Das ist doch im Grunde ganz simpel:
Die Rotation des Spinnerblattes ist abhängig von der Einholgeschwindigkeit. Durch die Rotation ensteht ein Drehmoment. Dieses Drehmoment wird durch den Wirbel theoretisch neutralisiert (Momentengelenk). Praktisch gibt es aber im Wirbel natürlich Reibung, so dass doch ein Teil des Drehmoments auf den Köder übertragen wird. Das Drehmoment nimmt entsprechend auch mit der Einholgeschwindigkeit zu. Ist das durch das Spinnerblatt erzeugte Drehmoment sehr klein (oder 0 weil es sich gar nicht dreht), bestimmt nur das Gewicht des Kopfes (plus ggf. Trailer) die Schwimmlage - aber mangels auftretender Momente nur durch Eigengewicht und Wasserwiederstand. Heißt schlicht, der Kopf unten, das Blatt oben.
Übersteigt dann mit zunehmender Einholgeschwindigkeit der Effekt des Drehmoments aus dem Spinnerblatt den Effekt aus Eigengewicht und Wasserwiderstand, fängt der Spinnerbait an, sich zu drehen. Das sorgt dafür, dass sich das Gewicht also auch um die Köderachse dreht. Dadurch erhält die Gewichtskraft einen Hebelarm zur Köder- bzw. Drehachse. Das heißt, der Köder dreht sich soweit, bis das Moment aus Gewichtskraft und Hebelarm genauso groß ist wie das Moment aus dem rotierenden Spinnerblatt. Das Moment aus Eigengewicht ist entsprechend begrenzt und maximal bei einem Drehwinkel von 90°.
Nimmt das Moment aus dem Spinnerblatt durch weiter steigende Einholgeschwindigkeit weiterhin zu, beginnt der ganze Köder dauerhaft zu drehen.
Es gibt also verschiedene Stellschrauben:
- Blattgröße (viel groß - viel Drehmoment Richtung a)
- Blattform (viel breit - viel Drehmoment Richtung a)
- Wirbelbauart (viel Reibung - viel Drehmoment Richtung a)
- Armlänge zum Gewicht (viel Arm - viel Drehmoment Richtung b)
- Gewicht Kopf und Trailer (viel Gewicht - viel Drehmoment Richtung b)
An diesen Zusammenhängen kann keiner etwas ändern - nicht mal
@DustinausBerlin Und darum schwimmen auch deren Spinnerbaits irgendwann in horizontaler Lage im Wasser.
Alle meine Spinnerbaits habe ich mir bei einem USA-Besuch für 1 $ das Stück aus einer Grabbelkiste im Walmart gesammelt. Vor ca. 25 Jahren. Und weil die ja praktisch nie abreißen, habe ich die fast alle noch heute. Lustigerweise habe ich die noch nie mit einem Trailer gefischt, weil mir das einfach nicht einleuchtet. Und auch die Schwimmlage hat mich noch nie interssiert. Denn was zur Hölle soll das Ding denn immitieren, von dem die Schwimmlage den Eindruck zerstören könnte? Genau diese Frage hat eine Freundin bei einem großen gelben Spinnerbait mal gut beantwortet: eine vor einem Bootspropeller flüchtende Bananenschale. Und da ist die Schwimmlage wichtig?
Und ja, ich geb's zu, ich habe eigentlich besseres zu tun als so viel zu schreiben - habe aber keine Lust dazu