Lieblingsbaits auf Hecht

[Heiner]

Das glaube ich gern. Aber ich darf dir versichern, dass ich diejenigen Hechte, die ich mit Spinnerbaits fange, aus mehreren Gründen nicht mit Wobblern fangen würde.

Es gibt auch Leute, die nix auf Gummi fangen können. Aber all diese Köder sind lang bewährt, das steht außerhalb jeder Diskussion, Spinnerbaits schon seit Jahrzehnten.

Es braucht bisweilen Zeit, Ausdauer Experimentierfreudigkeit und die Fähigkeit, konsequent von gewohnten Pfaden abweichen zu können, um, wie man so sagt, ein kleines oder sogar großes blaues Wunder zu erleben. Das Geheimnis liegt darin, dass man mit der weit verbreiteten "Ich-muss-jeden-Tag-fangen"-Manie gewöhnlich nicht allzu weit kommt in solchen Angelegenheiten.

Wenn ich heute noch so denken würde - ich habe mal so gedacht, Fotos und Stückzahl-Unfug inklusive -, würde ich vermutlich immer noch in der Randzone herumgurken, um einen gefräßigen Kleinhecht nach dem Anderen aus dem Wasser zu ziehen. Vorausgesetzt natürlich, ich wäre nicht schon längst aus lauter Langeweile gestorben oder wäre darüber zum Briefmarkensammler mutiert, denn das ist so ziemlich die dümmste Angelart, die es gibt. Hält man gar nicht aus über viele Jahre.

 

[El-Cattivo]

Und welche Gründe sind das z.B.?

 

[Heiner]

Zum Beispiel der, dass jeder Wobbler schon nach dem ersten Wurf festhängen würde und gar nicht erst dorthin käme, wo er hinkommen muss.

Oder auch der, dass kein Wobbler solch einen Druck machen kann wie ein großer Spinnerbait oder Bucktailspinner.

Oder auch der, dass in etlichen Gewässern nicht mehr viel zu bestellen ist mit Baits. die jeder in der Kiste hat. Gewisse Rapalas und Salmos zum Beispiel kann man in meinem Hausgewässer dranhängen, so viel und so oft man immer will - fangen wird man damit kaum noch was, und große Exemplare schon gar nicht. Da würde so mancher Meisterangler ziemlich belämmert aus der Wäsche gucken, um lieber doch nach Holland zu fahren.

 

[blankmaster]

Zum Thema Drillinge und Lieblingsköder :

Der letzte Urlaub in Holland war natürlich auch ein Familienurlaub.
Da die Sonne brezelte (..da geht eh nichts) und die Kinder Boot fahren wollten lag nichts näher, als zu schleppen .
Die improvisierte Kombo dafür (ich habe es jahrelang nicht mehr getan) bestand aus der Jerkbaitrute (mit 40er monofiler, danke Slidy) und einem 8" LC Shaker, bestückt mit einem Jighaken Gr. 6 mit 25 g.

Ab aufs Schlauchboot, einem der Jungs die Rute in die Hand gedrückt ("gut festhalten !"), den Shaker neben dem Boot hergezogen und geschaut, was er bei welcher Geschwindigkeit so veranstaltet, 10-12 m ausgeworfen und in Schleichfahrt übers Wasser.

Der Shaker lief so recht tief, hatte über Strecken auch Grundberührung. Das sollte sich nach bereits 10 Minuten Fahrt mit einem Hänger rächen, der das Boot schlagartig stoppte und sich als Hecht Richtung 1m entpuppte.

In den Folgetagen haben wir jetzt täglich 1-2 Stunden geschleppt (die Jungs wollten ja Boot fahren ) und jeden Tag Hecht gefangen, alle waren satt massig oder Richtung Meter unterwegs. Der Höhepunkt war ein Zander (!) beim Schleppen auf den genannten GuFi.

ALLE Fische haben den GuFi komplett weggehauen, der EINZELhaken hat vollkommen ausgereicht, nur 1 Fisch ging vor dem Keschern am Boot verloren.

Ein Einzelhaken war in dieser Situation vollkommen ausreichend - beim Lösen des Hakens war ich oft sehr froh, keinen Drilling lösen zu müssen.

