Der große Lass-uns-über-Corona-reden-Thread-der-hoffentlich-in-nem-halben-Jahr-weg-ist

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katatafisch

Barsch Vader
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Wer sich mal ansehen möchte, wie historische Pandemien abgelaufen sind, kann sich mal die Kurven der spanischen Grippe 1918/19 ansehen.
Anhang anzeigen 144454
Quelle: cdc.gov. https://www.cdc.gov/flu/pandemic-resources/1918-commemoration/three-waves.htm

Die Parallelen sind erstaunlich.

Absolut! Das liegt daran, dass die erste Welle oft von einzelnen "Nestern" ausgeht (Stichworte für D wären etwa WEBASTO und Heinsberg) und sich noch vergleichsweise einfach einfangen lässt, die zweite Welle dann aber schon aus der Breite kommt.

Im Übrigen möchte ich betonen, dass die Spanische Grippe "nur eine Grippe" war... :rolleyes:
 

U-seefischer

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das Problem hierbei ist, dass es nach aktuellem Stand keine langanhaltende Immunität nach durchgemachter Infektion gibt.

Ist mir schon klar, wir lernen da halt immer noch dazu.

Mein Post bezog sich aber auf Boris Aussage, dass ein Impfstoff die Risikogruppe nicht schütz, da diese ja nicht oder nur sehr begrenzt Immunität, bedingt durch Alter und Vorerkrankung, aufbauen.
Wenn nun aber ein Impfstoff kommt, der Immunität bei Gesunden (nicht schwer Vorerkrankten) und Jungen Menschen erzeugt, hilft der Impfstoff dennoch indirekt der Risikogruppe.
 

- Boris -

BA Guru
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Aber wir haben doch gelernt, wenn mehr als 2/3 der Bevölkerung immun ist, läuft sich die Pandemie tot. Dann kann auch niemand mehr das Virus in die Risikogruppe tragen.

Könnte sein. Es könnte auch sein, dass 20, 30 oder 50% genügen: https://www.bmj.com/content/370/bmj.m3563

Die AG Thiel der Charité hat in einer kleinen Stichprobe bei 1/3 der Kontrollgruppe protektive T-Zellen gefunden. Die hätten eigentlich gar keine Reaktion zeigen sollen, weil es ja nur die Kontrolle war - aber offensichtlich genügt die Bekanntschaft mit einem der anderen Coronaviren für eine ausreichende Immunität: https://www.charite.de/service/pres...schwere_der_sars_cov_2_symptome_beeinflussen/

@katatafisch Antikörper sind ein relativ schlechter Titer für Immunität - und insbesondere für Erkältungsviren sind T-Zellen deutlich interessanter: https://www.nature.com/articles/s41577-020-00460-4

@AFE Ich würde auf jemandem vertrauen, der uns anvertraut, dass wir eigentlich viel zu wenig wissen, um vernünftig reagieren zu können. Denn tragischerweise ist es vergessen oder vermieden worden vernünftige Daten zu erheben. Es gibt keine Querschnittsstudien, keine vernünftigen Kohortenstudien und noch nicht einmal ein gescheites Surveillance.

Eigentlich sind wir ziemlich LOST... Aber da machen Biostatistiker wie Gerd Antes ja schon länger drauf aufmerksam - dürfte auch jedem Biowissenschaftler klar sein, aber die werden ja gar nicht erst gefragt...

Just heute morgen gab es ja ein weiteres Interventionspapier, dass für mich durchaus vernünftig klingt: https://www.kbv.de/media/sp/2020-10-28_KBV-Positionspapier_COVID-19.pdf
 

- Boris -

BA Guru
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[...]Im Übrigen möchte ich betonen, dass die Spanische Grippe "nur eine Grippe" war... :rolleyes:

Are you serious!?
[...] Wir sollten jetzt zusehen, wie wir in den nächsten Jahren bestmöglich mit dem Virus leben können. Ich denke, AHA ist da ein guter Anfang.

Kann dauern - bzw sollten wir Maßnahmen ergreifen, die nicht nur wenige Wochen, sondern viele Monate durchführbar sind.


Wussten wir eigentlich auch schon alles. Deswegen haben sich auch zahlreiche Spezialisten zu Wort gemeldet - leider nicht als Podcast... :emoji_smile:

Mein Post bezog sich aber auf Boris Aussage, dass ein Impfstoff die Risikogruppe nicht schütz, da diese ja nicht oder nur sehr begrenzt Immunität, bedingt durch Alter und Vorerkrankung, aufbauen.
Wenn nun aber ein Impfstoff kommt, der Immunität bei Gesunden (nicht schwer Vorerkrankten) und Jungen Menschen erzeugt, hilft der Impfstoff dennoch indirekt der Risikogruppe.

Könnte man. Könnte den Jüngeren aber auch irgendwann auf die Füße fallen, weil die Antigenvariabilität der geplanten Impfungen extrem mager und keine positiven heterologen Effekte zu erwarten sind und diese dann in Zukunft eine höhere Sterblichkeit aufweisen. Kann sein. Muss aber nicht.

