Kleine Übersicht Köderretter und wie sie wirken

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Andi-H

Keschergehilfe
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Die Version kannte ich bisher noch nicht.


Hat ja das praktisch das gleiche Funktionsprinzip wie die Kugel. Fraglich ist, ob mit dem spitzer zulaufenden Bügel manch Hänger besser zu lösen wäre. Die Kugel hat durch die kompaktere Form und das höhere Gewicht sicher einen stärken Schlageffekt. Jedoch funktioniert Sie auch deshalb ja nicht mehr so gut bei weiteren Entfernungen. Da könnte das Teil im Einzelfall mal besser funktionieren.
 

dietmar

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Tja,

das ist halt der Nachteil. Bei großer Entfernung verläuft der Schnurwinkel sehr flach. Das Gewicht der Kugel sorgt dann für ein "Durchknicken" der Schnur, die Kugel berührt dann schon vor der Hängerstelle den Boden. Da setzt halt die Physik leider ein paar Grenzen. Wäre die Kugel leichter, würde die Schnur zwar etwas weniger einknicken, die Kugel würde dann aber auf der Schnur schlechter rutschen. Es ist halt ein Kompromiss.

Bei der letzten Tour an der Lippe habe ich zwei Blinker versenkt auf einer Distanz von ca. 35 m. Ich konnte nicht näher ran, da zwei Bäume am Ufer standen. Mit der Kugel hatte ich keine Chance die Hängerstelle zu erreichen. Dafür war der Schnurwinkel einfach zu flach.
 

Olaf Oktober

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Hallo dietmar und alle anderen,

ich muss diesen Thread mal wieder hochholen, weil ich dieses Jahr nun bereits mehrere Mepps-Spinner und Gummifische durch Hänger abreißen musste. Es ärgert mich nach wie vor extrem, dass ich dadurch nicht nur bares Geld verliere sondern auch jede Menge Müll in meinen Angelgewässern hinterlasse.

Ich habe vor geraumer Zeit die Kugel bestellt (dafür Danke @dietmar und große Anerkennung, dass Du dieses eigentlich schon historische Angelutensil wieder hast aufleben lassen) und nehme sie seit dem regelmäßig mit ans Wasser. Gerade heute habe ich mal wieder einen 3er Mepps beim Spinnangeln wegen einem Hänger abreißen müssen - trotz der Kugel. Wie Du weiter oben beschreibst sind nämlich wirklich das "Durchknicken" der Schnur (durch den zu flachen Schnurwinkel vom Ufer aus) und aber auch das sehr hohe Eigengewicht der Kugel die eher kontraproduktiven Faktoren an diesem Köderretter. Auch die Distanz (Ufer->Hänger) spielt natürlich eine Rolle. Meines Erachtens reichen da schon +/- 7-8m vom Ufer bis zum Hänger (ganz zu schweigen von 10m und mehr) und die Kugel verliert ihre eigentliche Funktion. Ich bin sehr groß (1,90m) und kann den Winkel der Schnur demzufolge nach oben noch ein bißchen variieren, aber das enorme Gewicht der Kugel führt beständig zum besagten "Durchknicken" der Hauptschnur (fische hauptsächlich mit geflochtener Schnur zwischen 0,10 und 0,14), wodurch die Kugel quasi auf halber Strecke verhungert und gar nicht erst bis zum Köder rutscht. Selbst wenn ich die Schnur so straff wie möglich spanne - bei mehr wie 8m bis zum Hänger ist man dann im Prinzip chancenlos. Vom Boot aus (und dem steileren, abfallenden Winkel zum Köder) ist die Kugel aber sicherlich eine gute Lösung.

Bisher hat mir die Kugel in ca.10 Einsätzen vll. 1-2 mal den Köder retten können, während sie sonst durch eben beschriebenes Problem einfach nutzlos war. Bitte verstehe mich nicht falsch (@dietmar), wenn ich hier etwas Kritik übe, aber ich denke - sofern Du die Kugel noch herstellst - müsste sie doch etwas modifiziert werden. Das bezieht sich vor allem auf das Gewicht und/oder die Auf(Ein-)hängung in die Schnur (auch der eckige Schnappverschluss lässt im Verbund mit dem runden Ring der Schnur (zu) wenig Spielraum, damit sie ungehindert gleiten kann bzw. kann sie leicht einklemmen). Vielleicht kannst Du die Kugel ja noch etwas "pimpen"?

