Bass in Zukunft "heimisch"?

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Wird der Bass in 20+ Jahren in West-Europa "heimisch" sein?

  • Ja

    Stimmen: 150 60,7%
  • Nein

    Stimmen: 97 39,3%

  • Umfrageteilnehmer
    247

Garrincha

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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beim Zander wäre heute spätestens durch RMD-Kanal eine weitere Verbreitung wahrscheinlich.

Was ja dann dementsprechend auch kein „natürlicher Weg“ wäre, wenn ich deiner Logik folge. Das ist für mich kein so ganz einfacher Punkt. Wohl kaum jemand würde dem amerikanischen Doppelkontinent heute Pferde und Schweine absprechen wollen, die wurden allerdings erst ab 1492 durch die Europäer wieder importiert, nachdem sie in der Eiszeit dort ausgestorben waren, ergo „unnatürliche Ausbreitung“. Sind das nun invasive Arten?
Tiere werden nun mal seit der Frühen Neuzeit (und bereits deutlich früher in geringerem Umfang) durch den Menschen global verbreitet, sei es bewusst zur Jagd und Schau oder als Nahrung bzw. Kulturfolger. Im darwinistischen Sinne setzen sich dann einige Arten durch und andere haut es von der Stange. Ein recht „natürlicher“ Prozess; die Frage könnte auch sein, inwiefern eigentlich Artenschutz bzw. die Reinhaltung von Ökosystemen „natürlich“ sind?
 

Manuel212

Keschergehilfe
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Hier in der Schweiz dürfen Regenbogenforellen nur in geschlossenen Systemen ausgesetzt werden, also in Forellenpuffs und Bergseen.

Es gab letztes Jahr einen politischen Vorstoss um dieses Gesetz zu kippen und es ähnlich wie Österreich zu machen, da die Bachforellen Bestände zurückgehen und die ReFo weniger anspruchsvoll ist was Wärme und Wasserqualität angeht. So sollte die Fischbestände in offenen Systemen wieder wachsen.

Das wurde jedoch abgelehnt da die Angst zu gross ist das die ReFo die heimische BaFo komplett verdrängt.
 

Belian

Gummipapst
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@AssAssasin , ich würde nicht behaupten das der Ebro im “ A....” ist wie du oben behauptes . Ich würde eher das Gegenteil behaupten denn bis vor ca.20-25 Jahren war der Stausee mit einem total verbuttetem Karpfenbestand versehen ( alte Ebrokenner würden mir das sicherlich bestätigen ) .
Heutzutage sehe ich den Fischbestand ( Friedfisch/ Raubfisch) hier als recht ausgewogen , egal ob das nun künstlich , natürlich, gewollt oder ungewollt zustande gekommen ist.
 

AssAssasin

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Was ja dann dementsprechend auch kein „natürlicher Weg“ wäre, wenn ich deiner Logik folge. Das ist für mich kein so ganz einfacher Punkt. Wohl kaum jemand würde dem amerikanischen Doppelkontinent heute Pferde und Schweine absprechen wollen, die wurden allerdings erst ab 1492 durch die Europäer wieder importiert, nachdem sie in der Eiszeit dort ausgestorben waren, ergo „unnatürliche Ausbreitung“. Sind das nun invasive Arten?
Natürlich sind sie das, nur eben etabliert.
Nicht zu letzt da der dort ebenfalls invasive Europäer nahezu alle Nahrungskonkurrenten und Fressfeinde nahezu ausgerottet hat.
Der Unterschied ist nur dass diese Entwicklung nicht reversibel ist und es sich um Nutztiere handelt.
Beim Bass geht es um die Befindlichkeiten einiger weniger "Angler" denen unter Umständen ganze Ökosysteme geopfert werden. Außerdem ist er noch so wenig verbreitet dass noch eine Chance besteht ihn wieder komplett verschwinden zu lassen.
 

Köfte

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Hier in der Schweiz dürfen Regenbogenforellen nur in geschlossenen Systemen ausgesetzt werden, also in Forellenpuffs und Bergseen.
Was ich mich frage, ist warum das eigentlich nicht mit Bass gemacht wird? Im Sommer haben doch auch jetzt schon viele Forellenseen ein Problem mit zu warmem Wasser und besetzen Afrowelse etc. Bass wären doch eine sehr geeignete Lösung und vom beangeln her zumindest mehr forellenlike als Welse (heißen ja nicht umsonst Forellenbarsch)
 

AssAssasin

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@AssAssasin , ich würde nicht behaupten das der Ebro im “ A....” ist wie du oben behauptes . Ich würde eher das Gegenteil behaupten denn bis vor ca.20-25 Jahren war der Stausee mit einem total verbuttetem Karpfenbestand versehen ( alte Ebrokenner würden mir das sicherlich bestätigen ) .
Heutzutage sehe ich den Fischbestand ( Friedfisch/ Raubfisch) hier als recht ausgewogen , egal ob das nun künstlich , natürlich, gewollt oder ungewollt zustande gekommen ist.
Der jetzige Bestand hat nichts mir dem ursprünglichen Fischbestand des Flusses zu tun, die Staudämme sind schon eine ökologische Katastrophe aber Angler haben dem ganzen die Krone aufgesetzt nur weil anglerisch interessante Arten dort von Natur kaum vorkommen. Aber was weiß die Natur schon...
 

