OK, jetzt hab ich mir die ganzen Problematiken, Ideen und Forschungsergebnisse angesehen und frage mich ob wir in ner anderen Welt leben!?
Lasst mich kurz etwas über mien Hausgewässer schreiben:
Hierbei handelt es sich um die Ruhr und um die Lenne in Umgebung Schwerte( gehört zum Kreis Unna, NRW)
- Es gibt keine wirtschaftliche Nutzung abgesehen von den angesiedelten
Angelvereinen
- es gibt auch nicht sehr viele angler dort ausser einiger Plumpsangler die
mit mäßigem bis schlechtem Erfolg abschneiden.
- die Ruhr ist in den Bereichen nicht! begradigt und es gibt eine Menge
Versteckmöglichkeiten.
- der Bereich der Ruhr von dem ich erzähle gehört zur Forellen/ Barben-
Region. Wassertiefen zwischen 3m und 40 cm.
Die Bestandsdichte der Kormorane ist vor ca. 10 Jahren in unserem Bereich stark angestiegen. von einigen Pärchen hat sich keiner stören lassen und die Welt war in Ordnung. Damals wurde auch noch nicht so viel Fisch besetzt wie heute...es war nicht nötig!
Es gab einen sehr guten Äschenbestand und auch viele Bachforellen. Dazu eben Barben, Barsche Döbel Rotfedern usw..
Wenn ich an der Ruhr auf Forellen angel hat im Schnitt jede 3.-4. Forelle!! tiefe kreisrunde Löcher... da bei uns sehr wenige dem Bow-Fishing verfallen sind schließe ich diese Ursache aus.
(natürlich kommen diese verletzungen genauso bei den Barben, Döbeln usw. vor. nur nicht bei den Äschen...die gibts nämlich nicht mehr!)
in fast jedem Baum sitzen zwischen 3 und fünf von den Vögeln und an einem See bei uns der zum Aufstauen bei hochwasser an die Ruhr angeschlossen ist gibts ne kleine Insel mit einem abgestorbenen Baum. Dort sind dann nochmal mehrere Hundert Tiere. Dazu die Dunkelziffer der Tiere die man nicht sieht! der Kleinfischbestand hat so drastisch abgenommen das sich die Kormorane mittlerweile über die grossen Fische hermachen (also 40er Forellen mit diesen Wunden sind nicht ungewöhnlich- es stimmt nicht das die KOrmorane nur kleine Fische fressen) :evil:
Der Verein reagiert indem er besetzt (is ja auch klar denn sonst würde sich keiner mehr Jahres oder Tagesscheine holen und der Verein hätte kein Geld mehr um sich um das Gewässer zu kümmern- und Kümmern bedeutet nicht nur Besatz sondern auch Säuberungsaktionen, Tauchrunden um irgendwelche entsorgten Gegenstände wieder zu bergen usw..
Besatz sieht folgendermaßen aus: Rotfedern von 20-30cm
Karpfen ca. 1Pfd.
Fangreife Faiblinge und Bachforellen.(überigends nicht aus Zuchtteichen mit verkümmerten Flossen!!)
erstaunlicherweise werden trotzdem keine Rotfedern gefangen...?! wieso bloß? eigentlich kriegt man die doch in jedem Gewässer?
die Karpfen halten sich meißt am Grund auf und sind somit in Sicherheit wobei auch bei den Karpfen verletzte Fische dabei sind!
Es werden Saiblinge besetzt weil sie zu schnell für den Kormoran sind und sich auch meißt in Bodennähe aufhalten. die Bachforellen damit der natürliche Bestand aufgestockt wird.
nach dem was eingesetzt wird und demnach was gefangen wird müsste die Ruhr mit Fisch überlaufen. Tut sie aber nicht.
ein Abwandern der Fische ist durch die Wehre nicht möglich.
Ich stelle jetzt mal folgende These auf. Die wenigen Hechte fressen alle Besatzfische und ihre eigene Jungbrut, deshalb gibts auch fast nurnoch Kapitale bei uns - juhuuu- der Kormoran hat damit natürlich nix zu tun!
Das das quatsch ist dürfte jedem klar sein. man sieht die Kormorane jagen und sieht als Angler was sie beim auftauchen im Schnabel haben...
Wie gesagt, 20-30 Tiere würden nichts ausmachen...aber bei diesem Bestand hat die Ruhr und Lenne keine Chance!
die Eier abkühlen lassen? irgendwann haben sie sich an den Krach gewöhnt und bleiben hocken!
Selbstregulierung? klar, sollen sie die Flüsse bei uns platt machen ..dann kommen sie zu Euch zur Küste únd wir können uns wieder darum kümmern die Schäden zu beheben und den Leuten klar machen..: hey, jetzt könnt ihr wieder was fangen, aber beeilt euch in 2-3 Jahren sind die Kormorane wieder da.
Ich steh voll und ganz hinter dem Abschuss! Holt die Scheisse aus der Luft! Jedes Jahr! jeden Monat! jeden Tag.
Solange bis der Bestand auf ein natürliches Maaß zurüchgegangen ist. Dann sollte das Ziel "Bestandsbeibehaltung" sein! je Gewässer sollte man individuell entscheiden welches ein ertragbares Maaß ist , wieviele Vögel das Gewässer verträgt. Die Flüsse mit vielen flachen Bereichen haben sonst keine Chance!
Sebastian