Vielleicht erwarte ich von den Wissenschaftlern zu viel, aber es ist doch traurig, dass man immer noch nicht genau weiß, wie ansteckend die Kinder sind. Zumindest vor paar Wochen wurde darüber noch diskutiert.
Bisher deutet doch alles darauf hin, dass Kinder natürlich genauso empfänglich sind (ist ja auch logisch), aber eine deutlich niedrigere Secondary Attack Rate aufweisen (klingt auch plausibel).
Bin aber auch erstaunt, dass unsere virologische Erkenntnislage (Infektiösität, Suszeptibilität, Kontagiösität usw) noch so extrem mager ist. Selbst die diagnostische (!) Präzision der RT-PCR konnte bis heute noch nicht bestimmt werden.
[...] Hast du denn das Gefühl, dass die Bevölkerung dieser Eigenverantwortung wirklich gerecht werden kann? Ich ehrlich gesagt nicht, daher scheinen die „Lockdown“ Massnahmen sinnvoll, jedenfalls zielen sie auf die o.g. Punkte ab.
Ob diese wirklich sinnvoll sind, wissen wir leider nicht. Und solange Wirkung und Nebenwirkungen nicht bekannt sind, handeln wir eigentlich total fahrlässig, weil auch das Ergebnis unbekannt ist. Das ist ein Experiment - das blöderweise nicht evaluiert wird. Und möglicherweise ist der Schaden deutlich größer als der Benefit. Wir wissen doch noch nicht einmal, was der erste "Lockdown" gebracht hat.
Und umso kleiner die erste "Welle", desto größer die darauf folgende. Geht gar nicht anders, weil die Reproduktionsrate nicht nur vom Kontaktverhalten sondern auch von der Suszeptibilität abhängt.
Und echtes exponentielles Wachstum gibt es nur in der Theorie und in der Wirklichkeit gibt es immer einschränkende Faktoren, die zu einem sigmoiden Verlauf und (temporären) Maximum führen.
Und da wir den Wendepunkt scheinbar bereits überwunden haben, sind wir diesem Plateau bereits sehr nahe und hätten letztendlich vielleicht zwischen 15 und 25.000 Neuinfektionen pro Tag.
Werden wir aber wahrscheinlich nie erfahren

, weil wir das angestrebte Gleichgewicht schon wieder durcheinander bringen und glauben, wir könnten das Virus auf ein Niveau von täglich 5.000 Neuinfektionen eindämmen, was ich für völlig illusorisch halte bzw unendlich viele Einschränkungen erfordern würde, die immense Kollateralschäden provozieren - und zwar bei denjenigen, die durch das Virus eigentlich kaum bedroht sind.
Wie außergewöhnlich die Situation ist, lässt sich bei Euromomo.eu sehen, wir haben in Europa eine massive Übermortalität, die komischerweise mit COVID korreliert...
Ganz so einfach funktioniert das nicht. Das ist ein schmaler Peak - und zwar so extrem schmal, dass dieser womöglich durch Behandlungsfehlern (maybe Hydroxychloroquin) und andere Faktoren hervorgerufen wurde.
Abgerechnet wird letztendlich sowieso am Ende des Jahres (bzw im darauffolgenden Jahr) - und so wie es aussieht, gibt's selbst in Schweden keine Übersterblichkeit.
Ich finde nicht, dass Boris verharmlost... es steht lediglich die Frage der Verhältnismäßigkeit im Raum!
Genau. Verharmlosen wäre dämlich, aber Relativieren im Sinne von Referenzieren ist durchaus sinnvoll bzw eigentlich unbedingt nötig, um die Informationen überhaupt bewerten zu können.
Blöderweise fällt es Vielen scheinbar ziemlich schwer Daten zu normieren/standardisieren und so Vergleiche anstellen zu können und stattdessen lassen wir uns von Einzelfällen beeindrucken und meinen von der Kohorte der besonders stark betroffenen Seniorenheimbewohner Informationen auf die Grundgesamtheit ableiten zu können.
Das ist deine Meinung, die ich dir auch gar nicht nehmen will. Aber wenn du Schweden heranziehst, solltest du so ehrlich sein, zu erwähnen, dass Schweden gerade seinen Rekord an Neuinfektionen getoppt hat.
Läuft bei denen erstaunlich gut, oder?