Danke nochmal für die Likes zu meinem letzten Beitrag. Es freut mich, dass er euch so gut gefallen hat.
Aber noch viel mehr als euer positives Feedback, beschäftigte mich die Frage, ob sich das Erlebnis vom 3.Oktober wiederholen lassen würde.
Also rutschte ich Mittwoch bis Freitag immer ganz hibbelig auf meinem Sessel rum und beobachtete den Wetterbericht.
Freitagmittags war die Sache dann klar. 2 von 4 Wetterberichten sagten mir ein relativ positives Zeitfenster zwischen 16:00 und 18:30 vor raus und so wurde kurzerhand etwas früher als üblich Feierabend gemacht und im Nachbarort mein Angelkollege abgeholt.
Ihm war der Fangerfolg am Dienstag natürlich auch nicht entgangen und er war deshalb genau so heiß wie ich auf einen kleinen Ausflug zum Baggersee.
So fuhren wir also gegen 15:30 bei ihm vor Ort und strömendem Regen auf gut Glück los.
Die Autobahn war uns trotz einer ellenlangen Baustelle freundlich gesinnt und wir schafften es noch vor dem einsetzenden Feierabendverkehrs an sämtlichen Engpässen vorbei.
Allerdings regnete es weiter und der Himmel wechselte mit Blick auf das Ziel auch nur minimal seine Graustufen.
In meinem Kopf rumorte es und ich machte mir ernsthaft Vorwürfe warum ich meinem Kumpel bei so einem Pisswetter zum Angeln mitschleife!
Welcher Wetterbericht hatte jetzt wohl recht gehabt?
Hatte ich das Regenradar und die Satellitenaufnahmen falsch gedeutet?
Würden wir überhaupt angeln können und vor allem wie würde der Wind sein?
Die Prognosen reichten von Windstärke 5, bis runter zu Windstärke 2 mit Böen um die 50kmh.
Ganz klar, wir würden es herausfinden!
Also absolvierten wir die letzten km auf der Landstraße bis zum Ziel.
16:15 kamen wir dann am See bei leichtem Nieselregen an und schmissen uns umgehend in Gummistiefel und Regenjacke.
10 Minuten später der erste Wasserkontakt.
Wir versuchten es zuerst einmal an dem Hotspot von vergangenem Dienstag doch mussten schnell feststellen, dass erst einmal gar nichts ging.
Tja…. die stehen derzeit bestimmt noch etwas tiefer oder es ist halt noch keine Beißzeit.
Also haben wir erst einmal das gegenüber liegende Ufer und den Schilfsaum abgeklappert.
NICHTS...!
Nachdem wir dann Beide den ein oder anderen Gummi verloren hatten und ich noch meinen frisch gekauften Spinnerbait im Schilf zurück lassen musste. Ging die Laune noch weiter in den Keller.
Naja, wenigstens regnete es nicht mehr!
Dafür hatten wir aber nun Gegenwind, die Füße wurden immer kälter und trotz des auflandigem Windes, nicht einmal der kleinste Kontakt.
Leicht entmutigt stapften wir also wieder zurück zum anderen Ufer, da wir uns so langsam dem Zeitfenster näherten, dass mich am Dienstag so glücklich gemacht hatte.
Ganz ehrlich, es war mindestens 5 Grad kälter, weiterhin windig und es stimmte nur Uhrzeit, Ort und auch die Sonne blickte nur ab und zu ein wenig heraus. Hoffnung hatte ich nicht wirklich.
Ach was solls, leicht deprimiert pack ich meine neue BC Combo aus und fädelte den 100er Arnaud ein.
Ich machte den ersten Wurf und führte meinem Kollegen das neu erworbene Equipment vor.
Arg weit kam ich allerdings nicht, noch während ich beim 2. Wurf ein kleines Tutorial abgab in Hinsicht auf die neu erworbenen Köder und die Köderführung mit twitchen jerken etc. gab es schon den ersten Einschlag.
Mein Kollege schaut mich mit fragendem Blick an: „Echt Jetzt?“
Und ich entgegnete nur: „Jetzt geht’s los!“
Zu Tage kam ein guter 30er Barsch der aber aufgrund der überschäumenden Freude und eines Quickreleases nicht näher begutachtet oder vermessen werden konnte.
