Bass in Zukunft "heimisch"?

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Wird der Bass in 20+ Jahren in West-Europa "heimisch" sein?

  • Ja

    Stimmen: 150 60,7%
  • Nein

    Stimmen: 97 39,3%

  • Umfrageteilnehmer
    247

Lenny

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@perco sehr spannende Frage, künftiger Leitfisch...?
Fakt ist, dass die Gewässer wärmer, aber klarer werden ( und damit nährstoffärmer).
Dies spielt wie bereits genannt besonders dem Rapfen gut in die Karten, da Sichträuber und als Karpfenartiger auch
gut für warme Wassertemperaturen geeignet.
Für unsere bisherigen Leitfische für trüberes Wasser Zander und Wels sehe ich auch Bestandsrückgänge kommen.
Der Bass könnte hier eine Nische besetzen wie schon vorgehend beschrieben ( Hecht/Barsch weniger aktiv auf Grund hoher Wassertemperaturen während der Aufzuchtzeit der Bass), allerding sind Rapfen und Bass von ihrer Größe her trotzdem Fische, welche auf der Speiseliste einer anderen Großspezies stehen könnten. Mal sehen was noch kommt...
 

perco

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Für Hechte ist im Niederrhein der Strömungsdruck zu stark, der wird da nicht der leitfisch werden, die buhnenfelder alleine reichen für eine explosionsartige Ausbreitung nicht aus.
Was die Wassertemperatur angeht, so halte ich das für Quatsch.
Im ebro gabs früher einen hervorragenden hechtbestand.
Der ist wohl nur gekippt weil man regelmäßig seine laichgebiete trocken legt.
Wie sich der flussbarsch in Spanien entwickelt, dürfte seit "perchzilla" bekannt sein.
Was den rapfen angeht gebe ich dir recht, wobei ich das nicht unbedingt begrüße.

Letzten endes denke ich, dass sich wohl vor allem barsch und rapfen durch setzen werden, streckenweise auch der Wels.
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Aus meiner Sicht stellt sich das bei meinen Flüssen ähnlich da, wie ihr schreibt. Rapfen werden mehr, dafür extrem viele kleine dabei. Hechte nehmen in dem klaren und krautreicheren Wasser zu, auch in guten Durchschnittsgrößen. Barsche sind stabil bis zunehmend, aber viele kleine. Wels ist auf gutem Niveau da, wird aber selten aktiv gefangen. Zander gibt es, aber wenige...
 

Heos

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Bei uns am Inn fängt man auf normale Raubfischöder eigentlich nur noch Rapfen zuverlässig, in den Altwässern auch gut Hecht und Barsch, Zander hab ich noch nie einen gefangen (werden bei uns besetzt aber fangen tut irgend wie keiner einen) mal kucken wenn allle Kraftwerke nen guten durchgang haben ob es dann besser wird.
 

Fr33

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Was war eigentlich der Grund dafür?
Nahrungskonkurrent ist er ja kaum, als Speisefisch hervorragend und als sportfisch sowieso.
Abgesehen davon dass wir ihn erst seit ein paar Generationen flächendeckend vorfinden, macht das für mich keinen Sinn.

Ops überlesen.... Der Grund ist eigentlich einfach. Im Hinterzimmer irgendeiner Behörde hatte man Langeweile und hat irgendwie den Drang gehabt, gewisse Richtlinien (denke mal der EU) zu erfüllen und sich mal mit unseren Fischen und Flusssystemen beschäftigt. Dabei ist aufgefallen, dass eine etablierte Arten nicht heimisch sind bzw. es irgendwann mal waren. Da in irgend einer Verordnung wohl steht, dass D seine Flusssysteme wieder auf den Stand von anno dazumal machen sollte/müsste, müssen die ehemals nicht-heimischen Fische irgendwie in der Verbreitung gedrosselt werden. Was beim Wels und Rapfen schon passiert ist (keine Schonzeiten etc.) hat dann nun auch den Zander erwischt. Der ist jetzt quasi von der einen in die andere Liste geruscht und das wars.
 

