catch & release

[Machete]

@ranseierBesser sind aber eben echte Erfahrungen aus kleinen Vereinsteichen, da wo nicht nur die Karpfen sondern auch die Hechte inzwischen Namen tragen und ab und zu wieder im Kescher sind.

An nem kleinen Vereinsgewässer (1,5 ha) meiner Jugend bin ich öfter mal mit der Spinnrute unterwegs. Dort ist ein recht standorttreuer Hecht, derzeit ca. um die 60cm. Den habe ich an einem Tag, innerhalb von einer Stunde!, schon 3x auf unterschiedliche Köder am Haken gehabt (davon 2x gekeschert) und denselben "Psycho" hatte ich dann ein paar Stunden später noch mal am Haken. Also 4x an einem Tag. Der besagte Hecht ging mir über längere Zeit verteilt danach noch 2x an den Haken, an unterschiedlichen Tagen. Der Hecht ist leicht zu erkennen, da er eine recht heftige Bissverletzung an der Schwanzwurzel hatte, die aber schon gut verheilt ist. Die große Narbe macht ihn aber quasi unverwechselbar. Der besagte Fisch wurde auch von anderen Anglern schon öfter dort gefangen und zurückgesetzt. Bisher erfreut er sich offensichtlich bester Gesundheit und wird auch nicht müde, den ein oder anderen Kunstköder immer wieder zu attackieren. Quasi völlig beratungsresistent! Ob der spezielle Fisch nun repräsentativ ist, kann ich nicht beurteilen.

Hier mal ein Bild vom Erstfang des Delinquenten. Da war er noch ca. um die 50cm.

 

[balu1988]

Ich glaube das es auch unter den Hechten unterschiedliche Charaktere, ähnlich wie beim Menschen gibt.
Der eine vorsichtig und dreimal überlegend und eben solche abnormalen, ein bisschen gestörte Individuen.
Warum sollte es bei den Fischen auch anders sein.

 

[SlidyJerk]

@Machete :
Cooler Typ Euer Hecht, der sieht das wohl eher sportlich?
Wenn die Fische sooooo lange durchhalten, dann brauch mir auch keiner damit kommen C&R bei Hechten funktioniert nicht!
Danke für den schönen Beitrag!

 

[Machete]

@SlidyJerk

Ich denke, man muss das zwar differenziert betrachten, insgesamt scheinen die Hechte in der Beziehung aber doch ziemlich robust zu sein. Der besagte Extremsportler wurde auf jeden Fall bestimmt schon um die 10-12 mal gefangen. Quasi der Chuck Norris unter den Halbwüchsigen. Und das sind nur die Fänge, von denen ich auch etwas weiß.

 

[MaxLE]

Kleine Empfehlung: Wenn ich meine Hechte keschere, dann bleiben sie im Wasser, d.h. werden nicht ins Boot oder ans Ufer gehoben - der Kescher dient nur als "Wegschwimmsperre". Zum Abhaken wird nur der Kopf aus dem Wasser gehoben. Größere kommen dann für ein Foto kurz an die Luft, danach gehts direkt zurück ins Wasser. Da kann quasi kein Schleim verloren gehen. Vorteil: Man hat auch mehr "Handlingtime" zum bereitmachen des Fotos etc, da der Fisch im Wasser verbleibt.

Grüße,
Max

 

[SlidyJerk]

Solche netten Beziehungen kannste an Großgewässern wie Havel, Elbe oder Peenestrom nicht aufbauen. Selten das man „Chuck“ noch mal im Kescher hat.
Hier ist es bloß dumm, das der releaste Esox die Woche drauf im Fischerboot zum Schlachtefest fährt. Aber was soll’s, davon lebt er ja auch und Jahrhundert alte Traditionsberufe muss man nicht immer mit Füßen treten.

