Evergreen Light Cavalry CLCS-70ML
7` 213cm 2-teilig 96g 1/16 – 3/8oz
Die Rute besticht schon beim ersten Anschauen durch ihren dezenten, extrem hochwertigen Look. Kein Firlefanz, nix Buntes, einfach alles schlicht und beste Qualität. Ähnlich wie bei den Yamaga Blanks Ruten….. Die Verarbeitung entspricht der Preisklasse. Beste Fittings, Ringe in präziser Flucht, makellose Bindungen und Lackierungen. Eine Hakenöse vermisse ich, wie bei allen modernen Stecken, auch bei der Cavalry. Griff und Rollenhalter sind perfekt verarbeitet. Ist zwar nur ein Detail, aber richtig praktisch sind die zwei Punkte auf den Verzapfungshülsen. So ist ein passgenaues zusammenstecken auch ohne peilen möglich. Angegeben wird die Rute mit 102 Gramm, gewogen sind es 96 Gramm. Wobei das ja keine Rolle spielt……
Der Blank ist etwas unkonventionell geschneidert. Oberhalb des Griffs hat er einen Durchmesser von 10.48mm und unterhalb des Spitzenrings sind es 1.42mm. Dabei bleibt der Durchmesser bis zum Leitring, verglichen mit anderen Ruten derselben WG-Klasse, deutlich kräftiger. Das deutet also schon mal auf ein Taper in Richtung „fast“ mit markigem Backbone hin. Wobei das ja immer auch von den verwendeten Matten, Harzen etc. abhängt. Mit durch die Ringe gezogener Schnur bestätigt sich diese Vermutung. Beim trocken Schwippen schnalzt man mit der Zunge, also geht’s ans Wasser….
Gedacht ist der Stecken ausschliesslich zum Twitchen meiner (überaus fängigen) Ryuki 60S & 70S. Und das macht die Rute hervorragend. Wurfweiten sind kein Thema und Präzision hängt sowieso vom Werfer ab. Mit einem Schnalzer pfeffert man die Minnows raus, dass es eine Freude ist. Die Führung des Köders kann ganz exakt dosiert werden. Jede Vibration des Ryiuki kommt völlig (mit der Geflochtenen 0.8er VARIVAS Line PE Super Trout Advance S-Spec, notabene (falls das irgendjemand noch nicht weiss: der besten Geflochtenen überhaupt)) ungefiltert an. So lässt sich der Minnow auch sehr dosiert führen. Beim Ryuki darf es eben nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig sein. Bisserkennung, keine Frage. Nur schon wenn ein Egli in einem Meter Abstand einen fahren lässt, spürt man das im Griff……
Die Drilleigenschaften sind mit Egli natürlich nur hinsichtlich der Aussteigerrate relevant. Es steigen nicht mehr oder weniger als bei anderen Ruten aus. Das obere Drittel puffert Kopfstösse gut ab, weiter unten wird die Rute dann schon recht kräftig. Ein verirrtes Schnabelegli konnte den Blank auch nur bis zur Mitte belasten.
Die Rute macht so viel Freude, dass ich wirklich froh bin, sie in meinem Rutenständer begrüssen zu dürfen. Allerdings wird sie dort nicht sehr oft sein.
Draufgeschnallt habe ich eine Caldia LT 2500 mit der flachen Spule und niedriger Übersetzung. Passt farblich 1a und ist eine Super Rolle. - Ich habe wirklich ernsthaft an der neuen Exist rumgemacht, aber ich hoffe jetzt steinigt mich keiner, ich finde sie irgendwie „blechern“ und dünn. Wenn ich sie anfasse habe ich den Eindruck mit Aluminium foliiertes Plastik in der Hand zu haben. Scheiss- Mechaniker Haptik. Natürlich ist das die leichteste und stabilste Statio die Daiwa je gebaut hat, aber mich konnte sie leider nicht überzeugen.
Gruss
Kurt