Bleiverbot in der EU geplant

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Angler9999

Finesse-Fux
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Nur mal so ohne Bewertung.
Gummiverbot (KüKö)
Weichmacherverbot
Bleiverbot
Wasser Annäherungsverbot (Natura)
Betretungsverbot
Befahrungsverbot
Fangverbot
Mengenregulierung
Anfütterverbot
Und einige mehr.
Eine Selbstbeschränkung die du erwähntest, hätte viel geholfen.
Einige Verbote machen Sinn, für andere sind wir durch Gier selbst verantwortlich.
 

Pabstat

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hier nur ein Beispiel, woran wir sind...es gibt keine belastbaren Zahlen, aber:

"The Agency also concluded that there are human health risks associated with consuming the meat of animals killed with lead ammunition, particularly for children aged 7 and younger, or when making lead ammunition or sinkers or lures at home. "


Ersetze die entsprechenden Begriffe und damit kannst du versuchen alles durchzubringen, denn Gefahr für Kinder lauert theoretisch auch, wenn die Leiter im Keller nicht ordnungsgemäß versperrt ist.

"Die Agentur hat daher den Scluss gezogen, dass Leitern eine grosse Gefahr darstellen könnten und entsprechende Vorschläge gemacht. "

Es fehlt dem Deutschen Angelverband offensichtlich an Weitsicht oder, worauf ich eher mein Geld setzten würde, wenn ich müsste: man hat keine Lust auf Konflikte und sagt daher einfach Ja, mit ein bissel Geschwätz dazu, sodass der simple deutsche Angler am Ende sagt:" Ja, is halt so, kann man eh nix machen".
 

sundown

Echo-Orakel
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Es fehlt dem Deutschen Angelverband offensichtlich an Weitsicht oder, worauf ich eher mein Geld setzten würde, wenn ich müsste: man hat keine Lust auf Konflikte und sagt daher einfach Ja, mit ein bissel Geschwätz dazu, sodass der simple deutsche Angler am Ende sagt:" Ja, is halt so, kann man eh nix machen".
Wären zwei mögliche Interpretationen. Vielleicht könnte es aber auch Weitsicht sein, wenn man langfristig von einem Verbot ausgeht. Und sich dann überlegt, mit wem man "kämpft" und wie die Chancen sind, so ein Ding zu gewinnen. Dann wäre eine Unterstützung der Reform in dem Fall vielleicht eine gut durchdachte Entscheidung, die weitere Eskalation verzögert.

Der Umstieg auf Methoden, die in der Umwelt weniger belastende Stoffe zurücklassen, ist doch grundsätzlich ein Fortschritt. Einem Verband, der sich gegen Fortschritt ausspricht, dem schaltest Du einfacher das Licht aus. Auch das sollte man bedenken.

Und abwarten, wie heiß die Suppe gegessen wird. Vielleicht gibt es ja noch Spielraum beim Übergang? Aber das kann ich nicht wirklich einschätzen.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich denke, man sollte bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen, dass das Bleiverbot eigentlich hptsl. auf den Jagd- und Sportmunitions-Bereich abzielt, weil der Bleieintrag zum weit überwiegenden Teil von diesem Bereich stammt. Lt. diesem ECHA-Artikel geschätzt zu 89% und entsprechend nur zu 11% aus dem Angelbereich.

Da jedoch ein Teil der Gefährdungen auch durch Angelblei verursacht wird (insbesondere die Aufnahme von Bleischrot durch Vögel und die mögliche Gesundheitsschädigung bei Selbstgießern, wegen ev. zu geringer Beachtung von erforderlichen Schutzmaßnahmen) geht es wohl grundsätzlich nicht, den Angelbereich vom Verbot auszunehmen.
 
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Allrounder90

Master-Caster
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geschätzt zu 89% und entsprechend nur zu 11% aus dem Angelbereich.

"Blei wird seit Jahrhunderten in Munition für Jagd- und Sportschießen sowie in Angelgeräten verwendet. Es wird geschätzt, dass in der EU durch folgende Verwendungen pro Jahr rund 44 000 Tonnen Blei in die Umwelt gelangen: 57 % gehen auf das Sportschießen zurück, 32 % auf die Jagd und 11 % auf Angel- und Fischereiaktivitäten."

