Nach anfänglicher Skepsis habe ich jetzt auch zum 1. mal Esterline ausprobiert und zwar Sunline Saltimate Rushhour 0.35 1,75lb Tragkraft.
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Warum genau die, ehrlicherweise war sie verfügbar und las sich auf der Sunlineseite nicht zu schlecht.
1. Eindruck:
Ein ultrafeines Schnürchen vom Gefühl her Richtung menschliches Haar und in etwa auch mit dieser Tragkraft.
Tatsächlich war sie für diese Stärke auch vergleichsweise steif im Vergleich zu FC und PE sowieso.
Ein etwa 10cm langes Stück stand ab ohne sich groß zu biegen.
Einsatzgebiet, Bedenken und Erwartungen:
Zu allererst wollte ich es einmal ausprobieren denn mit meiner aktuellen Gosen Tiny PE 0.2 war ich bis dato ganz zufrieden.
Mein Test mit durchgängigem 3 Lb FC viel jedoch gemischt aus.
Gefischt soll das ganze am Mittelmeer auf möglichst Aji/Bastardmakrele und zwar mit Jigheads < 2Gr. Und kleinen Softlures, meist Pintails als Trailer.
Mein standard Jighead
Cultiva Mebaru Dama Glow Jig Head JH-83G
hat 1 Gr. bei ruhigem Wetter und max 2 Gr. Bei "stärkerem" Wind.
Meine Befürchtungen;
- zu steif und dadurch schnellere Windknoten
- schlecht zu binden und schlechte Knotentragkraft
- schlechte Wurfweite
Meine Erwartungen:
- schnelleres Absinken
- geringerer Schnurbogen
- besserer Köderkontakt
Aufspulen und knüpfen des Systems:
Das ganze sollte an meiner Xesta Black Star extra tuned
S64UL-S “Semi Automatic”
Wg 0,1 - 4 Gr. gefischt werden.
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Als Rolle verwendete ich die Daiwa Ignis Type-R allerdings wurde die Schnur auf eine RCS 2004 Ersatzspule aufgespult.
Die original Spule behielt weiterhin die Gosen Tiny PE.
Das Aufspulen verlief problemlos, die Frau bekam wie immer die Spule auf einen Stift gesteckt in die Hand und bremste ganz leicht so dass ich minimalen Druck beim Aufspulen hatte.
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Als Vorfachmaterial nahm ich Stroft FC1 mit 1,9 kg Tragkraft.
Angebunden habe ich das FC mit dem empfohlenen Surgeonknot.
Der ist ziemlich leicht zu binden nur graut es mir davor den mal bei Dunkelheit und etwas Wind binden zu müssen da man das FC in kompletter Länge durch die Schlaufe fädeln muss.
Erster Test:
Ja was soll ich sagen, das Zeug liefert.
Die Wurfweite erschien mir nicht wesentlich schlechter als mit PE, bei FC meinte ich da schon einen spürbaren Weitenverlust gemerkt zu haben.
Mit dem 1 Gr. Jighead kam ich auf ca. 15 m.....vielleicht auch etwas mehr.
Der Köderkontakt ist tatsächlich sehr gut, man wirft aus kurbelt kurz und schon "spannt" sich die Schnur.....fast so als wäre sie aus Blei.
Man hat also sehr schnell Kontakt und definitiv weniger Schnurbogen
Auch sinkt der Jighead merklich schneller.
Das ganze System ist natürlich ultra sensibel, meine Bremse war sehr leicht eingestellt....ich würde mal auf 50 bis 100Gr tippen.
Leider lief es mit Aji schlecht ich konnte insgesamt nur 2 fangen dafür aber ein paar Brandbrassen und ein paar Gelbstriemen(boops boops).
Ich hob sie meisten raus aber ein Kescher ist da schon zwingend erforderlich auch gingen selbst "kleine" Fische in die Bremse.
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Einmal schaffte ich es tatsächlich einen Windknoten zu werfen, den ich dummerweise zur besten Beißzeit zu entwirren versuchte.
Schließlich riss ich ihn ab, was nicht sehr schwer ging so ca. 0,5kg müsste das System getragen haben.
Fazit:
Dem Zeug kann man definitiv eine Chance geben.
Der Köderkontakt ist sehr gut,
die Wurfweite ist gut.
Es lässt sich passable Knoten und all zu steif ist es auch nicht.
Wie es da in größeren Stärke aussieht weiß ich nicht.
Für die ganz feine Fischerei jedenfalls wirklich eine Option.