Der-Rheinangler

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ops überlesen.... Der Grund ist eigentlich einfach. Im Hinterzimmer irgendeiner Behörde hatte man Langeweile und hat irgendwie den Drang gehabt, gewisse Richtlinien (denke mal der EU) zu erfüllen und sich mal mit unseren Fischen und Flusssystemen beschäftigt. Dabei ist aufgefallen, dass eine etablierte Arten nicht heimisch sind bzw. es irgendwann mal waren. Da in irgend einer Verordnung wohl steht, dass D seine Flusssysteme wieder auf den Stand von anno dazumal machen sollte/müsste, müssen die ehemals nicht-heimischen Fische irgendwie in der Verbreitung gedrosselt werden. Was beim Wels und Rapfen schon passiert ist (keine Schonzeiten etc.) hat dann nun auch den Zander erwischt. Der ist jetzt quasi von der einen in die andere Liste geruscht und das wars.
Genau, ich habe da Mal drüber gelesen, weiß aber die genauen Zahlen nicht mehr. Es gibt eine EU Verordnung die besagt dass ein großer Prozentteil der Gewässer (vielleicht auch nur Flüsse ?) Eines jeden Mitgliedlandes wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden sollen. Deutschland ist hier Eu weit glaube 4. Letzter in der Umsetzung der Verordnung. Die gibt es nämlich auch schon seit einigen Jahren. Ich hatte das nur so verstanden dass es da auch eher um eine Renaturierung, bauliche Umsetzung geht. Ziel wäre hier also z.B. zu mindest den Oberrhein wieder salmonidenfähiger zu machen. Einfach den Zander zu versuchen zu entfernen ist da natürlich deutlich am Ziel vorbei und reiner Amtionismus.
Also eigentlich eine gute Sache die in Deutschland aber leider überhaupt nicht ernst genommen wird.
 

Angler68

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Habe in Florida Bass gefangen. War schon imposant wie er mit dem großen Maul den Köder einsaugt. Aber bei all dem, was da in den Mangroven-Gewässern keucht und fleucht, bin ich doch sehr froh mit unserer Fauna. Persönlich finde ich unseren Flussbarsch viel hübscher, als das riesige Maul mit den schwarzen Augen...
 

perco

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Ist auf jedenfall typisch Politik, ne reine Formalität als Errungenschaft zu verkaufen, anstatt echte plastische Renaturierungsmaßnahmen zu ergreifen.
Möglicherweise schränkt das aber die Binnenschifffahrt ein und ist damit inakzeptabel.
Politik ist nichts anderes als gesellschaftliche Kosmetik.
 

AssAssasin

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Für Hechte ist im Niederrhein der Strömungsdruck zu stark, der wird da nicht der leitfisch werden, die buhnenfelder alleine reichen für eine explosionsartige Ausbreitung nicht aus.
Was die Wassertemperatur angeht, so halte ich das für Quatsch.
Im ebro gabs früher einen hervorragenden hechtbestand.
Der ist wohl nur gekippt weil man regelmäßig seine laichgebiete trocken legt.
Wie sich der flussbarsch in Spanien entwickelt, dürfte seit "perchzilla" bekannt sein.
Was den rapfen angeht gebe ich dir recht, wobei ich das nicht unbedingt begrüße.

Letzten endes denke ich, dass sich wohl vor allem barsch und rapfen durch setzen werden, streckenweise auch der Wels.
Der Hechtbestand im Ebro war genauso importiert wie alle anderen "Angelfische" da auch.
Im übrigen war der Hecht im Niederrhein der Leitfisch, bis der Zander kam dem Wasserverbauung, trübes Wasser und massenhaft Lauben in die Karten spielten.
Heute sind die Bedingungen für Hechte deutlich besser, das Wasser ist klarer, es gibt mehr Wasserpflanzen...nur leider gibt es kaum noch das klassische andauernde Frühjahrshochwasser. Das war zum laichen immer extrem wichtig.
Mittlerweile ist der Hecht aber im Rhein zwischen Köln und NL gut vertreten.
 

Machete

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@AssAssasin Ich hatte irgendwo mal gehört oder gelesen, dass der Hecht ursprünglich der natürlich vorkommende Räuber im Ebro war? Weiß aber nicht, was da dran ist.
 

ChN

Barsch Vader
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@AssAssasin Ich hatte irgendwo mal gehört oder gelesen, dass der Hecht ursprünglich der natürlich vorkommende Räuber im Ebro war? Weiß aber nicht, was da dran ist.

Stimmt leider nicht. Der @Belian hat mal Literatur geliefert. Scheints hats dort ursprünglich als Raubfisch nur diverse Barbenarten gegeben.
 

AssAssasin

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Mal freundlich bei dem Herrn L. von Profi Blinker nachfragen wie die Hechte da hinkamen;)
 

Fr33

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Glaube der gute Roland hatte nur den Zetti und den Walli da mit eingeschleppt....
 

