Hallo,
interessante Diskussion, bei der mMnach einige Dinge miteinander vermischt werden und die dadurch unübersichtlich wird.
Ob Fische nun "klug =intelligent" oder doof wie ein Stück Weißbrot sind mag mal dahin gestellt sein, spielt aber erst in der 2. Reihe eine Rolle.
Fakt ist: Selbstverständlich kann man Fische konditionieren, insbesondere dann, wenn es sich um kleine Gewässer handelt und intensiv C und R betrieben wird.
Konditionierung hat nicht viel mit Intelligenz zu tun .
https://de.wikipedia.org/wiki/Konditionierung
Karpfen (gut zu beobachten in kommerziellen Gewässern) meiden irgendwann z.B. die beim Karpfenfischen so beliebten Maisfelder. Sie fressen dort einfach nicht mehr, weil sie mit dem Reiz "Maisfeld unter Wasser" einen Landgang= Stressreaktion/unangenehme Erfahrung verbinden.
Viele Raubfischangler kennen das Phänomen, dass ein angesagter Kunstköder in einem Gewässer "nicht mehr läuft". Warum wohl ? Konditionierung
Lärm durch geflochtene unter Wasser ? Spielt meiner Meinung nach -vor allem in kleineren/stark befischten Gewässern - natürlich eine (erhebliche) Rolle.
Die Kette :
Geräusche einer geflochtenen plus komisch laufendes Gebilde was fressbar sein könnte = Landgang
Nicht fressen !
ist nicht kompliziert und hat wenig mit Intelligenz zu tun - und lässt sich auch "niedere" physiologische Reaktionen wie dem Seitenlinienorgan übertragen.
Da hilft dann auch der Vergleich mit den Geräuschen der Motorboote (die übrigens, wenn klassische Hotspots von Anglern motorisiert angefahren werden auch eine Rolle spielen können) natürlich nicht weiter - üblicherweise folgt auf den "Schlüsselreiz" Motorboot ja keine berechenbare (an/unangehme) Konsequenz.
Schon mal in einem überfischten Gewässer mit Mono statt geflochtener gefischt ? es kann sich sehr lohnen.
Dafür muss man nicht besonders intelligent sein (ich meine die Fische

), das läuft auf einer anderen Ebene.
Ich bin davon überzeugt, dass Fische unter bestimmten Bedinungen recht zügig einen "Lernprozess" durchlaufen können, dazu gehörten Geräusche, der immer von der gleichen Seite anlaufende Wobbler (weil der Baum nur von einem Punkt anwerfbar ist), die übliche Köderführung etc pp.
Zum Thema "manche Karpfen werden ja immer wieder gefangen" : ist wie mit den Menschen; "Manche "lernens" nie...."
Vor einigen Jahren hatte ich das Glück, ein seit Jahren unbefischtes kleines Gewässer von wenigen ha mit tollem Altbestand an Raubfisch befischen zu dürfen. Ich habe in den ersten Monaten quasi auf alles gefangen, was ich ins Wasser geworfen und einigermaßen beuteähnlich geführt habe. Das änderte sich im Laufe der nächsten Jahre sehr schnell..die meißten der Fische sind noch drin. Sind die nun klug oder konditioniert ? Im Ergebnis ist es egal - irgendein "Lerneffekt" findet für mich auf jeden Fall statt.
Gruß
BM
Achso, auch wenn ich schon viel geschreiben habe, zur Ausgangsfrage: Ich kenne einige Gewässer, an denen ich Hechte auf die beliebte orange oder gelbe geflochtene nicht mehr fange, auf graue Geflochtene oder monofile aber ganz gut.....es wird viel CundR betrieben....