Sauerstoffmangel und Algen

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Thomsen

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In Ermangelung limnologischen Probeentnahmegeräts trotzdem denkbar einfach...wenn auch 'ne Notlösung.

Rausrudern...beschwertes Seil mit spürbaren Knoten in Abständen von 50cm ausfahren (2. Person)....runtertauchen....Deckelglas auf....Deckelglas zu...hochtauchen...messen und notieren.

Zur Seenuntersuchung haben wir seinerzeit natürlich entsprechende Gerätschaften gehabt und noch weit hinunter alle Parameter gemessen... Aber: geht so noch ohne weiteres im Sommer....bis zum Grund wollt ich Dir auch nicht zumuten. Wäre prinzipiell aber noch besser, auch diese Werte zu haben....


Thomas

PS: Oder Entsprechendes basteln oder besorgen....je mehr Werte, desto bessere Übersicht.
 

Thomsen

Gummipapst
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dieter1957 schrieb:
Naja, dann werd' ich das mal versuchen, aber ein bisschen besseres Wetter warte ich schon noch ab *brrr* ...

Ist das sonst so sonnige Baden gerade nich so sonnig?
Wart' ruhig auf den nächsten sonnnigen Tag mit richtig hohen Temperaturen, das macht nichts...im Gegenteil: dann macht sich auch die Oberflächenmessung noch besser (erhöhte Photosyntheseleistung in den trophogenen Schichten).

Welche Schritte neben den Messungen, soweit möglich, nimmst Du jetzt zuerst in Angriff?


Thomas
 

Wolf

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Hallo Dieter,

bist Du wasserscheu? :wink: Du nimmst ein verschlossenes Behältnis und öffnest es in der entsprechenden Tiefe. 2m müssten doch machbar sein, sonst fragst Du jemanden der das für Dich macht.

Ich weiss natürlich nicht wie das rechtlich mit der Muschelentnahme ist. Aber wenn Du da ein paar mit nimmst wird sich keiner aufregen. Du könntest auch - aber das wäre eher etwas längerfristiges - ein Gitterrost in ein Gewässer in dem diese Muscheln vorkommen hängen und dieses dann nach einiger Zeit umhängen. Zu Besiedlung und Wachstum kann ich nur aus der Erfahrung mit meinem Boot sagen, dass der Zeitraum von April bis Oktober reicht, einen kompletten Bootsrumpf komplett und mehrschichtig zu besiedeln (wenn er rauh genug zum anhaften ist).

Die Klärung mittels Ried-/Schilffeldern beruht m.E. nicht darauf, dass die Pflanzen die Nährstoffe aus dem Wasser entnehen, sondern aus dem Boden. Dort kommen sie durch Versickerung hin. Das Idee dahinter ist, ein Spülen des Sandfilters überflüssig bzw. seltener zu machen. Das hiesse aber für unseren Fall, dass man eine Arte Hochbeet anlegen müsste. Die Höhe hinge davon ab, ob anschliessend noch eine Sauerstoffanreicherung stattfinden soll oder nicht wobei mir das zumindest im aktuellen Zustand noch zweckmäßig erschiene.

Gruss,

Wolf
 

dieter1957

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*lach* Also das mit dem Tauchen bring' ich, trotz meines hohen Alters, grad' noch fertig ...

Das genau ist meine Angst: Dass sich die Muscheln unkontrolliert vermehren. Glaubt ihr denn, dass sich diese Dreikantmuschel, trotz der nicht gerade optimalen Bedingungen, ansiedeln lassen?

Warum ein Hochbeet? Das habe ich nicht ganz verstanden, verzeih' einem Laien ...

Ich werde jetzt am Wochenende zuerst meine Tauchpumpe installieren. Das muss ich dort tun, wo ich Strom habe und das ist auf der Seite mit dem Bootssteg. Soll ich auf etwas Besonderes achten? Ich dachte, ich versenke die Pumpe soweit drinnen wie Kabel und Schläuche reichen und dann leite ich das heraufgepumpte Wasser vorerst in einer Fontäne wieder zurück. "Springbrunnen".

