Weniger ist mehr - Downsizing im Köder Dschungel

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Heiner

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Weit weniger klar ist allerdings, wie gewisse redundante Ködersammlungen zustande kommen, von denen hier die Rede ist.

Eine einzige, ganz und gar nicht ungewöhnliche Frage an @graysson weiter oben genügt schon, um einen Zwergenaufstand auszulösen? Wie seltsam ist das denn?
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graysson

Echo-Orakel
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Aber mal im Ernst: Woran liegt das eigentlich? - Zu wenig Zeit? - Schlechte Gewässer?

Die passende Krankheit dazu sich "Gear Aquisition Syndrom". Ich glaube, ich bin davon betroffen, da es sich nicht nur aufs Angeln beschränkt.

Ansonsten...
Hier in Bayern hält sich die Lust, alleine in der lauten Großstadt (oder die 30-100km einfache Strecke zu den anderen Vereinsgewässern zu fahren) zu angeln, in Grenzen. Wenn ich dann mal rausgehe, bekomme ich die meiste Zeit nicht einmal Bisse geschweige Fische, was vermutlich an der Gewässerkenntnis liegt.

Deswegen fahre ich fahre ich jetzt meist 2 Mal im Jahr nach MeckPom und angel dort mit Kumpels/Verwandten in deren Vereins-See oder der Ostsee...wo ich ganz normal fange.
 

Ruti_Island

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@graysson sicher, dass du das richtige Hobby gewählt hast?
Ich bin schon mehrmals für einen Angeltag 200km hin und 200km zurück gefahren. Ich würde und werde es wieder tun. Auch für nur einen Biss am Tag.

100km einfache Strecke finde ich für einen Angeltag an ein aussichtsreiches Gewässer keinesfalls übertrieben.
 

Trawar

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Alle Gewässer die in einer Stunde erreichbar sind kommen infrage alles andere muss ich mir fest einplanen der Rest wird spontan entschieden
 

Fr33

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Mir gehts da genau so - zum Main hab ich 30km - zum Rhein knapp 40km. Unter der Woche nach Feierabend geht eig nur im Sommer. Und selbst da kann es verkehrsbedingt eher zu nem Dämmerungsangeln werden. Und mal ehrlich - für 1-2h Stunden Angeln - fährt man keine 45km hin und wieder zurück...Jetzt im Herbst/Winter wird es früher dunkel und damit ist nach der Arbeit Angeln schon eher ein Nachtangeln..... muss man mögen. Gerade wenn es kalt und ungemütlich wird...

Als mehr oder weniger Wochenend Angler will ich auch die Zeit nutzen und so flexibel wie möglich am Wasser sein. Da sind für mich persönlich so Zwangs-Angelmethoden obwohl die Bedinungen nicht passen rausgeschmissene Zeit...
 

Heiner

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Die passende Krankheit dazu sich "Gear Aquisition Syndrom". Ich glaube, ich bin davon betroffen, da es sich nicht nur aufs Angeln beschränkt.

Ansonsten...
Hier in Bayern hält sich die Lust, alleine in der lauten Großstadt (oder die 30-100km einfache Strecke zu den anderen Vereinsgewässern zu fahren) zu angeln, in Grenzen. Wenn ich dann mal rausgehe, bekomme ich die meiste Zeit nicht einmal Bisse geschweige Fische, was vermutlich an der Gewässerkenntnis liegt.

Deswegen fahre ich fahre ich jetzt meist 2 Mal im Jahr nach MeckPom und angel dort mit Kumpels/Verwandten in deren Vereins-See oder der Ostsee...wo ich ganz normal fange.

Yep, das ist unschön, wenn man lange Strecken fahren muss und die Gewässer auch noch - na, sagen wir mal "arg mittelprächtig" sind.

Die Beschränkung auf den Urlaub ist dann nicht die allerschlechteste Wahl. Wenn ich hier nur saumiserable Gewässer hätte in der Umgebung, würde ich es vielleicht genauso machen.

Dass schlechte Bedingungen einer der Hauptgründe sind, warum sich Manche unentwegt mit Tacklekäufen beschäftigen als Kompensation, ist weder neu noch unverständlich.
 