 

[Machete]

Kleine Empfehlung: Wenn ich meine Hechte keschere, dann bleiben sie im Wasser

Auch ein kleiner Hinweis: Da ich keine 3 Meter lang bin und von der Uferkante bis zum Wasser ca. 1,50m Höhenunterschied zu überwinden sind, ist Dein Tip zwar gut gemeint, aber nicht wirklich umsetzbar. Es sei denn, du besorgst mir einen Go Go Gadget-Abhakarm.

Man muss da auch nicht päpstlicher als der Pabst sein. Ich nutze immer gummierte Kescher und sehe zu, dass der Fisch zügig wieder abgehakt und im Wasser ist. Das Foto von dem Schniepel habe ich grundsätzlich auch nur gemacht, weil ich auf den Soft4Play, in den letzten 3 Jahren noch nie einen Fisch hatte.

 

[Fischknipser]

Das Foto von dem Schniepel habe ich grundsätzlich auch nur gemacht weil ich auf den Soft4Play, in den letzten 3 Jahren noch nie einen Fisch hatte.

...und ich wollte schon schreiben,daß ich auf dem 4 Play noch nie was hatte

Man muß ihm wohl nur etwas Zeit geben...


Gesendet von meinem SM-A520F mit Tapatalk

 

[SlidyJerk]

@MaxLE:
Bei mir funktioniert das aber so, die Höhe der Bordwand gibt es her.
Bei gehakten Mamorkarpfen und auch bei großen Rapfen habe ich das auch immer unbewusst so praktiziert, bei Hechten bin ich nicht auf die Idee gekommen.
Das ändert sich ab nächster Woche!

 

[Dennis Knoll]

Sorry aber ich muss dieses endlose Thema (hoffentlich nur kurz) noch einmal aktivieren!

Du hast Fragen, weil du deinen Fisch so schonen wie Möglich behandeln möchtest. Und diese Fragen sind gerne gesehen, denn du machst dir Gedanken darüber. Lobenswert.

Wie seht Ihr die reellen Überlebenschancen eines Hechtes, der nach der Landung mit einem (gummierten) Kescher zügig zurück gesetzt wurde.

Die kannst den gummierten Kescher bedenkenlos verwenden. Wenn man die Handlandung beherrscht, dann kann dies vielleicht noch eine Nummer schonender sein. Wenn man diese aber nicht beherrscht, dann kann das auch unglücklich enden.

Auch wenn ich mit der Handlandung kein Problem habe, so verwende ich in den meisten Fällen den Kescher.
Der Drill und die Landung sind dadurch in der Regel schneller vollzogen, was dem Fisch nur recht sein sollte. Und je schneller er gelandet ist, umso schnell ist auch er auch wieder zurück in seinem Element. Außerdem lassen die meisten Spots bei mir keine Handlandung zu oder würden den Drillvorgang zu sehr in die Länge ziehen.

Abhaken kann man, wie der Kollege gesagt hat, im Wasser. Falls nicht anders möglich, wäre ein feuchte Abhakmatte wünschenswert. Ist die nicht zur Hand, dann am besten den noch nassen Kescher auf weichen (und feuchten) Rasen legen und den Fisch (sofern möglich und keine Hänger Gefahr besteht) schnell abhaken und zurück in sein Element.

Ansonsten nicht verrückt machen lassen, denn die Aussage von Machete ...

Man muss da auch nicht päpstlicher als der Pabst sein.

... trifft da wohl am besten. Gerade beim Thema Catch & Release gibt es immer jemanden, der noch eine Nummer extremer vorgeht. Da sollte man sich nicht verrückt machen lassen, denn sonst müssten wir alle mit unserer Taucherausrüstung die Fisch unter Wasser abhaken... und selbst da gibt es noch Leute, die da was auszusetzen hätten.

