Jetzt muss ich mich auch endlich mal einklinken.
Bin immer wieder beeindruckt, wieviel ordnung in euren boxen ist. Bei mir gibts ne grobe sortierung und ansonsten regiert das chaos.
Ich ebenfalls. Beim Anblick einiger Boxen, war ich geneigt die Sonnenbrille aufzusetzen. Respekt und Anerkennung! Es ist sehr interessant zu sehen, wie kreativ, individuell und liebevoll hier das Tackle sortiert wird. Auch gut zu wissen, dass auch bei anderen mal ein Terrova im Wohnzimmer liegt. Ich dachte, ich sei hier der Einzige. ;-)
Nun bin ich selbst aber auch Ordnungsfanatiker, scheitere aber mittlerweile an meinem eigenen Anspruch ...
Zum einen möchte ich mit so wenig wie möglich Zeug los, zum anderen möchte ich ausreichend ausgerüstet sein. Auch will ich auf dem Boot beim Köderwechsel nicht ständig Haken entfrickeln müssen. Das beißt sich aber mit dem Wunsch zugleich auch möglichst wenig Luft transportieren. Ich hab gesehen, einige haben da so einen Hakenschutz. Taugt das? Den altbewährten Ködereimer hatte ich auch schon mal. Das ist nichts für mich. Ich stehe ich auf rumfliegende oder sich ständig vertüddelne Kleinteile, sondern bin eher der 'Deckel zu'-Typ. Anders ausgedrückt: Bei mir an Bord herrscht bis auf wenige Ecken überwiegend Ordnung! ;-) Schon alleine aus Sicherheitsgründen.
Bei der Barsch- und Zanderfraktion bleibt das ja alles noch kompakt. Ich gehe aber fast nur auf Hecht und hab überwiegend Großgeraffel. Idealerweise schnappe ich mir dann die Boxen, welche für das Gewässer und den Tag passend sind. Ich fische auch nahezu ausschließlich in Skandinavien mit Boot. Heißt im Umkehrschluss, die Klotten müssen bei mir reiseoptimiert zum normalen Urlaubsgepäck verstaut werden. Geht es nach Finnland, kommen andere Sachen mit als für den Kurzurlaub nach Schweden. Am Ende sind es dann doch wieder zwei große Taschen mit fast allem. ;-)
Beschriftet ihr eure Köder wenn bspw. Keine Gewichtsangabe, Lauf- und oder Lauftiefe dran steht...
Man kann ja nicht alles im Kopf haben ...
Teilweise ja. Vor allem bei Ködern, die schwerer oder leichter sind als sie aussehen. (Und bei Ködern, wo ein falsches Gewicht drauf gedruckt ist, gibt es ja leider auch...)
An sich hab ich aber mein Tackle in einzelne Boxen nach Gewichtsklassen sortiert, so dass klar ist welche Box für welche Rute passt.
Das ist auch mein Problem.
Außerdem habe ich auch wenig bis gar keine Lust mir akribisch für jeden Köder die exakte Lauftiefe und das Gewicht aufzuschreiben... was dann am Ende sowieso wenig hilft, weil Rute hoch, Rute runter, Schnur dick, dünn, weit hinterm Boot, kurz hinterm Boot, schnell geschleppt, langsam geschleppt die Lauftiefe ebenso beeinflussen. Leider sind auch nicht alle so Highend wie Westin und drucken derartige Angaben direkt auf ihre Köder. Bei meinem gängigen Ködern weiß ich das im Kopf.
Ich sortiere momentan grob nach Lauftiefe, Ködergröße und Ködertyp. Mittlerweile gehe ich aber immer öfter dazu über stattdessen nach Gewicht und Köderfarbe und "da ist noch Platz drin" zu sortieren. Früher habe ich mit wetterfesten und wieder ablösbaren Etiketten händisch Lauftiefe und Gewicht notiert. Das funktionierte gut. Mittlerweile muss ich aber aus Platzgründen immer mehr umpacken. Ich arbeite allerdings bei Boxen dogmatisch mit dem
Standardmaß, um keine Luft in den Taschen zu transportieren. Beim Karriko 24 cm Wobbler gerät das System jedoch an seine Grenzen (siehe Fotos). Das werde ich diesen Winter ändern und mal Boxen mit 8 cm Höhe testen.
Mit Gummifischen mach ich bis dato nicht so viel. Hab zwar noch mehr, jedoch ist das auf den Fotos aktuell nicht zu sehen. Damit wird es aber eher schlimmer. Es mag an meinen mangelnden Kenntnissen liegen, aber ich habe einfach keine Lust mir die 50 verschiedenen Spezialbegriffe und Sonderregeln zu merken, zumal die Produkte auch oft schlecht dokumentiert sind. Stichwort: Ist das jetzt mit Phthalate oder ohne und woran erkenne ich das als Nicht-Gummifisch-Profi eigentlich? Was ist TPE, was nicht und wie erinnere ich mich auch nächstes Jahr noch daran, wenn ich die Kiste wieder aus dem Regal hole. Darf ich jetzt Köder X mit Köder Y bzw. Farbe A mit Farbe B in ein Fach legen oder sollte ich das besser lassen? Das ist mir alles zu stressig. Ich wollte Angeln und keine Kataloge und Produkteigenschaften bzw. immer neue Farbnamen auswendig lernen. Vielleicht kenne ich mich da aber auch einfach nur zu wenig aus oder es ist viele einfacher als ich denke?
Im Thread weiter vorne wurde die Wettermethode von Lieblingsköder als "überflüssig" belächelt? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum. Ich finde diese Vereinfachung, welche den Blick auf das auf das Wesentliche konzentrieren soll, prinzipiell gut. Ob der Ansatz am Ende immer funktioniert, sei dahingestellt. Aber als ein System zur möglichen Ordnung (und vor allem Vereinfachung) begrüße ich solche Ideen erst mal wohlwollend. Keinesfalls würde ich es jedenfalls direkt und pauschal belächeln. Das es auch nicht voll neben der Realität ist, zeigt auch, selbst Abu mit den Svartzonker-Klotten greift das auf und liefer nach gleichem Prinzip unterschiedliche Plättchen für die Schwänze der Gummifische.
Auf dem Boot hab ich i.d.R. nur eine kleine Tasche für zwei Boxen und etwas Werkzeug und einen großen Westin Lure Bag L. Die an dem Tag eingesetzten Köder liegen in der Regel hinten lose im Boot rum. Optimal ist das noch nicht. Bei Sturm oder schneller Fahrt macht sich das gerne mal im Boot mobil.
Entsprechend erwäge ich nun radikal umzusortieren, und zwar wirklich nach Wettermethode und ggfs. noch Zielfisch. also 1x Boxen für "Hecht Sonne + Klar", 1x Boxen für "Hecht Wolkig + Klar" usw. ... Eventuell kann man dann auf der Hierarchie darunter noch mal sortieren nach Lauftiefe, also "+ tief' bzw. "+ flach".
Eure Meinung dazu?