Anglerisch war ich immer auf Köder fixiert und geschäftlich habe ich immer darauf geachtet meine Produkte breitentauglich, ohne besondere Geräteanforderungen, zu gestalten. Daher hatte ich auch nie eine "Traum"-Rute. Von dieser hier habe ich in der Nacht vor der Übergabe jedoch tatsächlich geträumt. Der Aufbau eines strammen 9`Salzwasser-Fliegenrutenblanks #8 mit einer Mischberingung Baitcaster/Spinnrolle erlaubt mir das ganze Spektrum meines doch etwas speziellen Bootsangelverhaltens abzudecken.
Zunächst einmal kann ich einen leichten 8g Jig tagelang ermüdungsfrei fischen. Die Akilas hatte mir seinerzeit einen ernsten Tennisarm beschert. Ich habe eine weiche Spitze die dem Plattfisch beim Biss entgegenkommt und ein weites Wurfgewichtsspektrum dank semi parabolischer Aktion, jedoch ein im Vergleich zur Thai Rubber kräftiges, relativ langes Rückrat mit dem ich lange Absinkphasen wachsam begleiten und Bisse wirksam parieren kann. Vor allem aber habe ich eine sanfte, gradlinige Beschleunigung relativ leichter Slow Jigs von 15-25g welche die auf nominal 5-15g ausgelegte Rute leicht überlasten.
Ich kann sowohl leichte Köder an kleiner Spinnnrolle weit genug ins Flache werfen um nicht vom Fisch gesehen zu werden als auch mittelschwere Haarjigs und Wurfpilker kontrolliert an umliegende Strukturen in mittleren Tiefen heranbaitcastern ohne mich mit dem Boot direkt darauf stellen zu müssen. Das ganze ist reisetauglich, und vom Drillverhalten her geht ohnehin kaum etwas über eine moderne Fliegenrute.
Die Trade-Offs sind mangelhafte Penetrationswerte mit grossen Haken die ich vor allem am Heringschwarm sowiso nicht benutze und suboptimale Wurfweite im idealen Gewichtsbereich die ich auf dem Boot jedoch nicht brauche. Ich habe gestern gleich ein paar Fische drangehängt und bin begeistert! Heringsangeln hat noch nie so viel Spaß gemacht und auch die Forellen haben mitgespielt, wenn auch nur kleine und Braune.
Großes Lob an EK Rod Building! Die Farbe ist.... Ausdruck kompromisloser Funktionalität.