Da wüsst ich halt gern wie sowas festgestellt wurde ...

Vorallem Sportschießen? Was darf ich mir darunter vorstellen und wie kann auf ner Schießbahn Munition in die Natur "entweichen"

Oder wo kann man in Deutschland außer auf ner Schießbahn rumballern? Jäger wurde ja expliziet ausgenommen. Ich versteh nicht wo diese Masse an Munition herkommen soll.
 

Pabstat

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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"Blei wird seit Jahrhunderten in Munition für Jagd- und Sportschießen sowie in Angelgeräten verwendet. Es wird geschätzt, dass in der EU durch folgende Verwendungen pro Jahr rund 44 000 Tonnen Blei in die Umwelt gelangen: 57 % gehen auf das Sportschießen zurück, 32 % auf die Jagd und 11 % auf Angel- und Fischereiaktivitäten."

Da wüsst ich halt gern wie sowas festgestellt wurde ...

Vorallem Sportschießen? Was darf ich mir darunter vorstellen und wie kann auf ner Schießbahn Munition in die Natur "entweichen"

Oder wo kann man in Deutschland außer auf ner Schießbahn rumballern? Jäger wurde ja expliziet ausgenommen. Ich versteh nicht wo diese Masse an Munition herkommen soll.
Geht um die EU gesamt, nicht nur D. Unabhängig davon: Aussen - Schießstand mit Sandwall als Kugelfang -> Geschoss im Sand -> Geschoss in der Unwelt...als mögliche Erklärung. Fraglich wäre noch, wie gross der Anteil der Sportfischerei ist bzw. Ob unter "Fischerei" kommerzielle Fischerei subsumiert wird, denn auf die hat, soweit ich die Dokumente verstanden habe, das abgesprochene Bleiverbot in Dänemark hauptsächlich abgeziel.
 

Dural

Finesse-Fux
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als ich mich vor rund 10 jahren mal über blei informiert habe, habe ich gelesen das blei in fester form wie es zum angeln verwendet wird gar nicht so gefährlich ist, die gingen damals davon aus das nur 1% vom blei in den gewässer durch das angeln kommt, der grösste anteil mit über 90% kam aus der industrie.

generell finde ich es gut das man ohne blei fischt, aber ich weiss auch von früher das gerade in starker strömung das grundfischen ohne blei praktisch unmöglich ist. das einzige was da mit halten kann oder sogar besser ist ist wolfram. aber wer kauft schon 100g wolfram gewichte? Preis? zudem es die meines wissens nach auch gar nicht gibt.
 

Walstipper

Bigfish-Magnet
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"Blei wird seit Jahrhunderten in Munition für Jagd- und Sportschießen sowie in Angelgeräten verwendet. Es wird geschätzt, dass in der EU durch folgende Verwendungen pro Jahr rund 44 000 Tonnen Blei in die Umwelt gelangen: 57 % gehen auf das Sportschießen zurück, 32 % auf die Jagd und 11 % auf Angel- und Fischereiaktivitäten."

Da wüsst ich halt gern wie sowas festgestellt wurde ...
Was die Angelfischerei angeht könnte das hin kommen.
Ich bin auf < 800.000 aktive Angler in Deutschland gekommen (https://www.netzwerk-angeln.de/info...-wie-viele-angler-gibt-es-in-deutschland.html) und habe 100 Gramm pro Angler pro Jahr veranschlagt. Für die EU auf 448M Menschen hochgerechnet. Macht dann:

- 80 Tonnen für Deutschland
- 431,8 Tonnen für die EU

Wobei deren Schätzung auf 4840 Tonnen, also das Zehnfache kommt. Wieviel davon nun unwesentlich im (Mittel)Meer landet...

Aufgrund sehr viel dringlicher Dinge ist das Thema für mich eigentlich durch, ich glaube wir hatten diesen Artikel hier bereits: https://www.blinker.de/angelmethoden/angeln-allgemein/angeltipps/bleifrei-angeln-funktioniert-das/

Herr Dr. Meinelt, würden Sie unseren Lesern kurz erklären, warum Sie der richtige Mann sind bei Fragen über die Gefährlichkeit von Angelblei?

