@Zander-Whisperer - zumindest aus meiner Sicht ist Deine neue Rute schon mal ein Custom Sahnestück vom Aussehen (und Verarbeitung soweit man das sieht)
Ich bin ja auch mit Bernd im Kontakt wegen einer neuen Zander Custom Rute (möglichst als Zander Allrounder für Gummi und auch Wobbler)
Jetzt mal eine Frage an euch Beide zur Auslegung der neuen Zander Spin Rute im Vergleich zu Deiner wohl schon recht guten Bullseye Jigwhip 30-60g 255 cm
Wie soll sich die neue Rute beim Zander Angeln mit Gummi und Wobbler verhalten und soll sie sich irgendwie von der Funktionsweise zur Bullseye unterscheiden ?
Das Ganze ist so entstanden ...
@Zander-Whisperer hatte diesen Thread hier eröffnet, dabei hatte er ja erwähnt, dass er mit der JW sehr zufrieden sei. Ich hatte ihm geschrieben, dass das doch super sei, weil er da eine sehr gute Rute hätte. Soweit ich es an den Spezifikationen erkennen kann, hochwertiger Blank lt. Beschreibung, gute Ausstattung der Komponenten. Für mich war die Sache erledigt ... bis Zander-Whisperer mich anschrieb. Er wollte sich gerne eine individuelle und einzigartige Rute bauen lassen, die sonst niemand hat. Ein guter Wunsch, mir geht es auch so, ich finde, es macht mir ein Stück weit mehr Freude mit "meiner " Rute zu fischen. Dann kommen ja so Kleinigkeiten hinzu wie individuelle Gestaltung, Farbe, Griffhaltung, entsprechende Anpassung vom Griff und Rollenhalter.
So durfte ich mich etwas austoben, einen Blank vom Feinsten aussuchen, Matagianbauteile dazu wählen, Grifflänge für ihn passend machen, seine Vorlieben für eine entspannt Griffhaltung berücksichtigen usw.. Ich hatte sogar den Luxus aus 2 Endkappen eine machen zu dürften, da es nicht die Kappe gab in der Farbe der Zierringe mit dem Carbonelement, die im Rollenhalterbereich verbaut wurden.
Nun zum Blank, dieser ist recht neu auf dem Markt. In Deutschland wurde er nach meinem Wissen noch keine 10x verbaut. Es ist schon eine Preisklasse, die sich nicht jeder erlauben möchte oder auch kann. Persönlich konnte ich also nichts zur Performance sagen, da ich die Rute noch nicht gefischt hatte. Ich hatte die Info seitens FA erhalten, dass die Testangler vom dem Blank sehr geschwärmt haben. Der RBB hatte mir zudem von der "alten" Boron Serie gesagt, dass sie sehr sensibel ist. Na ja, zudem gibt es die Blankparameter, die man sich anschauen kann. Der Blank hat vorne eine 1,5mm Spitze, hinten 13mm bei 8.1f. Verglichen mit einem Hers 30 oder einer Kraag XF 30 in etwa ein vergleichbares Profil, welche ja schon sehr gute Blanks sind. Da ich aber im Vorfeld schon einen Blank von der Serie in der Hand hatte, ein wenig Erfahrung hat man ja, hatte ich den Thorus so eingeschätzt, dass er auch die geforderten 15gr + 5 inch locker macht. Die Angaben zum Ködergewicht sind m.M. von FA etwas unterlabelt. Ich würde heute sagen, dass der Thorus trotz der feinen Spitze insgesamt etwas mehr Power als ein Hers 30 besitzt. Trotzdem würde ich ihn eher als leichtere Zanderrute sehen, nicht für die großen Ströme. Da wären die Versionen mit 22lb die bessere Wahl, auch weil sie eine dickere Spitze haben. Die 17lb Version ist gut im Stillwasser und bei leichter Strömung, m.M. jederzeit in der Lage Druck aufzubauen
Was halt sehr schwierig bei einem Boron Blank ist, das ist die Herstellung. Hier werden Boron (Metall) Fasern längst zu dem Blank mit eingearbeitet. Die sich mit Materialeigenschaften auskennen, wissen, dass sich Carbon und Metall unterschiedlich verhalten, gerade im Herstellungsprozess unter Wärme. FA schreibt deswegen, dass Krümmungen bei einem Boron also Herstellungsbedingt sind. Solche Krümmungen entstehen ja schon bei normalen Ruten wenn der Mandrell aus dem gebackenen Blank herausgezogen werden. Ich war sehr froh, dass dieser Boron und auch die weiteren, die ich mittlerweile gesehen habe, keine oder nahezu keine Krümmungen aufgewiesen haben.
Was diesen Blank, so nach dem ersten Probewedeln auszeichnet ist die Steifigkeit, die Rückstellung und auch die (gefühlte) Leichtigkeit, da der Taper recht steil ist und man das Hauptgewicht im Handteil hat (ist immer so, aber hier ausgeprägter als zB bei einem Blaas, einer Kraag oder Hers). Der vordere Bereich geht unter Last schön harmonisch in die Kurve, danach kommt ein gutes Rückgrat, welches unter Last schön mitarbeitet. Man hat also Flex, auf der anderen Seite hinten raus ordentlich Power um einen guten Fisch sicher zu haken. Es gibt ja Tendenzen zum immer leichteren Fischen auf Zander, leichte Gewichte, kleine Köder, ich betreibe das auch. Es ist idR kein Problem kleine Zander mit leichtem Gerät sicher zu haken. Werden größere Köder und Jighaken verwendet, dann braucht es schon Kraft diese in die Knochenplatte eines guten Zanders rein zu schlagen. Finde, der Boron mit 17lb zeigt hier einen guten Kompromiss. Da wird noch ein 50er dran Spass machen, aber der größere Fisch ist auch gut zu landen. Aufgrund der Aktionskurve denke ich, dass die Rute auch gut mit Wobbler zurecht kommen wird. Mit einer Noctis, dessen Aktion sehr spitzenbetont ist, würde ich mich eher auf das gufieren beschränken. Wobei man einen Wobbler ja eigentlich an jeder Rute durchleiern kann.
Hoffe, ich konnte erklären ... Rest wird die Praxis zeigen.