Die Wildfinesse und die Expride ML haben wirklich nicht viel gemeinsam. Die Expride ist deutlich weicher und biegt sich bis viel weiter nach hinten wenn ein Fisch dran ist. Da muss man sich fragen warum die bei so einem Test fast identisch sind.
Kann ich mit auch nicht erklären. Ob ein Fisch, ich, oder meine 100 Hamster dran ziehen, müsste dem Blank egal sein. Fühlt es sich womöglich nur anders an, ist aber nicht anders?
Aber die Biegekurve sagt doch nichts aus, außer wie sich die Rute im Drill verhält. Für die Köderführung sind Rückstellgeschwindigkeit, Rückmeldung, Balance, Wandstärke etc doch viel entscheidender.
Das zählt natürlich für den Rutenkauf allgemein, Balance-Punkt und vor allem viel wichtiger Balance Weight wie Tackletour das vermisst für das Gefühl in der Hand. Wandstärke und dicke des Blanks ist für die Balance sehr entscheidend. Balance kann jedoch perfekt sein, das Gewicht dennoch zu weit vorne im Blank sitzen und der Stock sich träge wedeln. Rückmeldung wird das für immer subjektivste Thema sein, da kann jeder Behaupten was er will und jeder hat immer recht. Man kann dran glauben, wird’s aber nicht wissen bevor man die Rute hat...
Is schon richtig, darum gings mir aber absolut nicht.
Ich beziehe mich nur auf die Aspekte Taper und Power, vor allem weil er gerade hier tausend verschiedene Auffassungen gibt was eigentlich ein x-fast, fast etc und eine MH sind. Siehst du ne Kurve, weißt du wie das Ding sich biegt. Is pretty straight forward.
Und weil DirkS ja auch davon gesprochen hat: wie sich das Teil biegt.
Man kann aber auch tiefer rein gehen, weil das ja scheinbar bezweifelt wird:
Für mich habe ich extrem viele gefühlte Unterschiede bislang beim Biegekurgen-Vergleich aufschlüsseln können. Nicht alle unter Voll-Belastungs, aber Aspekte wie z.B.: wieso lassen sich mit der Spitze der NFC 705IM so schwere Köder führen, geht aber im Drill so tief mit? - Sehr flacher Spitzen-Winkel (eher mod-fast) bei nur 420g Power.
Wieso machen JWR NRXen allgemein so schnell „zu“? - hier x-fast Taper mit „Knick“, keinem runden Übergang. Sobald die sehr steile Spitze an diesem Knick-Gelenk am Ende ihrer Kräfte ist, wird der restliche Teil der Rute bis ins hintere Drittel eher gleichmäßig belastet, nicht so wie die Ruten im Bild oben, die weiter mitgehen bis das Backbone wirklich zu macht. Hab noch nen ähnlichen MHX Blank, der hat zwar auch schnell ein mörder Backbone und sieht wie ne „echte“ amerikanische XF aus, die Kurve ist aber runder, die Spitze nicht ganz so steil unter Belastung und das fühlt sich im Drill dann weniger nach Besenstiel an, weil das Backbone vorne anfängt zu arbeiten und das nicht wie die NRX so gleichmäßig über die Länge tut.
Muss man sich halt etwas reindenken und mit den eigenen Ruten Erfahrungen sammeln - wie fühlt es sich an und wie sieht es aus - aber dann ist es sehr aufschlussreich. Mittlerweile gucke ich mir Kurven bei Rodhouse an und weiß direkt ob ich den Blank für Job X mag oder nicht, ob das angegebene Wurfgewicht und die Power MIR passen. Ob das Teil dann schwabbelt, ausbalanciert ist und mir die Elektro-Schocks in die Hand fahren steht natürlich auf einem anderen Blatt. Auf die Idee das aus einer Kurve herauszulesen wäre doch niemand gekommen