Im Übrigen besitze ich auch den hier erwähnten "Surfer" aus Polen. Dieser ist (gefühlt) halb so schwer wie die Kugel und besitzt eine Art Schlittenform und (soll) dadurch die Schnur besser herabgleiten können (in den Surfer-Videos funktioniert das wohl auch "bergauf" - bei Hängern in Bäumen etc.). Bei diesem aber besteht vor allem das Problem, dass die Geschwindigkeit, mit der er herabgleitet, i.d.R. immer langsamer wird, umso mehr Leine er hinter sich herzieht/ man ihm geben muss. Das mitgelieferte Seil saugt zudem Wasser auf und wird dadurch schwerer, was den Surfer zusätzlich bremst. Eventuell hilft hier ein Austausch gegen eine recht starke monofile Schnur. Aber auch hier spielt das "Durchknicken" der Schnur eine Rolle, wenn der Hänger weiter als ca. 8m entfernt ist. Weiterhin verheddert sich der Surfer durch seine Bauweise/Einhängung relativ leicht mit der Geflechtschnur, was aber auch an den dünnen Durchmessern liegen kann, die ich benutze.

Habt Ihr vielleicht andere/neue Methoden/Geräte entdeckt, mit denen Ihr Eure Köder bei Hängern größtenteils retten könnt? Ich sah letztens in einem Angelvideo einen Guide, der vom Boot aus einen längeren Stock (Besenstiel o.ä.) verwendete, wenn der Köder irgendwo festhing. Das Ding hatte am Ende eine Art feste Metallspirale (ähnlich Korkenzieher), die er in die Schnur einhängen konnte. Mit etwas Glück und max.2m Länge konnte er so die Köder erreichen und im Geäst oder an Steinen freihebeln. Ich bin jetzt schon am überlegen, ob ich meiner alten 6m Teleskop-Stippe auch so einen Metallkorkenzieher verpasse, um im Notfall nach meinem Köder stochern zu können. Oder hat sich jemand so etwas ähnliches schon mal gebaut und kann davon berichten?
 

dietmar

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Hi,

ja die Kugel ist nicht perfekt, trotzdem ist sie nach ca. 40 Jahren noch immer der universellste Köderretter, trotz ihrer Schwächen.

- Das Problem bei der Kugel ist der Schnurwinkel. Ist dieser zu flach, berührt die Kugel vor Erreichen des Köders den Boden und wird gebremst. Hängt der ganze Köder hinter einem Hindernis fest, kann die Kugel auch nicht über das Hindernis hinüber gleiten.

- Die Kugel braucht Gewicht um auch gegen die Strömung zum Köder zu rutschen und die Rettungsleine hinter sich her zu ziehen. Sehr viele Angler haben sich in den letzten Jahren eine schwerere Version gewünscht. Das Gewicht begünstigt jedoch ein "Durchknicken" der Angelschnur. Die Kugel berührt vor Erreichen des Köder den Boden und wird gebremst. Ultra leichtes Angeln mit schwachen Ruten und dünnen Schnüren begünstigt also nicht den Einsatz der Kugel.

- Das eigentliche Gewicht der Kugel hängt ein paar Zentimeter unter der Angelschnur. Dies begünstigt ebenfalls eine frühe "Bodenberührung". Bei allen Köderrettern mit Rettungsleine liegt der Schwerpunkt unter der Angelschnur.

- Verläuft der Schnurwinkel recht flach, so liegt auch der Köder recht flach auf dem Boden. Jeder Köderretter an einer Rettungsleine braucht Gewicht, er hat also kaum eine Chance den Köder zu erreichen.