ABER
1. Die Hechte waren über einige Tage auf Schaum und sind willenlos auf die Köder losgeschossen, meist haben sie sich
wohl selbst gehakt
2. Wir haben die Hechte vermutlich "unterfischt" und/oder sie standen am Grund, d.h. die Angriffe kamen von hinten oder oben,
und nicht wie beim Hecht oft üblich von hinten unten. Bei einer Lauftiefe des GuFis im oberen Drittel der Gewässersäule
hätte ich auch über einen Drilling nachgedacht
3. Der GuFi war mit 8" doch recht klein, einen 30 cm-GuFi hätte ich vermutlich nicht mit einem verlorenen Jighaken auf den
vorderen Zentimetern des Köders gefischt

Andere GuFis als der Shaker waren übrigens nicht erfolgreich, und ja: die Farbe war mal wieder (sehr) wichtig.

Lange Rede kurzer Sinn: Zum Schleppen LC Shaker, Drilling(e) nicht immer zwingend erforderlich

Grüße
BM

 

[Gerino]

Den Illex hab ich mal geschenkt bekommen. Liegt noch in OVP in irgend ner Kiste. Einen von Sebile hab ich auch irgendwo.
Vielleicht bekommen sie mal ne Chance....wobei....neeee

Wie unterschiedlich es je nach Gegebenheit ausfällt. Bei mir einer der besten Köder. Hat allein dieses Jahr wieder einige gute Zander, 45+ Barsche und Hechte bis an Meter gefangen an Tagen wo sons fast nichts ging. Genau wie die Jahre zuvor.
Aber finds ganz gut das kaum wer die Teile Fischt, also weiter so

 

[Heiner]

Das ist ein großer Vorteil dieser Dinger, dass eigentlich nur relativ wenige Leute damit warm werden können.

 

[TH50M]

Den Illex suche ich gerade in 3/4 Oz. Hat da jemand eine aktuelle Bezugsquelle?

 

[El-Cattivo]

Ich guck morgen mal wo meiner ist.

 

[ChN]

Vergleichbar zum Illex sind auch die Deps Custom Spinnerbaits. Gibts in 3/4 und 1oz und sind recht problemlos über die einschlägigen ebay-Händler in Japan zu beziehen.

 

[dietmar]

Ein Freund von mir hat son Ding mal 3 Tage durch die Polder in Holland gezogen. Nix, nicht mal ein Nachläufer. Wir anderen haben mit Wobblern gefangen. Seither kam son Ding für mich nicht mehr in Frage....

... und wir waren mal zu dritt in einer nicht sonderlich guten Polderecke. Am Ende stand es 14:1:3 für meinen Spinnerbait.

 

[ChN]

Was auch auf Hecht hier gut funktioniert (wenn man nicht Heiners Monsterspinnerbaits prügeln will):
- der Savage Gear Ti-Flex - auf Hecht erstaunlich gut, auch wenn auf andere SB nix geht. Allerdings Sollbruchstelle am Titanarm, der ist nach spätestens 2 Hechten ab. Und leider gibts die nur bis max. 3/4oz
- die Fox Spinnerbaits, bei denen der Kopf wie ein Hechtkopf designed ist. Die gibts in 1/2 und 1oz und fangen auch erstaunlich gut. Preis ist einigermaßen moderat im Gegensatz zu den Crushern/Giant Crushern/Deps

Edit: aber um nicht ganz OT zu werden und beim Thread zu bleiben > Lieblingsköder seit ca. 1 Jahr: Jerkbaits und davon der Hellhound Puppy. Der 8' Hellhound läuft irgendwie komisch, aber der Puppy ist die Macht!

 

[El-Cattivo]

... und wir waren mal zu dritt in einer nicht sonderlich guten Polderecke. Am Ende stand es 14:1:3 für meinen Spinnerbait.

Hmmm....

Guuuut ich denk nochmal drüber nach.

 

[Klotzomat]

Moin,
ich nutze sehr gerne und erfolgreich in vielen Situationen Jigspinner, bei denen man den Jighaken/Offsethaken inkl. Gummifisch gesondert einhakt. So kann man sehr variabel verschiedene Shads und Farben durchtesten, um zu gucken, was am besten funktioniert und hat noch einen extra Reiz durch das Spinnerblatt.

