Europäischer Aal stirbt rasant aus

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Meridian

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Guten Morgen.

So, wir haben gerade beobachten dürfen, wie ein Pestvogel nen lütten Aal erwischt hat. Nicht ersichtlich, ob der schwarze Schädling den auch verputzt hat.
Parallel steht (leider) ne Flotte von Zweibeinern & beginnt den obligatorischen, jährlichen Fischzug. Ufer mit Reusen vollgepflastert, Leitnetze grenzen Ecken an Inseln ab & die Zugnetzflotte bringt gerade zum 1ten mal das ca. 600m lange Zugnetz aus. Gegenüber am Schilfsaum warten die Seilzugwinden auf ihren ersten Einsatz heut.
Herzlichen Glückwunsch & einfach mal die Relationen abwägen, die zur Urteilsfindung führen sollten...
 

marcio25

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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In Norwegen ist der Fang von Aalen schon einige Zeit verboten.
Viel den Norwegern aber auch nicht sehr schwer, denen schmeckt
der Fisch nicht sonderlich. Hat mir mal ein Betreiber eines Angelcamps
erzählt. Dort sieht man teilweise sehr schön gewachsene Fische im
Glasklaren Wasser umher ziehen.
Denke aber nicht das sich sowas überall durchsetzen lässt, und die Probleme
mit den Wasserwerken und anderen Räubern löst das auch nicht.
 

Camaro

Barsch Vader
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Zumindest bei uns haben Fischer 2 Jahre vor den Anglern ein Aal Fang Verbot bekommen also den einzigen die im Moment und schon seit 2010 den Aalen zusetzen sind die Kormorane und Wasserkraft Werke.
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
@NorbertF @Camaro ...ich verstehe was ihr sagen wollt. Ehrlich & ernsthaft, ABER dieses ebend genannte Problem hat mit der Thematik nur randlich etwas zu tun.
Klar wäre es einfacher zu sagen Vogel weg, Aal gut, aber das würde nicht passieren.
Dieses Thema erscheint einfach greifbarer, nahbarer & lenkt von den wirklichen Dezimierungen ab.
Wenn in irgend welche Seen Aalbesatz fliegt & dieser dann als ca. 15%iger Anteil im Enddarm von den Pestgeiern nachgewiesen wird, ist mir das ehrlich gesagt absolut & vollkommen egal. Ich bin da strikt emotionslos. Der Besatz erfolgt nicht zur Erhaltung der Art, sondern zur künstlichen Stütze für AalRäucherKlaus auf'm Fischmarkt & zur Bedienung der EU-Artenschutzetikette. Bin ich vollkommen dagegen. Das ist kein Artenschutz, sondern sinnlose Geldvergeudung. Solange die Kernprobleme nicht angegangen werden, bricht dieses komische BesatzpolitikKartenhaus demnächst eh zusammen, wenn der ankommende Anteil der Jungaale an den europäischen Küsten nämlich gänzlich versiegt.
 

Wolf

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Was mich etwas verwundert ist, dass das jetzt hier zum Thema wird. Mit dem Aal ging es schon lange (seit dem 1970ern) bergab. Seit ein paar Jahren steigen die Glasaalmengen auf niedrigem Niveau allerdings wieder an. Das deutet also nicht unbedingt auf ein unmittelbares Aussterbeszenario hin. Gleichwohl ist es weiterhin fünf vor zwölf.

Was ich aber auch interessant fand, waren die Schilderungen einiger User aus den (vermutlich) nordwestdeutschen Flüssen in der Vergangenheit. Ich habe mal gegoogelt und Zahlen für die Weser gefunden, die 1987 beginnen. Damaliger Aalbesatz: über 4 Mio. Aale. Damaliger natürlicher Aufstieg ca. 3 Mio. Aale. Besatz in 2007: 1,4 Mio. Aale. Natürlicher Aufstieg ca. 0,4 Mio. Aale. Man sieht daran, wie alt das Problem ist. Und man sieht, wie stark der Besatz schon in den achtziger Jahren den Bestand geprägt hat.

Die Besatzpolitik, die heute gefahren wird, kann man kritisch sehen. Tatsache ist aber, dass der Großteil der geförderten Besatzmaßnahmen in den Einzugsgebieten der großen Flüsse erfolgt. Von mir persönlich aus könnte man natürlich auch den ganzen Aalfang verbieten. Aber von mir aus könnte man auch das Schleppfischen auf Lachse verbieten. Beides berührt mich persönlich nicht. Aber ist das maßgeblich? Will sagen: das ist alles vielschichtig und die Betroffenen müssen so gut wie möglich eingebunden werden. Der jetzige Weg ist m.E. erstmal besser als gar nichts. Der Abgesang auf den Aal kommt aber zu spät, denn der Niedergang ist alt und der Trend in den letzten Jahren eher positiv.
 