Am Wochenende kommt auch besagter Gewässerwart zurück. Dann werde ich mal schauen, welche Möglichkeiten sich mir da bieten in Sachen Messungen. Das Wetter soll zum Wochenende hin auch wieder besser werden, sodass ich die pH-Messungen schon mal durchführen kann. Und ich möchte mal in einer "Gittermessung" die Tiefen des Sees bestimmen.

LG
Dieter
 

Thomsen

Gummipapst
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Hi ihr beiden,

eine Muschelentnahme würde ich mich durchaus trauen, plädiere anstelle der Dreikant- aber für die Unio und dann später Anodonta.
Damit siedelt Dieter dann auch gleich gefährdete Tierarten an...die müsste er aber kaufen, Entnahme aus natürlichen Beständen ist verboten.

Hier steht einiges über Pflanzenkläranlagen:
http://members.aol.com/ureawiz/Frameset2.html

Dort habe ich auch den Hinweis gefunden, dass Binsen Schilf vorzuziehen sind, weil sie weniger Wasser ausdunsten.

Die Links hier sind sehr interessant:
http://www.seerosensorten.de/
http://www.repo-pflanzen.de/

Herr Petrowsky bietet neben Seerosen und Schilf zur Wasserreinigung auch noch sog. Repositionspflanzen an, einheimische Stauden mit hoher Reinigungskraft.
Vielleicht lässt sich Dieter von dem Mann mal beraten, der dürfte auch Bescheid wissen, welche Anteile an Hochbeet und Schilf/Binsen im Wasser anzuraten sind.

Ich denke, das sauerstoffangereicherte Wasser sollte direkt in's Hochbeet und danach in den wasserständigen Gürtel eingeleitet werden, der Abbau findet nämlich aerob statt. Die Nährstoffaufnahme erfolgt über die Rhizome ('Wurzeln').
Über ein 'Luftgewebe' (Aerenchym) durchlüften die Schilfpflanzen den Boden noch zusätzlich, sodass sich automatisch gute Bedingungen für Nitrifizierer als Vergesellschaftung ergeben.

Dieter, vielleicht kannst Du geteilte Wasserstrahlen von Anfang an durch's Schilf führen...? So nah uferwärts wie möglich...

Thomas
 

dieter1957

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Also die Malermuschel. Hab' mich mal ein wenig informiert, denke, dass es die richtige Muschelart ist. Danke Thomsen. Also die wird besetzt. Kann man irgendwie überprüfen, ob diese Muscheln auch am Leben bleiben? Wieviele sollten es denn sein? Der günstigste Preis, den ich auf die Schnelle gefunden habe, liegt bei 2,39 Euro/Stück. Ganz schön happig ...

Die Dreikantmuschel hat sich erledigt:
http://www.optikheydenreich.de/umweltschutz.htm

LG
Dieter
 

CatchAndReleaseIt

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... kurzer Einwurf meinerseits Leute: Nen coolen Thread habt Ihr da aufgemacht ... spannend und informativ, macht Spass mitzulesen ... wünsch Euch viel Erfolg ... Daumen hoch :)
 

Thomsen

Gummipapst
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Freut mich, dass es anscheinend auch für andere interessant ist, Andreas....aber mach(t) mal ruhig mit, merkst ja, dass wir alles in einen Topf werfen, umrühren, durchdiskutieren und dann das scheinbar Beste verwerten...wer dabei auf eine Idee kommt, ist komplett uninteressant...Teamwork eben :wink:

Ich persönlich hoffe z.B. auch noch auf eine Beteiligung des derzeit Führenden in der Rapfenwertung, denn ich petze jetzt mal, er ist ja auch vom Fach :mrgreen:
~~~

Dieter, in puncto Unios schlage ich vor, ein paar qm am Ufer, leicht in's Tiefere laufend, mit einem Kunststoff-Netz 'einzuzäunen'...so kämen zum einen evtl. gierige Karpfen nicht heran, zum anderen hättest Du leichte Kontrolle darüber, dass die Muscheln fleißig filtern und an der Mineralisierung des Schlamms arbeiten und nicht gleich nach Besatz 'aus den Schuhen kippen'. Später könnte man sie dann 'normal' aussiedeln.

Wolf, die energetische Bilanz macht mir Sorgen...erstmal muss in das Gewässer energetisch (Bewegung über Pumpen) so einiges investiert werden. Lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht über Einsatz von Solar- oder Windenergie eine geringere Bewegung ('Kreislauf') aufrechterhalten, wenn's dem Patienten erstmal besser geht? Z.B. über Verminderung der Förderhöhe, kürzere flache Bachstücke z.B....?
Irgendwann, noch unbestimmt später, sollte das reduzierte System selbsttragend sein/werden...

Was meinst Du dazu...? Geht das, schaffen wir das?


Thomas

PS: Damit's für diesen Schritt jetzt ganz genau wird:
- zuerst Malermuschel, Unio pictorum
- dann Große Teichmuschel, Anodonta cygnea
 

Wolf

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Hallo,

Pflanzenkläranlagen können hier leider nicht als Maßstab herhalten. Die Nährstoffbelastung ist in dem Teichwasser viel zu gering, um hier von einer Klärung zu sprechen. Ich weiss nicht ob ich das verständlich ausdrücken kann :wink: aber während man in einer durch menschliche Abwässer beschickten Pflanzenklärung ja einen hohen Anteil leicht (schnell) abbaubarer Stoffe hat ist das bei dem Wasser des Sees eher nicht der Fall. Die Belastung ist vergleichsweise gering und vermutlich (aber hier muss ich die Frage weiterleiten) nicht so leicht abbaubar. Die Mechanismen können also nicht identisch ablaufen.

Es ist ja bei der Überlegung auch die Frage was man eigentlich filtert. Sind es die Nährstoffe oder die sich breits durch diese gebildeten Algen? Wir können ja leider nicht das zuströmende Wasser filtern, daher werden die Algen das hauptsächlich zu filternde sein. Indirekter Nährstoffaustrag sozusagen, also filtern im Sandfilter, dortiges Absterben da kein Licht und wenig O2 und dann Umsetzung im Filter. So meine Meinung :wink:

Hochbeet deshalb weil das Wasser, das aus einem Filer kommt, fast sauerstofffrei ist. Nur wir wollen ja auch noch zusätzlichen Sauerstoff ins Gewässer bringen. Man muss also noch das aus dem Filter ablaufende Wasser mit Sauerstoff anreichern. Also z.B. Wellbahn. Dazu benötigt man natürlich ein entsprechendes Gefälle.

Die Fontäne ist natürlich eine erste Möglichkeit. Allerdings nicht sehr ökonomisch :wink: Grosse Förderhöhe -> geringe Fördermenge oder hoher Verbrauch. Was sind denn die Kenndaten der Pumpe?

Die Muscheln sind sicherlich ein Streitthema und von der reinen Lehre hast Du recht. Allerdings brauchen die Dreikantmuscheln (was auch aus dem Artikel hervorgeht) Gegenstände zum Anhaften. In einem sandigen Baggersee hält sich das in Grenzen. Die in dem Artikel angesprochene Verdrängung der heimischen Muschelarten ist etwas indifferent behandelt worden. Diese Entwicklung betrifft bei weitem nicht alle Gewässer, sondern ganz besonders die sich wieder oligotroph entwickelnden Gewässer. Insbesondere in närstoffreicheren Kleingewässern mit natürlichen Teich- und Malermuschelbeständen ist diese Verdrängung nicht zu beobachten. Aber auch z.B. in meinem Hausgewässer (ca. 400 ha, also kein Kleingewässer) existieren verschieden Muschelarten inkl. Dreikantmuschel stabil nebeneinander. Überdies sind die dünnwandigen Dreikantmuscheln auch geeigneter als Nahrung für Schleie und Karpfen :D