Früher gab es die meines Wissens eher nur in Amiland z.B. von Lindy in kleineren Größen und nicht für Hecht. Mittlerweile hat auch z.B. Nippon Tackle welche von Fish-Arrow im Programm, aber auch nur in kleinen Ausführungen. Aber um stabile hechttaugliche Jigspinner zu nutzen, hilft eigentlich nur selber bauen, was mit etwas Geschick und dem richtigen Material gut möglich ist. Alternativ kann man sich Inspiration bei Tobias Fränstams holen, der die seit einigen Jahren fischt und auch ein paar Modelle über Sportfiske vertreibt.

Vorteil für mich ist das schnelle und variable austauschen der Jigs und das Nutzen von großen Einzelhaken (z.B. 10/0), die das Abhaken der Hechte ungemein leichter machen und den Fisch eher schonen im Gegensatz zum Drilling. Zwar ist die Fehlbissquote dadurch ein bisschen höher, aber das macht mir nichts.

Als GuFi nutze ich gerne dazu den Berkley Pulse Shad in 18cm mit 60g Eigengewicht. Hat eine sehr stark flankenden Lauf um die Längsachse und funktioniert in meinen Gewässern gut in Pearl White oder Orange Black - je nach Wassertrübung & Licht. Ist zwar kein wirklicher Bigbait, aber irgendwie triggert der oft auch etwas größere Hechte.

Um das ganze mal besser zu visualisieren hier ein kurzes Video von Tobias Fränstams:

Grüße Oliver

 

[Mike007]

In dem Fall kaufe ich erstmal einen Spinnerbait anstatt weitere Hardbaits für 15-25€. Meint Ihr den Illex Crusher mit 2 Blechplättchen?

Taugen die Savage Gear & Westin Spinnerbaits etwas? Ich muss bei Neptunmaster die langen Predax Quetschhülsen bestellen, die haben nur Spinnerbaits von Savage Gear und Westin.

Ich halte das nämlich immer so, genau das Gegenteil von dem zu fischen was alle anderen durchs Wasser ziehen, deshalb habe ich auch keine Kopyto Gummis mehr, weil das der Hauptgummi ist den man im Umland in den Offline Shops kaufen kann, einfach jeder hat Ihn in seiner Kiste (& sonst nichts...).

Letztens meinte ein Angler an einer Bodensee Promenade ich sei ja verrückt, weil ich so viele Gummis habe die er noch nie gesehen hat. Tja, ich hatte in 3 Stunden 4 Barsche verhaftet, die 2 anderen nicht einen aber ich bin verrückt.

Edit: Seit ich generell etwas flexibler reagiere und nicht mehr stumpf die typischen Köder durchs Wasser ziehe, haben sich meine Fänge massiv verbessert. Es ist zwar noch nicht so lange her, aber die Tendenz ist sehr deutlich.

 

[El-Cattivo]

In dem Fall kaufe ich erstmal einen Spinnerbait anstatt weitere Hardbaits für 15-25€. Meint Ihr den Illex Crusher mit 2 Blechplättchen?

Taugen die Savage Gear & Westin Spinnerbaits etwas? Ich muss bei Neptunmaster die langen Predax Quetschhülsen bestellen, die haben nur Spinnerbaits von Savage Gear und Westin.

Ich halte das nämlich immer so, genau das Gegenteil von dem zu fischen was alle anderen durchs Wasser ziehen, deshalb habe ich auch keine Kopyto Gummis mehr, weil das der Hauptgummi ist den man im Umland in den Offline Shops kaufen kann, einfach jeder hat Ihn in seiner Kiste (& sonst nichts...).

Letztens meinte ein Angler an einer Bodensee Promenade ich sei ja verrückt, weil ich so viele Gummis habe die er noch nie gesehen hat. Tja, ich hatte in 3 Stunden 4 Barsche verhaftet, die 2 anderen nicht einen aber ich bin verrückt.

Edit: Seit ich generell etwas flexibler reagiere und nicht mehr stumpf die typischen Köder durchs Wasser ziehe, haben sich meine Fänge massiv verbessert. Es ist zwar noch nicht so lange her, aber die Tendenz ist sehr deutlich.

Ich glaube daran nach wie vor nicht, also nicht an das was dir passiert ist. Logo, das war so.

Ich meine die Köderwechselei. Seit Ewigkeiten fische ich zumindest auf Zander immer den gleichen Gummi -der sich irgendwann mal aus vielen heruas bewährt hat und immer in der selben Farbe. Ich kann nicht sagen, dass ich dadurch besser oder schlechter fange als die Mitstreiter die schon Mal mitgehen und alle 10 Würfe wechseln.

