Hallo zusammen,
ich war bisher zweimal in Norwegen. Beide male keine reinen Angelurlaube, daher sind meine Erfahrungen für den ein oder anderen zwecks geplantem "Familienurlaub mit Angeln" vielleicht interessant.
September 2016, Lofoten:
Wir waren 1 Woche mit insgesamt 12 Studenten zum Wandern und Polarlichter schauen am oberen/nördlichen Ende der Lofoten. Wir hatten ein großes Haus mit 4,50m Boot samt 10PS Motor direkt am hintersten Ende eines Fjords. Ich war täglich für ca. 3h auf dem Wasser und habe mit insgesamt ca. 100 Fischen recht gut gefangen. Viele kleine Dorsche (jedoch auch größere bis 80cm) und Seelachse. Dazu noch einige Makrelen, sowie einen Leng (ca. 80-90cm), ein Lumb (ca. 60cm) und einen sehr kleinen Rotbarsch.
Tackle: 2 Reisespinnruten in 2,40m (1x 60g, 1x 100g) und eine 20lbs Bootsrute mit Multi samt Zählwerk, die im Ferienhaus lag. Ein Echolot stand mir nicht zur Verfügung, aber das Zählwerk reichte für mich aus.
Köder: 12er Kopytos (teilweise den Bauch abgeschnitten, damit er schlanker ist) an Bleiköpfen bis 40g, 16er Kopytos mit bis zu 80g Köpfen, Pilker bis 150g. Makrelen zumeist auf Paternoster im Mittelwasser.
Oft habe ich in ca. 20m Tiefe gefischt, dort kamen die meisten Fische. Rotbarsch und Lumb sowie die besseren Dorsche kamen auf ca. 40m Tiefe. Der Lumb auf den 70g Pilker an der 60g Rute hat sich gut ins Zeug gelegt. Einmal habe ich es mit dem schwersten Pilker+200g Blei und einem Fischfetzen am Drilling in ca. 100m Tiefe probiert, da biss recht schnell der Leng.
Oktober 2023, Tromsø:
Geburtstagsgeschenk von meiner Frau zu meinem 30. 6 Nächte in einem kleinen Hotel direkt im Hafen von Tromsø, Polarlichter schauen, sowie ein bisschen wandern und Rentiere bestaunen. Ich habe täglich für ca. 2h vom Ufer aus geangelt und insgesamt ca. 60 Fische gefangen. Dorsche bis ca. 50cm und Seelachse bis ca. 40cm, wobei insgesamt sehr viele kleine Fische dabei waren.
Tackle: 45g Reisespinnrute in 2,70m
Köder: Schlanke 10er-12er Shads (DAM Greedy Shads) an Bleiköpfen bis 40g. In der Regel haben aber 20g ausgereicht. 40g Abu Toby, Spro Cast X 28g
Wassertiefen laut Online Tiefenkarte bis ca. 10m, zumeist jedoch 3-6m. Die Dorsche kamen zumeist auf Gummi, einige auch auf Blinker und den Cast X. Die Seelachse kamen fast alle auf den Cast X. Auswerfen, bis zum Grund absinken lassen und dann langsam durchkurbeln. Irgendwo in der Wassersäule hat man die Seelachse dann gefunden.
Bei den Gummifischen habe ich meine alten Köderboxleichen verbraucht, die seit Jahren nur noch sporadisch genutzt werden. Hinsichtlich Köderfarben konnte ich keine großen Unterschiede feststellen, wobei ich auch nicht wirklich viel mit den Farben experimentiert habe. Da ich beide male geflogen bin, war ich jeweils nur mit den nötigsten ausgestattet.