AssAssasin

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Hier in der Schweiz dürfen Regenbogenforellen nur in geschlossenen Systemen ausgesetzt werden, also in Forellenpuffs und Bergseen.

Es gab letztes Jahr einen politischen Vorstoss um dieses Gesetz zu kippen und es ähnlich wie Österreich zu machen, da die Bachforellen Bestände zurückgehen und die ReFo weniger anspruchsvoll ist was Wärme und Wasserqualität angeht. So sollte die Fischbestände in offenen Systemen wieder wachsen.

Das wurde jedoch abgelehnt da die Angst zu gross ist das die ReFo die heimische BaFo komplett verdrängt.
Wäre da nicht der richtige Ansatz die Bachforellenbestände zu unterstützen ?
In geschlossenen Systemen wäre doch der Besatz von Regenbogenforellen alleiniger Selbstzweck, vermehren tun sie sich selbstständig ja nur selten.
 
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Was ich mich frage, ist warum das eigentlich nicht mit Bass gemacht wird? Im Sommer haben doch auch jetzt schon viele Forellenseen ein Problem mit zu warmem Wasser und besetzen Afrowelse etc. Bass wären doch eine sehr geeignete Lösung und vom beangeln her zumindest mehr forellenlike als Welse (heißen ja nicht umsonst Forellenbarsch)
Es gibt in Deutschland einige Forellenseen mit Bass. Zwillbrock und bei Hamburg war irgendwie was. Auch ist es ohne Probleme seit Jahrzehnten möglich in Deutschland Bass zu kaufen und sich in den eigenen Teich zu setzen. Das Interesse ist daran aber scheinbar nicht groß genug gewesen was sich jedoch schon geändert hat. Wenn man nämlich mal ein wenig die verkaufenden Händler und ihre Bestände beobachtet sieht man wie schnell die Biester immer ausverkauft sind.
Screenshot_2020-12-02-18-29-34-798_com.android.chrome.jpg

 

Köfte

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Es gibt in Deutschland einige Forellenseen mit Bass. Zwillbrock und bei Hamburg war irgendwie was. Auch ist es ohne Probleme seit Jahrzehnten möglich in Deutschland Bass zu kaufen und sich in den eigenen Teich zu setzen. Das Interesse ist daran aber scheinbar nicht groß genug gewesen was sich jedoch schon geändert hat. Wenn man nämlich mal ein wenig die verkaufenden Händler und ihre Bestände beobachtet sieht man wie schnell die Biester immer ausverkauft sind.
Anhang anzeigen 149751

Cool, wusste ich nicht.
 

Drakestar

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In den USA gibt es ja auch teilweise Probleme mit invasiven Arten. War da nicht irgendwas mit massenweise Karpfen (oder Graskarpfen)?

Beide Arten sind hier nicht heimisch (Grass Carp ist gar kein Karpfen), beide sind ein gutes Beispiel dafuer, wie unterschiedlich sich neue Arten in das Oekosystem eingliedern koennen.

Common Carp wurde absichtlich vor zwei Jahrhunderten eingefuehrt und ist wunderbar "naturalized"; sie machen eigentlich keine Probleme. Es gibt aber eine Menge Vorurteile gegen normale Karpfen, und sie sind hier groesstenteils verpoent (ganz komisch, wenn man die Karpfenangelkultur aus Deutschland und England kennt).

Grass Carp sind destruktiv und machen eine Menge evt. Probleme, aehnlich wie Snakehead. Aber dann gibt es spezielle Arten von Grass Carp, die steril gemacht worden wurden und absichtlich zu Kontrolle von Unkraut gepflanzt wurden. Die darf man dann wieder ueberhaupt nicht toeten. Dann gibt es noch Silver Carp und Black Carp... Hier ist ein Video von einem US Channel, das es gut erklaert:

Untern Strich stimme ich 100% zu, dass man eine nicht heimische Fischart wie Black Bass nicht in Deutschland aussetzen sollte, weil sich die Einfluesse und evt. Kettenreaktionen nicht abschaetzen lassen. Wie schnell das (nicht) schief gehen kann, sieht man ja am Beispiel "Karpfen" in Amerika. Wie schnell die Bevoelkerung die Arten verwechselt, missversteht und ueber einen Kamm scherrt sieht man ebenfall am Beispiel "Karpfen" in Amerika :emoji_thinking: Wenn sie eh schon da sind... wunderbar, machen ja Spass :)
 

eggerm

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hoffentlich am Wasser
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blankmaster

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Darf ich in diesem Zusammenhang kurz daran erinnern, dass man allen Ernstes quasi quer durch Australien (u.a. einmal von oben nach unten soweit ich weiß) drei Zäune mit knapp 3250 km Länge gebaut hat, um die Verbreitung "eingeschleppter" Kaninchen einzudämmen ?
 

