Strategie an großen Gewässern

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Spin+Fly

Bigfish-Magnet
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Der See ist ein gefluteter Tagebau...
Die großen Fänge bleiben allerdings noch aus .. paar kleinere Hechte, immer mal 1-2 Barsche bis maximal 30cm würde ich sagen....
Es gibt Barsch, Hecht und auch Zander...
Warum auch immer, ich sehe extrem wenig Fisch...
Wasservögel hats hier leider nicht viele,

Ich finde Futterfisch finden ist bei großen Gewässern wichtig.

bei einem so jungen Gewässer,

Hier stehen wichtige Aussagen die mich aufhorchen lassen. Junges Gewässer und kein Fisch auf dem Echo zu sehen und keine Wasservögel zu sehen.
Ein großes klares Gewässer will erstmal besiedelt werden. Klare Gewässer sind meist oligotroph, das macht eine rasche und starke Besiedlung nochmals schwieriger und langwieriger. Tagebaurestlöcher haben in den ersten Jahren häufig mit schwankenden und nicht selten auch sauren Wassergütebedingungen zu kämpfen.

Ich vermute der Bestand hält sich in deinem Gewässer einfach noch stark in Grenzen!

Allerdings können in solchen Gewässern erste Pionierfische wie Barsch und Hecht in den ersten Jahren häufig als sehr große Exemplare und "verhältnismäßig einfach" überlistet werden. Also dran bleiben.
.
 

hebeda

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Ich beangel mehrere Gewässer von 4-15 km² - und da ist man zu Anfang einfach verloren und wird als Neuankömmling wenig fangen.

Hier einige Faustregeln:

- in der Nähe von Badestellen,Bootshäusern , Häfen steht fast immer sehr viel Fisch, weil durch die menschlichen Aktivitäten viele Fischfresser vergrämt werden (Kormorane, Haubentaucher, Flusseeeschwalben usw)

- Kleinfisch suchen - hilfreich sind hierbei Haubentaucher und Flusseeschwalben Ansammlungen , die zeigen sehr zuverlässig wo Kleinfisch steht und damit potenielle Fanggründe

- JEDES Gewässer ist anders - deshalb immer flexibel denken und angeln - Gewässer A hat Barsche bis auf 15 M stehen, Gewässer B gibts aber nur Barsche bis 8 Meter tiefe , darunter passiert nichts , Gewässer C Barsch nur im Freiwasser und bis 5 Meter usw.

- welche Nahrung ist im See vorhanden ? an neuen Gewässern sind Magenanalysen sehr hilfreich - was wird bevorzugt gefressen ? Insektenlarven, Kleinfisch, krebse ? das kann von Gewässer zu Gewässer extrem varriieren.

Tiefenkarten helfen markante Strukturen zu erkennen.

Was sind markante Strukturen ?

Gut sichtbare Strukturen : Ins Wasser gefallene Bäume, Brücken, SeeBrücken, Anleger , Slipstellen, Fähranleger, Schleusen, Wildwasser Rafting Anlagen (Ausfluss)

Eher kaum sichtbare Strukturen:
- Übergänge im Wasser von Schlamm zu Steinzone
- Übergang von Kraut zu KRautfreier Zone
- Die Sprungschicht !!!!!! auf dem Echolot meist Sichtbar als markanter Schleier , oft ist unterhalb kaum bis gar kein Fisch sichtbar und vorhanden.
- die Wassertiefe, wo die Sprungschicht mit dem Gewässerboden eine Einheit bildet !!
- Flach abfallende Ufer mit grossen Krautfeldern
- Flach abfallende Ufer mit grossen Krautfeldern die abrupt an sehr tiefes Wasser angrenzen ...
- alter Uferlinien unter Wasser, ich kenne Seen in Mecklenburg , wo der alte Uferverlauf von vor 400 Jahren noch sichtbar ist in 3 Meter tiefe ... da gibts markante Kanten
- alte Strassen, gerade in Tagebauseen und Kiesgruben ---> tiefenkarte und alte Luftbilder sind sehr hilftreich
- alte versunkene Steganlagen und Dämme , ich kenne sowas aus einem See in Mecklenburg, wo diverse Dämme eines mittelalterlichen Sägewerks teilweise 50-100 Meter in den See unter Wasser reinragen , ausserm ist dort der Seegrund fast vollständig mit Holzstämmen bedeckt ...
- Barschberge

Wichtig in klaren Tagebauseen ist die Scheuchwirkung des Bootes teilweise EXTREM , deshalb immer schön auf Distanz fische suchen ....