- Boris -

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Was mich etwas verwundert ist, dass das jetzt hier zum Thema wird. Mit dem Aal ging es schon lange (seit dem 1970ern) bergab.

Ich kann nur aus zweiter Hand und meiner ursprünglich Heimat (südliches Ostfriesland) berichten - und da ging es ungefähr Ende der 70er aufgrund der "Blumenkohlkrankheit" rapide mit den Beständen zurück.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Aale soo zahlreich, dass man selbst mit so archaischen Methoden wie dem Pöddern große Stückzahlen innerhalb kürzester Zeit erbeuten konnte: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pöddern
 
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Meridian

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Zumindest wäre das ein großes Fragment.
Gibt ja nach wie vor auch noch viele Sperrbauwerke die nicht passiert werden können, auch in Form von Netzen & Reusenburgen. Mir fällt da spontan immer der Neuendorfer See/Spreeauslauf (NordOstSeite) in Brandenburg als Beispiel ein.
Ist sogar auf Google Maps erkennbar. Von den Ufern halbringförmiges Netzbollwerk bestückt mit unzähligen Reusen. Einzige Öffnung ist gerade mal so breit, dass ein mittelgroßes Boot hindurch passt. Und selbst dort würde es mich nicht wundern, wenn Leitnetze auf dem Grund stehen.
Damit entkommt dort im Prinzip nicht 1 Aal aus dem kompletten Spreewald.
Ist doch super!....
 

NorbertF

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Von meiner Rheinstrecke aus müssen 22 Turbinen durchquert werden bis zum Meer. Das schaffen genau 0 Aale.
 

NorbertF

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Absolut korrekt. Wie so vieles das "Öko" im Namen trägt ist auch der "Ökostrom" alles andere als umweltfreundlich.
 

Meridian

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Was hat denn jetzt der NABU schon wieder damit zu tun? Ich bezweifle stark, dass die Förderer der Wasserkraft an exponierten Standorten zB von frequentierten Fischwanderrouten sind.

Für Dich nochmal explizit Auszug aus dem Exposé (Rest kannste Dir bitte selbst googlen):

“...Zu den Zielen gehört es, Bewusstsein für die Natur zu schaffen und über sie zu informieren. Über den Erhalt einzelner Schutzgebiete hinaus sind auch langfristige Lösungen und ein konsequentes Umdenken gefragt. Deshalb bringt die Organisation die Umwelt in die Medien – zum Beispiel mit Kampagnen für naturnahe Waldwirtschaft, ökologische Landwirtschaft oder für eine ökologische Steuerreform. Verteilt über ganz Deutschland bieten außerdem rund hundert eigene Naturschutzzentren Information und Umweltbildung an. Oft wird dort gleichzeitig praktische Naturschutzarbeit geleistet, indem ein bestimmtes Gebiet geschützt und gepflegt wird.

Einige Mitglieder betreiben vielfach praktischen Naturschutz vor Ort: Sie pflanzen Hecken, stellen Krötenzäune (Amphibienschutz) auf und schützen so bedrohte Tierarten. Darüber hinaus betreuen sie mehr als 5.000 Schutzgebiete. Die Organisation ist auch international aktiv und hilft beispielsweise, das Weltnaturerbe Russlands zu retten oder in Kirgisistan die letzten Schneeleoparden vor dem Aussterben zu bewahren.....“

Und nun zurück zum gemeuchelten Aal bitte.
 

Meridian

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Absolut korrekt. Wie so vieles das "Öko" im Namen trägt ist auch der "Ökostrom" alles andere als umweltfreundlich.
Das stimmt! Konventioneller Strom ist es aber ebend leider auch nicht. Sodass der Zwischenschritt wohl getan werden muss, auf dem Weg, hin zu vertretbaren Alternativen. Und es gibt sehr wohl Ökostromgewinnung, die auch heute schon sinnvoll & vertretbar ist, siehe Gezeitenkraftwerke. Allerdings ebend lange nicht genügend....komplexes, nicht einfaches Thema, aber Alternativen müssen nunmal her.
 

Barschbernd

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Absolut korrekt. Wie so vieles das "Öko" im Namen trägt ist auch der "Ökostrom" alles andere als umweltfreundlich.

Genau, und schon in den 50-ern bis in die 70-er waren es die Grünen und NABU-Mitglieder, die sich die für den Bau von Wasserkraftwerken als getarnte SPD-Abgeortnete eingesetzt haben. Erst als sie sich 1980 gegründet und geoutet haben, wurde die Unterstützung für den Neubauten eingestellt. Vielleicht sitzen die ja heute noch in den Aufsichtsräten von RWE, EnBW, BEW und Co.
 