 

[Satori]

Evaluation of common angling-induced sources of epithelial damage for popular freshwater sport fish using fluorescein - Colotelo & Cooke, 2011, Fisheries Research 109 (2011) 217–224, doi:10.1016/j.fishres.2010.12.005

https://www.keepemwet.org/s/Fish-Res-Colotelo-et-al-2011.pdf

Kurz zusammengefasst:
- Der Hecht mag keine geknoteten Netze, die Schleimhaut wird im Schnitt mit 30 % der Körperfläche verletzt. Bei Gummierten Netzen deutlich weniger. Gemessen wurde mit der Fluoreszenzmethode. Bei Großmaul-Barschen ist die Verletzungsgefahr um Größenordnungen kleiner.
Allerdings macht diese Studie keinerlei Aussage zu Sterblichkeit über die unterschiedlichen Landungsmethoden. Es wird nur darauf verwiesen, dass eine größerflächige Störung der Schleimhaut das Potential für Krankheiten erhöht.
Eine unmittelbare Folge geknoteter Netze sind aufgerissene Flossenstrahlen - nach eigener Erfahrung trifft das aber auch auf etliche Vollgummikescher zu, nämlich dann, wenn sie zu klein sind was i.d.R. der Normalfall ist.

Aber nochmal zurück zur Schleimhaut. Ich würde das folgendermaßen interpretieren:

Der Barsch, der ohnehin nur eine äußerst dünne Schleimhaut hat verliert diese auch nicht so schnell. Hingegen ist der Schleimverlust beim Hecht natürlich größer, weil er auch um Größenordnungen mehr Schleim am Körper trägt. Insofern ist das Ergebnis der Studie erstmal nicht weiter verwunderlich. Leider überlässt es die Studie der Interpretation des Lesers, wie mir der Mortalität umzugehen ist - nimmt sie doch selbst keinerlei Bezug darauf. Es wird nicht draufeingegangen, wie schnell sich die Schleimhaut des Hechtes wieder regeneriert (hier wäre der Vergleich zum Barsch sehr interessant) und ob tatsächlich durch ein geknotetes Netz mehr Hechte sterben als ohne. Dazu wurde nicht erwähnt, welche Netze zum Einsatz kamen bzw. welche Schnurstärke die Netze hatten. Bei einem 0,80mm-Netz ist der Knoten tatsächlich übel dick. Bei einem 0,50mm-Netz ist der Knoten kaum zwischen den Fingern spürbar (so zumindest bei meinem).

Dann wurde noch angesprochen, dass Vorfächer ohne Plastik-Coating die Gefahr von Schleimhautverletzungen ebenfalls erhöht.

Fazit: ohne genauere Sterblichkeitsuntersuchungen oder Untersuchungen zur Gesundheit nach einer Landung mit entsprechendem Gerät kann somit keine klare Empfehlung ausgesprochen werden (meine Meinung). Es bedarf mehr Forschung in dem Bereich

Es ist wohl immer auch eine Frage der individuellen Situation zum richtigen Material zu greifen. An der Spundwand oder Hafenmauer mit 2,50m-Kescher und 80cm Durchmesser fällt das Vollgumminetz natürlich raus, außer man ist Arnold Schwarzenegger ​

 

[Machete]

Gerade beim Thema Catch & Release gibt es immer jemanden, der noch eine Nummer extremer vorgeht. Da sollte man sich nicht verrückt machen lassen, denn sonst müssten wir alle mit unserer Taucherausrüstung die Fisch unter Wasser abhaken... und selbst da gibt es noch Leute, die da was auszusetzen hätten.

Einige Hardliner haben da für mich auch keinerlei Realitätsbezug mehr. Einen Tag beim Hausschlachten, in der Berufsfischerei oder bei der Jagd, würde wohl das verzerrte Weltbild, zumindest teilweise wieder geraderücken.

 

[MaxLE]

Auch ein kleiner Hinweis: Da ich keine 3 Meter lang bin und von der Uferkante bis zum Wasser ca. 1,50m Höhenunterschied zu überwinden sind, ist Dein Tip zwar gut gemeint, aber nicht wirklich umsetzbar. Es sei denn, du besorgst mir einen Go Go Gadget-Abhakarm.