Ich wüsste allerdings nicht, warum ich das in Kauf nehmen sollte, wenn mein Immunsystem deutlich bessere Lösung finden kann.

Aber vielleicht sind wir dank der neuen Solidarität auch dazu gezwungen... ;)
 

katatafisch

Barsch Vader
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Are you serious!?


Kann dauern - bzw sollten wir Maßnahmen ergreifen, die nicht nur wenige Wochen, sondern viele Monate durchführbar sind.
[...]
Aber vielleicht sind wir dank der neuen Solidarität auch dazu gezwungen... ;)

Eben deshalb schrieb ich von Jahren, wohl wissend, dass es auch hundert oder tausend sein könnten.

Das Geraune von Impfzwang und so finde ich ehrlich gesagt etwas plump. Ich gehe davon aus, dass du das nicht ernst meinst, aber ich höre gerade bzgl. Covid-19 jeden Tag so viel Müll, dass ich sowas im Angelforum (wir sind doch im Angelforum?) nicht auch noch lesen möchte. Bitte um Verständnis.

Ach ja: "auch eine Grippe" bezog sich auf ebenjene Relativierer, die vergessen, dass auch Influenzaviren verheerende Folgen haben können, wenn sie auf eine nicht immunisierte Bevölkerung trifft. Betonung auf "können".
 
Zuletzt bearbeitet:

- Boris -

BA Guru
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Interessanterweise ist das Virus ja so furchtbar neu und gefährlich, dass (keine Ahnung) 1/3 möglicherweise bereits immun ist, 1/3 gar nichts vom Virus mitbekommt und vom letzten 1/3 nur ein relativ kleiner Teil an oder mit Corona verstirbt.

Da muss man eigentlich gar nichts verharmlosen, wenn man einfach realistisch ist.

Und eigentlich sollten es alle Gesundheitsämter Herrn Gottschalk nachmachen. Dann könnten wir das auch anhand von vernünftigen Daten belegen.


Und interessant finde ich auch den Kommentar von der DIVI:

Screenshot_20201028-164857~2.png


Is' so und war schon immer so - auch letztes Jahr:

Screenshot_20201022-181633.png
 
A

AFE

Gast
@AFE Ich würde auf jemandem vertrauen, der uns anvertraut, dass wir eigentlich viel zu wenig wissen, um vernünftig reagieren zu können. Denn tragischerweise ist es vergessen oder vermieden worden vernünftige Daten zu erheben. Es gibt keine Querschnittsstudien, keine vernünftigen Kohortenstudien und noch nicht einmal ein gescheites Surveillance.

Eigentlich sind wir ziemlich LOST... Aber da machen Biostatistiker wie Gerd Antes ja schon länger drauf aufmerksam - dürfte auch jedem Biowissenschaftler klar sein, aber die werden ja gar nicht erst gefragt...

Just heute morgen gab es ja ein weiteres Interventionspapier, dass für mich durchaus vernünftig klingt: https://www.kbv.de/media/sp/2020-10-28_KBV-Positionspapier_COVID-19.pdf

kurz überflogen. Da steht dass Abstand halten + Hygiene + Alttagsmaske + App zur Nachverfolgung + Lüften auf Basis von Eigenverantwortung empfohlen wird.

Hast du denn das Gefühl, dass die Bevölkerung dieser Eigenverantwortung wirklich gerecht werden kann? Ich ehrlich gesagt nicht, daher scheinen die „Lockdown“ Massnahmen sinnvoll, jedenfalls zielen sie auf die o.g. Punkte ab.
 

RaubfischRookie

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Hat eigentlich irgendwer eine Idee, wieso Gottesdienste weiterhin erlaubt sind? Die Begründung der Regierung bzw. ihrer Berater würde mich da wirklich mal interessieren...
Hab ich auch nicht verstanden und wurde auf der Pressekonferenz direkt an Merkel gerichtet und die Begründung war irgendwie ziemlicher Quatsch.
 

katatafisch

Barsch Vader
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[...] (keine Ahnung) [...]

Du sagst es!

Der "kleine Teil" derer, die versterben, wird größer, wenn das Gesundheitswesen kollabiert. DIVI sagt, dass es ohnehin schon jeden Winter eng wird. Das beruhigt dich? Mich nicht. Aus erster Hand kann ich dir sagen, dass es im Influenza-Winter 2017/18 so erhebliche Probleme gab, dass entsprechende Patienten in den Notaufnahmen nicht mehr abgestrichen wurden, weil man selbst im Falle eines Influenza-Nachweises keine Kapazitäten zur Isolation mehr gehabt hätte. Und jetzt kommt Covid-19. Zahlen sind schön und gut, aber etwas störanfällig (oder, wie du richtig schreibst, im Zweifel noch gar nicht erhoben). Rede einmal mit Ärzten und Pflegekräften, die einen größeren Ausbruch hinter sich haben - in der Regel sagen diese, dass sie Vergleichbares noch nie gesehen haben.