- Die einzige Möglichkeit den "Angriffspunkt" für den Köderretter nach oben zu verlegen, ist ein Vorfach mit einem großen Wirbel zwischen Vorfach und Hauptschnur. Der Wirbel hängt höher als der Köder, dort kann sich der Köderretter festklemmen. Die Lösekraft hängt von der Vorfaschstärke ab. Jemand benutzt die Kugel auch in der Steinpackung im Rhein. Er fischt ein ca. 1 m langes Stahlvorfach mit 50 kg Tragkraft. Die Zander soll es nicht stören. Hat er einen Hänger, so hält er die Schnur straff. Er lässt die Kugel herunter und nur über den Wirbel rutschen. In der Steinpackung würde auch eine Kugel festklemmen. Das spürt man(n). Bei dieser Vorgehensweise liegt seine Erfolgsquote bei ca. 50%.

- Ich hatte in der Übersicht auch Lösestangen erwähnt. In flachen amerikanischen Barsch- und Forellengewässern die oft keine drei Meter tief sind, lassen sich damit viele Köder retten. Die meisten Hänger verursachen dort Bäume und Äste. An einem 20 m breiten Fluß nützen sie dir nichts. Ich habe das schwedische System erwähnt, ein Kopfrute mit Perrücke am Ende. Auf 10 m Entfernung unter Wasser damit einen Drilling einzufangen ist recht schwer. Ich habe es mehrfach probiert. In seltenen Fällen klappt es.

- Der wahrscheinlich "flachste" Köderretter ist der Jaza Kunstaasredder. Hatte ich weiter vorne erwähnt. Er braucht einen Haltepunkt, also einen Jigkopf oder einen großen Wirbel. Die Lösekraft wird wieder von der Tragkraft des Wirbels bestimmt. Also an einer 3-Kilo-Schnur mit 4-Kilo-Wirbel bringt er eigentlich nichts. Ohne Gewicht funktioniert er aber auch nicht.

- Die einzige Möglichkeit wäre eine leichte Klammer / Greifvorrichtung die man auf die Schnur setzt und die man dann mit einer langen Rute zum Köder schiebt. Bei Aliexpress gibt es z.B. sehr stabile Kopfruten. Die sind für Fische mit bis zu 70 kg geeignet und haben Hebekräfte (Lifting Power) von bis zu 18 kg. Suchbegriffe sind

Sturgeon Pole Rod
Taiwan Fishing Pole Rod
Carp Pole
.....

Wie könnte soetwas aussehen? Du nimmst ein stabiles Kunststoffrohr von vielleicht ca. 2 cm Durchmesser und etwa 10 cm Länge. Mit einem Dremel und einem dünnen Fräser fräst du einen geschlängelten Längsschnitt in das Rohr. So kannst du das Rohr auf die Angelschnur fädeln. Am oberen Ende bringst du einen Wirbel und Karabiner an. Der Karabiner kommt an die Spitze der Kopfrute. Du merkst, an dieser Stelle brauchst du eigentlich einen Angelkollegen, der dir hilft oder einen Rutenhalter. Mit dieser Konstruktion kannst du das Rohr auf der Angelschnur mit der Kopfrute zum Köder schieben. Nun brauchst du noch ein paar Haken am Rohr die nach innen zeigen und sich mit etwas Glück in der Öse des Spinners verhaken. Ein ähnliches System gab es mal von Berkley (müßte ich eigentlich auch erwähnt haben). Das war ein längliches Blei mit geschlängeltem Schlitz. Am unteren Ende hatte es einen Trichter. In diesem Trichter saßen etlich kleine nach innen gebogene Haken.
.....
 
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Snakesfreak

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Die „Schwedische Variante“ habe ich mir nachgebaut und ist für Hänger über Wasser wirklich klasse, aber sobald etwas Strömung ist, kann man es unter Wasser vergessen.
Allerdings habe ich das mit den Schlaufen nicht so schön hinbekommen
 

fitze

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Ahoi Olaf,

schau mal beim Forenpartner,
klappt wirklich sehr gut bis zu 2,5m man kan richtig druck aubauen. hat sein Geld sehr schnell eingespielt.
Gruß KF
 

dietmar

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Hi,

ganz vergessen. Wenn du eine stabile Kopfrute zum Wels- und Störfischen dabei hast, kann du die Angelschnur auch an der Spitze in einer Öse oder Karabiner einhängen. Damit kannst du dann die Angelschnur anheben und den Schnurwinkel deutlich steiler einstellen. Allerdings ist das dann auch wieder zu zweit leichter als allein am Wasser.
 

