ich kann mir vorstellen, das da in der produktion nebenbei viel ungesundes abfällt,
Davon muss man ausgehen, ebenso was mangelhafte Arbeitsschutzmaßnahmen betrifft. Wie aber schon angedeutet, vernickelung/versilberung von Metallködern ist auch nicht ohne und selbst die Lackierung von Holzwobblern hat ihre eigene Problematik. Unbedenklicher sind unlackierte rostende Blinker und echte Köfis.
Dem stimme ich vollkommen zu.
Wir müssten ...
Daran krankt, wenn du mich fragst, unsere Gesellschaft. Ich bin ein Kind der 80er, damals würde uns im Kindergarten/in der Grundschule (BRD) sehr genau beigebracht welche Folgen Umweltverschmutzung hat, wie böse Plastiktüten und Einwegbesteck/Geschirr sind, dass Autoabgase üble Folgen haben, dass Aluminium wertvoll ist, weil es aufwendig produziert wird. Inzwischen sind 30 Jahre ins Land gegangen, in Deutschland wird pro Kopf mehr Verpackungsmüll verursacht als in allen anderen EU Ländern, die Autos wurden immer größer und bekamen leistungsstärkere Motoren, Aluminium ist inzwischen ein Wegwerfartikel in Massenproduktion und trotz Stromsparmaßnahmen (LED Lampen etc.) ist der Stromverbrauch (seit den 90er Jahren) überhaupt nicht gesunken, sondern noch angestiegen...
Immerhin will die EU jetzt Einwegplastik teilweise verbieten, welch eine Leistung in 30 Jahren, noch mitten in der großen "Coffee to go"- Becher-Schwemme. In Zeiten, in denen es die Masse für völlig normal hält, dass man (Leitungs)wasser in Plastikflaschen kauft, die über hunderte Kilometer herumgekarrt wurden. All das nur weil ein Konzern in den USA auf diese idiotische Idee gekommen ist und bis heute mit wissenschaftlich nie belegtem "man müsse 2 Liter am Tag trinken" wirbt. Seitdem rennt fast jeder mit Plastikeinwegflaschen herum, weil man in unseren gemäßigten Klimazonen natürlich ständig von Verdurstung bedroht ist.
Ich beginne bei mir als Privatperson sowie als im Verband organisierter Angler mit meinem eigenen Konsumverhalten, z. B. indem ich giftige Köder vermeide und meine Mitanglerschaft um Unterstützung bitte.
Weißt du, ich habe zu 70% Metall, zu 25% Plastik/Holzwobbler und zu 5% Weichplastik als Kunstköder. Das Weichplastik habe ich eigentlich nie am Wasser dabei, weil ich es praktisch nicht mehr benutze. Mein wichtigsten Utensilien beim Spinnfischen sind mein Köderretter (der Bergungserfolg liegt damit bei 90-95%) und ein Müllbeutel, der nicht nur für meine Schnurreste da ist, sondern auch für die Hinterlassenschaften anderer Angler dient, die scheinbar nie einen dabei haben.
Ich bin inzwischen wahrscheinlich schon zu alt und desillusioniert um zu glauben, dass die Politik ernsthaft etwas für die Umwelt tun will. Das klappt mit einem Wirtschaftssystem einfach nicht, das nur durch Wachstum funktioniert und am Leben gehalten wird.
Eigentlich müsste das Gegenteil ablaufen von dem, was für das (Wirtschafts-)Wachstum getan wird: Weniger Bäume fällen und global viel mehr aufforsten, Renaturierung anstatt Gewässer für Schiffe auszubaggern, weniger Produktion und dafür hochwertigere und langlebigere Produkte, weniger anstatt mehr Konsum für jeden von uns. Außerdem sollte man in Erwägung ziehen eine "Umweltsteuer" (für Umweltschutz/Renaturierungsprojekte) einzuführen, die auf einen ausschweifenden Konsumstil abzielt. Wer sich riesige Yachten, einen Privatjet und 20 Bäder-Villen leisten kann, der sollte ruhig sehr viel Geld für Umweltschutz abdrücken müssen, schließlich schadet er mit seinem Lebensstil der Natur deutlich mehr als ein Durchschnittsverdiener...
All das ist Utopie, schöner und gerechter wäre es trotzdem, wenn man endlich so handeln würde.