Es gibt keinen Grund zur Panik, bitte nicht falsch verstehen. Aber harmlos ist diese ganze Geschichte einfach nicht.

Immerhin wird in der Fachwelt spekuliert, ob durch die derzeit geltenden Maßnahmen die saisonale Grippewelle dieses Jahr ausfallen könnte. Dann hätte die Seuche wenigstens was Gutes...
 
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Cybister

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Im Übrigen möchte ich betonen, dass die Spanische Grippe "nur eine Grippe" war... :rolleyes:

Richtig. Ich möchte aber betonen,dass es mir an dieser Stelle nur um die Dynamik einer pandemischen Gesamtlage geht und was auf uns zukommen könnte. Inkl.dritter Welle. Mir sind die Unterschiede der Virenstämme durchaus bekannt ;-) - war mal eins meiner Fächer im Studium...
 

katatafisch

Barsch Vader
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Richtig. Ich möchte aber betonen,dass es mir an dieser Stelle nur um die Dynamik einer pandemischen Gesamtlage geht und was auf uns zukommen könnte. Inkl.dritter Welle. Mir sind die Unterschiede der Virenstämme durchaus bekannt ;-) - war mal eins meiner Fächer im Studium...

Alles klar, du also auch ;)
 

alexp

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Vielleicht erwarte ich von den Wissenschaftlern zu viel, aber es ist doch traurig, dass man immer noch nicht genau weiß, wie ansteckend die Kinder sind. Zumindest vor paar Wochen wurde darüber noch diskutiert.
 

- Boris -

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Du sagst es!

Der "kleine Teil" derer, die versterben, wird größer, wenn das Gesundheitswesen kollabiert. DIVI sagt, dass es ohnehin schon jeden Winter eng wird. Das beruhigt dich? Mich nicht. Aus erster Hand kann ich dir sagen, dass es im Influenza-Winter 2017/18 so erhebliche Probleme gab, dass entsprechende Patienten in den Notaufnahmen nicht mehr abgestrichen wurden, weil man selbst im Falle eines Influenza-Nachweises keine Kapazitäten zur Isolation mehr gehabt hätte. Und jetzt kommt Covid-19. Zahlen sind schön und gut, aber etwas störanfällig (oder, wie du richtig schreibst, im Zweifel noch gar nicht erhoben). Rede einmal mit Ärzten und Pflegekräften, die einen größeren Ausbruch hinter sich haben - in der Regel sagen diese, dass sie Vergleichbares noch nie gesehen haben.

Es gibt keinen Grund zur Panik, bitte nicht falsch verstehen. Aber harmlos ist diese ganze Geschichte einfach nicht. [...]

Ja. Harmlos ist das nicht, aber auch nicht ungewöhnlich.

Screenshot_20201029-082719-01~2.jpeg


Überfüllte Krankenhäuser, geschlossene Notaufnahmen, überlastetes Personal und abgewiesene Patienten, gibt es jedes Jahr auf's neue.

Und das im Dezember deutlich mehr Personen versterben als im Juni, liegt nicht daran, dass im Juni vor 81,5 Jahren mehr Personen geboren wurden oder die Leute erfroren sind, sondern weil es eigentlich jeden (!) Winter eine ausgeprägte Übersterblichkeit durch Infektionskrankheiten haben - die wir aber als normal ansehen und sogar rausmitteln.

Damit möchte ich natürlich nichts verharmlosen @katatafisch , aber das war bis vor kurzem noch Alltag.
 

katatafisch

Barsch Vader
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Ja. Harmlos ist das nicht, aber auch nicht ungewöhnlich.

Anhang anzeigen 144482


Überfüllte Krankenhäuser, geschlossene Notaufnahmen, überlastetes Per
Ja. Harmlos ist das nicht, aber auch nicht ungewöhnlich.

Anhang anzeigen 144482


Überfüllte Krankenhäuser, geschlossene Notaufnahmen, überlastetes Personal und abgewiesene Patienten, gibt es jedes Jahr auf's neue.

Und das im Dezember deutlich mehr Personen versterben als im Juni, liegt nicht daran, dass im Juni vor 81,5 Jahren mehr Personen geboren wurden oder die Leute erfroren sind, sondern weil es eigentlich jeden (!) Winter eine ausgeprägte Übersterblichkeit durch Infektionskrankheiten haben - die wir aber als normal ansehen und sogar rausmitteln.

Damit möchte ich natürlich nichts verharmlosen @katatafisch , aber das war bis vor kurzem noch Alltag.

Ja, schön, wenn du nichts verharmlosen willst, dann hör doch vielleicht zuerst auf, das zu verharmlosen (nur so als Tipp). Die aktuelle Situation ist nämlich in ihren Ausmaßen ungewöhnlich.
 
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