„Als Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei beschäftige ich mich seit 1989 unter anderem mit Giftstoffen in Gewässern. In den 90er Jahren habe ich mich intensiv mit Metallen, deren Aufnahme durch Fische sowie Interaktionen zwischen Metallen und verschiedenen Stoffen im Gewässer beschäftigt. Heute erforsche ich mit meinen Kollegen unter anderem den Einfluss von Kaliabwässern auf die Gesundheit und Reproduktion der Fische. Außerdem bin ich selbst aktiver Angler und kann daher vielleicht ein wenig einschätzen, wie die Lage an den Gewässern und in der Angelei ist.“

Wie stehen Sie zu einem generellen Bleiverbot in der Angelei, wie beispielsweise in Dänemark?

„Ich halte ein Bleiverbot beim Angeln für nicht zwingend notwendig. Blei in Angelködern ist schließlich kompakt, nicht mobil und kommt nicht gelöst im Wasser vor. Somit kann es kaum von Wasserorganismen aufgenommen werden, ist also nur bedingt toxisch.
......
.......

Bleifrei angeln – unser Fazit​

Wir teilen die Meinung von Dr. Meinelt – ein generelles Bleiverbot wäre unsinnig. Es würde unser Hobby stark einschränken, den Herstellern massiv schaden und hätte quasi keinen positiven Effekt für die Umwelt.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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... Blei in Angelködern ist schließlich kompakt, nicht mobil und kommt nicht gelöst im Wasser vor. ...
habe ich gelesen das blei in fester form wie es zum angeln verwendet wird gar nicht so gefährlich ist
Verstehe nicht ganz, warum hier auf diesen Punkt immer wieder verwiesen wird, obwohl er doch beim EU-Vorschlag für das Bleiverbot mWn in der Begründung gar nicht als Problempunkt vorkommt. Mehr Infos dazu - inkl. Links zu den EU-Originaldokumenten - siehe dieses Posting von 11. April 2025.

Ich fände es spannender und interessanter, die von der EU tatsächlich angeführten Begründungen für das Bleiverbot für Jagd-/Sportmunition und Angelgeräte zu diskutieren...
 

Pabstat

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Was willst da gross diskutieren?

Es ist das übliche Prozedere... Es werden die passenden Studien angeführt, Äusserungen wie in dem Interview werden als "reaktionär" betitelt, sollte es tatsächlich zu einer weittragenden Debatte kommen, wovon bei den Verlautbarungen des Verbands schon Mal nicht auszugehen ist und das wars dann.

Alleine die Begründung, dass ja beim Selbstanfertigen von Gewichten oder Munition Kinder gefährdet werden könnten, zeigt doch, dass das an den Haaren herbeigezogen ist. Dann kannst gleich den Leuten verbieten, mit Kindern im Auto unterwegs zu sein oder Leitern müssen im Haushalt in einem Tresor aufzubewahren, könnte ja auch einer runterfallen....etc, etc..

Wohl dem, der nach Frankreich oder in anderes Land ausweichen kann in Zukunft , in welchem Angeln nicht als Teufelswerk angesehen wird und die Verbandsleute Rückgrat haben und ihren Job richtig machen.
 

Cybister

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So langsam werde ich meine Idee von Bleigussformen mit „Tungsten“ in der Form doch etwas konkreter angehen müssen. Marktlücke….
 

Stahljigger

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Alleine die Begründung, dass ja beim Selbstanfertigen von Gewichten oder Munition Kinder gefährdet werden könnten, zeigt doch, dass das an den Haaren herbeigezogen ist.
Soweit ich die EU-Angaben gelesen und verstanden habe: Es wird beschrieben, dass Kinder unter 7 Jahren noch wesentlich empfindlicher gegenüber Schädigungen durch Blei sind als Erwachsene, daher auf deren Schutz vor Blei besonders geachtet werden muss. Es wird angegeben, dass Gesundheitsgefährdungen durch Blei insbesondere in 2 Bereichen bestehen:
- Beim Mitverzehr von Bleiresten im Fleisch von Wildtieren, die mit Bleimunition erlegt wurden
- Beim Selbstanfertigen von Bleiprodukten (Selbstgießer)

Bei Blei gibt es keine Dosis-Untergrenze, ab der sie giftig wird. Siehe zB das Zitat eines Arztes aus dieser Quelle
"... es gibt keine Grenze, unter der die Bleiaufnahme unbedenklich ist, vor allem auch wegen der Eigenschaft der Kumulation von Blei im menschlichen Organismus."
Ich persönlich möchte daher möglichst wenig mit Blei in Berührung kommen (bei unsichtbaren Umweltbelastungen passiert das ohnehin vermutlich noch mehr als genug) und angle daher lieber mit bleifreien Alternativen, insbesondere mit Gewichten aus ungiftigem Stahl/Eisen und Steinen.

