Finde ich ja bemerkenswert, dass man über die neuen Penzillserien so gut wie gar nichts hört. Obwohl die Dinger so beliebt sind
Ein ganz toller Bericht. Vielen Dank für feine Mühen und die Zeit diesen Artikel für und geschrieben zu haben.Sooo, ich habe die Penzill Black Spear WG 2-7g mal auf Herz und Nieren geprüft.
Folgender Bericht bezieht sich nur auf meine subjektive Wahrnehmung und jeder Angler wird seine eigene subjektive Meinung über die Köderführung und Rückmeldung haben.
Folgend ein paar Netzbilder zu der Rute:
Die Eckdaten der Rute:
1,95m
110g
WG: 2-7
High Carbon Blank
SIC Ringe
Ovale Einlage
EVA Schaumstoff Griffe
Fuji-S Schraubrollenhalter
Verbesserte Köderkontrolle und Bisserkennung
Spitzenaktion
Meine subjektive Meinung:
Gekauft, um kleine UL-Minnows zu twitchen, habe ich diese Rute für ca. 85€ erstanden. Ausgepackt und begutachtet, ist die Rute mMn. in der Preisklasse gut verarbeitet. Die Rute weist keine Lackfehler auf und die silbernen Zierwicklungen sind auch sauber und schön. Mit der Lupe könnte man sagen, dass es doch etwas besser geht, aber hier handelt es sich um optische Spielereien, die die Funktion in keiner Weise einschränken.
Die Rute ist bretthart und geht dann ins semiparabolische über. Der Griff ist ab Rolle ca. 32cm lang und für Twitchexperten damit bestimmt zu lang. Dazu aber später mehr.
Das Einsatzgebiet: Die Ruhrgebietskanäle und die Lippe
Die getesten Köder: UL Minnows bis ca. 6cm (größter, bzw. druckvollster: Squirrel 61SP DD)
Jiggöpfe bis 7g und 7cm Gummi
Eingesetzte Rolle: Exage 2500er mit Climax Mig Schnur (Herstellerangabe: 0.04, 2,7kg Tragkraft)
Zum Einsatz: Als Twitchneuling bin ich noch nicht so anspruchsvoll, was die Grifflänge für Twitchruten angeht. Ich selber twitche (Achtung, jetzt wird es kompliziert) als Rechtshänder mit dem Griffstück über dem Unterarm, d.h. die Rute liegt in der hohlen Hand und zeigt mit der Rutenspitze steil nach unten. Gerade an Spundwänden oder steilen Ufern würde ich auch mit kurzem Griffstück so fischen. Von daher schränkt der lange Griff mich nicht wirklich ein und bei dem geringen Rutengewicht ist es auch nicht ermüdend so zu fischen.
Als optimale Köder haben sich eher flach laufende Minnows zwischen 2-5g erwiesen. Zum Beispiel gefischt wurden:
Rapala UL Minnow 4g 0,6 - 0,9m
Kogha Scale Dancer 2,2g 1m (ein sehr günstiger und dennoch fängiger Wobbler von Askari)
Tiny Frys
usw.
Diese können wunderbar animiert werden.
Cranks wie der Chubby kann man auch damit fischen, werden aber nicht so stark abgepuffert, als an einer weicheren Spitze. Mich persönlich stört es nicht, ich fische aber auch nicht so oft mit Cranks.
Abhängig vom Wobbler sind mit dem Setup Wurfweiten bis ca. 25m möglich (gemessen auf Google Maps). Das muss noch nicht mal mit Gewalt geschehen, sondern die besten Ergebnisse erzielt man mit einer Hand über die linke Schulter.
Was die Penzill an die Grenze treibt ist ein Squirrel 61 DD. Dieser läuft einfach zu tief, als dass man ihn verführerisch twitchen kann. Es geht noch gerade eben, aber der Spaßbereich liegt darunter. Das heißt aber auch, dass die Wobbler durchaus schwerer sein können, aber nicht zu tief laufen dürfen.
Auch Stickbaits können ruhig größer sein und lassen sich wunderbar "Walk the Dog"-mäßig führen.
Jigmäßig wurden von mir 1,5g - 7g gefischt, wobei sich ab 2,5g im eher flachen Wasser (Kanal parallel zur Steinpackung, Yachthäfen) als optimal ergeben haben. 5g auf der Strecke sind noch fischbar, aber die Penzill wäre hier nicht mehr meine erste Wahl. 7g sind wie der Squirrel zwar noch fischbar, machen dann aber keinen wirklichen Spaß mehr. Die Wurfweite bei 3g Jigköpfen beträgt ca. 30m (Überkopf). Das Wurfgewicht lässt sich nach oben noch etwas ausreizen, macht aber bei dieser Rute aus o.g. Gründen weniger Sinn.
