Kommt der Schlagschnurknoten oder "Jochenknoten" nicht aus der Meeres- und Brandungsangelei, Heiner? In Nordnorwegen wird der beispielsweise sehr häufig und in diversen Varianten genutzt.
Außerdem gibt es doch genügend Angler, die auch im Big Bait Sektor, schon jahrelang mit dem "Alberto", "Jochen" oder dem "Albright" in seinen diversen Varianten super klarkommen. Viele schalten zudem gar kein Fluoro vor und knoten die Hauptschnur über nen Wirbel etc. direkt ans Stahl. Lass doch die Leute einfach mal machen. Vor dem FG haben die Leute doch auch schon geangelt.
Die meisten Bigbaitangler machen, wie du richtig sagst, überhaupt keinen Knoten zur Verbindung mit einer FC-Schlabgschnur, weil sie, grad wie in den USA, Geflochtene pur fischen und also keinerlei Erfahrung mit FC-Schlagschnüren haben. Aber ich habe seit Jahren eine FC-Schlagschnur dran - warum, steht im Detail an anderen Stellen - und kann nur wiederholen: Der Jochenknoten kommt nicht mal annähernd an den PR- und den FG-Knoten heran in Sachen Knotentragkraft und in Sachen Langlebigkeit.
Und nein, ich "lasse die Leute nicht einfach mal machen". Wenn ich schon eine FC-Schlagschnur empfehle beim Bigbaitangeln, werde ich den Leuten nicht erzählen, dass minderwertige Knoten dafür gut genug seien, das wäre erstens gelogen und zweitens unverantwortlich. Denn ich weiß, dass sie nicht geeignet sind für diesen Zweck, da ich sie ausgiebig ausprobiert habe in der Bigbait-Praxis, und das nicht bloß im Kopf. Aber ich glaube kaum, dass irgendwer dahin zurück möchte.
Ob der Jochenknoten aus der Meeresangelei stammt, weiß ich nicht. Aber der spielt dort heute kaum noch eine Rolle, genauso wenig wie der Albertoknoten und dergleichen, da der FG- und der PR-Knoten alle anderen Knoten weitgehend verdrängt haben, weil sie der aktuelle Stand der Technik sind. Das "Argument", die Leute hätten schließlich früher auch anders geangelt, ist übrigens, mit Verlaub, völlig bescheuert. "Früher" hatten's weder FC noch Geflochtene und Bigbaits auch nicht, wie ich noch gut erinnere, und also auch nicht die damit zusammenhängenden technischen Probleme. Aber ich glaube kaum, dass irgendwer in diese Spinnangel-Steinzeit zurück möchte.
Ein knubbeliger Achterkonten ist übrigens nicht besser als ein Überhandknoten bei schwerem Gerät. Beide haben einen Durchmesser von dreifacher FC-Schnurstärke und schrabben bei den hier infrage stehenden FC-Formaten vernehmlich durch die Ringe. Das hält kein Knoten lange aus, wenn hinten dran was hängt, das von 130g an aufwärts wiegt. Ich habe mehrfach selbst erlebt, wie ein so geschwächter Knoten schon nach wenigen Stunden riss, leider auch einmal mit einem Großen hintendran - was dann der letzte Anstoß für mich war, nach was Besserem Ausschau zu halten.