Rapfenangeln, wie geht man es an?

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Basshunter94

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Samstag 15.30 Uhr, die Uni ist geschafft und ich habe ein Zeitfenster von 90 Minuten.

Was ist in dieser Komfortablen Situation naheliegender als einen Versuch auf Zander an der Weser zu starten? Richtig nichts, also schnell die Sachen packen und abfahrt. Ich entscheide mich für meine Greys Prowla mit 50 gr. Wurfgewicht und die 4000er Twinpower XD.
Dazu gesellt sich eine Box mit Gummiködern und zugehörigen Bleiköpfen. Da ich noch immer kein Glück mit den Rapfen hatte, aber nicht aufgeben möchte, pack ich auch einen Stickbait sowie drei Wobbler ein.

Am Wasser angekommen folgt Prompt die Ernüchterung: Das Wasser ist um fast 3 Meter gestiegen, die üblichen Buhnenfelder sind nicht zu befischen. Die Hafeneinfahrt bietet mir die einzige Möglichkeit, zu fischen.
Ich klinke einen Shaker mit 15 Gramm Jig am Stahlvorfach ein und beginne zu Jiggen. Bereits nach wenigen Sekunden Knallt es kräftig.
Leider nicht in meiner Rute, sondern direkt am Ufer. Das Schauspiel wiederholt sich einige Male an verschiedenen Plätzen.

Klare Sache, die Rapfen haben Bock. Teilweise knallt es so laut, als würde jemand Steine ins Wasser schmeißen.

Da die Zander nicht beißwillig sind konzentriere ich mich auf mein Ziel, endlich einen Rapfen gezielt zu beangeln. Also Tausche ich den Shaker gegen den eingangs erwähnten Stickbait. Ich probiere diverse Führungsmethoden, leider ohne Erfolg, um mich herum räubert es fleißig weiter. Nach einer Weile montiere ich das Stahlvordach genervt ab und tausche es gegen ein 1,5 Meter Langes und 0,3 mm Starkes Flourovorfach.

Langer Wurf, der Köder trifft auf die Wasseroberfläche, sofort beginnt die Hochübersetzte Rolle den Köder im Affenzahn über die Wasseroberfläche zu katapultieren. Fünf Meter vom Ufer entfernt Ballert wie aus dem Nichts ein Starker Rapfen auf den Stickbait. Reflexartig reiß ich die Rute hoch, der Köder fliegt mir beinahe ins Gesicht. FUUU**** viel zu früh. Shit, das war nichts.

Die Laune ist am Tiefpunkt angelangt. Aber egal, schnell die Haken gecheckt, ja Sie brauchen etwas liebe. Also schnell am Schleifstein vorbeigezogen und weiter geht’s. Ich habe mir nun fest vorgenommen, nicht mehr den Lauf des Köders zu beobachten, sondern lieber nach links zu schauen. 20 Minuten lang tut sich nichts, doch plötzlich Scheppert es an der Wasseroberfläche, ein Krasser Ruck in der Rute und die Bremse singt ihr schönstes Lied.

Yes, jetzt bitte nicht abgehen. Nach zwei wilden Fluchten befindet sich mein erster Gezielt beanglter Weserrapfen im Kescher. Was für ein Krasses Gefühl. Endlich hat es geklappt.

Mit diesem Bericht möchte ich mich bei allen Bedanken, die sich die Zeit genommen haben um mir Tipps zu geben. Eines habe ich heute gelernt, es lohnt sich immer Flexibel zu bleiben und noch viel wichtiger, immer einen Stickbait dabei zu haben. DANKE.

Gruß Nils

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SizeARow

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Bei mir ist letztes Jahr so ein bißchen der Knoten geplatzt. Wenn der Zanderbestand hier in Berlin auch immer schlechter wird, ein ü35 Barsch hier schon als kapital gelten muss (und ich hab noch keinen gefangen), dicke Rapfen gibt es hier. Man sieht sie z.T. direkt vor den Füßen rauben, aber ich bin drei Jahre lang schier verzweifelt. Ich habe alles angeboten, was die Köderkiste hergibt, habe das Internet nach Methoden und Ködern durchforstet und unzählige Würde gemacht. Nix ging. Im Sommer habe ich dann in einer flachen Bucht auf Barsch geangelt. Polbrille und dem günstigen Stand der Sonne sei Dank, sehe ich mit einem mal ein Rudel aus drei großen Silhouetten etwa 20 Meter draußen. Weil die Barsche an diesem Tag ebenfalls weiter draußen waren, hatte ich zu meinem Glück gerade einen kleinen Blinker montiert. Ich hab gar nicht daran gedacht, dsss ich gerade mit einer 12g Rute unterwegs bin, hab das Rudel überwiegen und auf dessen Höhe kurz beschleunigt. Und Zack, hängt irgendwas sehr großes, sehr wütendes am Drilling. Ich habe fast 10 Minuten gebraucht (jedenfalls in der Erinnerung) um ihn rauszukriegen. Ich hatte kein Maßband, aber der hatte Minimum 75cm. Und während ich den rausholen wird mir klar, dass ich mein Handy wegen Akkuschwäche zu Hause am Ladegerät vergessen habe und kein Erinnerungsfoto vom allerersten Rapfen schießen kann, bevor ich ihn zurücksetze. Das wirkt mich immernoch etwas. Jedenfalls habe ich 2017 noch drei weitere erwischt. Einen 65er und zwei 70er. Köder jedes Mal unterschiedlich. Einen als Zufallsfang beim Barscheln auf einen 2,5er G-Tail Saturn, einen mit einem Bleikopfspinner und einen mit einem kleinen Bearking-Wobbler. Ich bin nichtmal sicher was ich anders gemacht habe als in den Jahren vorher, aber auf einmal hat es geklappt. Keine Ahnung ob das quasi unterbewusst gemachte Erfahrung ist, die man umsetzt ohne es so richtig zu merken oder 2017 einfach ein gutes Rapfenjahr war und sie mehr Bock hatten zu beißen. Jedenfalls zeigt es mir deutlich, dass es jetzt nicht unbedingt nur eine Köderfrage ist. Ich freue mich jedenfalls schon gewaltig auf die neue Saison. Ziel ist die 75 noch zu tippen und wenn irgendwie möglich zahlenmäßig zweistellig zu werden.
 

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