Nick Adams

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Genau, ich habe da Mal drüber gelesen, weiß aber die genauen Zahlen nicht mehr. Es gibt eine EU Verordnung die besagt dass ein großer Prozentteil der Gewässer (vielleicht auch nur Flüsse ?) Eines jeden Mitgliedlandes wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden sollen. Deutschland ist hier Eu weit glaube 4. Letzter in der Umsetzung der Verordnung. Die gibt es nämlich auch schon seit einigen Jahren. Ich hatte das nur so verstanden dass es da auch eher um eine Renaturierung, bauliche Umsetzung geht. Ziel wäre hier also z.B. zu mindest den Oberrhein wieder salmonidenfähiger zu machen. Einfach den Zander zu versuchen zu entfernen ist da natürlich deutlich am Ziel vorbei und reiner Amtionismus.
Also eigentlich eine gute Sache die in Deutschland aber leider überhaupt nicht ernst genommen wird.
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie, von der hier die Rede ist, sieht in der Tat vor allem bauliche Renaturierungsmaßnahmen vor. Die sind allerdings teuer und auch für gewissen Lobbygruppen (Wasserkraft) wenig attraktiv. Da belässt man es halt bei der ein oder anderen neuen Fischtreppe oder der Renaturierung von ein paar kleinen Wiesenbächen. Dazu ein paar medienwirksame Großprojekte wie der Renaturierung der Emscher. (Wie praktisch dass es im Ruhrgebiet kaum noch Industrie gibt und die Emscher jetzt nicht mehr als Kloake gebraucht wird).
Wasserkraftwerke und Schifffahrt werden natürlich nicht angetastet, da "öko" und daher gewünscht...wegen "sauberem" Strom und weniger LKW-Verkehr und so...
Die daraus resultierende schlechte Statistik bei der Umsetzung der EU-Vorgaben wird dann aufgebessert in dem gegen "fremde" Arten vorgegangen wird, weil es ja auch der Herstellung des ursprünglichen Zustands der Gewässer dient, so sind dann Wels und Rapfen im Rhein unerwünscht und jetzt halt auch teilweise der Zander....
Dafür wird dann der letzte unverbaute Abschnitt der Donau in Bayern ausgebaut... Das lässt sich natürlich nicht eins zu eins in Bezug setzen, da hier die Ministerien verschiedener Bundesländer zuständig sind, ergibt in der Gesamtschau aber doch ein ziemlich genaues (und erbärmliches) Bild was die politischen Verhältnisse in Bezug auf den Gewässerschutz anbelangt.
Ich sag immer: Fische haben leider keine Lobby....
 
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yUkOn

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hier wird immer wieder von Einigen erklärt, dass klares und sauberes Wasser den Waller in seiner Verbreitung so stark einschränken und den Hecht so enorm begünstigen würde. Ich persönlich halte das für ausgemachten Blödsinn.

Wer möchte kann sich ja einmal am Beispiel der französischen Loire ansehen, wie es dem Hecht als einstigem Raub- und Leitfisch ergangen ist, seitdem die Welsbestände in den vergangenen Jahrzehnten stetig zunehmen.
Die Loire gilt als einer der naturbelassensten Flüsse Mitteleuropas. Die Fluss mäandriert in vielen Bereichen sehr stark und ist auf langen Fließkilometern weder begradigt, noch verbaut. Er führt klares und sauberes Wasser, hat extrem ausgedehnte und sich jährlich verändernde Ufer- und Flachwasserzonen (was dem Hecht für die Fortpflanzung sehr in die Karten spielt) mit teils enormen Hochwassern und hat eine für Europa wirklich einzigartige Flora und Fauna entlang seiner Ufer.

Wir waren vor zwei Jahren mit den Kajaks im oberen Mittellauf unterwegs und ich war regelmäßig extrem erstaunt, wie viele seltene Vögel ich beobachten konnte. Bienenfresser z.B. habe ich dort in Kolonien gesehen, verschiedenste Reiher- und andere fischfressende Vögel gab es nach jeder Windung neu zu sehen. Der Fischreichtum ist dennoch erstaunlich. Ich habe immer wieder das Gefühl gehabt, mit dem Kajak in einem Aquarium unterwegs zu sein. Und das Gewässer führt solche Mengen an Totholz, dass eine mehrtägige Kajaktour wirklich auch ein bisschen was von "Abenteuer" hat. Wenn man nicht aufpasst mit dem Kajak. ist man in manchen Bereich ganz schnell gekentert.

