Vermutungen gehabt?