Mache ich original seit Ewigkeiten genau so..... ich propagiere das aber auch nicht
Ich habe zu Beginn der SW-Fischerei damals auch so geangelt, das hatte aber den Grund, dass ich mit 4-fach Braid und Chirurgenknoten gefischt habe, das ging dann wirklich schlecht durch die Ringe. Ich hatte dann aber sehr viele Fischverluste weil das Vorfach einfach zu kurz war um ein Durchscheuern an Felsen, Muscheln etc. zu verhindern.
Selbst bei einer 3m-Rute ist das Vorfach dann ja keine 1,5m lang wenn man noch irgendwie vernünftig werfen will. Mittlerweile fische ich eigentlich grundsätzlich 3m, und manchmal wäre mir da mehr noch lieber, das kostet dann aber Wurfweite und einen Knoten, egal welchen, auf der Rolle, das brauche ich wirklich nicht.
So wie verschiedene Köder unterschiedliche Wurfstile benötigen, so denke ich, dass auch unterschiedliche Ruten/Rollen/Vorfach-Kombinationen da eventuell Anpassung benötigen.
Ich habe z.B. eine Major Craft CRX Crostage 964M, die neigte zu Beginn ganz extrem zum Überschlagen vor dem Spitzenring. Mir ist dann irgendwann aufgefallen, dass das vor allem bei dem Rapala X-Rap Long Range Minnow auftritt, ein Köder der am besten mit einem recht schnellen und harten Ruck beim Wurf beschleunigt werden sollte, damit er ohne zu taumeln wirklich weit fliegt, das liegt an dem Kugelsystem im Inneren. Dabei hatte ich bei selbst bei wenig Wind häufig die Schnur einmal um den Spitzenring gewickelt, wenn ich dann z.B. auf den Leppa 33 gewechselt habe traten diese Probleme eigentlich nie auf, der Leppa fliegt aber am besten wenn man mit dieser recht parabolischen Rute eher langsam und beständig durchzieht.
Da das komplette Set-Up gleich blieb, kann ich mir das nur mit dem unterschiedlichen Wurfstil erklären.
Im September habe ich ja wie gesagt mit einem Freund eine Woche von morgens bis abends nebeneinander gefischt, ich mit der Skywalker H, er mit der Coltsniper XR MB H, beide mit Gosen PE3 und 50lbs Leader, beide mit 80g/100g-Jigs, Poppern und Stickbaits.
Dabei kam es trotz Sturms und mächtigem Seegang nicht ein einziges Mal zu diesem Überschlagen.
Da die HR sehr viele und kleine Ringe hat und sehr spitzenbetont ist, die Coltsniper hingegen wenige aber deutlich größere Ringe und eine etwas weniger Spitzenaktion aufweist, haben wir zwei wirklich unterschiedliche Rutentypen gefischt. Das ist auch der Grund warum ich die Beringung als Ursache ausschließe.
Letztendlich hat dann aber natürlich der Recht der fängt (ohne viele Fische zu verlieren). Von daher, wenn du mit kurzen Vorfächern klarkommst ohne ständig Fische zu verlieren, dann ist das natürlich vollkommen richtig für dich.
Es kommt halt auch sehr stark auf die Spots an, in Griechenland, vom Ufer, an meine Lieblingsspots, findet ein Drill über die Bremse nicht statt. Beim bodennahen Fische bedeuten zwei, drei Meter über die Bremse einen sicheren Fischverlust.
Mit Ködern im Mittelwasser kann man pelagische Arten dagegen dort wunderbar ausdrillen, die Landung ist aber wegen extrem zerklüfteten Ufern und vielen freistehenden Felsen immer spannend, zumal alles bis 4kg dort am besten über die Rute rausgehoben wird, das sind schon Belastungsspitzen und oft ist nach der Landung ein neues Vorfach fällig, obwohl kein wahrnehmbarer Felskontakt stattgefunden hat.