Die Loire hat übrigens zumindest bis zum Mittellauf einen enormen Strömungsdruck. Während der Frühjahrshochwasser können die Fische, gerade auch Hechte dann sicherlich in die überschwemmten Uferbereiche ausweichen. Im Sommer funktioniert das aber irgendwann weniger gut. Und dennoch galt der Hecht dort lange unangefochten als der Leitfisch unter den Raubfischarten. Das ist auch so eine These, die immer wieder aufgestellt wird. Als ob sich Flusshechte nicht in stark strömenden Gewässern halten könnten.

Man kann tatsächlich auch sehr interessante Videos auf Youtube zu diesem Thema sehen. Die Kombination der Suchbegriffe "Loire + Plongee + Silure" ergeben tolle Ergebnisse. Da kann man mal erahnen, wie viele Waller eigentlich in manchen Flussabschnitten vorhanden sein können. In wohlgemerkt fast glasklarem Wasser!

Und um zum Thema zurück zu kommen - Im Unterlauf der Loire soll es sehr gute Schwarzbarschvorkommen geben. Kann ich noch nicht aus eigener Erfahrung bestätigen, allerdings findet man auch dazu viele Videos auf Youtube. Die Art wird dort sicherlich alleine schon aufgrund der klimatischen Bedingungen wesentlich idealere Lebensbedingungen vorfinden, als dies auch zukünftig in den meisten Regionen Deutschlands der Fall sein kann. Dennoch denke ich persönlich nicht, dass der Schwarzbarsch in einem Gewässer mit derartigem Wels- und Rapfenbestand (auch sehr stark dort vertreten) jemals zur Leitfischart unter den Raubfischen werden kann.

Persönlich denke ich, dass der Hecht auch zukünftig und trotz voraussichtlich im Jahresverlauf steigender Wasserdurchschnittstemperaturen dennoch in unseren Breiten eher von sich bessernder Wasserqualität profitiert, als die ggf. eingeführte Schwarzbarsche könnten. Wo allerdings der Waller ins Spiel kommt, naja.. Da sieht das Raubfischvorkommen unter Wasser noch einmal anders aus.
Interessant ist, dass in dem Bereich der niederländischen Maas, welchen ich überwiegend befische, alle drei Räuber (also Waller, Zander, Hechte) in hervorragenden Bestandeszahlen vorkommen und offensichtlich nebeneinander existieren können. Von den Rapfen mal abgesehen, die sind eh immer und überall dabei. Und das, obwohl die Maas hier im aufgestauten Bereich alles andere als naturnah verläuft.
 

WRum

Barsch Simpson
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Wirklich spannendes Thema. Ich denke, vielen Leuten ist nicht bewusst, dass Forellenbarsche nördlich der Alpen deutlich häufiger besetzt wurden, als gemeinhin bekannt.Sie wurden bis in die 70er in viele bayerische Seen und Teiche gesetzt. Im Internet wird oft der Hofstätter See und Rinssee genannt, aber es waren deutlich mehr Gewässer. Noch 1979 war in einer Vereinszeitung Werbung eines Fischzüchter aus dem Raum Allgäu-Oberschwaben, der Forellenbarsche zum Verkauf anbot. Alle diese Ansiedlungsversuche haben gemeinsam, dass sie wegen Misserfolg schnell wieder eingestellt wurden und so verschwand er auch für lange Zeit vom Besatzfischmarkt.
In die Schweizer Mittellandseen wurden seit den 2000er Jahren auch vereinzelt illegal Forellenbarsche gesetzt, zuletzt wurde angeblich aus dem Rotsee nahe dem Vierwaldstättersee einer gefangen. Außerdem gibt es noch die Meldungen aus dem Österreicher Bodensee. Laut einem Bekannten, der bei einem ehemaligen Fischreibeamten nachgefragt hat, nur Einzelfänge von wahrscheinlich frisch ausgesetzten Tieren, die womöglich jemand aus dem Urlaub mit brachte. Auch in der Schweiz sind es Einzelfänge oder die Fangmeldungen brechen nach 1-2 Jahren ab, da der Bass sich nicht etablieren konnte oder zuvor rausgefischt wurde. Da der Bass nun wieder vermehrt in der Fischzucht angeboten wird, werden wir bestimmt noch öfter von wildem Besatz und Einzelfängen hören.


