@blankmaster Natürlich zählt jedes Leben und ich bin auch froh, keine Entscheidungen vor Ort treffen zu müssen.
Allerdings gelingt man irgendwann an einem Punkt, an dem losgelöst von selbstverständlich berechtigten ethischen Bedenken pragmatischer entschieden werden muss.
In Deutschland sterben jedenfalls täglich ungefähr 2500 Menschen eines natürlichen oder unnatürlichen Todes und erreichen dabei, unter Berücksichtigung des Geschlechterverhältnis der in Italien an Covid-19 Verstorbenen, lediglich ein um knapp 6 Monate höheres Lebensalter - oder kurz gesagt: In Deutschland hätten sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kein wirklich höheres Alter erreicht.
Um den ethischen Ansprüchen aber trotzdem gerecht zu werden, wird natürlich alles Erdenkliche in die Waagschale geworfen - und dass obwohl die Auswirkungen für die Zukunft scheinbar noch gar nicht abgeschätzt werden können.
Sollte es sich allerdings negativ auf den Wohlstand auswirken, hätte das für all die Überlebenden lebenszeitverkürzende Folgen, die in Summe wahrscheinlich sogar die gewonnene Lebenszeit der Therapierten übertrifft, da die Lebenserwartung blöderweise direkt mit dem Wohlstand zusammen hängt.
Und sollten sich diese Maßnahmen auch besonders negativ auf die finanziellen Möglichkeiten unseres Gesundheitssystems auswirken, sind die Mittel für zukünftige Pandemien und andere Katastrophen ebenfalls geringer - hätte dieses Virus oder einer seiner zukünftigen Mutationen
zufälligerweise die gleichen Zelltypen bevorzugt wie das Zika-Virus oder wäre das Ereignis ausgerechnet während der ganzen Messen in China aufgetreten, wären die Auswirkungen sicherlich noch ganz andere.
Allerdings habe ich auch keine konkreten Vorstellungen von dem wirtschaftlichen Schäden und seinen Auswirkungen und Pragmatismus tröstet auch nicht über den Verlust von Angehörige hinweg - aber ich hoffe einfach, dass man neben den ethischen Ansprüchen auch deutlich längere Zukunft der jüngeren Generationen im Blick hat, denn auf die warten sowieso bereits viele Herausforderungen.