Zusätzlich wurde noch Splitshot gefischt, was auch möglich ist, aber von mir zu selten praktiziert wird, als das ich hier ein Urteil fällen möchte.
Die Rückmeldung bei Bissen ist in beiden Fällen gut, gerade bei 3g Jigkopf knallen grad die Kleinen überaus wuchtig rein. Beim Jiggen allgemein sollte aber definitiv mit einem Auge auf die Rutenspitze geschaut werden, denn nicht jeden Grundkontakt spürt man wirklich.
Zu den Drilleigenschaften: Die Rute steckt wirklich einiges weg. Ein 40er Zander und ein 60er Döbel waren kein wirkliches Problem für die Rute und machen richtig Spaß. Selbst kleinere Barsche machen richtig Theater.
Das große ABER:
Durch die harte Spitze ist meine Fehlbiss- und Aussteigerquote gerade im Bereich der Barsche bis 10cm sehr gestiegen. Attacken von kleinen Barschen die bei Twitchpausen geschehen werden manchmal nur gesehen, aber nicht gespürt, weil sie in dieser Millisekunde statt finden, in der die Schnur grad schlaff ist und die Spitze dann vermutlich nicht genug nachgibt. Will man die Ausbeute der kleineren Barsche erhöhen, sollten Wobbler langsam eingeleiert werden.
Beim Jiggen verhält es sich ähnlich: Wäre die Spitze etwas weicher, wäre die Bissausbeute bei kleineren Barschen um einiges besser, würde aber die anderen Eigenschaften bestimmt zu stark beeinflussen.
Fazit: Mein Fazit fällt trotz allem positiv aus. Für das Geld bekommt man eine super schöne und qualitativ gute Rute. Wer an einem Gewässer größere Barsche ab ca. 10cm mit kleinen Minnows oder Gummifisch in Brutfischgröße überisten kann und will, wird mit dieser Rute richtig Spaß haben. Gerade bei größeren Fischen hat man dieses Erlebnis, dass man einen Fisch plötzlich im Drill hat und erstmal überlegen muss, was gerade passiert ist, da Einschlag und Anschlag in einem Bruchteil einer Sekunde zu einem einzigen Vorgang verschmelzen.
Wer kleinere Barsche auf Frequenz angeln will, sollte definitiv zu einer Rute mit feinerer Spitze greifen.
Ich hoffe, mein Bericht ist trotz aller subjektiver Färbung hilfreich. Gerne nehme ich Tipps an, was in dem Bericht noch fehlt, da es sich um meinen ersten Bericht zu einer Rute handelt.
Das große ABER:
Durch die harte Spitze ist meine Fehlbiss- und Aussteigerquote gerade im Bereich der Barsche bis 10cm sehr gestiegen. Attacken von kleinen Barschen die bei Twitchpausen geschehen werden manchmal nur gesehen, aber nicht gespürt, weil sie in dieser Millisekunde statt finden, in der die Schnur grad schlaff ist und die Spitze dann vermutlich nicht genug nachgibt. Will man die Ausbeute der kleineren Barsche erhöhen, sollten Wobbler langsam eingeleiert werden.
Beim Jiggen verhält es sich ähnlich: Wäre die Spitze etwas weicher, wäre die Bissausbeute bei kleineren Barschen um einiges besser, würde aber die anderen Eigenschaften bestimmt zu stark beeinflussen.
Fazit: Mein Fazit fällt trotz allem positiv aus. Für das Geld bekommt man eine super schöne und qualitativ gute Rute. Wer an einem Gewässer größere Barsche ab ca. 10cm mit kleinen Minnows oder Gummifisch in Brutfischgröße überisten kann und will, wird mit dieser Rute richtig Spaß haben. Gerade bei größeren Fischen hat man dieses Erlebnis, dass man einen Fisch plötzlich im Drill hat und erstmal überlegen muss, was gerade passiert ist, da Einschlag und Anschlag in einem Bruchteil einer Sekunde zu einem einzigen Vorgang verschmelzen.
Wer kleinere Barsche auf Frequenz angeln will, sollte definitiv zu einer Rute mit feinerer Spitze greifen.
Ich hoffe, mein Bericht ist trotz aller subjektiver Färbung hilfreich. Gerne nehme ich Tipps an, was in dem Bericht noch fehlt, da es sich um meinen ersten Bericht zu einer Rute handelt.