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Heiner

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PS: Die Sicht ändert sich, wenn man anfängt, Baits als bloße Werkzeuge zu betrachten, die auf bestimmte Situationen passen und auf andere halt nicht. Das allein nimmt schon viel von dem angedrehten faulen Zauber, den eine rührige Werbeindustrie gern da hineinlegt, damit Umsatz sei.

Es macht zum Beispiel wenig Sinn, mehrere Fabrikate ein und desselben Baittyps mitzuschleppen, die alle mehr oder weniger das gleiche tun. Man suche sich den Besten heraus, zum Beispiel in Sachen Wurfeigenschaften oder was man sonst für vorrangig einschätzt, und vergesse die anderen, denn man braucht sie nicht.

Ein ähnliches Prinzip kann man auch beim Kauf walten lassen. Wenn man keine wirklich konkrete Vorstellung davon hat, warum man überhaupt etwas kauft, ist das so gut wie immer ein sicherer Indikator, dass der Kauf schlicht sinnlos ist.

Baits, man kann es nicht oft genug sagen, sind einfach Werkzeuge. Man rennt ja auch nicht in einen Laden, um irgendeinen Schraubschlüssel zu kaufen, wenn man tatsächlich nur einen Elfer braucht, nicht wahr?

Natürlich gibt es Schraubenschlüssel von fraglicher Qualität und solche von guter. Ich für meinen Teil habe lieber eine kleine Auswahl von guter, als einen doppelt und dreifach gemoppelten Satz von minderwertiger Qualität.

Und damit wäre dann der Keller schon mal halb geleert, wenn man es konsequent angeht. Ach und: Strahlende Jungangler-Mienen danken es Ihnen, wenn Sie den überflüssigen Kram ganz einfach verschenken.
 
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Streifenspinner

Gummipapst
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Weit weniger klar ist allerdings, wie gewisse redundante Ködersammlungen zustande kommen, von denen hier die Rede ist.

Eine Mischung aus Kaufsucht, Versagensängsten am Wasser und dem klassischen Werbeopfer? Machen wir uns doch nichts vor, die gleichen Mechanismen, die schon bei Kindern vor einem Süßigkeitenregal funktionieren tun es bei Spinnanglern auch, wenn die eine große Ansammlung von kunterbunten Ködern jeglicher Art im Laden oder Katalog sehen.
Vernunft ist die Reduktion auf das Notwendigste.
Auch ich bin früher in solchen Fallen getappt. Wenn sie einem bewusst sind, klappt das aber nicht mehr wirklich.

Es hilft auch ungemein generell beim privaten Einkaufen "wirtschaftlich" denken zu lernen. Das heisst z.B. mehr Geld für Dinge auszugeben, die man ständig benutzt, aber auch Ware nicht zu kaufen, die anschließend nur sinnlos und ungenutzt herumliegt.


Eine Box - 5 Köder - über 2kg.

Soviel zum Thema Big Baits? Braucht man die wirklich unbedingt, nur weil sie in den 90er Jahren ein Herr Eggers, den ich für sein Lebenswerk durchaus schätze, aus den USA mitgebracht hat?
Wenn ich mir anschaue mit was ich meine Hechte fange, (15cm Wobbler, max. 10cm Blinker, 4-5-6er Spinner) habe ich kein Mitleid was das schleppen angeht. Mein schwerster Hechtblinker wiegt 15g.
 

Heiner

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Wenn man selektiv fangen will, braucht man Bigbaits, sonst nicht. Und das auch nur für Gewässer, die das hergeben.

Vernunft ist die Reduktion auf das Notwendige.

Genau.

Zu den Gründen, viele, viele bunte Smarties zu kaufen, würde ich noch einen hinzufügen: platt gefischte Gewässer.
 
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Ruti_Island

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Soviel zum Thema Big Baits? Braucht man die wirklich unbedingt, nur weil sie in den 90er Jahren ein Herr Eggers, den ich für sein Lebenswerk durchaus schätze, aus den USA mitgebracht hat?
Wenn ich mir anschaue mit was ich meine Hechte fange, (15cm Wobbler, max. 10cm Blinker, 4-5-6er Spinner) habe ich kein Mitleid was das schleppen angeht. Mein schwerster Hechtblinker wiegt 15g.

