Angeln ist schon ein witziges Hobby. Da tauscht man sich in zunehmendem Maße in sozialen Netzwerken über Tackle, Techniken, Beißzeiten und weiß der Geier was aus. Der eine dreht dann sogar noch Videos, andere begnügen sich damit, Fangfotos mit verwischtem Hintergrund zu zeigen, die oft so amateurhaft gemacht sind, dass die nur noch häßlich sind, aber trotzdem der Baum, Steg, Stein, etc. im Hintergrund sichtbar ist, den eh jeder Einheimische kennt. Trotzdem bekommt man likes und bei regelmäßigem Hochladen zwangsläufig follower. Die bekommen dann mit, dass Gefangen wird und gehen selbst los. Aber dann, in dem Moment, wo sie am Lieblingsspot stehen, ist vorbei mit Geselligkeit. Bei Youtube wird das besonders deutlich. Da wird munter der Köder präsentiert, der an einer Stelle richtig fängig ist - aber wehe jemand verirrt sich dann auf den Spot, den man für den nächsten Dreh anfahren möchte. Ich hab wirklich schon gehört: "Hier angel ich sonst!" sagte der Mann mit der "Petri" Cap und der "Solition" in der Hand. Daneben stellen wollte er sich auch nicht. Na ja. Is so.
Je weiter man vom Stadtkern weg kommt, desto schneller das Gefühl der totalen Enge und Übervolkerung am Wasser. Da eiert man bis zur äußersten dänischen Insel um ne Meerforelle zu fangen und dann steht da ein alter Däne mit Gummistiefeln am Strand und schimpft einen aus, dass man mit seiner scheißteuren Wathose über supi Funktionsunterwäsche ja nicht ins Wasser latschen soll, weil das alle Forellen verscheucht. Total Überlaufen der Strand!, finde ich, während der Däne mit seinen 2 guten Forellen am Band zu seinem Mofa schlurft.