Ich kapere mal den Thread, weil er vom TE offenbar nicht mehr verwendet wird.
An der Oberelbe scheint eine verhältnismäßig gute Zandersaison begonnen zu haben, denn das Wasser ist so trüb wie lange nicht mehr und der Wasserstand lag, bedingt durch das "kalte" Jahr, wochenlang bei deutlich über 2m. Am Wochenende ist er bis auf ca. 1,30m gefallen und wird sich im Jahresmittel nach meiner Schätzung irgendwo zwischen diesem Wert und 1,60m einpendeln. Im Hochsommer gab es in den vergangenen Jahren allerdings auch extreme Niedrigwasserperioden mit 50cm und weniger.
Soviel zum Background der Tiefenverhältnisse. Weiterhin sei gesagt, dass es bis auf Ausspülungen durch Boote kaum Strukturunterschiede gibt. Buhnen sind ebenfalls nicht vorhanden. Jedes kleinste Strömungshindernis, jede Hafeneinfahrt und jeder Brückenpfeiler gilt somit als absoluter Hotspot. In einigen Jahren Erfahrungssammlung am Gewässer, habe ich bisher pro Jahr leider nur eine Handvoll Zander fangen können. Zum Glück bin ich damit jedoch nicht allein. Einigen erfahrenen Elbanglern aus anderen Regionen geht es nach dem Zuzug ähnlich, denn die Oberelbe tickt einfach deutlich anders als z. B. Teile des frei mäandrierenden Mittellaufs in Niedersachsen.
Allerdings will ich mich weder beschweren noch Unmögliches erreichen. Ich fange tolle Döbel, Rapfen, Barsche und wenn Zander sich weiterhin nicht einstellen, macht mich das nicht unglücklich. Nur sind aktuell schlichtweg gute Bedingungen vorhanden, wenn man den Lehrbüchern glauben schenken darf, sodass ich mal wieder einen Versuch starten möchte. In der Dämmerung probiere ich es mit den üblichen Hardbaits und Weightless-Softbaits, aber vor allem würde ich die Fische gern tagsüber finden. Ich habe vor Strecke zu machen, jedoch möchte ich keine Jigköpfe verwenden. Die Hauptströmung ist kräftig und man benötigt zur kontrollierten Köderführung mit schlanken Shads von maximal 10cm bis zu 30g Beschwerung. Das sieht nicht nur unpassend aus, sondern bietet in Anbetracht der geringen Wassertiefe auch kaum Absinkzeit. Mehr als eine halbe Sekunde ist nicht drin. Im Nahbereich jigge ich mit 5 bis 10g Beschwerung erfolgreich auf Barsch, aber weiter draußen möchte ich eine andere Technik versuchen. Nicht zuletzt aufgrund der vielen drohenden Köderverluste bei Verwendung feststehender Haken.
Am Grund kann man jedenfalls kein Rig kurz verharren lassen, sodass die Führungsmöglichkeiten mit Grundkontakt trotzdem auf Faulenzen und Jiggen beschränkt bleiben. Kurze oder lange Sprünge mit sofortigem Wiederanstarten nach minimaler Absinkzeit sind machbar. Ich hatte ans C- oder Kickback-Rig gedacht. Wie lang würdet ihr jeweils den Seitenarm wählen? Und noch viel wichtiger; sind die beiden Rigs auf die beschriebene Weise geführt überhaupt zielführend für den Zanderfang? Oder jagen Zander in solch flachem Wasser generell hauptsächlich nachts?