Dieter, eine Frage aus Interesse: hast Du Dir Gedanken zu Hechtbesatz gemacht?

Gruss,

Wolf
 

Wolf

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Hallo Thomas,

hat sich überschnitten. Eine kleine Überschlagsrechnung habe ich ja schon kurz dargestellt. So in etwa würde ich mir das zunächst vorstellen, also erstmal möglichst grosse Fördermengen und dabei das kühlere Tiefenwasser fördern (weil das eben etwas mehr Sauerstoff aufnimmt und ausserdem auf Grund der grösseren Dichte wieder nach unten fällt. Klar ist das übertrieben :wink: aber ich will sagen, dass die Durchmischung dann etwas optimiert würde. Einen/mehrere Schläuche in die Seemitte zu legen sollte finanziell und technisch machbar sein.

Vielleicht wäre es sinnvoll, mit den (von mir vorgeschlagene) drei Pumpen eine Zweiteilung zu machen. Also z.B. 2 Pumpen nur über eine Wellbahn laufen zu lassen und die dritte in ein System mit Binsen im Sandfilter und anschliessendem Bachlauf zu entwäsern. Dieser könnte dann später eventuell als Dauerlösung erhalten bleiben nachdem die anderen beiden Pumpen ausgedient haben. Wie man des letzte System mit Strom versorgt ist dann Geschmackssache :wink:

Gruss,

Wolf
 

dieter1957

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Das mit der Einzäumung bekomme ich irgendwie hin, obwohl ich sehr unterschiedliche Wasserstände habe. Jetzt ist ziemlich Niedrigwasser. Ich könnte also ein paar Meter am Ufer einzäumen, obwohl das Ufer ziemlich steil ist. Muss nach einer geeigneten Stelle suchen. Wie ist das im Winter? Wie tief sollte das Wasser sein, damit es da keine Probleme bei der Überwinterung gibt? Weißt du da Bescheid?
 

dieter1957

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Klar ist das mit den 3 Pumpen ein schöne Lösung, nur muss ich diese Wellbahnen erstmal bauen, die Pumpen kaufen, das Hochbeet anlegen. Das geht nicht von heute auf morgen.

Die Tauchpumpe, die ich habe, hat bei einer Förderhöhe von 6m eine Leistung von 10.000 l / Std. Bei entsprechender niedrigerer Höhe eben eine größere Fördermenge.

Ich denke, dass die Messwerte das Wichtigste sind. Dann könnte man überlegen, was am Dringendsten zu tun ist.

Hechtbesatz im Herbst wäre das denn okay? Und wenn ja, wieviele?

LG
Dieter
 

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... was das "Muschelgehege" angeht: Nicht vergessen, auch nach oben dichtzumachen, um Wasservögel etc abzuhalten ...

Außerdem beachten: "geschützte Lage"
Manche Muschelarten sind empfindlich gegen zu starkes Sonnenlicht ...
 

Wolf

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Hallo Dieter,

da hast Du mich mißverstanden. Ich wollte weder sagen, dass mal was passieren sollte, noch, dass die Fontäne Unsinn ist. Das war nur eine Antwort auf Thomas Frage nach Sofort- und langfristigen Massnahmen.

Die Pumpe ist schon sehr ordentlich. Zwei solche Pumpen wären komfortabel aber auch nicht billig (wie viel Watt Leistungsaufnahme?). Solltest Du Dich zu einer Belüftungsbahn entscheiden und Vorschläge brauchen helfe ich gerne. Ich persönlich würde mir mit diesen rein technischen Dingen Zeit lassen und sie im Winter bauen, so dass sie ab dem Frühjahr einsetzbar sind.

Gruss,

Wolf
 

dieter1957

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Hi Wolf,

nein, nein, so hab' ich das natürlich nicht gemeint. Ich bin für jeden Vorschlag dankbar, bitte, bitte nicht falsch verstehen!

Diese Pumpe hat aber keinen Filter, hab' ich das schon gesagt? Die zieht einfach nur Wasser aus der Tiefe und befördert es nach oben. Wie ginge es oben dann idealerweise weiter? Fontäne oder Schlauch bis zur Mitte?