Ich vermute, da machen sich viele Leute falsche Hoffnungen, was die Ökologie des Black Bass und die Auswirkungen des Klimawandels angeht. Die nördlichsten Bassvorkommen in Frankreich liegen in Etwa auf der nördlichen Breite von Stuttgart und sind klimatisch deutlich ozeanischer geprägt, als in Deutschland. Die Bestände werden zudem offiziell stark gefördert und es herrscht weitgehend no kill. Bass Besatz in Frankreich heißt meistens einige tausend Tiere auf sehr geringe Gewässerflächen und Stützung über mehrere Jahre. Je ungünstiger die Bedingungen sind, desto höher ist der Aufwand, den die Franzosen betreiben mussten, um etablierte Populationen zu erreichen. In manchen Gebieten wurden die Besätze auch eingestellt, da es nicht funktioniert. So wie in den Fließgewässern im Elsass oder etliche Versuche von Pariser Anglern, gute Bestände im Department Ile de France zu etablieren. In Deutschland ist so eine Bewirtschaftung undenkbar. Für die meisten Bundesländer gilt, dass Privatpersonen und Vereine fürs Aussetzen von nicht-einheimischen und nicht eingebürgerte Arten grundsätzlich keine Erlaubnis bekommen. Die Art ist hierzulande nicht erwünscht, was die Ausbreitungswege auf illegalen Besatz und Ausbrüche aus der Fischzucht beschränkt. Vereinzelt vielleicht noch Zuwanderung aus französischen Gewässern, wobei es im grenznahen Bereich keine nennenswerten Populationen gibt.
Außerdem ist der Forellenbarsch anfällig gegenüber fischfressenden Vögeln und kleinen Gwässern wohl auch dem Fischotter und Mink. Der Forellenbarsch laicht zum Beispiel in den Kärntner Seen in etwa hüfttiefem Wasser und bleiben für etwa drei Wochen auf den Laichplätzen. In der Zeit werden sie ziemlich stark von den Kormoranen massakriert, was man an den Beständen in Kärnten und Oberitalien zusehends zu Spüren bekommt. Die freischwimmende Brut steht dann in Konkurrenz mit den Weißfischen und Barschen, welche schon Wochen bis Monate früher geschlüpft sind. Deshalb zeigen die Bass Populationen nördlich von Zentral Italien, Südfrankreich und Spanien auch so gut wie keine Eigendynamik und besiedeln in der Regel nur sehr selten weitere Gewässer aus eigener Kraft. Zum Beispiel bestünde schon seit Ewigkeiten die Möglichkeit, dass der Forellenbarsch ausgehend vom Wörthersee die Stauseen der Drau bevölkert, es geschieht aber bis auf wenige Einzelfische nichts.
Insgesamt gesehen kann von einer im Kommenden und durch den Klimawandel profitierenden Art keine Rede sein.
 

fischkopf

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@WRum ; schön geschrieben da kann ich nur zustimmen, von Einzelfischen hier und da abgesehen sehe ich die größte Chance für gute Bassbestände in DE daher in kleinen, privaten, sich gut erwärmenden und von "Bassfreaks" gehegt und gepflegten Teichen. In denen man andere Raubfische gar nicht erst besetzt oder konsequent raus fängt.
(Futterfischarten die auch erst/noch im Lauf des Sommers laichen, wie Sonnenbarsch, Blaubandbärbling oder Goldfische würden hier der Bassbrut bessere Nahrungsgrundlage bieten als die frühere Rotaugen/Barsch-Brut)

Die Bass in meinem Gartenteich haben im Lauf der Abkühlung seit Ende August die Nahrungsaufnahme jetzt übrigens etwa um mehr als die Hälfte zurück gefahren.
Hier kann man auch wieder sehen: wenn Hecht, Barsch und Co mit der ersten Abkühlung wieder richtig aufdrehen fährt der Bass schon langsam den Stoffwechsel runter.
Neben den Temperaturen haben wir hier einfach viel zu gut an "deutsches Schmuddelwetter" angepasste Raubfischarten, die - zusammen genommen- genau die Nische besetzen die der Bass unbesetzt vorfinden müsste um sich gut zu etablieren.
 

corrttx

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dem sonnigen Süden
Hmm...unser Barschpabst @dietel hat eben auf Insta ein Video gepostet, wo wohl ein Schwarzbarsch im Neckar gefangen wurde...wenn das kein Witz ist, bin ich gespannt/ verunsichert wie sich das entwickelt..
 
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Kev

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Hmm...unser Barschpabst @dietel hat eben auf Insta ein Video gepostet, wo wohl ein Schwarzbarsch im Neckar gefangen wurde...wenn das kein Witz ist, bin ich gespannt/ verunsichert wie sich das entwickelt..
Danke für den Hinweis. Hier der Link zu dem erwähnten Beitrag:
http://instagr.am/p/CGiIg4vqFg4/ Möglicherweise ist das bei mir um die Ecke. Dann habe ich da so eine Idee, wo der Barsch plötzlich hergekommen sein könnte... Spannend.
 

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