Ich beangel mehrere Gewässer von 4-15 km² - und da ist man zu Anfang einfach verloren und wird als Neuankömmling wenig fangen.
Hier einige Faustregeln:
- in der Nähe von Badestellen,Bootshäusern , Häfen steht fast immer sehr viel Fisch, weil durch die menschlichen Aktivitäten viele Fischfresser vergrämt werden (Kormorane, Haubentaucher, Flusseeeschwalben usw)
- Kleinfisch suchen - hilfreich sind hierbei Haubentaucher und Flusseeschwalben Ansammlungen , die zeigen sehr zuverlässig wo Kleinfisch steht und damit potenielle Fanggründe
- JEDES Gewässer ist anders - deshalb immer flexibel denken und angeln - Gewässer A hat Barsche bis auf 15 M stehen, Gewässer B gibts aber nur Barsche bis 8 Meter tiefe , darunter passiert nichts , Gewässer C Barsch nur im Freiwasser und bis 5 Meter usw.
- welche Nahrung ist im See vorhanden ? an neuen Gewässern sind Magenanalysen sehr hilfreich - was wird bevorzugt gefressen ? Insektenlarven, Kleinfisch, krebse ? das kann von Gewässer zu Gewässer extrem varriieren.
Tiefenkarten helfen markante Strukturen zu erkennen.
Was sind markante Strukturen ?
Gut sichtbare Strukturen : Ins Wasser gefallene Bäume, Brücken, SeeBrücken, Anleger , Slipstellen, Fähranleger, Schleusen, Wildwasser Rafting Anlagen (Ausfluss)
Eher kaum sichtbare Strukturen:
- Übergänge im Wasser von Schlamm zu Steinzone
- Übergang von Kraut zu KRautfreier Zone
- Die Sprungschicht !!!!!! auf dem Echolot meist Sichtbar als markanter Schleier , oft ist unterhalb kaum bis gar kein Fisch sichtbar und vorhanden.
- die Wassertiefe, wo die Sprungschicht mit dem Gewässerboden eine Einheit bildet !!
- Flach abfallende Ufer mit grossen Krautfeldern
- Flach abfallende Ufer mit grossen Krautfeldern die abrupt an sehr tiefes Wasser angrenzen ...
- alter Uferlinien unter Wasser, ich kenne Seen in Mecklenburg , wo der alte Uferverlauf von vor 400 Jahren noch sichtbar ist in 3 Meter tiefe ... da gibts markante Kanten
- alte Strassen, gerade in Tagebauseen und Kiesgruben ---> tiefenkarte und alte Luftbilder sind sehr hilftreich
- alte versunkene Steganlagen und Dämme , ich kenne sowas aus einem See in Mecklenburg, wo diverse Dämme eines mittelalterlichen Sägewerks teilweise 50-100 Meter in den See unter Wasser reinragen , ausserm ist dort der Seegrund fast vollständig mit Holzstämmen bedeckt ...
- Barschberge
Wichtig in klaren Tagebauseen ist die Scheuchwirkung des Bootes teilweise EXTREM , deshalb immer schön auf Distanz fische suchen ....
Das ist jetzt nur ein Bruchteil was möglich ist, ich hoffe meine Ausführungen geben einige Denkanstöße ..
ach ja, alle gefunden Standplätze mit Fisch sind oft nur 1 Jahr gültig , im neuen Jahr ist oft alles wieder anders
und die Suche beginnt von neuem.