Später käme dann so eine Belüftungsbahn (Herbst und Winter ist eine ideale Zeit, um sie zu bauen und wenn ich dabei gute Ratschläge bekomme, umso besser!).

Ich denke auch, dass das Frühjahr die beste Zeit wäre, um Hechte einzusetzen!?
Und wie ist das mit den Muscheln?

Danke Catch an den Schutz von oben hatte ich nicht gedacht.
 

Thomsen

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Jetzt wird's langsam knifflig...

Erstmal zur Nährstoffrage von Wolf: ich dachte daran, Seewasser zuerst in ein Stück Bach zu leiten, das Phytoplankton wird dann evtl. bereits mechanisch zerrieben und kann recht schnell aerob bakteriell umgesetzt werden. Einiges an Nährstoffen würde nicht aufgenommen werden, d.h.: die 1. Stufe hätte partikuläre Nährstoffe (Phosphat u. Nitrat) sowie Kataboliten und Metaboliten der aeroben Bakterien abzufangen.

Stelle gerade fest, dass Wolf und ich etwas andere Modelle im Kopf hatten,
Wolf: Pumpe--->Hochbeet--->Bach--->See
ich: Pumpe--->Bach--->Hochbeet bzw. Schilf--->See
aber jeweils oberflächliche Einleitung...

Wie wär's denn mit einer Synthese?, d.h.:
Pumpe--->Bach--->Hochbeet oder Binsen--->Bach--->Schilf(mit Anteil am Ufer sowie im Wasser)--->See
Auch oberflächliche Einleitung...

Ob wir tatsächlich Tiefenwasser fördern sollten, müssen wir noch diskutieren: ich meine, auf der einen Seite einen kurzgehaltenen Hinweis gefunden zu haben, dass es sinnvoll ist, es dort unten zu belassen: denn es ist kühler als das Oberflächenwasser und kann dadurch prinzipiell mehr Sauerstoff aufnehmen. Das lohnt aber nur, wenn grundwärts noch Sauerstoff vorhanden ist.
Kommt also auf die Messwerte an: wenn dort bereits quasi anerobe Zustände herrschen, liegt dort z.B. anstelle Nitrat (NO3) Nitrit vor (NO2). Und Phosphate liegen anaerob frei vor...weil Eisenionen nur 2-wertig vorliegen und dadurch die Phosphate nicht mehr 'fangen' können (Phosphatfalle).

Gretchenfrage: wir pumpen 10 Grad kühles Wasser aus der Tiefe, Lufttemperatur sei 25 Grad...wie kühl oder warm ist unser Wasser, wenn es durch unsere Anlage wieder oberflächlich in den See kommt?

Dieter, miss bitte mal die Temperaturen der Schichten, das geht ja einfach...mal sehen, ob die Differenz überhaupt lohnt, sich darum Gedanken zu machen.

Schlage vor, wir halten uns mit dem Tiefenwasser etwas bedeckt und beginnen erstmal, an der Oberfläche bzw. im Flachbereich abzusaugen. Wenn grundwärts noch Sauerstoff ist, kann er aus dem Oberflächenbereich nachdiffundieren....ne Sprungschicht haben wir auch nicht, also vermischen auch Winde für uns.

Tja, wieviele Hechte soll Dieter setzen? Auch ne gute Frage...ich schlage vor, auch dort ganz verhalten zu beginnen, denn: durch die Strukturarmut im Teich (noch keine Höheren Wasserpflanzen) haben sie sehr wenige Standplätze...vielleicht erstmal 10-15?

Die Pumpe, die Dieter bereits hat, ist ja echt ein Trümmer, oder? Wahnsinn...da kommt mir 'ne Idee, aber ich muss erstmal rechnen. Schreib gleich noch etwas mehr...

Frage: lässt sich die Leistung der Pumpe regulieren oder gibt's nur ganze Leistung oder keine?


Thomas

PS: Siehste, Andreas: an das Abdecken der Muscheln von oben hätte ich erstmal nicht gedacht...und Dieter hat mir noch erzählt, dass ab und zu 2-3 Kormorane auf dem Teich landen...so schnell kann ein wichtiger Hinweis fallen.
 

dieter1957

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Also ich werde am Wochenende den See nach der Tiefe vermessen und die pH-Werte auf alle Fälle auch.
Wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit habe, andere Werte zu bestimmen, umso besser.

Ist bei meiner Wochenendarbeit irgend etwas besonders zu beachten?
 

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