Hier steht alles Wichtige: https://www.barsch-alarm.de/community/threads/wo-liegen-die-vorteile-von-big-baits.36363/
 

Speedy81

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Ich habe radikal aussortiert, da ich eigentlich nur 2 Gewässer befische und die auch sehr gut kenne, Fische ich auf Zander nur noch westin Gummis und auf Hecht habe ich mich auch auf 3 Hersteller reduziert und der Erfolg gibt mir recht, fange genauso gut wie vorher.
 

Heiner

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Nichts geht über ein wohlmöglich kleines, aber mit Bedacht und Gewässererfahrung zusammengestelltes Bait-Repertoire. Wenn man keine klare, gut begründete Vorstellung davon hat, warum ein bestimmter Bait überhaupt Teil der Sammlung ist, ist er meistens überflüssig.
 
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RaubfischRookie

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Ich laufe mittlerweile mit einer Hüfttasche rum, wo genau eine Box mit Köder reinpasst.
Bin absolut zufrieden, mehr brauch ich nicht. Herrlich angenehm.
 

Heiner

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Nicht mal aufs Boot nehme ich viel mit an Baits. Es ist in der Tat ausgesprochen angenehm, sich nicht das ganze kleine Boot mit Tackle dicht zu pflastern, das man gar nicht braucht. Setzt nur voraus, dass man das betreffende Gewässer gut kennt und eine begründete Vorstellung davon hat, was aktuell geht und was nicht. Und wenn die Baits obendrein etwas breitbandiger und variabler funktionieren, zum Beispiel, was die Lauftiefe oder das Einholtempo betrifft: Nun, um so besser.

Ein weiteres großes Plus ist, dass man bei bewusst beschränkter Köderzahl nicht jedesmal in eine hektische Köderwechselei verfällt, wenn es nicht gleich läuft, sondern seinen Plan für den Tag konzentriert durchfischen kann ohne Ablenkung. Das bringt mehr unterm Strich, auch wenn man im Einzelfall sicher einmal daneben liegen wird. Aber dann hat man eine eingeschränkte Faktenlage, welche es leichter macht, über die Gründe nachzudenken, die keineswegs bloß im "falschen Bait" zu finden sind, sondern bekanntlich ganz andere Ursachen haben können.

Die weit verbreitete Angewohnheit, Misserfolge reflexhaft auf den "falschen Köder" zu schieben, hat offenbar damit zu tun, dass dies die allerbequemste Hypothese ist, warum es nicht laufen will. Denn prinzipiell muss man dann ja nur in den nächsten Laden spazieren, um den "einzig richtigen Bait" zu ergattern. Erfolg wäre demnach also käuflich - diese Vorstellung macht Spaß und strengt nicht weiter an, ist allerdings meist nicht die Lösung des Problems.

Denn viel wahrscheinlicher, als den vermeintlich "einzig richtigen Bait" in einem überdimensionierten und dabei zig-fach redundanten Angebot verpasst zu haben, ist es, ganz einfach zur falschen Zeit am falschen Ort auf dem Wasser gewesen zu sein. Und ein überfischtes Gewässer repariert auch keine noch so voll gestopfte Köderbox mehr.
 
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blankmaster

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Nur mal so nebenbei:

Wenn unser Familienurlaub nach Holland ansteht benötige ich von 1000 mitgeschlurrten Ködern in der Regel EINEN.

Aber welchen ? ;)

Ich habe es schon oft erlebt, dass die Fische allen Ernstes nur auf eine bestimmte Farbe mit einer bestimmten Aktion abgehen - auf die anderen Köder passiert wenig bis null. Dabei können die fängigen Kombinationen von Jahr zu Jahr extrem variieren. Und es kann auch einen riesigen Unterschied machen, ob ein GuFi 2 cm größer oder kleiner ist.