Ich freute mich trotzdem wie ein Schneekönig, das meine neue MH-BC-Combo endlich entschneidert war und schnappte mir wieder die Barschrute.
Also erst einmal auf das vertraute gesetzt und diverse Gummis am Chebu- und Jika-Rig durchgeleiert.
Nachdem ich dann recht flott Barsch 2 und 3 verhaftet hatte, krümmte sich auch die Rute meines Kollegen und er konnte 2 gute Barsche mit 31 und 33cm in Folge zu einem Landgang überreden.
Die kleine Pause zwischendrin nutze ich erst einmal um den 61er Squirrel aufzuziehen und hatte prompt auch beim 2. Wurf den nächsten ü30er Kollegen am Haken.
FU** ausgestiegen! Vor mir im klaren Wasser drehte der Barsch wieder Richtung Tiefwasser ab.
„Egal, den Bekomme ich noch!“ Die Schnur zischte durch die Ringe und hinter der zuletzt geschätzten Position des Fisches nahm der Squirrel erneut seine Arbeit auf.
Twitch 1, 2 & 3….. hab ihn wieder! Die Barschrute ging in einen schönen Halbbogen über und ich sah den Prachtburschen 2m vor mir im Wasser springen.
FU** schon wieder ab!!!
Der Junge machte es mir echt nicht leicht.
Ich überwarf ihn noch einmal und wieder war er gegenüber den Verführungskünsten des Eichhörnchens nicht abgeneigt. Die letzten 3m vorm Ufer twitchete ich also den Squirrel, vollkommen auf Sicht, wie eine brasilianische Sambatänzerin vor dem Prachtbarsch her.
UND….., aller guten Dinge sind 3.
Wenige Sekunden später zappelte der Barsch an der Schnur und während ich mich selbst noch feierte den Jungen doch noch 50 cm vor meinen Füssen überlistet zu haben, merkte ich nur noch wie der Punk sich mit allen Kräften dagegen sträubte von mir befingert zu werden, und wie sich der hintere Haken des Squirrel volle Kanne in meinen Daumen bohrte.
Ich Fluchend, hakte mein Kollege den Fisch ab und releaste Ihn um erst einmal das gezappel an meinem Daumen los zu werden.
Ein klassisches Unentschieden also 3:3 zwischen mir und dem Barsch. Zumindest was das Fluchen angeht.
Der Haken saß tief, aber ein beherzter Ruck und raus war er.
Puhhhh. Das Pochte ganz schön! Aber nach einem Pflaster, dass die Blutung überraschender Weise stillen konnte, 3-4 Fruchtgummis und ner Kippe hatte ich wieder Laune weiterzumachen.
Im Nachhinein bin ich auf jeden Fall immer noch froh, dass ich den Squi mit Schonhaken gefischt hatte.
Weiter ging es mit einem Gummi am Jika und Offset, bis ich 2 gute Fische später dieses auch abriss und ich fluchend die Barschrute weglegte. Es war nun gerade Sonnenuntergang und ich wollte einfach mit dem immer noch pochendem Finger keinen Knoten mehr binden.
Aber meine neue BC stand ja immer noch mit dem Arnaud bestückt hinter mir.
„Nur wer einen Köder im Wasser hat fängt!“
Also raus mit dem Ding und innerhalb der ersten 2 Würfe wieder ein Tock!
Mein Kollege schüttelte nur noch den Kopf und ich landete somit kurz später mit 37cm den besten Barsch an diesem Abend.
Hochzufrieden probierte ich dann noch einige Köder an der BC durch aber die Beißzeit neigte sich dem Ende zu und mehr wie ein kleiner 28er der sich am Zalt-Zam vergriffen hatte, war nicht mehr drin.
Mit einem lachendem und weinenden Auge packten wir schließlich zusammen und fuhren Richtung Heimat.
Letzt endlich ließen wir bei einem Burger und nem Bier den Tag noch einmal Revue passieren und kamen zu dem Entschluss, dass es trotz geringerem Fangerfolgs und viel Gefluche doch die Richtige Entscheidung war Angeln zu gehen und man doch schon einiges zu erzählen hatte.
Hier noch ein Bild von einem der Gesellen. Der auf das Jika Rig und einen Pintail biss.
Generell versuche ich eigentlich weniger Fotos zu machen, da ich die Fische und Köder schnell wieder im Wasser haben möchte also verzeiht mir, die wenigen Bilder.