Snakesfreak

Bigfish-Magnet
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Hi,

ganz vergessen. Wenn du eine stabile Kopfrute zum Wels- und Störfischen dabei hast, kann du die Angelschnur auch an der Spitze in einer Öse oder Karabiner einhängen. Damit kannst du dann die Angelschnur anheben und den Schnurwinkel deutlich steiler einstellen. Allerdings ist das dann auch wieder zu zweit leichter als allein am Wasser.

Oder man sucht sich einen langen stabileren (toten ;) ) Stock mit einer Astgabel am Ende
 

Streifenspinner

Gummipapst
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- Der wahrscheinlich "flachste" Köderretter ist der Jaza Kunstaasredder. Hatte ich weiter vorne erwähnt. Er braucht einen Haltepunkt, also einen Jigkopf oder einen großen Wirbel. Die Lösekraft wird wieder von der Tragkraft des Wirbels bestimmt. Also an einer 3-Kilo-Schnur mit 4-Kilo-Wirbel bringt er eigentlich nichts. Ohne Gewicht funktioniert er aber auch nicht.

Natürlich kannst du den Jaza an einer 3kg Schnur vor einem 4kg Wirbel benutzen, solange die Haken bei unter 4kg aufbiegen, ist das kein Problem. Ich benutze den in der leichtesten Version schon viele Jahre, da gewöhnt man sich an, dass man bestimmte Wirbelgrößen/Tragkräfte/Stahlvorfachstärken entsprechend der Hakengröße/Hakendrahtstärke einsetzt. Die Folge wenn man es richtig macht: 90% Köderrettungsquote. Von den 10% wo es nicht klappt, sind bei mir nur 5% zu weit draußen und bei 5% führen Schnurschäden zum Abriss vor der Rettung. Ursächlich dafür können schon bestehende Schnurschäden sein, was ziemlich ärgerlich ist, oder leider der Retter selbst: Das ist das einzige Manko an dem Teil, man muss ab und an kontrollieren, dass durch die Einsätze keine scharfe Kante ins Messing des Jaza geritzt wurde. Wenn das der Fall ist, muss man mit Schleifpapier ran.
 

dietmar

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Oder man sucht sich einen langen stabileren (toten ;) ) Stock mit einer Astgabel am Ende

Die findet man aber seltener in 10 m Länge am Wasser. Die Kopfruten für das Carpodrom oder für das Wels- und Störfischen (auf Aliexpress.com) sind eine gute Lösung und sind auch noch bezahbar.
 

dietmar

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Am Donnerstag hat mir die Kugel nicht nur meinen Eigenbauzocker gerettet. Nach etwas Ziehen kam mit meinem Zocker eine ABU Fantasista samt hochwertiger Rolle zum Vorschein. Ich werde beides wieder flott machen. Nach zwei Mountainbikes mal wieder etwas wertvolles raus gekommen. Diverse Anglerschirme, Karpfenliegen, Setzkescher in den letzten Jahren waren nicht mehr zu gebrauchen.
 

Wurz

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Kann jemand sagen welcher Retter für zwischen den Steine der Steinpackung festgeklemmte Köder am geeignetes ist?
 
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eggerm

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Ich hab mir einen kombinierten Kescher/köderretter gebaut. Kommt bei mir im Nahbereich zum Einsatz. Ansonsten vom Boot aus die Birnenbleivariante von der Kugel.

mein System ist ein schnellwechsler vom Kescher zur Spirale, bzw Magneten. Hatte schon mehrmals den Fall, dass ein Köder vor den Füßen im Wasser gelandet ist. Kein Problem mit dem Magneten.
Das ganze kann auf 4,5 m au

mfg Matthias

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captn-ahab

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Kann jemand sagen welcher Retter für zwischen den Steine der Steinpackung festgeklemmte Köder am geeignetes ist?

Leere Flasche in 0,5l. Oben in den Deckel einen wirbel mit Snap einkleben. Bei Bedarf mit Wasser füllen, in die Schnur klemmen, den Bügel auf, aber die Schnur festhalten und dann über die Hängerstelle werfen.
 

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