Vor vielen Jahren an einem See geangelt der sozusagen von einer Kuhweide umrahmt ist. Um zum Wasser zu gelangen war nur laufen oder Moped/ Motorrad möglich so schmal war der Weg.
Die Kühe und das war schon eine Besonderheit waren irgendwie sehr zutraulich und begleiteten einen über den mehreren 100m langen Weg, man gehörte zur Herde. Auch waren diese stets hinter einem so lange das Angeln dauerte Zuschauer halt.
Angler aus der Stadt hat man dort nicht gesehen.
Eines Tages im Herbst, Ansitz auf Hecht.
Köder ein Schuster ca.20cm lang, der letzte. Werfen hat geklappt, Köder zieht seine Runden ( ja das ging damals noch)
Hinter mir die klotzenden Kühe und den Wind von vorne schlägt es ein wie eine Bombe. Ohne zögern ging die riesen Bolle weg, bei der Größe des Köders war das kein kleiner der angeklopft hat.
War auch so, der Anhieb saß und der Widerstand war heftig, so was hatte ich noch nicht erlebt. Nicht zu Bremsen, die Rute 3,3 m 300 gr WG zum brechen Krum. Die Schnur,damals die erste auf dem Markt erschienene Geflochtene spielte ihre Melodie im Wind vom großen Fisch. Etwa 50 m Schnur waren abgezogen bei fast geschlossener Bremse. Dann gab irgend etwas nach und die Rute entspannte sich mit einem Ruck. Ohne Sitzbank und Lehne wäre ich im Wasser gelandet. Das Geschirr kam geflogen und zog 5m über mir in Richtung Kühe . Der Schilfgürtel war ca. 10m breit also kein Hindernis. Ich ging in Deckung und ließ das Geschirr fliegen, was sollte ich auch machen. Da auf einmal Gebrüll, Hufgetrampel dann Ruhe. Ich schau nach und alle Kühe weg. Nee eine stand noch, wie ein Sägebock unbeweglich und in einer gestreckten zum Sprung bereiten Haltung nur eben total steif, die Fliegen hatten ihre Freude. Das was ich dann sah trieb mir die Schweißperlen auf die Stirn. Das Geschirr hatte sich mit Drilling um die Schwanzwurzel geleiert. Oha, wie komm ich da bei, das Tierchen musste ja befreit werden und der Bauer sollte es besser nicht mitbekommen.
Allen Mut zusammen genommen und sehr vorsichtig zur Kuh geschlichen das Geschirr von der Haupt-Schnur getrennt. Das verfluchte dabei, Stahl und Restschnur waren 2mal rum gewickelt ,der Drilling war aufgebogen und diese Spitze war versenkt in der Kuh. Mit langen Armen ( Kühe können treten,das läuft als Welle durch den Körper da bekommst ne Beule am Kopf)
das Geschirr abgewickelt ne Schlaufe am Drilling eingehakt und mit Hechtsprung über den Zaun. Als ich mich umdrehte war die Kuh weg,das Geschirr hing im Zaun, Problem gelöst.
Eines werd ich nie vergessen, das Gelächter meines Kumpels.
Seit dem hatten wir Kuhseitig nie wieder Zuschauer und die Angelstege waren seltener frei ich sag nur- Städter.