Nehme aber zur Kenntnis, dass das insbesondere Selbstgießer offenbar völlig anders sehen. Sie setzen sich freiwillig der Gefährdung durch giftige Dämpfe aus, die beim Schmelzen von Blei inkl. Verunreinigungen entstehen. Man kann sich dagegen mit Schutzmaßnahmen schützen.
Lt. EU-Bericht wurden hier jedoch Gesundheitsschädigungen festgestellt, woraus wohl auf tw. mangelhaften Schutz zu schließen ist, weswegen das Unterbinden dieser Tätigkeiten als einer der Gründe für das Blei-Verwendungsverbot angegeben wird.

Daran, dass hier eine Gefährdung wirklich nur bei den Haaren herbeigezogen ist, lässt mich zumindest diese Anleitung zum Selbstgießen, die mir im Internet untergekommen ist, schon etwas zweifeln. Mir zumindest sind hier Hinweise auf die Gefahren und vor allem wie man sich dagegen ausreichend schützen kann, zu wenig deutlich dargestellt. Insbesondere habe ich keine Angaben dazu gefunden, beim Gießen eine Schutzmaske zu tragen, auch welche Schutzklasse eine Maske mindestens haben muss. FFP2 ist nach meinen Infos hier zu wenig.
 

Pabstat

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@Stahljigger du missverstehst mich anscheinend.

Ich stelle nicht in Abrede, dass Bleidämpfe etc für Menschen, wurscht ob Kinder, schaedlich sind....ich brauche aber nicht die EU dafür, dass ich meine Kinder keinen gefährlichen Situationen aussetze.

Darum geht es, und das ist eine an den Haaren herbeigezogene Begründung, sodass man den Leuten durch ein Verbot "helfen" muss, damit sie keine Dummheiten anstellen. Diese Art der Argumentation geht mir halt auf den Senkel.
 

Cybister

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Darum geht es, und das ist eine an den Haaren herbeigezogene Begründung, sodass man den Leuten durch ein Verbot "helfen" muss, damit sie keine Dummheiten anstellen. Diese Art der Argumentation geht mir halt auf den Senkel.
Leider ist es aber so, dass die Menschheit sich eher durch Schwarmdummheit, denn als Schwarmintelligenz auszeichnet. Und wenn ich beispielsweise so manche Eltern ansehe, muss aufgrund deren intellektuellen Grundausstattung an manchen Stellen anderweitig für Schutz gesorgt werden.

Blei ist aus biologisch/medizinischer Sicht nicht so harmlos wie man meint. Deshalb ist man seit Jahrzehnten dabei, die Anwendung nur auf die Bereiche zu beschränken, wo es keine Alternative gibt. Angefangen bei Wasserleitungen aus Blei (ganz übel), Elektronik, Jagd- und Sportmunition (und da sind die Einschränkungen erheblich drastischer als bei uns! ).
Ja, die Gefährdung bei der Angelei durch Blei ist eine ganz andere Dimension und man hat schon das Gefühl, dass an mancher Stelle „nach Aktenlage“ durch einen Büroassistenten entschieden wird. Aber *grundsätzlich* ist die Einschränkung der Bleieinbringung in die Umwelt eine gute Sache.

Das Relativieren ist zwar naheliegend, aber wie auch in anderen Bereichen nicht zielführend. Und wie meine Oma so schön gesagt hat „viel wenig ergibt auch viel“.
 
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Tief im Westen...
Wir sollten hier schon konsequent beim (Angel)Blei bleiben und nicht auch noch vorgeben mit z.B. einem etwaigen „Selbstgieß-Verbot“, die dümmsten der Dummen zu retten. Dann können/müssen wir auch das Rauchen konsequent verbieten, da man ja davon ausgehen könnte/müsste, dass Raucher zu dumm sind die Gefahren für sich und andere zu erkennen und eventuell mit Kindern (ohne FFP3 Maske) im Raum rauchen.
 