Man muss da auch nicht päpstlicher als der Pabst sein. Ich nutze immer gummierte Kescher und sehe zu, dass der Fisch zügig wieder abgehakt und im Wasser ist. Das Foto von dem Schniepel habe ich grundsätzlich auch nur gemacht, weil ich auf den Soft4Play, in den letzten 3 Jahren noch nie einen Fisch hatte.

Ich habe nirgends behauptet, das meine Methode immer und überall eingesetzt werden muss und nun das Maß aller Dinge ist. Aber in vielen Fällen ist es möglich. Das du nun 1.5m bis zum Wasser hast, tut hier doch eigentlich nichts zur Sache oder?

Ich habe auch eher auf Slidyjerks Frage geantwortet, ihm hats wohl geholfen.

Ich füge mal hinzu: Meine Methode ist dann nützlich (und gut für den Fisch), wenn sie möglich ist...

 

[Machete]

@MaxLE

Wenn Du mir ohne weitere Informationen erklärst, dass ich den Hecht im Wasser abhaken soll, tut das schon was zur Sache. Und ja, wenn möglich, ist "Deine Methode" durchaus sinnvoll und schonender für den Fisch.

Edit* Habe ich vielleicht auch falsch interpretiert und irrtümlich auf meinen Post bezogen, da Kommentar direkt darunter kam und SlidyJerk auch nicht explizit erwähnt war. Dann bitte ich natürlich um Verzeihung.

 

[MaxLE]

@MaxLE

Wenn Du mir ohne weitere Informationen erklärst, dass ich den Hecht im Wasser abhaken soll, tut das schon was zur Sache. Und ja, wenn möglich, ist "Deine Methode" durchaus sinnvoll und schonender für den Fisch.

Kleine Empfehlung: Wenn ich meine Hechte keschere, dann bleiben sie im Wasser, d.h. werden nicht ins Boot oder ans Ufer gehoben - der Kescher dient nur als "Wegschwimmsperre". Zum Abhaken wird nur der Kopf aus dem Wasser gehoben. Größere kommen dann für ein Foto kurz an die Luft, danach gehts direkt zurück ins Wasser. Da kann quasi kein Schleim verloren gehen. Vorteil: Man hat auch mehr "Handlingtime" zum bereitmachen des Fotos etc, da der Fisch im Wasser verbleibt.

Grüße,
Max

Ich denke du hast mich da falsch verstanden. Das war keine Kritik an dir, du sollst auch garnichts anders machen. SlidyJerk fragte nach Problemen mit gummierten Keschern, ich schildere eine Methode, bei der das Keschernetz zumeist nichtmal in Berührung mit dem Fisch kommt. Alles gut.

Grüße,
Max

 

[Machete]

@MaxLE

Habs schon geschnallt. Irrtum erkannt. Siehe mein Edit, über Deinem Post.

 

[observer]

was sie nicht gut vertragen sind lange drills im sommer...
wenn sich (zb)an den bodden mal ne granate an's barschgerät "verirrt" sieht's oft schlecht für die fische aus...die haben dsnn power ohne ende und oft dauern die drills dann 10-20min-da gehen viele hops.

aber ansonsten sind hechte super robust.

 

[SlidyJerk]

Was mich betrifft drille ich immer was die Bremse hergibt. Lange Experimente mache ich nie. Das war auch ein Ausgangspunkt meiner Frage, da die Hechte dann leider auch noch im Kescher sehr agil sind. Und ab 90+ wird es dann interessant. Dabei bleibt auch mal viel schützender Schleim am Netz hängen. Jetzt probiere ich es mit dem Abhaken im Wasser + Kescher und probiere es auch mal mit einer Handlandung
Schaun wa mal ob ich den Esoxen damit was jutes tun kann!

 

[observer]

lass die handlandung mal die "poser" machen...

keschern ist das beste...und wenn es geht halt im wasser(im kescher) abhaken

 

[Wurmbademeister]

Richtig. So ist es perfekt. Mache ich bei Forellen so. Schont den Fisch und unsere Nerven. 1000 mal besser wie die Lip Gripper !