- Boris -

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Eigentlich sollte es doch (für den Verbraucherschutz) ein Kinderspiel sein, gegen die Umlage nach den Erneuerbare-Energien-Gesetz erfolgreich zu klagen, wenn man nachweisen könnte, dass diese Erneuerbaren Energie weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll sind - und dann hätte dieses Affentheater um diese verdammt dämlichen Subventionen endlich ein Ende und es wäre auch nicht mehr lukrativ neue Wind- und Wasserkraftwerke sowie Biogasanlagen aufzubauen bzw weiter zu betreiben. :tonguewink:

Neue Subventionen soll's dann meinetwegen geben, wenn man tatsächlich ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung gefunden wurde (wobei mir die Windkraft in bestimmten Regionen gar nicht so sinnlos erscheint).
 

NorbertF

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Also die Kraftwerke von denen ich rede sind schon 60 Jahre alt, weder die Grünen noch der NABU haben damit etwas zu tun. Im Gegenteil, die hätten das auch gerne anders.
Mich ärgert nur dass es als Ökostrom vermarktet wird. Das sind aber ebenfalls nicht die Genannten.
aber Alternativen müssen nunmal her.
Definitiv. Wobei eine konventionelle Energiequelle durchaus umweltverträglich war. Kernspaltung. Die Nebenwirkungen (eine Explosion im Schnitt alle 50 Jahre, Müllproblem...) machen es halt auch dann wieder zunichte. Mir persönlich geht der Trend momentan etwas zu stark in eine Richtung die noch schlechter ist als alles was wir bisher hatten, es wird aber alles durch massive Fehlinformationen schöngeredet. Ich rede von massiver Zerstörung der Umwelt in einem vorher nicht gekannten Ausmaß unter dem "erneuerbare Energien" Label.
E-Autos die 30% umweltschädlicher sind als konventionelle Autos usw. Ein Irrweg.
 
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Meridian

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Wobei eine konventionelle Energiequelle durchaus umweltverträglich war. Kernspaltung. Die Nebenwirkungen (eine Explosion im Schnitt alle 50 Jahre, Müllproblem...) machen es halt auch dann wieder zunichte.
Guten Morgen.

Habe & hatte auch nie etwas gegen diese Technologie. An geeigneten, sicheren Standorten überhaupt kein Thema.
Von mir aus auch unweit meines Wohnortes.
Gleiches gilt für die Lagerung der Rückstände. Passable Endlager, die zumindest einige hundert Jahre safe sein sollten genügen. Bis dahin ist das Licht hier oben eh ausgeknipst.

Mir persönlich geht der Trend momentan etwas zu stark in eine Richtung die noch schlechter ist als alles was wir bisher hatten, es wird aber alles durch massive Fehlinformationen schöngeredet. Ich rede von massiver Zerstörung der Umwelt in einem vorher nicht gekannten Ausmaß unter dem "erneuerbare Energien" Label.
E-Autos die 30% umweltschädlicher sind als konventionelle Autos usw. Ein Irrweg.
Dafür ist der Thread ja da...ums aufzuklären.
“noch schlechter als alles was wir bisher hatten“ ist es in meinen Augen nicht. Zumindest nicht, wenn man die Umstände wie Global engineering, Bevölkerungsquote, EU Komplott, Wirtschaftswachstum + Förderung entgegen stellt. Kurzum, man kann 1960 & 2017 nicht miteinander vergleichen.
Zu damaliger Zeit war der Anspruch auf Ressourcen einfach noch geringer, bzw. die Basis der Vorkommen noch viel größer. Und natürlich die Anzahl der Erdbewohner mit 3.000.000 weniger als die Hälfte von heute. Das die Belastung der Umwelt kongruent der steigenden Bevölkerungszahl wächst, ist logischste Konsequenz.
Und in solchen Zeiten, bin ich tatsächlich froh, dass es Verbände & Institutionen gibt, die konträr der generellen Wirtschaftsinteressen agieren & sich für naturräumlichen Schutz einsetzen, solange dies noch möglich ist.

Den Aal sollte man jedoch abschreiben (in Deutschland),.
Kann er sich bei Beluga, Bodensee-Kilch, Sterlet, Gravenche, Steinadler, Blauracke uvvvvm. einreihen.
Lachs ist vielleicht in der heutigen Zeit up-to-date'r, sodass man sich dann lieber um solche Arten scherrt & andere Auslaufmodelle ebend auslaufen lässt...komische Zeit & Welt.
 

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