Bei Hecht mach ichs ähnlich allerdings fehlt mir hier Erfahrung.

 

[piotre_da_fisherman]

Als GuFi nutze ich gerne dazu den Berkley Pulse Shad in 18cm mit 60g Eigengewicht. Hat eine sehr stark flankenden Lauf um die Längsachse und funktioniert in meinen Gewässern gut in Pearl White oder Orange Black - je nach Wassertrübung & Licht. Ist zwar kein wirklicher Bigbait, aber irgendwie triggert der oft auch etwas größere Hechte.

Um das ganze mal besser zu visualisieren hier ein kurzes Video von Tobias Fränstams:

Grüße Oliver

Ich finde den Instant-Spinnerbait auch echt wunderbar, man kann dadurch so schön vielseitig fischen und die Montage ist schnell und unkompliziert. Man kann ihn auch sehr gut mit nem 27ger Shadteez fischen oder einfach mal vor ne linethru trout schnallen, war an so manchen Tagen schon der Bringer.

 

[Heiner]

wenn man nicht Heiners Monsterspinnerbaits prügeln will

Die würde ich auch gar nicht jedem empfehlen, und ich selbst fische die auch nicht an jedem x-beliebigen Gewässer, sondern nur an ganz bestimmten mit entsprechenden Beständen an Großen.

Auch die Dinger schützen allerdings für sich allein überhaupt nicht davor, die Kleinen vom Biss abzuhalten. An dem unten im Bild (ca. 25cm lang und von einer Farbgebung, die vor aufkommendem Gewitter gut funktioniert), hatte ich mehr als bloß einmal kaum maßige 60er hängen:

 

[Mike007]

Unsere Gewässer sind oft sehr stark überfischt, oder es sind am Bodensee vom Ufer nur wenige Stellen wo sehr viele angeln. Ich habe noch andere Sachen umgestellt, es wird eine Mischung aus allem sein. Vielleicht führe ich die Köder besser, das mag früher auch ein Problem gewesen sein und das ich zu lange auf den gleichen Köder und die gleiche Farbe vertraut habe. Wenn es Heute 1-2 Stunden überhaupt nicht lauft wechsel ich wenigstens die Farbe. Früher wusste ich nicht welche Farben im hellen & klaren Wasser sinn machen und welche im dunklen & trüben Wasser. Klar, das kommt alles dazu.

Bei uns gibt es viele Angelshops aber alle haben die gleichen Köder, das hat mir noch nie zugesagt. Früher habe ich zwangsläufig darauf zurückgegriffen.

 

[felixlikesfishing]

Ich nenne es unverschämter Weise einfach mal das “HM” aka Heiner Mini, da ich es nach langem Nerven geschafft habe Heiner eines seiner kleinsten Eigenbau SB’s zu klauen Fängt nach einigen Jahren immer noch Und mir machen SB’s auf Hecht einfach Spaß.




La Gatzo Victims in verschiedenen Größen. Das hier dürfte ein S oder M Victim sein.



Alle’s Lures Habano (WTD stickbaits). Sind eigentlich fürs Salzwasserfischen gedacht, sind aber gute Hecht Topwaters. Deutlich bessere Qualität, als die meisten Musky Firmen so produzieren.



Vom Ufer am See immer noch der gute alte Blinker.

Gummi kommt nur selten ans Band, da mMn ziemlich langweilig zu fischen, wenn auch effektiv.

 

[Eternity]

Sommerzeit ist Topwaterzeit. Aktuell laufen gerade Stickbaits um die 11 cm sehr gut, egal ob TWP Dreamcatcher, Molix WTD 110 oder Evergreen Combat Pencil Gigantes. Wobei der Dreamcatcher in der Farbe Honeybee derzeit etwas die Nase vorne hat.




Wenn es eine Etage tiefer sein soll ist auch der Bluff 90R von Z-Wobbler eine Macht. An schwierigen Tagen, gerade jetzt da massenhaft Kleinfische vorhanden sind, reißt oft der Molix Brugas die Kohlen noch aus dem Feuer.



Wenn im Gewässer größere Hecht keine Seltenheit sind ist der Rad Dog immer einen Versuch wert. Viele größere Hecht scheinen gegen diesen Ködertypen noch wenig scheu zu haben.