Stahljigger

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Wir sollten hier schon konsequent beim (Angel)Blei bleiben
Verstehe nicht ganz, denn die Gesundheitsgefährdung durch Angelblei-Selbstgießen ist doch genau das eine von den beiden Gesundheitsgefährdungs-Argumenten im EU-Bleiverbots-Vorschlag (über den wir hier diskutieren), das im Angelbereich eine Rolle spielt. Das andere Argument betrifft den Jagdbereich (Mitverzehr von Bleiresten in mit Bleimunition erlegten Wildtieren).

In diesem EU-Dokument (Pkt 10) wird beschrieben, was vermutlich passieren wird, wenn der Verkauf von Angelblei aber nicht auch die Verwendung verboten wird: Nämlich dass dann das Selbstgießen an Beliebtheit zunehmen wird, also noch mehr das potenziell gesundheitsschädliche Selbstgießen praktiziert wird. Oder dass sich Angler, die nicht selbst gießen, eben (vermehrt) bei Selbstgießern mit dem benötigten Angelblei eindecken. Das beabsichtige Lösen des Problems würde dadurch also konterkariert.
 

Pabstat

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Wenn Bleivergiftungen, vor allem bei Kindern, eine derartige Gefahr darstellen, müsste es doch Daten geben, wie viele Personen pro Jahr in der EU mit einer Bleivergiftung ins Spital eingeliefert werden?

Unabhängig davon: der erste Schritt ist die Pflicht, nun als Hersteller Warnhinweise anzubringen, dass Haken spitz sind etc.. warten wir Mal ab, was sich daraus noch entwickelt....Haken nur in abgeschlossenem Schrank aufbewahren, "Befähigungsschein"...ach, da gibt's genug Möglichkeiten.

Früher hat man die Amis belächelt, dass dort Selbstverständliches extra angeführt werden muss, damit sich niemand an einem Kaffee verbrueht oder meint, er koenne ja aus dem 2. Stock springen, solange da kein Warnschild steht, welches auf die Gefahren eines Springs aus dem zweiten Stock hinweist .

Gut, wenn man auf betreutes Leben und Denken steht und selbst zu faul und geistig zu träge oser unfähig ist, um Eigenverantwortung zu übernehmen, dann mag einem das toll erscheinen.

Der gute Heinrich Mann hat damals schon ein treffendes Bild gezeichnet...leider haben zu wenige ihn gelesen und auch verstanden.
 

Stahljigger

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Wenn Bleivergiftungen, vor allem bei Kindern, eine derartige Gefahr darstellen, müsste es doch Daten geben, wie viele Personen pro Jahr in der EU mit einer Bleivergiftung ins Spital eingeliefert werden?
Ich bin hier nicht der Experte, aber soweit ich verstehe, ist das Teuflische an Blei ja, dass es nicht zu einer einmaligen, massiven Vergiftung kommt, die geheilt werden kann, sondern, dass das schleichend und langfristig passiert, weil Blei sehr schlecht ausgeschieden wird und daher auch an sich kleine Dosen durch Kumulierung einmal zum Problem werden können und langfristige, irreversible Schäden verursachen.

In diesem ECHA-Dokument steht dazu u.a.: "Blei stellt nicht nur eine Gefahr für die Umwelt dar, es ist auch für Menschen jeden Alters giftig und greift verschiedene Organe an. Die nachteiligen gesundheitlichen Auswirkungen von Blei sind gut dokumentiert. Zu den festgestellten negativen Auswirkungen zählen neurologische Entwicklungsstörungen, Herz- und Gefäßkrankheiten, Beeinträchtigung der Nierenfunktion (darunter chronische Nierenkrankheit – CNK), Bluthochdruck, Fruchtbarkeitsstörungen und negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft. Das größte Problem für die öffentliche Gesundheit ist jedoch die Toxizität von Blei in der neurologischen Entwicklung von Kindern bis zu einem Alter von sieben Jahren"

Die Gefahr bei Blei ist also nicht so klar und offensichtlich wie bei den anderen von dir angeführten Gefahren...
 

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