meierchen_online schrieb:
Fred37 schrieb:
4. An der Rentenproblematik sind die kinderlosen schuld, bumms. Wir bekommen immer weniger Kinder die immer mehr Alte finanzieren müssen.
Wo sollen denn die ganzen Kinder herkommen, wenn man als junger Mensch auf dem Arbeitsmarkt nur attraktiv sein kann, wenn man Berufserfahrung und zig Zusatzqualifikationen mitbringen und zudem flexibel sein soll? Kinder kosten unheimlich viel Zeit und Geld, früher waren sie Altervorsorge, heute ist Kinder groß ziehen Luxus.
Da hast Du leider Recht, meine Rede. Traurig aber wahr.
havel-walleye schrieb:
@Tommi:
zu 1: verstehe ich nicht. Wenn die scheinbare Mehrbelastung durch höhere Produktivität ausgeglichen wird, ist das doch ein Argument. Das Argument mit der Verteilungsgerechtigkeit versteh ich auch nicht, außer das Argument würde greifen: was ich einmal eingezahlt habe, kriege ich eh nicht mehr raus - (also die Beitragslogik). Bisher ging es aber jeder Rentnergeneration immer besser als der vorherigeren Kohorte. Die Rentner partizipierten am Wohlstandsgewinn. Kann man auch daran ablesen, dass die Altersarmut im Rückgang begriffen ist und sich eher auf andere Gruppen verschoben hat z.B. auf alleinerziehende Mütter. Zum Globalisierungsproblem: alle fortgesschrittenen Industrieländer sind mit dem demographischen Wandel irgendwie konfrontiert, selbst Frankreich mit seiner pronatalen Politik. Und China hat durch seine 1-Kind-Politik diesen Wandel sogar noch forciert.
Zu 2: klar gibt es noch andere Formen der privaten Altersvorsorge: Lehmann-Zertifikate, isländisches Festgeld, griechische Staatsanleihen, Telekomaktien,....Fällt mir noch was ein? Erst mal nicht.
Beste Grüße,
der Optimist
edit: gerade gefunden
http://www.welt.de/finanzen/altersv...ivate-Rente-bringt-immer-weniger-Rendite.html
Zu 1:
Daran is richtig, dass es BISHER allen Rentnergenerationen besser als den vorigen ging. Die haben ja seit den 70igern ja auch kräftig auf Pump gelebt. Und Altersarmut IST ein Thema, frag mal eine Verkäuferin oder Krankenschwester, die JETZT oder in ein bis zwei Jahren nach 40 Arbeitsjahren in Rente geht.
Der Verweis auf China und Frankreich widerlegt die pessimistische These auch leider nicht. Der Verweis auf Frankreich bedeutet nur "Guck mal, da ist es doch auch so.", was nicht bedeutet, dass es richtig ist, sondern nur zeigt, dass dort dasselbe Problem (etwas abgeschwächt) auch besteht. Die "1-Kind-Politik" in China ist Ausdruck eines Überbevölkerungsproblems aus vergangenen Jahrzehnten. Sie ist keine Lösung des hier diskutierten Problems, sondern der krampfhafte - und wenig zielführende - Versuch ein ganz anderes Problem zu lösen.
Zu 2.:
Mir fiele spontan erst mal ein: Wohneigentum, Grundstück (jenseits von Fonds). Aber alles nur was für Besserverdiener. Im übrigen mündelsichere Anlagen in Bundeschatzbriefen, oder breit gestreute Papiere werthaltiger Unternehmen. Und das führt zum Anfang des Problems:
Bundeschatzbriefe sind aber langfristig auch nur bei nachhaltiger Politik sicher, Quartalsdenken in Aktienbgesellschaften lässt Langfristigkeit auch vermissen.
Es krankt an einem Grundübel:
Um den Preis des eigenen Wohlstandes und der Wählergunst treffen alle Generationen seit 1950/60 einfach zu wenig Vorsorge für die Zukunft. Wir legen zurück als würden wir maximal 75 und werden aber 85 bis 90 Jahre alt. Bei ständig besserer und damit teurerer medizinischer Versorgung, die auch keiner selbst bezahlen will, obwohl jeder selbst länger leben will.
Fred37 schrieb:
Sorry, aber wenn du jetzt mir Verhältnissen wie vor 100 Jahren kommst, brauchen wir hier nicht weiterreden. Ich möchte Kinder haben und früher gab es auch keine Kinderkrippe, keinen Kindergarten und keine Ganztagsschulen.
Und wenn es "Fakt!" wäre, dann erkläre mir doch mal warum es in anderen -wesentlich kinderunfreundlicheren- Gesellschaften (Bsp. Frankreich und noch zig andere) steigende Bevölkerungszahlen gibt, das ist ein FAKT mein lieber.
Ist mir auch egal, ich will Kinder und Basta.
Das sehe ich genau so. Wir haben 2 Kinder und ich würde das immer wieder tun, auch wenn ich dann mit dem Rad zur Arbeit fahren müßte. Kinder sind - rein naturwissenschaftlich betrachtet - der Sinn des Lebens. Ohne sie wäre es ruhiger, behaglicher, bequemer, luxoriöser und soooooo langweilig. Außerdem müßte ich im Alter verhungern, wenn keiner welche hätte.
Aber so denken nicht alle.
lg, ich
LG, Tommi