Drakestar

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In Holland hat ein Angler zum ersten Mal einen striped Bass gefangen

Striper koennen auch "richtiges" Suesswasser. Kommen hier hoch ins CA Delta, und es gibt auch Seen, wo sie den Largemouths den Platz wegnehmen. Wenn die also den Rhein hochwandern... koennte "interessant" werden.
 

Saturday

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Ich kenne auch einen Stausee in Deutschland mit Streifenbarschbestand. Die sind wohl irgendwann einmal illegal besetzt worden.
 

Walstipper

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In Holland hat ein Angler zum ersten Mal einen striped Bass gefangen

Ich kenne auch einen Stausee in Deutschland mit Streifenbarschbestand. Die sind wohl irgendwann einmal illegal besetzt worden.


Bevor hier Verwirrung aufkommt, denn dem Blinker ist da ein Fehler unterlaufen: Der Fisch aus dem Artikel ist wie hier richtig beschrieben ein Striper, zu Deutsch Felsenbarsch (Morone saxatilis). Streifenbarsch (engl: Hybrid Striped Bass oder Wiper) ist ne Kreuzung aus Felsenbarsch und Weißbarsch (Morone chrysops). Je nachdem welche Fischmilch auf welches Ei trifft kommt dabei auch Sunshine Bass raus. Striper ist heimisch an der nordamerikanischen Ostküste und Brackwasser, sozusagen die Meerforelle des Uferanglers dort (bekanntes Forum: www.stripersonline.com), Wiper ist mit großem Toleranzbereich zwischen Süß/Salzwasser und Wassertemperatur ideal für Stock-Ponds, braucht auch wenig Futter pro Fischbiomasse. Natürliche Bestände gibts wohl nicht. Da der Weißbarsch eher klein bleibt, ist weiblicher Striper (viele Eier) + Weißbarsch-Milch wohl die gängige Zucht (=Wiper). Gibt oder gab es wohl auch in Angelteichen im norddeutschen Raum. Sollen richtige Kraftpakete sein und auch größer als Schwarzbarsch.
Es hat auf F4M einen Thread, wo jemand ausgebuchste (oder gar vermehrungsfähige) Streifenbarsche im Format "Karpfen mit Streifen" im Binnengewässer gefangen hat.
 
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Fr33

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Hmmm.... scheint aber eher ein ausgebüxtes Exemplar zu sein, was da in NL gefangen wurde.... Die Striper im Süßwasser sind doch nicht-fortpflanzungsfähige Hybriden oder?
Auch die Fische in einigen Stauseen sollten sich nicht fortpflanzen können. Daher sehr ich da aktuell keine "große" Gefahr .... Wir sind in D... da landet doch eh alles was wie ein Räuber aussieht und gefangen wird, so gut wie immer auf dem Teller....
 

Drakestar

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Hmmm.... scheint aber eher ein ausgebüxtes Exemplar zu sein, was da in NL gefangen wurde.... Die Striper im Süßwasser sind doch nicht-fortpflanzungsfähige Hybriden oder?
Auch die Fische in einigen Stauseen sollten sich nicht fortpflanzen können. Daher sehr ich da aktuell keine "große" Gefahr .... Wir sind in D... da landet doch eh alles was wie ein Räuber aussieht und gefangen wird, so gut wie immer auf dem Teller....

Striped Bass sind anadrome Wanderfische (wie Lachse), die im Suesswasser laichen und dann wieder zurueck ins Meer ziehen. Sie wuerden also durchaus die Fluesse (z.B. den Rhein) hochmigrieren, um zu laichen - passiert in Amerika jedes Jahr natuerlich. Hier in Kalifornien leben sie z.B. im Sommer bis Winter im Pazifik, kommen dann im Fruehling durch die Golden Gate in die Bay und ziehen den Sacramento River hoch (bis zu 200km weit!) um zu laichen. Und kehren dann spaeter wieder um.

Wenn Striper von der Rueckkehr ins Salzwasser abgeschnitten werden (z.B. durch einen Damm), dann kommt es oft (aber nicht immer - gibt Gegenbeispiele!) vor, dass sie sich in dem Gewaesser nicht mehr fortplanzen. Das ist aber immer noch die normale, ungekreuzte Art, die weiter ueberlebt und waechst.

Ich bin ja nicht so der Striper Spezi, aber abundzu macht es schon Spass, sie zum Zielfisch zu machen. Ich fange dann halt nur keine Monster, fuer einen Striper ist sowas klein :)
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Wolf

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Interessant ist m.E. auch, dass die Striper im Pazifik dort ja nicht heimisch sind, sondern vor knapp 150 Jahren besetzt wurden. Offenbar hat vieles gepasst, so dass sie dort inzwischen stabile Bestände bilden. Unter den passenden Umständen scheinen die also durchsetzungsstark zu sein. Ob man sich das bei einer direkten Konkurrenz zum Wolfsbarsch für unsere Küsten wünschen sollte?
 

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