Das ist jetzt nur ein Bruchteil was möglich ist, ich hoffe meine Ausführungen geben einige Denkanstöße ..

ach ja, alle gefunden Standplätze mit Fisch sind oft nur 1 Jahr gültig , im neuen Jahr ist oft alles wieder anders :) und die Suche beginnt von neuem.
 
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observer

BA Guru
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du hast nen großteil des sees gelotet und keine schwärme gefunden?
falls ja, gibt's da überhaupt großartig fisch;-)?
lot falsch eingestellt?
noch nicht viel im freiwasser gesucht?
 

helmi_tr

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1300 ha hab ich nicht gelotet, ich habe den See nach und nach erkundet und kartographiert.
Leider ist hier Elektro angesagt, das heisst straffe 6,3kmh mit meiner Anka bei guten Bedingungen :)
Alles was 10+ Meter tief ist (geht dann bis 30, 35) habe ich noch nicht großartig angeschaut, mich meistens auf die Bereiche 4-8m konzentriert.

Natürlich bin ich auch schon auf Schwärme, auch mal auf größere Schwärme von Barschen gestossen ..
Aber wo die sind, fühlt sich sehr random an bis jetzt .. mal sind sie da, sehr oft nicht.
Der See ist 25 Jahre alt und wurde via Flusslauf geflutet, da ist schon Fisch drin.
 

Stefan0975

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Von den gefluteten Braunkohletagebauen haben wir ja in Sachsen auch einige. Die sind alle klar, mit Pflanzen bewachsen, sehen super aus, haben im Verhältnis aber doch einen nicht sehr großen Fischbestand, da relativ nahrungsarm. Gab in unserer Verbandszeitung mal eine Auswertung, "Ertrag" in normalen Gewässern mehrer Kilo pro ha und Jahr, in den Tagebauseen unter einem Kilo. Spaß machts aber trotzdem und ich beangle die auch gern.
Die erste Frage ist, magst du Barsch oder Hecht fangen? Im Normalfall sind in den Seen immer Maränen gesetzt, die auch nennenswerte Bestände haben, im Freiwasser stehen, auch über 20-30 m Tiefe, und in deren Nähe sich die großen Hechte aufhalten. Im Kraut ist so die Größe bis gut 70, ab 80 stehen sie im Freiwasser. Da hilft dann suchen mit großem Ködern, Gufi mit 30 cm ist nicht verkehrt, auch nicht zu tief führen.
Ausnahme bleibt das Frühjahr, gleich nach der Schonzeit auch mal flach versuchen, um zu sehen, was überhaupt so im See ist. ;)
 

Bergi

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Ich kenne den See wo @helmi_tr fischt, große Hecht sowie Barsch und Zanderfänge (ab und an auch große Rapfen) sind mir bekannt. Also daran sollte es nicht liegen. Es wird eher die 3h Problematik sein wo dann irgendwann der Stress anfängt pünktlich wieder zuhause zu sein und man dann hektisch Spot für Spot anfährt um irgendwo noch was rauszukitzeln wenn’s mal nicht beißt. Das kenne ich selber. Da wird es aktuell eher Punkte bringen sich in der „kurzen“ Zeit nur auf 1-2 große Krautfelder zu beschränken und nicht alle 5 min die Spots zu wechseln.
 

Stefan0975

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Habe mir das mal bei Navionics angeschaut, ich würde vermutlcih die lange Kante rechts von deiner Stelle befischen, dass flache Plateau ist größer und gleich dahinter kommt die Kante zum tiefen Wasser, hinter der sie bei Sonne aus Süd und West auch noch schön im Schatten stehen können.
 

moissac

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Neuss
Du könntest auch ein paar Tage Urlaub investieren und das Gewässer intensiv beangeln. ;)
 

fishing honk

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oder einfach mal ein Jährchen investieren und täglich mit dem Glas beobachten, wo sich die "Konkurenten" herum treiben... mir hat das an einigen Gewässern sehr geholfen.

Gruß
 

hebeda

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Es gibt fast immer in solchen Seen kernzeiten zu denen die fresszeiten stattfinden, wenn zu so einer Zeit nicht am Wasser bist, bleibt es bei sporadisch Fängen...
Diese Zeitfenster sind oft nur 20-30min lang ...

Ich kann an einigen Tagebau Seen um Leipzig zielsicher Fische fangen, wenn ich zur richtigen Zeit am Platz bin... Eventuell reichen aber 3h nicht um das Zeitfenster zu entdecken.

Ubrigens sollte ein 25 Jahre alter Tagebau See der per Fluss geflutet wurde, schon Monster Barsche enthalten... Da schwimmt alles, was im Fluss vorkommt...
 

fishing honk

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...die Plätze, an denen sich die Zeitfenster auftun muss man aber kennen. Und das lässt sich eben nicht in einer Saison realisieren. Von Monsterbarschen kann man dann träumen, zufällig einen fangen - das Gewässer hat man allerdings noch nicht entschlüsselt.