Also benötige ich nicht nur verschiedene Farben, sondern auch noch verschiedene Größen...

So kommt der ganze Krempel aus dem Keller mit - die ersten Tage wird nur getestet, und nach einigen Tagen ist meist einigermaßen klar, wie der Hase aktuell läuft, und es kommen von Zentnern mitgeschleppter Köder nur sehr wenige mit ans Wasser.

Klar gibt es Köder, die "immer" laufen - aber eben nicht "immer" :). Auch nicht GPC.

Gruß

BM

PS Vorletzten Urlaub habe ich die letzten Tage unseres Urlaubs mit einem zerfetzten FSI gefischt, der mehr aus Sekundenkleber als aus "Gummi" bestand. Er war der letzte seiner Art :cry: in dieser Farbe und Größe. Hunderte anderer mitgebrachter ähnlicher GuFis wurden stumpf ignoriert. Das wird mir nie wieder passieren....

PPS Wenn ein mir gut bekanntes Gewässer bezüglich Klarheit, Ablauf im Jahreszeitenwechsel etc pp berechenbar ist, bin ich auch ein Freund von "weniger fängt mehr" - aber nur dann.
 

Heiner

BA Guru
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Deswegen war ja auch die Rede von Gewässern, die man sehr gut kennt.

Die Tendenz, manisch Köder zu sammeln, ist ein zusätzliches Thema, das hier aber durchaus hingehört. Denn dass haufenweise unnötiger Kram gekauft wird als Ersatz für mangelnde Erfolge, ist ja nichts wirklich Neues. Davon lebt schließlich eine ganze Branche.
 

Japanolli

Gummipapst
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Man muss hier doch unterscheiden.
Sind die Fische beissfreudig, wird man seine Bisse bekommen, wenn der Köder halbwegs ins Beuteshema passt.
Wenn sie aber gerade nicht in Beisslaune sind und erst überredet werden müssen, dann sind Bait und Führungsstil von zentraler Bedeutung. Und dann können kleine Unterschiede viel ausmachen.
 

Swinging Jiggy

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Für mich ist es viel wichtiger irgendwas zu fangen, als planmässig irgendeieinem Zielfisch hinterher zu jagen.

Ein Angeltag ist schon erfolgreich wenn ein kleines Bärschlein am Haken zappelte.

Der Nervenkitzel mit nem neuen Köder einen Räuber zu überlisten macht für mich auch einen grossen Teil des Angelns aus.
Diesen Spassfaktor bringt mir nur das Ausprobieren!

Wenn ich ans Wasser gehe, möchte ich Fische fangen. Seh ich Rapfen rauben, angel ich darauf. Erkenne ich einen potentiellen Hechtplatz, kommt ein Hechtköder ans Band.

Genau so verhält es sich mit den Situationen am Wasser. Wetter, Licht, Strömung, Färbung des Wassers, Wurweitenanforderung usw., bei der eine gewisse Köderauswahl von Nöten ist.

Will damit sagen, dass meine Köderzusammenstellung immer auf ALLE Eventualitäten ausgerichtet sein muss.
Mir macht es auch nichts aus mal ne 4 kg Tasche mit ans Wasser zu schleppen, nehme ja auch 2-3 Kombos mit.

Allerdings gibts auch Ausnahmen. Watfischen, Streetfishing etc.! Da sinds 2 Bauchtaschen + was in die Weste passt.

Fazit: Jedem das Seine! Fischen ist nicht nur fangen! Downsizing nur in bestimmten Situationen!
 

Swinging Jiggy

Twitch-Titan
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Wenn man nur 5 Köder die man kennt an Gewässer die man kennt zu gewissen Zeiten die man kennt, mitnimmt...

...wo bleibt da...

der Pioniergeist?
die Experimentierfreude?
der Überraschungsfaktor?
das Gehirn-Jogging?

Mir wäre es zu langweilig!

Mehr bringt mir eben mehr!

Hab noch was vergessen.

Ich modifiziere bzw. Gestalte Erfolgsköder sogar um. Wenn ich dann darauf Bisse oder sogar Fische fange, gibt das mir den Kick!
 

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