@FrankBuchholz
Alles richtig, was du da schreibst. Hier ging es aber erst mal um den Gebrauchtmarkt (was u.a. Händler, Leasinggeber und Autovermietungen betrifft), der von einigen Akteuren, die den von dir beschriebenen Innovationszyklus nicht kennen (oder ihn ignorieren) katastrophal falsch eingeschätzt wurde.
Wir sind eben gerade in der Phase von 18-20% Marktanteil, die Enthusiasten und Early Adopter sind versorgt und der Übergang in den Mainstream steht an. Da hast du in der Regel nicht nur eine (Absatz)Lücke im Übergang, sondern auch Preise, die sich in Richtung Mainstream (also nach unten) entwickeln. Gab es in Norwegen um 2016 auch, als die E-Autos dort diesen Punkt erreicht haben (inzwischen 90% Marktanteil).
Auch beim Siegeszug der Smartphones kann man das gut (retrospektiv) feststellen, ebenso wie bei anderen technischen Innovationen auch.
Das wäre die Sichtweise von Leuten "die das gelernt haben".
Aber viele Marktakteure haben davon so viel Ahnung wie ein Frosch vom Fahrradfahren, sind im Gegenzug dazu aber mit reichlich Kapital, Einfluß und Meinungshoheit ausgestattet.
Es ist doch erstaunlich, dass immer dann, wenn es gut läuft, der Markt alles regelt (und die Gewinne privatisiert werden). Und wenn es dann mal entgegen der Erwartung kommt, sollen die Verluste dann von der Allgemeinheit (=der Staat aka Steuerzahler) aufgefangen werden.
Das ist hier zwar (noch) nicht die Debatte, aber es lenkt zumindest von der eigenen Unfähigkeit zur Prognose ab, wenn man erst mal die Technologie als solche verantwortlich macht.
Das heißt nicht, dass ich alles befürworte, was da aus Richtung China kommt, aber unsere hiesigen Hersteller sollten vielleicht im Erwägung ziehen, hier vernünftige Preise zu machen, bevor sie in China unter Herstellungskosten verkaufen, weil sie sich davon einen Marktanteil erhoffen, der irgendwann mal Gewinnträchtig werden könnte.