Gruß
 

WM76

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Ich denke, die angesprochenen "Zeitfenster" sind einfach Fische, die umherziehen. Mal sind sie da am Platz, mal nicht.
 

fishing honk

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hallo,

da bin ich ganz bei Dir. Obwohl... , die Zugrouten müssen nicht unbedingt mit Fressphasen verbunden sein.
 

Stefan0975

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...ich halte relativ viel von Zeitfenstern, zumindest im Sommerhalbjahr. Ich kenne Gewässer, da sind an manchen Tagen 20 Boote unterwegs, fangen stundenlang nichts und dann kommen zwei Stunden, wo fast überall auf dem See Fisch kommt. Auch in extrem klaren Gewässern sind die Dämmerungsphasen meiner Meinung nach ungleich produktiver, an einem meiner Seen habe ich ein Fenster von einer Stunde, in dem konstant Fisch kommt, zumindest was große Fische angeht. Ist aber mit Sicherheit von Gewässer zu Gewässer verschieden, je trüber der Teich, umso weniger würde ich den Beisfenstern eine Bedeutung beimessen.
 

fishing honk

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bezieht sich das auf das komplette Gewässer, also egal wo oder auf bestimmte Stellen?

Gruß
 

Barschpozilei

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Ich glaube ganz ehrlich, dass du, vor allem was Barsch angeht ein sehr kompliziertes Gewässer hast. Ich hab Bekannte aus Leipzig, die am gleichen oder sehr ähnlichen Seen wie du angeln und sich jahrelang durchkämpfen mussten um ihre 30er Barsche zu kriegen. Mach dir also nicht zu große Sorgen, man muss den Fangerfolg immer an dem, was im Gewässer möglich ist messen. Was die Jungs aber auch zu mir meinten: man muss wohl sehr viel finesse Methoden und sehr sehr fein Fischen. Keine glänzenden Snaps, o.Ä.
 

Bassomander

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Hab mal noch paar grundsätzliche Fragen die meiner Meinung nach ganz entscheidend für die passende Strategie sind.

grade wenn man nur begrenzte Zeit hat sind konkrete und realistische Ziele entscheidend. Dann kannst du erst wirklich entscheiden ob das was du dir wünscht in der zur Verfügung stehenden Zeit überhaupt umsetzbar ist.
Erst wenn du ein realistisches Ziel gesetzt hast kannst du dein Vorhaben in einzelne Schritte unterteilen und Stück für Stück darauf hinarbeiten.
Ganz nebenbei ist dann auch das Frustrationsrisiko geringer weil auch der Misserfolg eine positive Erkenntnis wird.

1.Welche Fischart möchtest du denn primär fangen?
2.Welche Ziele möchtest du / in welcher Zeit erreichen?
2.Wieviele Std / Monat kannst du an dem Gewässer investieren?


viele Grüße
 
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eastside

Finesse-Fux
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Die Goitzsche hat nen top Bestand, wurde doch damals innerhalb von 2 Tagen geflutet durch den Dammbruch der Mulde.
Kenne paar Leute die da regelmäßig gute Fische fangen. Allerdings wirst du nicht mit 3h Zeiteinsatz den Code knacken, das Bedarf viel Erfahrung und Boot mit Technik. Hier wurden schon viele gute Tipps genannt. Tagebauseen mit klaren Wasser sind ne harte Nuss und jedes Gewässer hat seine Eigenheiten. Standplätze der Hechte variieren stark in Abhängigkeit der Wassertemperatur, beste Zeit ist und bleibt der Mai nach der Schonzeit. Wenn die Sprungschicht sich gebildet hat, dann stehen die Hechte gerne knapp darüber oder direkt drin. Köder nicht zu tief führen. Im oberen Drittel der Wassersäule. Zur Dämmerung steigen die Hechte auf zum Jagen. Im Sommer reicht nen dicker Happen und ein Hecht ist paar Tage satt, ergo die fressen nicht täglich. Köderfarben von Schock bis natürlich funzt alles und ist wieder Gewässerabhängig. Hab mehrere Meterfische auf Fluogelb im glasklaren Wasser gefangen. Zum erkunden von Großgewässern bietet sich Schleppangeln an, langweilig aber zum scannen effektiv.
Große Krautplateaus mit Abbruchkanten zum tiefen sind ganzjährig interessant.
Nicht Köder Dj spielen und ständig wechseln sondern einen fängigen Köder des Vertrauens intensiv an 1-3 Spots ausfischen. Jetzt im Sommer auf die Dämmerungsphasen konzentrieren.
 

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