C&R betreiben und einen toten Fisch an den Haken hängen, verstehe ich bis heute nicht...
Verstehen müsst ihr es nicht, jedoch gibt es auch dafür eine Begründung und ich sehe mich nicht als jemand, der da Widersprüchlich handelt.
Im Grunde genommen sollte jedem seine Angelei zugestanden werden, die ihm gefällt. Und das man da bei gewissen Zielfischen einen Unterschied zwischen C&R und Entnahme macht, ist auch nicht ungewöhnlich. Ich z.b. entnehme keine Hecht und selten nur Zander, dafür aber gerne Fisch aus Bezahlseen, Fried- und Meeresfische.
Hecht und Zander gehören
mit zur Speerspitze der Nahrungskette in unseren Gewässern. Friedfische hingegen sind Fische, die es in Massen gibt und als Futter dienen. Gerade in den Niederlanden, wo ich diese Angelei betreibe. Nicht umsonst fange ich im Winter oft meine Köderfische mit kleinen Gummis (ich meine damit beißen, nicht reißen, was mir wichtig ist).
Aber zur eigentlichen Begründung.
Ich entnehme dem Gewässer einen Köder-/Futterfisch, der diesem Gewässer auch wieder zugeführt wird. Dieser Fisch, egal ob er einen Fisch fängt oder nicht,
bleibt in (s)einem Ökosystem und füttert einen Raubfisch oder ein anderes Lebewesen. Der Hecht (Zander und Barsch) hat für mich einen größeren Stellenwert, vor allem in bestimmten Größen, weshalb ich diese gerne zurücksetze. Diese Fische sind (kapital) seltener. Köderfische (Rotaugen, Brassen und c.o.) sind in Masse zu finden. Und dadurch, dass dieser gefangene Köderfisch als Futter für einen Räuber dient, sorgt womöglich dafür, dass ein anderer nicht gefressen wurde. Was an sich aber keine Rolle spielt.
Kurz gesagt:
- Kein Köderfisch wird verschwendet, da er dem Gewässer weiterhin als Nahrung dient
- Bestimmte Fischarten haben unterschiedliche Wertstellungen wenn es um Entnahme oder Release geht
- Masse und Klasse. (Große) Hechte gibt es viel weniger, Friedfische überall und in Massen
Einem Lebewesen das Leben zu nehmen um ein anderes Lebewesen zu fangen und wieder frei zu lassen.
Nix gegen C+R. Oder C+C. Aber dann konsequent.
Was ich nie verstehen werde, ist wieso man selbst eine Forderung nach dem Motto "konsequent" aufstellt. Als wäre man selbst das Maß der Dinge. Oft aber ist es nur der eigene Betrachtungswinkel, der fehlt um anderes zu verstehen. Oder vielleicht auch nur eine andere Meinung. Schön wäre es doch, wenn wir uns nicht ständig gegenseitig verurteilen, sondern Verständnis zeigen oder zu mindestens akzeptieren. Wir müssen es ja schließlich nicht mögen. Aber wir haben einen gemeinsamen Nenner, ein besonderes Hobby, welches uns allen viel gibt und bei dem wir gerne unsere Erfahrungen und Meinungen teilen. Das ist was schönes und das sollte es auch bleiben
Hechte sind oft Standort treu und haben inakive Phasen wo so gut wie gar nichts läuft. Dann kommt die Beißphase und plötzlich klappt es mit dem Esox.
Im Grunde genommen stimme ich dir zu. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Hechte je nach Ort und Zeit oft eben nicht Standorttreu sind, sondern in Gruppen durch die Kanäle ziehen. Aber da scheinen die Niederlande ja eh noch Mal andere Regeln zu haben
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Ich kenne genügend Stellen, da fängt man meistens mindestens zwei oder drei Hecht in kürzester Zeit. Und an jedem Tag sind es andere Hechte, also nicht immer die selben. Dann gibts andere Stellen, da finden immer die selben Fische an den Haken.
Vor allem stimme ich dir zu, wenn man einen Hecht gefangen hat, bloß dort bleiben. Diese Beißphasen - mögen die Fische nun erst fressen oder aber vorbei kommen - gibt es. Vor allem im Winter sehr stark zu bemerken. Für beide Szenarien gibt es mehr als genug Beweise, weshalb beides nicht ungewöhnlich ist. Es gibt Aufnahmen mit Unterwasserkameras, da haben die Hechte ne Stunde lang den Köder angeschaut, sind wieder gekommen, angepackt und ausgespuckt und so weiter. Und dann gibt es Situationen, da kann man schon von weitem sehen, wie die Köderfische weg springen und dieses Phänomen zieht sich bis zu deiner Pose hin, die dann letzten Endes untergeht. Ein sehr faszinierendes Schauspiel und etwas magisches.